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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Montag, 5. Dezember 2005

Wien, Innere Stadt 1343

Wien01_1343_Ballg8

Wien 1, Ballgasse 8

Sonntag, 4. Dezember 2005

Interview mit Carlo Ginzburg

Gewiss, manche voreilige Verdammung der so genannten "Postmoderne" durch Carlo Ginzburg teile ich nicht, doch halte ich ihn trotz allem für einen der anregendsten zeitgenössischen Historiker. In Mittelweg 36, der Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, ist nun ein Interview mit ihm erschienen (nur print), das einen recht guten Überblick über seine bisherigen Arbeitsschwerpunkte liefert:

Ginzburg, Carlo: Über die dunkle Seite der Geschichte. Carlo Ginzburg im Gespräch mit Trygve Riiser Gundersen, in: Mittelweg 36, 5/14.2005, S. 29-44.

Nachtrag 14.12.2005: Das Interview ist bei Eurozine auch online abrufbar.

Samstag, 3. Dezember 2005

Karl Kraus als Polemiker

Eine letztes Jahr veröffentlichte Dissertation zur Methode der Polemik bei Karl Kraus, nur bedingt positiv rezensiert auf Literaturkritik.de:

Straub, Stefan: Der Polemiker Karl Kraus. Drei Fallstudien. Marburg: Tectum Verlag, 2004.

Freitag, 2. Dezember 2005

Der neoliberale Charakter

Der heutige Freitag veröffentlicht einen zugleich als Hörbuch-Beitrag erschienenen Essay von Ulrich Brieler - Autor des sehr nützlichen Buchs Die Unerbittlichkeit der Historizität. Foucault als Historiker (Böhlau 1998) - über den neoliberalen Charakter. Eine kleine Zusammenfassung in Form von Zitaten:

[D]er neoliberalen Anrufung kann niemand entgehen: Immer ist das Subjekt unterwegs, ohne jemals anzukommen, ein lebenslanger Arbeitseinsatz.
(...)
Das 20. Jahrhundert kannte zwei beherrschende Charakterformationen. Der autoritäre Charakter der Frankfurter Schule war ein Früchtchen der Disziplinar- und Fabrikgesellschaft. (...) Der narzisstische Charakter, wie ihn Christopher Lasch (Das Zeitalter des Narzißmus) beschrieben hat, bildete die Antithese des Autoritären.
(...)
Der neoliberale Charakter ist der legitime Erbe dieser Vorfahren, wie er gleichzeitig neuen systemischen Anforderungen erwächst. (...) Heute darf bei Strafe der Sofortächtung niemand mehr immobil, unflexibel, aglobal, desinteressiert sein. Man muss stets zur Verfügung stehen und gleichzeitig das Bewusstsein dieser universellen Verfügbarkeit besitzen. (...) Kein Fetzen Leben darf sich der Verwertbarkeit entziehen.
Zudem gilt: Jeder muss für sich allein stehen, jeder ist sich selbst der nächste, jeder muss das Bewusstsein dieser Konkurrenz-Isolation als Tugend vermarkten. Der neoliberale Charakter besitzt daher im eigentlichen Sinne keine soziale Dimension, es sei denn eine a-soziale. Denn er ist allein und muss es sein.
(...)
Niemals wurde so viel vom Subjekt gesprochen wie im Zeitalter seiner massenhaften Aufhebung. Der neoliberale Charakter ist die zeitgenössische Verfallsfigur der bürgerlichen Subjektivität.

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Medien des Wissens

In der aktuellen Ausgabe der Frühneuzeit-Info (herausgegeben vom Institut für die Erforschung der Frühen Neuzeit, Wien) veröffentlicht Steffen Siegel einen sehr brauchbaren Literaturbericht zur Geschichte des frühneuzeitlichen Wissens. Er rezensiert darin vor allem die in den letzten Jahren erschienenen Sammelbände zur Wissensproduktion und -verarbeitung in der Frühen Neuzeit, wobei er auch auf einen Beitrag Helmut Zedelmaiers (in: Stammen/Weber Hg., Wissenssicherung, 2004, S.193) verweist, der die Indexanhänge zu Büchern als Suchmaschinen der frühneuzeitlichen Wissensapparate bezeichnet. Ein bisschen korrigieren würde ich Siegel nur dort, wo er den Herausgebern des sehr löblichen Buches The Renaissance Computer vorwirft, mit ihren verwendeten Vokabeln allzu modisch zu sein: Ich fand die Verwendung von Begriffen wie engine, matrix, web oder auch early modern search engine durchaus passend und dem Gegenstand angemessen.

Siegel, Steffen: Medien des Wissens in der Frühen Neuzeit. Ein Literaturbericht, in: Frühneuzeit-Info, 1+2/16.2005, S. 87-97.

