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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Mittwoch, 1. März 2006

Bùsqueda Piquetera im La Passerelle

Ab sofort ist das Adresscomptoir in Paris eröffnet, der Stadt des originalen Bureau d'Adresse von Théophraste Renaudot. Gebloggt wird nun für die nächsten Monate aus Belleville.
Und gleich zum Einstieg gibt's den Hinweis auf eine Veranstaltung, die allerdings schon in einer halben Stunde beginnt:
Projection-Débat « Bùsqueda Piquetera » - Documentaire 62 mn -
Autoproduction - France 2005
Film de Jeanne GAGGINI et David PLANQUE
Les manifestations, émeutes et pillages de décembre 2001 ont révélé à la scène internationale la grave crise économique que traverse l’Argentine. Cependant dès le milieu des années 90, les licenciements massifs ont poussé les plus pauvres à s’organiser collectivement pour faire face à la misère. En dehors des structures syndicales ou politiques, apparaissent des mouvements de chômeurs et les premiers « piquetes » blocages de routes. À travers cette nouvelle pratique se développe une forme d’organisation basée sur l’horizontalité et une recherche constante d’autonomie face aux institutions. Tourné en 2003, « Bùsqueda Piquetera » donne la parole aux piqueteros du MTD Solano (Movimiento de trabajadores desocupado). Rencontre – débat avec les réalisateurs après la projection.

Zu sehen im Restaurant La Passerelle, 3 rue Saint-Hubert, 75011 Paris.

Zwei Monate Bacherpark-Besetzung

Zwei Monate besetzen nun schon AnrainerInnen den Bacherpark im 5. Wiener Gemeindebezirk, um gegen den Bau einer so genannten Volksgarage zu protestieren. [ORF-Bericht; Homepage der Bürgerinitiative]
An den Bacherpark habe ich ja meine eigenen beruflichen Erinnerungen, da ich dort im Auftrag der Parkbetreuung vor fast zehn Jahren ein Oral History-Projekt durchgeführt habe, in dem ich die älteren ParkbesucherInnen nach ihren Kindheitserinnerungen befragt habe. Ich musste mir zunächst mal allerhand rassistischen Schrott und Klagen über die migrantischen Kinder und Jugendlichen, die mangels andere Alternativen und angesichts von Substandardwohnungen im Park spielten, anhören, bevor die PensionistInnen dann ihre eigenen Kindheits- und Jugendstreiche erzählten.
Ergebnis des Projekts war die Broschüre "Parkgeschichten", deren Inhaltsverzeichnis ich vor einiger Zeit ins Netz gestellt habe. Die Broschüre beschäftigt sich u.a. mit dem Bacherpark, dem Einsiedlerpark sowie dem heute gänzlich vergessenen Rosenpark (offiziell Herweghpark), der mittlerweile ein bescheidenes Dasein als Parkplatz zwischen zwei Fahrbahnstreifen führt. Vielleicht scanne ich eines Tages den Rest der Publikation ein, damit sie vollständig in digitaler Form verfügbar ist.

Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998.

Dienstag, 28. Februar 2006

Neuerscheinung von Dario Azzellini zu Venezuela

Im Mai wird ein Buch von Dario Azzellini zu Venezuela erscheinen; die Ankündigung lautet wie folgt:
Kaum ein anderes internationales Thema wird so kontrovers diskutiert wie Venezuela: Ist Hugo Chávez ein Populist oder ein Revolutionär? Abkehr vom Neoliberalismus oder Modernisierung? Tiefgreifende Veränderung oder bloß erdölfinanzierte Sozialprogramme?
Dario Azzellini beschreibt und analysiert in Venezuela bolivariana die ersten sieben Jahre des mit der Wahl von Chávez zum Präsidenten eingeleiteten Transformationsprozesses. Der Autor legt die gesellschaftlichen Reformen dar und widmet sich den Basisbewegungen. Er geht auf die Entwicklung Venezuelas seit 1958 ein, die schließlich in der Wahl von Chávez mündete. Die wichtigsten Etappen der vergangenen Jahre, der verfassungsgebende Prozess, der Putsch, der Unternehmerstreik, das Abwahlreferendum und die Wahlen werden ebenso behandelt wie die Gewerkschaften und Kämpfe um Selbstverwaltung in Betrieben, die Bauernbewegungen und die Landfrage, Rassismus, Medien, Frauenpolitik, Umweltpolitik und die indigenen Rechte. Die Untersuchung der ökonomischen Entwicklung und der Versuche, die Wirtschaftsstruktur zu verändern, sowie der internationalen Politik Venezuelas und der Destabilisierungspolitik der USA runden das Bild ab. Durch die Mischung aus Reportagen, Interviews und vertiefenden Texten entsteht ein fundierter, wie auch lebendiger Eindruck der Veränderungen in Venezuela. Ein wichtiger Beitrag gegen die vorherrschende Desinformation.


