User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Kommentare

Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

Archiv

September 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Status

Online seit 7399 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2025/03/29 21:55

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)

twoday.net AGB

Sonntag, 12. Oktober 2008

Süselbeck zu Daniel Kehlmann

Nur gut, dass Jan Süselbecks zuerst in konkret (Nr.9/2008) erschienene Kritik eines antikommunistischen Unterhaltungsschriftstellers (nein, es handelt sich nicht um Konsalik) nun auch auf Literaturkritik.de zu lesen ist.

Samstag, 11. Oktober 2008

Konkurrenzlos sicher

http://volkswagen.at/modelle/phaeton/highlights/technik_sicherheit/ [via]

Rezension des Hausnummernbüchleins

Die heutige in Berlin stattfindende Demonstration gegen Vorratsdatenspeicherung, die unter dem Mott Freiheit statt Angst steht, ist Aufhänger für eine von Frank Brendle verfasste Rezension meines Hausnummern-Büchleins. Sein Fazit: Tantners Bändchen ist, nicht nur durch die zahlreichen Abbildungen, ein kleines Schmuckstück. Die in amüsanten Geschichten verpackten soziologischen und soziohistorischen Abhandlungen zeugen aber auch davon, wie schnell sich die Menschen mit einer neuen Überwachungstechnologie einverstanden erklären.

Freitag, 10. Oktober 2008

ORF zum Vor Google-Symposion/Peter Haber zum Google-Syndrom

Anläßlich des Vor Google-Symposions bringt ORF ON Science einen Gastbeitrag von unserem Referenten Peter Haber, der ja schon im Histnet-Weblog (1, 2 und 3) auf seinen heutigen Vortrag neugierig gemacht hat.
Weiters hat Günter Hack für die Futurezone ein Interview mit Thomas Brandstetter und mir geführt, und Ö1 sendet heute in den Dimensionen (19:05-19:30) einen Beitrag.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Vor Google-Symposion: Einleitende Worte

In diesen Minuten beginnt das Vor Google-Symposion, hier mein Redebeitrag zur Einleitung:

