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Hamburger Kunsthalle hat soeben ihre Ausstellung
Das schwarze Quadrat. Hommage an Malewitsch eröffnet, die noch bis 10.6.2007 gezeigt wird. Das Begleitprogramm ist unter der Adresse
http://www.das-schwarze-quadrat.de/ zu finden, einen Bericht brachte u.a.
Spiegel Online.
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Kunst - Fr, 23. Mär. 2007, 08:44
Nun habe ich die gute Nachricht auch auf Papier bestätigt: Der
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) - das österreichische Pendant zur DFG - hat beschlossen, mein eingereichtes Projekt zu den
Europäischen Adressbüros in der Frühen Neuzeit (vgl hier eine
Projektbeschreibung) zu fördern. Das heißt, ich habe nun drei Jahre Zeit, daran zu recherchieren und vielleicht schaffe ich es ja auch, das Projekt in diesem Zeitraum abzuschließen. Ich plane jedenfalls, manche meiner Erkenntnisse auch in die Wikipedia einzubauen; wird sich ja zeigen, wie das klappt.
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Adressbueros - Do, 22. Mär. 2007, 08:56
Die
NZZ rezensiert heute durchaus enthusiastisch folgendes Buch:
Bernard, Andreas: Die Geschichte des Fahrstuhls. Über einen beweglichen Ort der Moderne. Frankfurt am Main: Fischer 17348, 2006.
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Communication - Mi, 21. Mär. 2007, 09:16
Im Mai wird
Karl Vocelka 60, und dies ist Anlass für ein Symposium, dessen Programm über
H-SOZ-U-KULT ausgeschickt wurde; ich werde dort auch referieren, und zwar über den famosen Wichtelzopf (auch: Weichselzopf oder plica polonica).
Aus dem Programm:
Stephan Steiner: Wien-Temesvar und retour. Der Wasserschub unter Maria Theresia
Susanne Hehenberger: „...die beleidigte Ehre Gottes auf das empfindlichste zu rächen, in allweg gesonnen“. Blasphemie und Sakrileg im 18. Jahrhundert
Anton Tantner: Wahrheitsproduktion durch „Auskampelung“. Zum Kampf gegen den Wichtelzopf
Hans Christian Leitich: Kaiser Joseph II und eine Architektur gewordene Obsession für den Ausblick
Verena Moritz/Hannes Leidinger: Wienerinnen machen Weltrevolution – Biographische Annäherungen zur Geschichte der Kommunistischen Internationale
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Veranstaltungen - Di, 20. Mär. 2007, 09:21
Eine spannend klingendes Symposium findet am 30./31. März in Wien (Aula des Alten AKH) statt:
Intermediale Ästhetik des Horrors
Zwei der dort angekündigten Vorträge greife ich heraus:
Roland Innerhofer: "Da tauchen Menschen auf und verschwinden wieder". Horrorszenarien in Elfriede Jelineks 'Die Kinder der Toten'.
Stefan Höltgen: "Es hat (nicht) geschmeckt." Der 'Kannibale von Rothenburg' und der verstehende Horrorfilm.
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Veranstaltungen - Di, 20. Mär. 2007, 09:18
Die
Universitätszeitung der Uni Wien stellt das Forschungsprojekt der Historikerin Annemarie Steidl zu den Migrationssystemen in den Ländern der Ungarischen Krone von 1870 bis 1914 vor. Sie untersucht dabei sowohl die Binnenmigration als auch die Auswanderung in die USA.
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Oesterreich - Mo, 19. Mär. 2007, 08:47
Nicht extrem tiefschürfend und viel neues bringend, aber ganz nett: Ein Beitrag auf
Telepolis zum
Vampirmythos als Verkörperung von Ausbeutung.
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Politik - So, 18. Mär. 2007, 11:55
Gleich zwei interessante Vorträge gibt es in Wien am kommenden Mittwoch:
Friedrich Kittler: Dark Side of the Moon
Zeit: 21.3.2007, 19:15
Ort: Universität Wien, Neues Institutsgebäude (NIG), Institut für Philosophie, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, 3. Stock, HS 3D
Martin Gierl: Wissenschaftsprojektemacherei, Computer und der Staat: Sprats Royal Society, Swifts Lagadian Academy und Leibniz' Königlich-Preußische Sozietät.
Zeit: 21.3.2007. 18:00
Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Institut für Geschichte, Dr. Karl Luegering 1, 1010 Wien, HS 45
Abstract: Um 1700 waren die Wissenschaften auf dem Weg. Es ist die Zeit der „wissenschaftlichen Revolution“ hin zur „experimentellen Philosophie“ und zum empirischen Wissen. Die Wissenschaften sollten praktisch werden, hieß es. Es war die Zeit der Akademien, eine Zeit unglaublicher Projektemacherei – und vieles davon ist Realität geworden und Grundlage unserer Lebenswelt. Der Vortrag skizziert mit Sprat, Swift und Leibniz frühaufklärerische Vorstellungen von Wissensorganisation und ihren praktischen Hintersinn im Utopischen, in den Akademien und für den Staat. Man entblöde sich nicht, die Sonne wieder aus den Gurken ziehen zu wollen, schrieb Swift. Alles beruht auf Null und Ein, antwortete Leibniz darauf.
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Veranstaltungen - Sa, 17. Mär. 2007, 10:18

Hingerissen und begeistert bin ich von Bernhard Siegerts Buch
Passagiere und Papiere.
