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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Hausnummerierung

Freitag, 18. Januar 2008

Rezension des Hausnummern-Büchlein

Im aktuellen Rheinischen Merkur (Link zum kostenpflichtigen Zugang; Print: 17.1.2008, S.10) bespricht Eckart Klaus Roloff das Hausnummern-Büchlein und regt gleich weitergehende Forschungen an, gibt es doch nach ihm Raum für eine noch zu schreibende Ästhetik der Hausnummer. Und er verweist darauf, dass es die Hausnummer [i]n der Sprache des Marketings (...) zu einem Adjektiv gebracht [hat]. Es bezeichnet die Strategie, Werbekampagnen nach örtlichen Segmenten so präzise zu adressieren, dass sie die gewünschte Kundschaft ohne große Streuverluste erreichen. Wie das Adjektiv heißt? Genau: hausnummerngenau.

Freitag, 11. Januar 2008

Rezension von Michael Pammer im Historicum

In der aktuellen, soeben verschickten Ausgabe der Zeitschrift Historicum (Herbst 2006 [sic!], S.34-36) rezensiert der gestrenge Michael Pammer die von Michael Hochedlinger und mir herausgegebene Quellenedition sowie mein Buch Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen. Pammers Urteil ist in beiden Fällen positiv, die Edition hält er für gründlich und benutzerfreundlich, mein Buch für nicht nur kenntnisreich, sondern auch oft recht unterhaltsam; er findet dafür die abschließende Einschätzung: Insgesamt ein lesenswerter Band.

Der Rezensent hat auch ein paar kleinere Kritikpunkte und Anregungen, auf die ich gerne eingehen möchte, ist doch ein Weblog gerade dafür wie geschaffen:
  • Was meine Behandlung des Widerstands gegen die Seelenkonskription betrifft, so hält Pammer Überschriften wie »Widerstand« und »Renitente Adlige und maulende Mönche« für etwas missverständlich, da sie mehr erwarten lassen, als dann herauskommt. Allerdings, gerade wenn man die Reaktionen auf die erbländische Seelenkonskription mit denen im folgenden Jahrzehnt in Ungarn vergleicht, waren diese verhältnismäßig moderat. Was mich aber frappiert hat, war, wie sensibel die Behörden auf mögliche Widerstände eingestellt waren, ja geradezu damit rechneten. Die Befürchtungen waren doch recht groß, und so auch die - zeitgenössischen - Erwartungen, die ganze Aktion könnte vollkommen scheitern.
  • Wie kann man die Wichtigkeit und die Auswirkungen einer Maßnahme wie der Hausnummerierung einschätzen? Pammer schreibt: An sich wichtig war sicher die Einhebung von Abgaben und Steuern; ob sie durch die Numerierung der Häuser erleichtert wurde, könnte man durch einen Vergleich der Steuereinnahmen und der Einhebungskosten vor und nach der Hausnumerierung prüfen (eine über die üblichen Schwankungen hinausgehende Änderung wäre allerdings eine Überraschung). - Nun, das ist doch eine gute Anregung für die künftige Forschung! Der Rezensent weiter: Billiger wurde wahrscheinlich die Postzustellung, aber das wurde erst später relevant. - Hier ist ja interessant, dass kurz nach der Hausnummerierung in Wien die Stadtpost, die so genannte Kleine Post eingerichtet wurde; in zeitgenössischen Briefen (wie ich am Beispiel Mozarts [PDF] gezeigt habe) wurden die Hausnummern schon bald verwendet, wobei dies sicher noch eingehender untersucht werden könnte.
  • Pammer beurteilt die Arbeit auch aus der Perspektive eines Wirtschaftshistorikers: Daß die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Maßnahmen in dieser Untersuchung praktisch nicht behandelt werden und auch eine Erörterung unterbleibt, wie man zu einer brauchbaren Abschätzung gelangen könnte, ist bedauerlich. Immerhin gehören die wirtschaftlichen Ergebnisse institutioneller Neuerungen zu den wichtigsten und anregendsten Themen der historischen Forschung. - Auch dies reiche ich doch gerne an die künftige Forschung weiter!
  • Kulturwissenschaftliche Zugänge, die auch sensibel für die Sprache der untersuchten Dokumente sind, scheinen nicht ganz auf die Gegenliebe des Rezensenten zu stoßen: Wie erwähnt, hat der Band durchaus einen Unterhaltungswert, jedenfalls dann, wenn man bereit ist, die eine oder andere irrelevante Anekdote zu akzeptieren, und den betont an der Quelle orientierten Stil goutiert. Manche Teile sind eher literarisch interessant, zum Beispiel ein längerer Abschnitt unter dem Titel »Vermischungen«, in dem der Autor auf verschiedene Zusammenhänge eingeht, in denen der Begriff auftaucht: (...) Ein vermischtes Kapitel also, und die Behörden des 18. Jahrhunderts hatten ganz recht, wenn ihnen so etwas mißfiel. - Die Bewertung literarisch interessant kann ich ja als Kompliment nehmen! Was die Relevanz für die Beschäftigung mit dem 18. Jahrhundert anbelangt, würde ich allerdings darauf beharren, dass das Ringen um Ordnung und Klassifikation bei gleichzeitigem Kampf gegen Vermischung ein charakteristisches Merkmal der Behörden (sicher nicht nur, aber besonders auffallend) des klassischen Zeitalters ist, das durchaus erforscht gehört.
  • Pammer hätte gerne eine Gesamtübersicht über alle verfügbaren Zahlen der fünfziger bis siebziger Jahre, d.h. der zeitgenössischen Volkszählungsergebnisse abgedruckt gehabt. Ich habe darauf bewusst verzichtet, zum einen, weil meine Fragestellungen eher auf das Zustandekommen der Ergebnisse gerichtet waren und nicht darauf, diese auszuwerten, zum anderen, da die meisten erhaltenen Tabellen in der einschlägigen Literatur (u.a. Gürtler und Grossmann) ohnehin schon abgedruckt sind und ich nur jene Ergebnisse veröffentlicht habe, die ich bislang in der Literatur nicht finden konnte und die für mich relevant erschienen. Aber es stimmt sicher, dass es von Vorteil wäre, eine Aufstellung der unterschiedlichen Ergebnisse leicht verfügbar zu haben. Vielleicht findet sich ja jemand, der in naher Zukunft diese im Internet veröffentlicht (was im Übrigen die Existenz einer geeigneten Publikationsplattform dafür voraussetzt; vielleicht tut sich da ja mal was!); in manchen Fällen (insbesondere für die Männer in manchen steirischen Kreisen) sind in den Akten recht detaillierte Tabellen vorhanden, die für die weitere Forschung recht interessant sein könnten. Was allerdings die Verwendung dieser Ergebnisse durch die heutige historische Forschung betrifft, so wäre ich eher skeptisch, würden diese für aktuelle historisch-demographische Fragestellungen herangezogen werden, erscheinen sie mir doch dafür aus vielen im Buch angeführten Gründen zu ungenau. Sehr wohl geben diese Ergebnisse aber Aufschluss darüber, auf welchen Grundlagen die damalige Verwaltung zu ihren Entscheidungen kam, und das macht eine Publikation selbstredend immer noch wichtig genug.
  • Nur, um nicht fälschlich eine Autorenschaft zugeschrieben zu bekommen, die nicht die meine ist: Das Zitat in Pammers Rezension aus der Quellenedition (S. LXIII) stammt - wie aus deren Inhaltsverzeichnis hervorgeht - nicht von mir, sondern von Michael Hochedlinger.
Nicht unlustig - wenn auch für den Betroffenen sicherlich schmerzhaft - finde ich übrigens, dass das Erscheinen der Rezension eventuell einem abgerissenen Zehennagel geschuldet ist. Sie wollen wissen, warum? Lesen Sie das Editorial!