Das Thema unseres Symposions braucht vermutlich keine lange Rechtfertigung, ist doch der aktuelle Bezug reichlich evident: Die Verwendung von Suchmaschinen – und das heißt in erster Linie von Google – gehört seit bald 10, 15 Jahren in einem solchen Ausmaß zu unserem Alltag, ist so selbstverständlich geworden, dass es nur zu nahe liegt, nach dem zu fragen, was man als „Vorgeschichte“ von Suchmaschinen bezeichnen könnte.
Kurz nur dazu, wie es zu diesem Symposion gekommen ist: Von meiner Perspektive aus reichen die Anfänge zurück ins Studienjahr 2004/2005, als ich Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften nur wenige hundert Meter entfernt von hier war, und wo ich sehr privilegiert Zeit dazu hatte, mir ein neues Forschungsthema zu überlegen; ich bin damals auf die frühneuzeitlichen Adressbüros gestoßen, Informationsvermittlungseinrichtungen, die mir recht schnell als eine Art vormodernes Google vorkamen, und mit denen ich mich mittlerweile im Rahmen eines FWF-Projekts beschäftige. Zu einem dieser Adressbüros, nämlich dem Grazer, werden wir auch einen eigenen Vortrag hören. Thomas Brandstetter hat sich dann recht bald an diesem Thema interessiert gezeigt, und ich habe ihn vor 1 ½ Jahren darauf angesprochen, ob er sich nicht vorstellen könnte, gemeinsam einen Workshop dazu zu organisieren. Es war dann seine Idee, das ganze organisatorisch am IWK zu verankern, wo sich Thomas Hübel sehr für unser Konzept eingesetzt hat, und schließlich konnten wir dann im Frühjahr dieses Jahrs die Wienbibliothek als Mitveranstalterin gewinnen, womit aus unserem kleinen Workshop dieses Symposion geworden ist, dem Sie nun beiwohnen.
Die Vortragenden haben wir auf Grundlage eines Call for Papers eingeladen; woran es liegt, dass sich mit diesem Thema mehr Männer als Frauen zu beschäftigen scheinen, bedarf wohl wissenschaftssoziologischer Untersuchungen. Immerhin ist es uns aber gelungen, chronologisch und geographisch doch recht weite Zeiträume und Bereiche abzudecken, die Vorträge behandeln biblische Zeiten, die frühe Neuzeit, die Moderne bis hin ins 20. Jahrhundert, und geographisch decken wir zumindest Europa und die USA ab.
Zum im Titel des Symposions verdichteten Konzept der Veranstaltung möchte ich nur zu einem Punkt ein paar Worte verlieren: Wir wissen nur zu gut, dass einer der Mitbegründer der französischen Schule der Geschichtsschreibung der Annales, Lucien Febvre, die Behauptung aufgestellt hat, dass es für Historikerinnen und Historiker eine „Sünde der Sünden“ gäbe, eine unverzeihliche, eine nicht wiedergutzumachende „Sünde“, die es unbedingt zu vermeiden gälte: Nämlich den Anachronismus.(1) Nun, wenn wir von „Suchmaschinen im analogen Zeitalter“ sprechen, dann ist uns nur zu bewußt, dass wir damit einen Begriff nehmen – den der Suchmaschine –, der unzweifelhaft erst aus dem Ende des 20. Jahrhunderts stammt, und ihn in eine Epoche stellen, der er nicht angehört, wobei ich die Probleme, die der Begriff des „analogen Zeitalters“ stellt, hier gar nicht anschneiden möchte. Ginge es also nach Febvre, machen wir uns des Anachronismus schuldig. Wir machen das aber nur zu gerne und mit Vergnügen, zum einen, weil wir uns von solch einem – wie es ein Kollege, Marian Füssel, genannt hat – „produktiven Anachronismus“ (2) Erkenntnis erhoffen, zum anderen, weil wir uns auf den französischen Philosophen Jacques Rancière berufen, der Lucien Febvres Verdikt des Anachronismus vor etwas mehr als 10 Jahren einer Analyse unterzogen hat; Rancières Fazit lautete damals: Das Konzept des Anachronismus selbst ist antihistorisch, denn Geschichte gibt es eben deshalb, weil es Menschen und deren Werkzeuge gibt, die nicht im Einklang mit ihrer Zeit stehen, die im Bruch zu ihrer Zeit agieren;(3) Geschichte gibt es nur, solange der Mensch ein Wesen ist, das mit sich selbst nicht zeitgenössisch ist.
Nun, vielleicht sind das zu hochgegriffene, für die Rechtfertigung unseres Symposions auch gar nicht nötige Überlegungen, die Sie auch nicht davon abhalten sollen, aus dem Zuhören in den nächsten 1 ½ Tagen Erkenntnis und Vergnügen gleichermaßen zu schöpfen. Ohnehin gilt wohl, dass die Erforschung des hier ausgebreiteten Forschungsgebiets ganz am Anfang steht, so dass noch viel mehr Fragen offen als Antworten zu erwarten sind; einige Versuche, dieses Gebiet zu vermessen, oder, vielleicht etwas martialisch formuliert, Schneisen in dieses Gebiet für weitere zukünftige Forschungen zu schlagen, werden Sie zu hören bekommen.
Mir bleibt jetzt nur noch, den Ball an Thomas Brandstetter weiterzuspielen, der den heutigen Eröffnungsvortragenden einleiten wird. Vielen Dank.

(1) Lucien Febvre zit. nach Rancière, Jacques: Le concept d’anachronisme et la vérité de l’historien, in: L’inactuel, Nr.6, 1996, S. 53–69, hier 53.
(2) Füssel, Marian: Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft. Neue Forschungen zur Kultur des Wissens in der Frühen Neuzeit, in: Zeitschrift für Historische Forschung, 34.2007, S. 273–289, hier 278, vgl. auch 289.
(3) Rancière, S. 66; vgl. auch Arlette Farges Rezension von Rancières Die Namen der Geschichte: Farge, Arlette: L’histoire comme avènement, in: Critique, Juin-Juillet 1997, N° 601-602, S. 461–466, v.a. 465.