[E]in Buch über eine fast vergessene Urszene der Moderne möchte es sein, und dies ausgehend von den Passagierregistern der Casa de la Contración in Sevilla, die diejenigen infamen Menschen verzeichneten, die über Sevilla in die spanischen Kolonien in Amerika auswandern wollten. Reichhaltig sind die Themen, die in dem doch kurzen Buch behandelt werden: Die Frühgeschichte des Rassismus - von Juden oder Mauren abstammende Spanier durften nicht ausreisen -, Migrationsregime, literarische Beschreibungsweisen, Stadtplanung, Wahrheitsrituale, Identifizierungs- und Adressierungstechniken samt der Widerstände dagegen, der Kampf gegen die falschen Bettler, Seuchen- und im besonderen Pestbekämpfung, alles drin, und dies durchaus konzise und kohärent. - Höchste Empfehlung!
Weitere Informationen zu Siegerts Buch gibt es auf seiner
Uni-Homepage; der
Thomasius Club in
Weimar Leipzig wiederum veranstaltete eine Buchpräsentation in Form eines einstündigen Interviews mit Bernhard Siegert, dessen Mitschnitt online ist.
Siegert, Bernhard: Passagiere und Papiere. Schreibakte auf der Schwelle zwischen Spanien und Amerika. München: Fink, 2006. [
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Kontrolle - Fr, 16. Mär. 2007, 09:11
Auf dem Filmfestival
Diagonale in Graz erfolgt nächste Woche die Premiere des Films
Schlurf - Im Swing gegen den Gleichschritt:
Schlurf erzählt die Geschichte einer vergessenen Rebellion; von Jugendlichen, die sich auch unter der Nazi-Diktatur nicht beugen wollten, den Dienst in der HJ verweigerten, „Feindsender“ hörten und auch ihrer Begeisterung für Jazz-Musik und Swing-Tanz trotz immer härter werdender Repressionen nicht abschworen. Für nicht wenige endete das in „Arbeitserziehungslagern“, in Jugend-KZs oder in der Todeszelle.
Schlurf ist keine historische Dokumentation im klassischen Sinn, sondern erzählt die Geschichte der Swing-Jugend aus heutiger Sicht
Ich habe auch einen kleinen Beitrag an diesem Film geleistet, indem ich Recherchematerialien dafür zu Verfügung gestellt habe. Fotos von den Dreharbeiten gibt es
hier, einen Artikel zum Film brachte
Concerto; im ORF wird der Film wahrscheinlich am 15. April ausgestrahlt.
Schlurf - Im Swing gegen den Gleichschritt
Regie: Wolfgang Beyer, Mona Ladurner; Idee und Recherche: Katja Schröckenstein
A, 2006/2007, Beta SP, Farbe, 70 Minuten, Produktion ORF, WDR, epo-film.
Premiere: Mi 21.3.2007, 17 Uhr
Geidorf Kunstkino 1, Geidorfplatz 1a, 8010 Graz
Bus 30, 31, 41, 58 sowie 63
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Swings - Do, 15. Mär. 2007, 09:06
Die
NZZ bringt heute ein Porträt der Krimiautorin Fred Vargas.
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Belletristik - Mi, 14. Mär. 2007, 09:13
Vor genau 300 Jahren, am 14.3.1707 wurde das Gründungspatent des Versatzamts, des heutigen Dorotheums, erlassen, mit dem gleichzeitig auch ein Adressbüro, das so genannte Fragamt bzw. Frag- und Kundschaftsamt gegründet wurde. Die auf diese Einrichtung bezogene Passage in dem Patent lautet wie folgt:
Schließlichen, was obangeregtes Frag-Amt anbetrifft, weilen die Erfahrniß bishero gezeiget, daß viel Partheyen verhanden, welche etwa ein Gut, Hof, Hauß, Garten, Acker, Wiesen, Weingarten, oder andere unbewegliche Güter; item, Körner, Wein, Fässer, Holtz, Heu, Pferde, Wagen, Galanterie-Waaren, Musicalische Instrumenta, wie auch Spallier, Bilder, Bibliothecken, und andere dergleichen Fahrnüsse, die ohne merklichen Unkosten und Schaden nicht auf die Märckte zu bringen seynd, zu verkauffen willens wären, jedoch aber hierum aus Mangel, daß eine solche Feilbiethung nicht kundbar ist, keinen Käufer überkommen können: herentgegen auch andere Partheyen dergleichen Stücke gern käuflich an sich bringen möchten, wann sie von ein oder anderer Feilbiethung Wissenschaft hätten; als ist nicht allein vorgemeldter Ursachen halber, sondern auch beyden Partheyen zum besten, und zwar zu Erinnerung des von denen Zubringern und Zubringerinnen bishero genommenen übermäßigen Lohns, und daß sie von jedem Gulden so gar einen Groschen ungescheut begehret haben, dieses Frag-Amt dahin eingerichtet worden: daß nicht nur auf freywilliges Anmelden eines jeden Verkäuffers, seine feilbiethende Sachen in ein eigenes darzu absonderlich haltendes Protocoll, gegen Bezahlung 17. Kreutzer Schreib-Gelds, wie er es begehrt und angiebt, eingeschrieben werden, sondern auch dem Käuffer gegen ein gleichmäßiges Aufschlag-Geld erlaubt seyn solle, das etwa verlangende Stück in gedachten Büchern nachzuschlagen, und alle Umstände zu seiner Nachricht daraus zu ersehen; mit diesem ausdrücklichen Beysatze, daß, wann nachgehends ein oder anderes hiervon verkaufft würde, man dem Amte dessentwegen weiter nichts zu reichen schuldig seyn, sondern solches nur zu dem Ende angezeigt werden solle, damit das verkauffte Stück aus dem Protocoll wiederum abgethan werden möge. Wornach sich ein jeder zu richten, auch vor Schaden zu hüten wissen wird.
Codex Austriacus, Bd.3, S.534 f.
#FragamtWien
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Adressbueros - Mi, 14. Mär. 2007, 09:11