Vortrag zu Adressbüros, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Uni Wien, 22.10.2008
Bevor ich's noch ganz vergesse: Morgen halte ich im Rahmen des WISO Institutskolloquium folgenden Vortrag:
Informations- und Verkaufsvermittlung im Wiener Frag- und Kundschaftsamt um 1800
Zeit: Mi 22.10.2008, 12h s.t.
Ort: Uni Wien, Seminarraum des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Abstract:
Seit dem 17. Jahrhundert entstehen in europäischen Städten so genannte „Adressbüros“, die der Vermittlung von Informationen, Waren, Geld und Arbeitskräften dienen: Bereits 1630 gründet Théophraste Renaudot in Paris das „Bureau d’Adresse“, in London werden ab Mitte des 17. Jahrhunderts eine Reihe teils an der Börse angesiedelter und sich konkurrenzierender „Registry Offices“, „Offices of enteries“, „Offices of Intelligence“ bzw. „Places of Encounters“ eingerichtet, in Berlin folgt 1689 das von Hugenotten geleitete „Adress-Hauß“.
Auch in der Habsburgermonarchie gibt es ab dem 18. Jahrhundert solche Einrichtungen; hier werden sie „Frag- und Kundschaftsämter“ genannt. Ein solches „Fragamt“ wird gemeinsam mit dem Versatzamt in Wien 1707 installiert, es folgen Prag (1747), Brünn (1751), Preßburg (1781-1783), Lemberg (1782), Graz (1783), Pest (1787) und Innsbruck (1799). Diese „Ämter“ werden zumeist von mit Privileg versehenen Privatpersonen geführt, ihre Haupttätigkeit besteht in der Herausgabe so genannter „Kundschaftsblätter“. Dabei handelt es sich in der Regel um Anzeigenblätter, die z.B. Verkaufsanzeigen bzw. Vermietungsangebote für Immobilien und bewegliche Güter, Stellengesuche sowie zuweilen die typischen Inhalte von Intelligenzblättern wie Tauf- Trau- und Sterbelisten, obrigkeitliche Bekanntmachungen, Steckbriefe und auch Berichte von grauenerregenden Kriminalfällen veröffentlichen.
In meiner Präsentation möchte ich insbesondere auf das Wiener Fragamt eingehen, dessen Kundschaftsblatt von 1728 bis 1813 in enger Kooperation mit der „Wiener Zeitung“ erschien, bevor es endgültig in letzterer aufging.
#FragamtWien
Informations- und Verkaufsvermittlung im Wiener Frag- und Kundschaftsamt um 1800
Zeit: Mi 22.10.2008, 12h s.t.
Ort: Uni Wien, Seminarraum des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Abstract:
Seit dem 17. Jahrhundert entstehen in europäischen Städten so genannte „Adressbüros“, die der Vermittlung von Informationen, Waren, Geld und Arbeitskräften dienen: Bereits 1630 gründet Théophraste Renaudot in Paris das „Bureau d’Adresse“, in London werden ab Mitte des 17. Jahrhunderts eine Reihe teils an der Börse angesiedelter und sich konkurrenzierender „Registry Offices“, „Offices of enteries“, „Offices of Intelligence“ bzw. „Places of Encounters“ eingerichtet, in Berlin folgt 1689 das von Hugenotten geleitete „Adress-Hauß“.
Auch in der Habsburgermonarchie gibt es ab dem 18. Jahrhundert solche Einrichtungen; hier werden sie „Frag- und Kundschaftsämter“ genannt. Ein solches „Fragamt“ wird gemeinsam mit dem Versatzamt in Wien 1707 installiert, es folgen Prag (1747), Brünn (1751), Preßburg (1781-1783), Lemberg (1782), Graz (1783), Pest (1787) und Innsbruck (1799). Diese „Ämter“ werden zumeist von mit Privileg versehenen Privatpersonen geführt, ihre Haupttätigkeit besteht in der Herausgabe so genannter „Kundschaftsblätter“. Dabei handelt es sich in der Regel um Anzeigenblätter, die z.B. Verkaufsanzeigen bzw. Vermietungsangebote für Immobilien und bewegliche Güter, Stellengesuche sowie zuweilen die typischen Inhalte von Intelligenzblättern wie Tauf- Trau- und Sterbelisten, obrigkeitliche Bekanntmachungen, Steckbriefe und auch Berichte von grauenerregenden Kriminalfällen veröffentlichen.
In meiner Präsentation möchte ich insbesondere auf das Wiener Fragamt eingehen, dessen Kundschaftsblatt von 1728 bis 1813 in enger Kooperation mit der „Wiener Zeitung“ erschien, bevor es endgültig in letzterer aufging.
#FragamtWien
adresscomptoir -
Adressbueros - Di, 21. Okt. 2008, 09:50