Präsentation des Hausnummern-Büchleins im Literaturbuffet Lhotzky, 17.10, 19:30

Freitag in einer Woche, 17.10.2008 findet um 19:30 (pünktlich) im feinen Literaturbuffet Lhotzky (1020 Wien, Eingang Rotensterngasse 2/Ecke Taborstraße 28, U2 Station Taborstraße) eine Präsentation meines Hausnummernbüchleins statt, vielleicht auch mit Musikbegleitung. Wenn mit dem Beamer alles klappt, wird es auch ein paar Konskriptionsnummern aus dem 2. und 20. Bezirk zu sehen geben.

Tantner, Anton: Die Hausnummer. Eine Geschichte von Ordnung und Unordnung. Marburg: Jonas Verlag, 2007.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Monumentalwerk zu Hausnummerierung erschienen

Vor kurzem erschienen: Bernhard Wittstocks Monumentalwerk, eine gewichtige (mehr als sieben Kilo!) Quellensammlung zur Geschichte der Hausnummerierung:

Wittstock, Bernhard: Die Berliner Hausnummer. Von den Anfängen Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart im deutschen und europäischen Kontext. 5 Bände. Berlin: Pro BUSINESS Verlag, 2008. 2828 S., ISBN: 978-3-86805-192-6, 149 Euro. [Verlags-Info]

Wichtig zu betonen ist, dass diese fünf Bände Materialien nicht nur zur Hausnummerierung in Berlin, sondern auch zu vielen anderen Städten enthalten. Und es gibt jede Menge Fotos von Hausnummern! Eines der Vorworte des Werks stammt von mir, ich bringe es auch hier:

