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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Freitag, 17. Oktober 2008

Überklebte Überwachungskameras in Wiener U-Bahn

Fremde Personen waren es, die laut Aussage einer Sprecherin der Wiener Linien dafür verantwortlich sind, dass heute früh in manchen Zugsgarnituren der U6 die Überwachungskameras mit Zeitungspapier verhüllt waren. Siehe ORF Futurezone.

Hölle Hamburg

Morgen (Konzerthaus, 18.10., 20 h) wieder in Wien zu sehen, im Rahmen des Themenwochenendes Kingdom of Darkness: Geister, Tote, Wiedergänger: Der verheißungsvolle Film Hölle Hamburg. Vgl. auch die Besprechung in der Jungle World.

CFP Abseitige Ökonomien. Grenzen und Grenzfiguren des Tausches 1500-1800

Interessanter Call for Papers des Excellenzclusters "Kulturelle Grundlagen von Integration" auf H-SOZ-U-KULT:

Veranstalter: Universität Konstanz, Excellenzcluster "Kulturelle Grundlagen von Integration", Konstanz, Konstanz
Datum, Ort: 02.04.2009-04.04.2009, Universität Konstanz
Deadline: 01.12.2008

Grenzen richten Räume ein – soziale, diskursive, materielle. Als Markierungen, die zwischen Innen und Außen unterscheiden, definieren sie nicht nur den Geltungsbereich des Rechts im Rahmen einer politischen Topographie, bestimmen die Reichweite sozialer und kultureller Normen als Grenzen des Erlaubten, die Differenzierungsanstrengungen zwischen Funktionssystemen oder die Konfigurationen des Wissens. Als spezifische Zonen des Übergangs regeln sie gleichzeitig den legitimen wie illegitimen Austausch zwischen den so konstituierten Einheiten und die Modi ihrer Überschreitung (Matala de Mazza 2003; Kaufmann/ Bröckling/ Horn 2002; Bauer 1997). Grenzen sind Orte der Transition, des Austauschs, der Übertragung, die in spezifischer Weise transitorische Figuren erzeugen und in diesen sicht- und beobachtbar werden – für die Zeitgenossen wie für die Wissenschaft. Diese Figuren operieren nicht einfach nur an den Rändern räumlicher oder sozialer Grenzen, sondern sind selbst Effekte dieser Grenzziehungen und Unterscheidungen. Sie tauchen überall dort auf, wo neue Grenzen gezogen, Gebiete abgesteckt und unterschieden, Austauschrelationen gestiftet, verändert oder auch prekär werden. Die Ausweitung territorialstaatlicher Hegungen seit dem 16. und 17. Jahrhundert, die Expansion interterritorialer wie kolonialer, maritimer Handelsverflechtungen, der Ausbau von Verkehrswegen sowie die Herausbildung neuer ökonomischer Formate und Institutionen wie etwa Banken und Börsen scheinen ebenso von dem Auftauchen dieser spezifischen Grenzfiguren begleitet zu werden wie die kommunikativen Differenzierungsprozesse zwischen den unterschiedlichen Funktionsbereichen der Gesellschaft. Schmuggler, Fälscher, Bettler, Wucherer, Spekulanten, Bankrotteure oder Piraten sind nur wenige, prominente Beispiele solcher Figuren in der Frühen Neuzeit, die die Überschreitung von materiell-räumlichen Grenzen, die Trennung zwischen sozialen Einheiten oder die Grenzen des Erlaubten und Legitimen anzeigen und dies wiederum mit einer spezifisch ökonomischen Operation verbinden. Sie sind Figuren, die prekäre Tauschverhältnisse, abseitige Ökonomien und Profitsituationen stiften. Grenzfiguren sind dabei nicht nur als historisch konkrete Personen und Akteure zu verstehen, die bestimmte Chancen und Möglichkeiten wahrnehmen, sondern vor allem auch als epistemische Figuren, deren Umcodierung Veränderungen in den Konfigurationen des Wissens anzeigen kann. Aus der sakralen Figur des Bettlers beispielsweise, der die Konvertierung von Geld in Heil im Rahmen der Werkgerechtigkeit und damit die Interdependenz zwischen Religion und Ökonomie in einer allgemeinen Heilsökonomie sichert, wird in der frühen Neuzeit der Arbeitsunwillige, der maskierte Müßiggänger, der den Ort einer inneren und ubiquitären Gefahr anzeigt und in dieser Gestalt den Zugriff administrativer und polizeilicher Kontrolle gewährleistet und rechtfertigt (Siegert 2006). Anhand der Umcodierung der Figur des Bettlers lassen sich nicht nur funktionale Differenzierungsprozesse zwischen Religion, Ökonomie und Politik beobachten, sondern auch die poetologischen Grundelemente einer vormodernen Gefahrenlehre herausarbeiten, die den Einsatzort polizeilicher Kontrolle, Disziplinierung und Überwachung bilden können. Der Workshop will vor allem solche Grenzfiguren in den Blick rücken, die als zeitgenössisch virulente Reflexionsfiguren des Wandels räumlicher, sozialer oder kultureller Grenzziehungen in der frühen Neuzeit verstanden werden können. Im besonderen Blickfeld stehen dabei vor allem Figuren, die mit ökonomischen Operationen oder Austauschprozessen verknüpft sind oder sich auf diese beziehen. Es ist zu erwarten, dass gerade die Veränderung der institutionellen, medialen und geographischen Ordnung ökonomischer Austauschprozesse in einem hohen Maße in solchen Figuren beschrieben, verhandelt und reflexiv gemacht wird. Was sind die historischen Hintergründe und Umstände der Entstehung solcher Figuren und der Veränderung ihrer narrativen Muster und Funktionsmodi? In welchem Verhältnis stehen historische Konjunkturen, die Persistenz bestimmter Figuren oder deren Veränderung zu der Transformation von Wissensordnungen und zu medialen Umbrüchen in der frühen Neuzeit?
Der Workshop behandelt in zweifacher Hinsicht zentrale Probleme und Fragestellungen des Excellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz. Zum einen stehen mit der Thematisierung als deviant oder gefährlich markierte Figuren Phänomene sozialer Integration und Desintegration im Vordergrund, die unmittelbar mit Typenbildung sozialer und politischer Gefahren und deren Veränderung verbunden sind. Zum anderen soll mit dem Fokus auf die medialen, diskursiven und institutionellen Voraussetzungen dieser Figuren ein Beitrag zur Klärung der kulturellen Grundlagen von Integrations- und Desintegrationsprozessen in der Vormoderne geleistet werden.

Ein Abstract (max. 400 Wörter) mit Titel sowie einen kurzen Lebenslauf senden Sie bitte bis zum 1. Dezember 2008 an jan.behnstedt@uni-konstanz.de oder an patrick.oelze@uni-konstanz.de