Azzellini, Dario: Venezuela Bolivariana - Revolution des 21. Jahrhunderts? Karlsruhe: Neuer ISP Verlag, erscheint Anfang Mai 2006. [via Newsletter von Dario Azzellini]

Montag, 27. Februar 2006

Die Emigration der Spätaufklärer aus Österreich, um 1808 - Teil 2: Josef August Schultes

Von den Gelehrten, die um 1808 Österreich verlassen, soll im Folgenden insbesondere Josef August Schultes (1773 - 1831) kurz charakterisiert werden:
Schultes hatte in Wien beim Mediziner Johann Peter Frank promoviert und war vor allem als Botaniker und Reiseschriftsteller bekannt geworden, als er 1802 die Rezensionszeitschrift Annalen der österreichischen Literatur und Kunst mitgründete und bis 1805 auch leitete. 1806 übernahm er eine Professur für Chemie und Botanik an der Universität Krakau, im Jahr darauf verließ er Österreich und wurde im damals zu Bayern gehörigen Innsbruck Professor für Botanik. Wegen seiner pronapoleonischen Haltung im Tiroler Aufstand 1809 verhaftet und gemeinsam mit anderen bayrischen Beamten nach Ungarn deportiert, wurde er nach seiner Freilassung Professor für Naturgeschichte und Botanik an der Universität Landshut. Dort besorgte er eine neue Ausgabe von Linnés Systema vegetabilium und kämpfte wie schon zur Zeit seiner Herausgeberschaft der Annalen gegen die auch in Landshut stark vertretene Romantik, indem er unter anderem erfolgreich die Berufung von Johann Nepomuk von Ringseis zum Professor für Medizin an die Universität Landshut verhinderte. Ringseis revanchierte sich, indem er die 1826 erfolgte Verlegung der Universität von Landshut nach München mitbetrieb; Schultes blieb in Landshut bis zu seinem Tod nur mehr die Leitung der chirurgischen Schule überlassen.1
Schultes Reiseberichte beinhalteten zwar in romantischer Manier gehaltene Landschaftsschilderungen, zugleich benutzte er aber diese Gattung für entschieden aufklärerische und antiklerikale Kritik an Missständen in den von ihm durchreisten Landstrichen. In seiner in Briefform gehaltenen Beschreibung Galiziens beschäftigte sich Schultes mit den ökonomischen Ursachen der von ihm abgelehnten Branntweinproduktion genauso wie mit der aus seiner Sicht absolut untragbaren hygienischen Lage der polnischen Bauern. Deren Charakterisierung als sich im Kothe wälzende, in einem Chaos von Dörfern wohnende Landbevölkerung, die sich ihre Haare nie auskämmen und die Kinder am Schulbesuch hindern würde2, stand in einer langen Tradition, die keineswegs auf Galizien beschränkt war: Bereits die theresianischen Offiziere hatten in den von ihnen verfassten politischen Anmerkungen zur Seelenkonskription von 1770/72 die bäuerliche Bevölkerung der von ihnen erfassten Gebiete in ähnlichen Begriffen beschrieben und als tierhaft dargestellt, mit dem Ziel, aufklärerische Reformen anzustoßen.3 Im Gegensatz zu dem in den Annalen wegen seiner antijüdischen Haltung kritisierten Joseph Rohrer, der die jüdische Bevölkerung als schädlich für Galizien betrachtete4, differenzierte Schultes zwischen der städtischen und der ländlichen jüdischen Bevölkerung und betonte, dass insbesonders letztere die Einzigen seien, die in ländlichen Gegenden für die Verbreitung der Industrie sorgten. Die Klassifizierung der Juden nach dem Kriterium ihrer Nützlichkeit für den Staat wurde von ihm damit nicht in Frage gestellt, und beim Vergleich zwischen jüdischer und nichtjüdischer polnischer Bevölkerung hielt Schultes es für angebracht, als Argument für die Juden die polnischen Bauern zumindest physiognomisch auf eine Stufe mit Affen zu stellen: Vergleichen Sie weiter die Gesichtsbildung der pohlnischen Juden mit den Bauern von Galizien, und Sie werden sehen, dass das einen Menschen mit einem Orang-Outang zusammenstellen heisst.5