Dass etwas so selbstverständliches wie die Hausnummer eine Geschichte haben könnte, verblüfft zunächst einmal; wer sich mit Hausnummern beschäftigt und davon Kolleginnen und Kollegen erzählt, wird oft mit deren und zuweilen auch dem eigenen Lachen ob dieser Tätigkeit konfrontiert. Zu abwegig erscheint es, sich mit einem solchen Detail zu beschäftigen, zu abstrus, Zeit dafür zu verschwenden. Dass jedoch die Hausnummer in den letzten Jahren zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist kein Zufall: Es ist die mediale, durch Computer wie Internet ausgelöste Revolution, die die Geschichte der Adressierung zu einem wichtigen Thema werden lässt; so sind es nicht zuletzt Medienwissenschafter wie Friedrich Kittler,(1) Bernhard Siegert(2) oder Markus Krajewski(3), die sich der Hausnummer zumindest in Randbemerkungen gewidmet haben.
Bis eine umfassende Geschichte dieser Adressierungstechnik – verstanden als einer Sonderform der Kulturtechnik Nummerierung – geschrieben werden kann, ist jedoch noch einiges an Recherchearbeit nötig, denn etliche Fragen bedürfen einer Klärung:
Wie sieht es mit den Anfängen der Hausnummerierung aus? Gibt es ein Herkunftsland, einen Erfinder oder eine Erfinderin, gar eine „Urszene“ der Hausnummer? Oder gilt nicht viel eher – und alles spricht bislang dafür –, was Marx in einer Fußnote zu seinem Kapital festgestellt hat, nämlich, dass „[e]ine kritische Geschichte der Technologie (...) nachweisen [würde], wie wenig irgendeine Erfindung des 18. Jahrhunderts einem einzelnen Individuum gehört.“(4)
Wie genau steht es um den Zusammenhang zwischen Häuserverzeichnissen und Hausnummern, zwischen nummerierter Liste und der Nummerierung von in diesen Listen aufgeführten Gegenständen? Wie kommt es zu dieser Bewegung oder Verdopplung der Nummer, vom Papier hin auf das Objekt?
Wie funktioniert das Auffinden von Gebäuden in Rasterstädten, seien es antike oder lateinamerikanische?(5) Und schließlich: Wie kommt es zu Entstehung der straßenweisen, wechselseitigen („Zick-Zack“-) Nummerierung? Ist sie tatsächlich – wie es der US-amerikanische Geograph John Pinkerton nahe legt – schon in den USA gebräuchlich, als sie dann Anfang des 19. Jahrhunderts in Paris eingeführt wird?
Immerhin; bei der Frage, um was für einen Typ Zahl es sich bei der Hausnummer handelt, schafft die terminologische Arbeit der Germanistin Heike Wiese Klarheit, die sich mit den verschiedenen Gebrauchsweisen von Zahlen beschäftigte. Wiese unterscheidet drei Arten von Zahlzuweisungen: Erstens die „kardinalen Zahlzuweisungen“, bei denen Zahlen die Kardinalität, also die Anzahl von Elementen innerhalb einer Menge identifizieren, also zum Beispiel eine Menge von Bleistiften – vier Bleistifte – oder eine Menge von Maßeinheiten, wie zum Beispiel: Drei Liter Wein. Zweitens gibt es die „ordinalen Zahlzuweisungen“, bei denen Zahlen den Rang eines Elements innerhalb einer bestimmten Sequenz identifiziert: als Beispiel könnte man hier den dritten Platz eines Marathonläufers bei einem Wettbewerb anführen, wo also die Zahl drei angibt, dass er als drittschnellster im Ziel eingelaufen ist. Zuletzt führt Wiese die „nominalen Zahlzuweisungen“ an, bei denen Zahlen Objekte innerhalb einer Menge identifizieren. Zahlen werden hier als Eigennamen gebraucht, als Beispiele für solche Verwendungsweisen könnte man Hausnummern, Nummern von Bus- und Straßenbahnlinien oder Telefonnummern anführen. Zahlen können Objekten also zu drei Zwecken zugewiesen werden: Erstens zur Bestimmung der Kardinalität von Mengen, zweitens zur Bestimmung des Rangs von Objekten in einer Sequenz und drittens zur Bestimmung der Identität von Objekten in einer Menge; es gibt kardinale, ordinale und nominale Zahlzuweisungen.(6)
Bei der Hausnummer handelt es sich demnach um eine nominale Zahlzuweisung, wobei es allerdings vorkommt, dass sich die verschiedenen von Wiese genannten Gebrauchsweisen vermischen. Dies lässt sich an den 1770 in der Habsburgermonarchie ortschaftsweise eingeführten Hausnummern exemplarisch darstellen: Bei ihnen entsprach – zumindest in der Theorie – die Zahl des letzten Hauses der Anzahl der Häuser der jeweiligen Ortschaft; es war möglich, Listen zu erstellen, in denen neben dem Namen der Ortschaft die Zahl der letzten Hausnummer der Ortschaft geschrieben wurde und man konnte die Zahl der Häuser oder genauer: der vergebenen Hausnummern innerhalb eines Landes bestimmen; so lässt sich zum Beispiel feststellen, dass in den 1770/72 in der Habsburgermonarchie von der Seelenkonskription erfassten Ländern 1,100.399 Häuser nummeriert wurden. Auch die ordinale Zahlzuweisung kann bei Hausnummern eine Rolle spielen, es ist ja keineswegs so, dass es irrelevant ist, welches Haus die Nummer eins bekommt; so berichtet der Chronist des Pariser Stadtlebens, Louis-Sébastien Mercier, dass bei der Vergabe der Hausnummern alle die Nummer eins wollen, alle wollen Cäsar gleichen, keiner möchte in Rom der zweite sein; es könnte doch glatt sein, dass eine noble Toreinfahrt nach einer nichtadligen Werkstatt nummeriert würde, was eine Prise Gleichheit mit sich brächte, vor deren Etablierung man sich wohl hüten muss.(7) Kein Wunder also, dass im Falle der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert, wo in jedem Ort die Hausnummer 1 nur einmal vergeben wurde, oft das Schloss oder der Sitz der Grundherrschaft die Nummer 1 zugedacht bekam.
Die Erforschung der Geschichte der Hausnummerierung bleibt jedenfalls weiter spannend; es ist das Verdienst der vorliegenden, von Bernhard Wittstock in jahrelanger Arbeit zusammengetragenen Anthologie, wichtige Materialien für die künftige Forschung zur Verfügung zu stellen.