Mittwoch, 30. November 2005

Die Adressierung der Schiffmühlen

Die Erfassung der Bevölkerung und ihrer Subjekte verlangt ihre Fixierung nicht nur in den Kolumnen der Tabellen. Als kleinste räumliche Zuordnungseinheit wird während der Konskription von 1770 das Haus verwendet. Dieses Haus ist, so die Annahme der Behörden, unbeweglich, ortsgebunden; wird es mitsamt den in ihm aufgefundenen Subjekten in die Tabellen eingeschrieben, so sind auch die Subjekte dauerhaft adressierbar.
Nicht alle Subjekte aber halten sich in Häusern auf. Was tun mit jenen, die auf schwankendem Boden angetroffen werden? Was tun mit Menschen, die sich auf Schiffen aufhalten? Dieses Problem wird noch 140 Jahre später einen Ständestaattheoretiker beschäftigen: Die Volkszählung, so sinniert Othmar Spann, müsse auf die österreichischen Schiffe, die sich am Stichtage auf der Reise oder im Auslande befinden ausgedehnt werden, Schiffsbesatzung und Fahrgäste seien darin einzubeziehen, die nötigen Einträge seien von den Schiffsführer[n] vorzunehmen.(1)
Und was tun, wenn der Ort, dem das Haus zugeordnet ist, auf einmal wechselt? Was tun, wenn das vermeintlich fest in der Tabelle verankerte Haus auf einmal hinweggezogen wird und in einer anderen Tabelle seinen Ankerplatz sucht? Genau dieses Problem stellt sich den Kommissaren des Viertels unter dem Manhartsberg, als sie an den Ufern der Donau ein spezielles Gebäude entdecken: Die Schiffmühle. Über einen Steg vom Ufer aus zu erreichen, am Land befestigt mit Seilen und Ketten, gesichert zuweilen auch mit einem Anker, besteht sie aus zwei Teilen: An der Uferseite liegt das Hauptschiff, auf dem sich ein Holzhaus mit Mühlwerk sowie einer Kammer mit Bett, Tisch und Sessel für den Schiffsmüller und seine Gehilfen befindet; das kleinere Schiff, das sogenannte Weitschiff, ist vom Hauptschiff durch die Achse des Mühlrads getrennt, deren Enden auf beiden Schiffen aufliegen. Hochwasser, Überschwemmungen, Eisstöße und zu niedrige Wasserstände vertreiben die Schiffmühle von ihrem Ankerplatz, sie muss dann von Pferden an eine andere Stelle im Fluss gezogen werden, wo das Vermahlen des Korns wieder möglich ist.(2)
Die Beamten staunen über das seltsame Gebilde: Bald da, bald dort ist es zu finden, ein Mobile ohne stabilirte[n] Ort, es komme heut da, morgen dort zu stehen, je nach Umständen des Gewässers. Was also tun, damit bei der Konskription weder die Schiffmühlen noch deren Personal übergangen werden, was tun, um die gute Ordnung bey[zu]behalten? – Die Kommissare schlagen eine Lösung vor: An den Schiffmühlen sind die Hausnummern ihrer Besitzer anzubringen, sie sind in die Verzeichnisse jenes Orts einzutragen, in dem sich das Haus des Besitzers befinde und die darauf zumindest temporär befindlichen Leute seien in des possessoris Hausbeschreibung einzuschalten. Von den 20 Schiffmühlen, die zwischen den Brücken nächst Wien liegen, im zur Herrschaft Klosterneuburg gehörenden Leopoldauer Burgfried, seien demnach sechs in den Leopoldauer, zwölf in den Wiener und zwei in den Rodauner Verzeichnissen einzutragen. Die Bande, welche die Mühlen mit ihren Besitzern verknüpfen, werden demnach für stärker gehalten als die Taue und Ketten, mit denen sie am Land angeheftet sind.(3)
Ob festgemauertes Haus oder in den Fluten schaukelndes Mobile: Das Mittel, das die Verbindung zwischen Haus und Tabelle sicherstellen soll, ist die Hausnummer. Sie dient der eindeutigen Identifizierung des Hauses innerhalb der ortschaftsweise angefertigten Tabelle und entspricht damit dem in Datenbanken zur eindeutigen Identifizierung der Datensätze erzeugten Primärschlüssel.(4) Folgerichtig gebührt der Hausnummer die erste Spalte in den auszufüllenden Tabellen. Auch am Haus ist der Ort der Nummern genau festgelegt: Gemäß der allerhöchsten Resolution vom 8. März 1770 sind sie mit schwarzer Farbe oberhalb der Haustüre aufzuzeichnen.(5)

(1) Spann, Othmar: Erhebungstechnische Probleme der österreichischen Volkszählung, in: Statistische Monatsschrift, 35.1909, S. 1–15, 65–74, hier 66; während Spann (S. 70) auch auf Nichtsesshafte eingeht, finden diese in den zur Seelenkonskription erhaltenen Akten kaum Erwähnung.