1 Zu Schultes vgl. Czikann, Johann Jacob Heinrich / Gräffer, Franz (Hg.): Oesterreichische National-Encyklopädie. Wien 1835-1837. Bd.4. Wien 1836, S. 605 f.; Wurzbach Ritter von Tannenberg, Constantin: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich (=Wurzbach) Wien [u. a.] 1856-1891. Bd.32. Wien [u. a.] 1876, S. 171-177; Meißnitzer, Alois: Die Annalen der österreichischen Literatur. Eine Monographie. Dissertation Universität Wien 1935, S. 38-42; Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 - 1950 (=ÖBL) Wien 1956 ff., Bd.11. Wien 1999, S. 338 f.; Sutner, Gotelinde: Josef August Schultes (1773-1831). Medizinische und naturwissenschaftliche Beobachtungen in seinen Reisebeschreibungen (=Schriftenreihe der Münchener Vereinigung für Geschichte der Medizin e. V. 20) Gräfeling 1987; zu Ringseis: Bautz, Friedrich Wilhelm / Bautz, Traugott (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Herzberg 1975-2002. Bd.8. Herzberg 1994, Sp. 380-384.

2 Schultes, Josef August: Ueber die Art in Galizien zu reisen, mit Bemerkungen über den Charakter der Einwohner dieses Landes. (An den Herrn Jos. Köderl. Brief des Hrn. Drs. Schultes, Prof. der Chymie und Botanik an der Universität zu Krakau), in: Neue Annalen der Literatur des österreichischen Kaiserthumes, Intelligenzblatt, September 1807, Sp. 97-116. Branntweinproduktion: Sp. 100-104; Kot: Sp. 101, Chaos: Sp. 102, Haare: Sp. 101, Schulbesuch: Sp. 103f.; vgl. auch seinen Beitrag im Intelligenzblatt der Annalen vom März 1807, Sp. 97-110.

3 Vgl. z.B. die politischen Anmerkungen für Niederösterreich: Hochedlinger, Michael / Tantner, Anton (Hg.): "der größte Teil der Untertanen lebt elend und mühselig". Die Berichte des Hofkriegsrates zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Habsburgermonarchie 1770 - 1771. (=Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs; Sonderband Nr.8). Innsbruck u.a. 2005, S. 98-121.

4 Siehe die Rezension seines Reiseberichts in: Annalen, Februar 1805, S. 107. Vgl. auch die Rezension seines 1804 erschienenen "Versuches über die jüdischen Bewohner der österreichischen Monarchie" in: Annalen, Dezember 1808, S. 252-256.

5 Schultes, Brief an Köderl, Annalen, Intelligenzblatt, September 1807, Sp. 105-107, Zitat Sp. 106.

Mehr zum Thema: Aspalter, Christian/Tantner, Anton: Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften, in: Aspalter, Christian/Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien, Wiener Universitätsverlag, 2006 im Erscheinen, S. 47-120.

Sonntag, 26. Februar 2006

Friedrich Nietzsche und seine Schreibmaschine

Sehr fein, jetzt gibt es eine eigene Monographie zu Nietzsches Schreibmaschinistentum, rezensiert in der NZZ:

Eberwein, Dieter: Nietzsches Schreibkugel. Ein Blick auf Nietzsches Schreibmaschinenzeit durch die Restauration der Schreibkugel. Schauenburg: Typoskript-Verlag, 2005.