(1) Kittler, Friedrich A.: Die Stadt ist ein Medium, in: Fuchs, Gotthard/Moltmann, Bernhard/Prigge, Walter (Hg.): Mythos Metropole. Frankfurt am Main: Suhrkamp es 1912, 1995, S. 228–244, hier S. 238f. (Erstveröffentlichung 1988).
(2) Siegert, Bernhard: Relais. Geschicke der Literatur als Epoche der Post. 1751 – 1913. Berlin: Brinkmann & Bose, 1993, S. 105f., 126f.
(3) Krajewski, Markus: ZettelWirtschaft. Die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek. (=Copyrights; 4). Berlin: Kadmos, 2002.
(4) Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Berlin: Dietz Verlag, 34. Aufl., 1993, S. 392, Anm. 89
(5) Vgl. Siegert, Bernhard: Passagiere und Papiere. Schreibakte auf der Schwelle zwischen Spanien und Amerika. München: Fink, 2006, S. 142-150; Ders: (Nicht) Am Ort. Zum Raster als Kulturtechnik, in: Thesis. Wissenschaftliche Zeitschrift der Bauhaus-Universität Weimar 49, 3/2003, S. 92–104. Zum Wegfinden in der Antike siehe: Ling, Roger: A Stranger in Town: Finding the Way in an Ancient City, in: Greece & Rome, 37.1990, S. 204–214.
(6) Wiese, Heike: Sprachvermögen und Zahlbegriff. Zur Rolle der Sprache für die Entwicklung numerischer Kognition, in: Schneider, Pablo/Wedell, Moritz (Hg.): Grenzfälle. Transformationen von Bild, Schrift und Zahl. (=visual intelligence. Kulturtechniken der Sichtbarkeit; 6). Weimar: Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, 2004, S. 123–145, hier 127f.
(7) Mercier, Louis-Sébastien: Tableau de Paris. 2 Bände. Paris: Mercure de France, 1994, Bd.1, Kap. 170, S. 403.


Nachtrag 11.10.2008: Hihi, in der Netzzeitung ist Patrick Loewenstein auf das Werk aufmerksam geworden. Nun denn, schön, dass die Wichtigkeit der Hausnummernforschung gewürdigt wird, schließlich gibt es noch viele zu klärende Fragen!

Dienstag, 7. Oktober 2008

Kartoffelvielfalt in Peru

Auch die Jungle World kommt am Thema Kartoffel nicht vorbei und berichtet u.a. über einen Kartoffelpark in Peru.

Montag, 6. Oktober 2008

Maik Söhler zu Against the Day

Nun ist Maik Söhler in der Jungle World an der Reihe, sich Pynchons Gegen den Tag anzunähern.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Interview mit Gustav

Ein Interview mit Gustav, deren Auftritt letzte Woche in Innsbruck ich besucht habe. Zwei Zitate daraus:
Es ist gar nicht möglich, kompromißlos zu leben. Dann würde ich so nicht stattfinden, der Musikzeitschrift Spex kein Interview geben, und vermutlich auch Ihnen nicht.
und:
Der ökonomische Zwang macht einen kompromißbereit. Das muß ich ehrlich zugeben. Das versuche ich in meinen Liedern auch zu besprechen. Es ist nicht ohne Grund, daß die zweite Platte mit einem Abgesang beginnt, daß ich auf der ersten Platte noch die österreichische Fahne verbrenne und auf der zweiten steht: gefördert vom österreichischen Musikfonds.

US-Army als Vorbild?

Von der US Army lernen, heißt siegen lernen? Nun, im Moment erscheint dieses Diktum ja etwas fragwürdig. Doch hat sich vor einigen Jahren schon Mike Davis mit dem Konzept einer netzwerkzentrierten Kriegsführung der US-Truppen beschäftigt, das sich die Supermarktkette Walmart zum Vorbild genommen hat. Diese Woche bringt nun die NZZ einen durchaus lesenswerten Beitrag zur in der US-Armee praktizierten After Action Review, die zumindest laut Auffassung der beiden Autoren eine [o]ffene, hierarchiefreie Lernkultur mit Vorbildcharakter darstellen soll, von der Unternehmen lernen können.

