Hausnummern in Bern
Das Hausnummern-Büchlein erreicht nun die Schweiz, in der Berner Zeitung veröffentlichte Oliver Hochadel einen Beitrag darüber. Erfreulicherweise wird dieser ergänzt durch einen Artikel zur Hausnummerierung in Bern:
Als am 5.März 1798, nach dem Sieg über die Berner am Grauholz, 20000 französische Soldaten in Bern einmarschierten, hatten sie ein Problem: Sie fanden in den Altstadtgassen die Häuser nicht, in denen sie Quartier beziehen sollten. (...)
Der französische General Schauenburg verfügte deshalb, Berns Häuser nach französischem Muster zu nummerieren. Drei Tage hatte der Berner Maler Niklaus Dywi Zeit, an jedem Altstadthaus eine Nummer anzupinseln und die Gassen auch auf Französisch anzuschreiben. Dywi begann in der Unterstadt, nummerierte sich auf der einen Gassenseite hoch, auf der anderen wieder runter, zählte in der nächsten Gasse weiter und arbeitete sich so in einer Schlangenlinie durch die Stadt. Über 1000 Nummern hatte er vergeben, als er im Mattequartier die Arbeit abschloss.
Im April 1798 erliess das Quartieramt der Stadt eine Verordnung, die die bürokratische Kontrollabsicht hinter der Nummerierung sichtbar machte: In einem Verzeichnis wurden der Hausnummer die aktuellen Hausbewohner zugeordnet.
Das System mit der endlosen Zahlenreihe bewährte sich in der Praxis kaum, Klagen häuften sich. Schon im Mai 1798 erteilte General Schauenburg dem Kunstmaler Franz Niklaus König einen zweiten Nummerierungsauftrag. Schauenburg unterteilte die Stadt auf Grund einer Feuerwehrordnung in Quartiere, denen er Farben zuordnete. Die Matte war schwarz, die untere Altstadt bis zur Kreuzgasse weiss, bis zum Zytglogge grün, bis zum Käfigturm gelb und bis zum Bollwerk rot. Noch heute tragen die Strassenschilder in der Altstadt diese Farben. Maler König begann in jedem dieser Quartiere mit der Nummerierung wieder bei eins. Berns Häuser hatten nun schon zwei Nummern, eine alte und eine neue.
Die straßenweise Nummerierung wurde 1882 eingeführt.
Die zitierten Informationen stammen aus dem Stadtarchiv Bern, sowie folgendem Buch:
Weber, Berchtold: Strassen und ihre Namen am Beispiel der Stadt Bern. Bern: Stämpfli Verlag, 1990.
Als am 5.März 1798, nach dem Sieg über die Berner am Grauholz, 20000 französische Soldaten in Bern einmarschierten, hatten sie ein Problem: Sie fanden in den Altstadtgassen die Häuser nicht, in denen sie Quartier beziehen sollten. (...)
Der französische General Schauenburg verfügte deshalb, Berns Häuser nach französischem Muster zu nummerieren. Drei Tage hatte der Berner Maler Niklaus Dywi Zeit, an jedem Altstadthaus eine Nummer anzupinseln und die Gassen auch auf Französisch anzuschreiben. Dywi begann in der Unterstadt, nummerierte sich auf der einen Gassenseite hoch, auf der anderen wieder runter, zählte in der nächsten Gasse weiter und arbeitete sich so in einer Schlangenlinie durch die Stadt. Über 1000 Nummern hatte er vergeben, als er im Mattequartier die Arbeit abschloss.
Im April 1798 erliess das Quartieramt der Stadt eine Verordnung, die die bürokratische Kontrollabsicht hinter der Nummerierung sichtbar machte: In einem Verzeichnis wurden der Hausnummer die aktuellen Hausbewohner zugeordnet.
Das System mit der endlosen Zahlenreihe bewährte sich in der Praxis kaum, Klagen häuften sich. Schon im Mai 1798 erteilte General Schauenburg dem Kunstmaler Franz Niklaus König einen zweiten Nummerierungsauftrag. Schauenburg unterteilte die Stadt auf Grund einer Feuerwehrordnung in Quartiere, denen er Farben zuordnete. Die Matte war schwarz, die untere Altstadt bis zur Kreuzgasse weiss, bis zum Zytglogge grün, bis zum Käfigturm gelb und bis zum Bollwerk rot. Noch heute tragen die Strassenschilder in der Altstadt diese Farben. Maler König begann in jedem dieser Quartiere mit der Nummerierung wieder bei eins. Berns Häuser hatten nun schon zwei Nummern, eine alte und eine neue.
Die straßenweise Nummerierung wurde 1882 eingeführt.
Die zitierten Informationen stammen aus dem Stadtarchiv Bern, sowie folgendem Buch:
Weber, Berchtold: Strassen und ihre Namen am Beispiel der Stadt Bern. Bern: Stämpfli Verlag, 1990.
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Hausnummerierung - Sa, 17. Nov. 2007, 13:04