Samstag, 25. Februar 2006

Peter Burke - Was ist Kulturgeschichte?

Donnerstag hat er in München auf der äusserst spannenden Tagung Information in der Frühen Neuzeit referiert, und der Freitag bringt eine Rezension seines jüngst auf deutsch erschienen Werks zur Kulturgeschichte:

Burke, Peter: Was ist Kulturgeschichte? Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2005.

Zugriff auf kostenpflichtige Datenbanken via KB Den Haag

Klingt ja bestechend, Klaus Grafs auf netbib angezeigter Selbstversuch: Man bestelle bei der KB Den Haag einen Benutzerausweis und bekomme damit vom Home-PC aus Zugriff auf eine Reihe wichtiger Datenbanken und Zeitschriftenangebote, wie Historical Abstracts, JSTOR, MUSE usw. Wow!

Mittwoch, 22. Februar 2006

Information in der Frühen Neuzeit

Heute geht es nach München, wo der Sonderforschungsbereich Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit morgen und übermorgen eine spannende Tagung zum Thema Information in der Frühen Neuzeit. Status, Bestände und Strategien veranstaltet, bei der u.a. Peter Becker, Peter Burke, André Holenstein und Justin Stagl referieren. (Programm) Ich selber werde einen Vortrag zu Adressbüros im deutschsprachigen Raum halten. Da ich als letzter referiere, wird sich ja wohl zeigen, ob da noch überhaupt jemand da sein wird ;-)

Dienstag, 21. Februar 2006

Die Emigration der Spätaufklärer aus Österreich, um 1808 - Teil 1

Um 1808 ziehen RomantikerInnen wie Friedrich Schlegel und Adam Müller auf der Suche nach Posten nach Wien; gegen Napoleon und dessen Façon von Aufklärung wollen sie kämpfen und sich dafür der kataholischen Großmacht Österreich anschließen. In der Literatur wurde diese romantische Zuzugsbewegung bereits wiederholt als Einzug der Romantiker in Wien1 beschrieben; ungleich seltener wurde beachtet, dass manche Schriftsteller damals aus politischen Gründen Österreich verließen. Dass nicht erst im Vormärz, sondern schon in den Jahren, in denen die Romantiker und Romantikerinnen nach Wien kamen, Intellektuelle, Schriftsteller und Wissenschafter von dort wegzogen beziehungsweise flüchteten, wurde von den Literatur- wie Geschichtswissenschaften zumeist ignoriert, obwohl zeitgenössisch diese intellektuelle Abwanderungsbewegung sehr wohl wahrgenommen und zumindest aus der Perspektive einer habsburgischen Wissenschaftspolitik in der Regel auch gutgeheißen worden war.
Dieser keineswegs homogenen Gruppe von Emigranten wurde von offizieller Seite teils zu Recht vorgeworfen, antipatriotisch und profranzösisch zu sein; ihr gehörten unter anderen Josef August Schultes, János Bacsányi, Johann Andreas Demian, Franz Xaver Huber, Friedrich Ludwig Lindner sowie Johann Georg Wiedemann an.
Die österreichischen Zeitschriften hatten für diese Schriftsteller nur Häme übrig: Welche Lücken hat nun die österreichische Literatur durch diesen Verlust gelitten? und welchen das Vaterland?, so fragte 1810 ein Artikel in den Vaterländischen Blättern, und setzte fort: – Oder ist es nicht viel mehr Gewinn, Menschen entfernt zu wissen, die nur ihr Vaterland lieben, wenn ihm die Sonne des Glücks leuchtet, und die zu einem fremden, feindseligen Interesse übergehen, wenn diese Sonne hinter eine Wolke tritt?2