Samstag, 4. Oktober 2008

Militär und Revolution, Portugal 1976

Paßt zu meinen Erkundungen des militärischen Wohlfahrtsstaats: Eine im ND abgedruckte Passage aus einem Interview mit Robert Menasse:

Zeuge einer Revolution zu sein, muss nicht unbedingt und automatisch zu jenem Grunderlebnis werden, das etwa die künstlerischen Impulse prägt. Wir haben ja eine Revolution erlebt! Etwa 1976 die in Portugal. Sie verwirrte uns natürlich, denn in den linken Theorien war nicht vorgesehen, dass eine Revolution vom Militär ausgeht. Was uns auch aufstörte, war die Tatsache, wie komisch eine Revolution sein kann. Die revolutionären Militärs sagten, das faschistische System habe Analphabeten produziert, die dürften ab jetzt nicht mehr ausgeschlossen werden vom demokratischen Prozess. Es gab dazu diese schöne Geschichte von einem Park in Lissabon, wo während der gesamten faschistischen Zeit das Schild angebracht war: »Betreten des Rasens verboten!« Nach der Revolution wurde das Verbot durch ein wahnwitzig gut gemeintes, aber sinnloses Zusatzschild ergänzt: »Die sehr geehrten Damen und Herren Analphabeten wenden sich bitte an den Parkwächter. Er wird Ihnen das Schild vorlesen.« Davon besitze ich noch ein Foto. Wir lachten zunächst ungern, weil der Witz unserem schönen Pathos im Wege stand.

Silologie

In der ländlichen Einöde sind sie eine Augenweide, solange sie nicht durch aufgemalte Trachtenpärchen verschandelt werden: Silos. Schön, dass das Presse-Spectrum heute einen Text von Lydia Mischkulnig zur Erotik der Silos veröffentlicht.

Vor etlichen Jahren übrigens hat schon Erwin Riess eine Eloge auf Silos verfasst:

Der Silo ist der verfestigte Kern der Landschaft, er ist das Substrat menschlicher Kraft, in ihm manifestieren sich überschießende Leidenschaft und ruhende Stärke, er ist sowohl Zeugnis des Reichtums, Beton gewordene Arbeit, als auch Mahnmal des Widerstands gegen die steinerne Lüge, die Kirchtürme, und fungiert daher als ideelle Währung des Landes. Ein Land ohne Silos ist ein Land des Niedergangs, eine bauliche und geistige Ödnis. (...) Ich fasse zusammen: Dem Silo kommt somit höchste aufklärerische Strahlkraft zu. In rückständigen Landstrichen, die vom Katholizismus so verheert wurden, daß selbst die Türken sich nicht halten vermochten, ist es der Silo, der als einziger die Fahne der Aufklärung hochhält; für alle sichtbar, wetteifert er mit den Minaretten des Stumpfsinns: den Kirchtürmen. Nicht ohne Grund läuft der Vatikan seit langem gegen das Silo Sturm. In der päpstlichen Enzyklika 'Silo diabolo' (Über die Teufelstürme) wurde schon in den zwanziger Jahren das Programm der Siloschleifung verkündet. Die zweite, gewaltsame Rekatholisierung ist längst im Gang. Und wir sind ihre Zeugen.

Riess, Erwin: Her Groll erfährt die Welt. Im Rollstuhl durch gelähmte Zeiten. Berlin: Elefanten Press, 1996, S.67.

Freitag, 3. Oktober 2008

Vor Google-Symposion: Programmänderungen

Zwei Erkrankungen und eine Absage haben uns in den letzten Tagen auf Trab gehalten, nun sind aber die Ersatzkandidaten für die Vorträge beim Symposion Vor Google - Suchmaschinen im analogen Zeitalter fix:

*) Stefan Rieger von der Uni Bochum wird statt Claus Pias den Eröffnungsvortrag zum Thema historische Ordnungssysteme halten.

*) Für Catarina Caetano da Rosa springt Hans Petschar (Österreichische Nationalbibliothek) mit dem Vortrag Der Zettelkatalog. Ein historisches System geistiger Ordnung ein.

*) Und schließlich wird Henning Trüper (European University Institute, Florenz) statt Anke te Heesen über die Verwendung der Notizzettel des Historikers Ganshof referieren, ein Thema aus dem Bereich seiner vor kurzem abgeschlossenen Dissertation.