(2) Zu den Schiffmühlen u. a.: Waissenberger, Robert: Wiener Nutzbauten des 19. Jahrhunderts als Beispiele zukunftweisenden Bauens. Wien/München: Jugend & Volk, 1977, S. 89f.; Hösch, Rudolf: Die Schiffsmühlen bei Floridsdorf/Die Bedeutung der Schiffsmühlen an der Donau, in: Unser schönes Floridsdorf, 1–2/1983, S. 5–15; Zischinsky, Richard: Schiffsmühlen an der Donau, in: Korneuburger Kulturnachrichten, 3/1992, S. 2–5. Vgl. auch die Homepage der Schiffmühle in Orth an der Donau: http://www.schiffmuehle.at.

(3) Österreichisches Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Wien, Bestand Hofkriegsrat, 1771/74/134: Protokoll der niederösterreichischen Konskriptionskommission, 24.12.1770.

(4) Siehe Czap, H. u. a.: Schlüssel1, in: Schneider, Hans-Jochen (Hg.): Lexikon Informatik und Datenverarbeitung. München/Wien: Oldenbourg, 4.Aufl., 1997, S. 751.

(5) Österreichisches Staatsarchiv/Haus- Hof und Staatsarchiv, Wien, Bestand Kabinettsarchiv: Staatsratsprotokolle, Bd. 35 (1770/II), Nr. 800: Ah Resolution zum Vortrag des Hofkriegsrats vom 5.3.1770, 8.3.1770.

Dienstag, 29. November 2005

Makler und ihre Stäbe

Adressbüros makeln u.a. Adressen und Waren; ihre Tätigkeitsbereiche sind damit denen von Börsen sehr ähnlich, weswegen es kein Wunder ist, dass Henry Robinsons Office of Adress for Accomodations in London in der Tread-needle Street gleich bei der Börse angesiedelt ist. In diesem Zusammenhang interessant könnte folgender Literaturhinweis sein:
Hermans, Janneke/Wit, Onno de: Bourses and brokers: stock exchanges as ICT junctions, in: History and Technology, 20.2004, 227-247.
Nett auch, dass Makler in Hamburg eigene Stäbe bekamen, die im Hamburger Museum für Arbeit ausgestellt werden:

Maklerstaebe

Maklerstaebe-Beschriftung

Montag, 28. November 2005

Ein Jahr Kritische Geschichte.de

Feiert den ersten Geburtstag: Die Homepage kritische-geschichte.de. [via Linkslog]

Donnerstag, 17. November 2005

Kongressieren

Kongressieren nannte es ein Kollege: Jetzt ist Berlin an der Reihe, wo ich im Rahmen eines vom deutsch-französischen Netzwerk Giraf abgehaltenen Forschungsatelier (Programm, Format Word) einen Vortrag zur Adressierung der Zentren halten werde; anschließend geht es nach Hamburg, zum bereits erwähnten Kongress Kulturwissenschaftliche Technikforschung. Zwischendurch dann noch ein Kurzaufenthalt in Schleswig, wo ich im Landesarchiv Schleswig-Holstein mir Informationen zum Altonaer Adresscomptoir des Johann Wilhelm Friedrich Hager erwarte.

Zensur bei C.H. Beck

Über einen skandalösen Fall von Zensur berichtet heute kurz die NZZ (nur in der Printausgabe S.35, vgl. aber heute auch Die Welt, die naturgemäß aus konservativer Springer-Perspektive berichtet): Beck weigert sich, in der Reihe "Europa bauen" das Buch des italienischen Historikers Luciano Canfora über Demokratie. Geschichte einer Ideologie erscheinen zu lassen; der Witz daran ist, dass diese Reihe ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener europäischer Verlage ist, auf französisch und spanisch ist das Buch bereits erschienen, demnächst erscheint es auf englisch. Nur dem deutschsprachigen Publikum wird es vorenthalten. Und warum? Weil die politische Einstellung des Autors den Deutschen nicht genehm ist, er berichtet ihnen z.B. zu kritisch über die mangelhafte Entnazifizierung in der BRD; obendrein würde er den Kommunismus verharmlosen. Ausgerechnet der unsägliche Patriarch Hans-Ulrich Wehler hat ein negatives Gutachten zu diesem Buch verfasst, was wohl als eine besondere Auszeichnung zu bewerten ist. Irgendwie hat C.H. Beck es gar nicht verdient, Canfora zu drucken, und es ist zu hoffen, dass sein Buch woanders auf deutsch erscheint.

Wiener Adressen

Ist vielleicht zum letzten Mal, dass ich diesen University Meets Public Vortrag zu den Hausnummern in Wien halte. Es gibt jedenfalls Dias von historischen Hausnummern zu sehen!

Anton Tantner, Wiener Adressen: Hausschilder, Straßennamen und Hausnummern
Ort: VHS Brigittenau, Raffaelg. 11-13, 1200 Wien
Zeit: Di, 29.11.2005, 18 Uhr

Mittwoch, 16. November 2005

Was antideutsch ist

Heute in der Jungle World: Einige Beiträge zu den Antideutschen, darunter ein Veteranen-Gespräch mit Frauenbeteiligung; immerhin scheinen die reichlich antagonistischen Männer miteinander zu reden und sich nicht die Schädel einzuschlagen.