1 So z.B. bei Wagner, Karl: Der Einzug der Romantiker in Wien und die Wiener Presse, in: Die Kultur. Zeitschrift für Wissenschaft, Literatur und Kunst 9.1908, S. 322–329.
2 Einige Notizen, über die Schriftsteller, welche nach dem letzten Kriege aus den österreichischen Staaten freywillig auswanderten, in: Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat, 16. März 1810/20. März 1810, Nr.65–67, S. 384 f. Namentlich genannt wurden in diesem Artikel Batsányi, Demian, Huber, Lindner, Wiedemann; Schultes wurde anlässlich eines Neuabdrucks dieses Artikels in dem von Hormayr herausgegebenen Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst angegriffen: Literarische Notizen, in: Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst, 11./13. April 1810, Nr.44/45, S. 196–199 sowie: Einige Worte zur Charakteristik der Zeitschriften und der Zeit, in: Ebd., 16./18. Mai 1810, Nr.59/60, S. 263–268.

Mehr zum Thema: Aspalter, Christian/Tantner, Anton: Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften, in: Aspalter, Christian / Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien, Wiener Universitätsverlag, 2006 im Erscheinen, S. 47-120.

Montag, 20. Februar 2006

Hausnummerierung wegen Brandschutzversicherung, Thurn und Taxische Reichslande 1791

In der 1786 erworbenen durch den Fürst Thurn und Taxis erworbenen gefürsteten Grafschaft Friedberg-Scheer wurde 1791 eine Brandversicherungsordnung erlassen. Die Häuser wurden in einem Kataster erfasst, durchnummeriert und im Wert veranschlagt. Sichtbares Zeichen war die neue Hausnummer, die über der Eingangstür mit schwarzen Ziffern angeschrieben werden mußte.

Behringer, Wolfgang: Thurn und Taxis. Die Geschichte ihrer Post und ihrer Unternehmen. München/Zürich: Piper, 1990, S. 257.

Sonntag, 19. Februar 2006

Religiöser Wahn

Lesenswert, wie immer: Michael Scharang im Presse-Spectrum zum religiösen Schwachsinn christlicher wie muslimischer Provenienz.

Koschorke: Wissenschaftsbetrieb als Wissenschaftsvernichtung

Valentin Groebner lobte bei seinem letzten Wien-Aufenthalt diesen Text, und ich kann nur sagen, er hat absolut recht: Der Artikel von Albrecht Koschorke ist einfach atemberaubend gut, eine witzige und zutreffende Analyse des (nicht nur) deutschen Wissenschaftsbetriebs. Koschorke attestiert dem System wechselseitiger Begutachtung, oft zur Reduzierung von Innovation (149) beizutragen, bedauert den Kursverfall des für die Wissenschaft doch so essentiellen Inkommunikablen - In welchem Ranking spielt Konzentration eine Rolle, die eine Tochter des Schweigens ist? (153) -, kritisiert die befristete Juniorprofessur und die Graduiertenkollegs; letztere liefen auf eine Verschulung der Promotionsphase (154) hinaus. Ganz allgemein sei mit den Reformen der letzten Jahre die Kontrollgesellschaft (...) in der Wissenschaft angekommen; Innovation durch Dissens wird erschwert (155). Und wenn schon eine leistungsgerechte Belohnung von ProfessorInnen, dann nicht mittels Geld, sondern mittels Zeit: Zeit ist im Wissenschaftsbetrieb die wahrhaft knappe Ressource, und ein Belohnungssystem, das zusätzlich freie Forschungsphasen in Aussicht stellte, würde viel stimulierender wirken (...) (157).

Koschorke, Albrecht: Wissenschaftsbetrieb als Wissenschaftsvernichtung. Einführung in die Paradoxologie des deutschen Hochschulwesens, in: Kimmich, Dorothee/ Thumfart, Alexander (Hg.): Universität ohne Zukunft? Frankfurt am Main: Suhrkamp es 2304, 2004, S. 142-157. [Rezension (PDF)]

Samstag, 18. Februar 2006

Geschichtswissenschaft und Internet

H-SOZ-U-KULT bringt eine Rezension eines anscheinend etwas pessimistisch daherkommenden, nichtsdesotrotz aber verheissungsvoll klingenden Sammelbands:

Epple, Angelika/Haber, Peter (Hg.): Vom Nutzen und Nachteil des Internet für die historische Erkenntnis. Version 1.0. Zürich: Chronos, 2005.