Sonntag, 6. Januar 2008

Berliner Hausnummern

Wieder mal eine Glosse zu den Schwierigkeiten, sich mit den Berliner Hausnummern zurecht zu finden, diesmal im Wiener Zeitung-Extra von Verena Mayer:

Dazu kommt, dass Berlins Straßen nicht nur länger sind als anderswo, sondern auch anders nummeriert. In Berlin befinden sich nicht auf der einen Seite die geraden Nummern – und auf der anderen die ungeraden. Nein, die Straßen sind fortlaufend nummeriert: erst steigen die Nummern auf der einen Seite an und gehen dann auf der anderen in der entgegengesetzten Richtung weiter.
Ich erinnere mich an einen meiner ersten Termine, den ich in Berlin hatte. Ein Interview in einer Galerie mit der Hausnummer 260. Ich schaute auf den Stadtplan, sah, dass die Straße ungefähr so lang war wie der Jakobsweg, und schloss daraus, dass Nummer 260 knapp an der brandenburgischen Grenze liegen müsse. Als ich aus der S-Bahn-Station am Ende der Straße trat, stand ich vor Nummer 130. Danach ging es nicht mehr weiter. Ich musste also auf der anderen Seite wieder zurück. Nummer 260 lag genau gegenüber von Nummer 1. Vollkommen zentral. Mit den Worten "Diese Distanzen!" betrat ich eineinhalb Stunden zu spät die Galerie.
Angeblich wurde die Nummerierung von Häusern erfunden, damit das Finanzamt die Bewohner leichter findet. In Berlin scheint die Nummerierung allerdings dafür da zu sein, um die Leute zu verwirren. Vor allem, wenn man in einer der wenigen Straßen landet, die dann doch nach geraden und ungeraden Zahlen nummeriert sind. Vielleicht ist das Berliner Haushaltsdefizit ja deshalb so hoch.

Mittwoch, 2. Januar 2008

Hausnummern-Vortrag in Eisenstadt

In einer Woche halte ich an der FH Burgenland im Rahmen einer von Jutta Bertram geleiteten Lehrveranstaltung einen Gastvortrag zu den Hausnummern:

Titel: Die Hausnummer. Eine Geschichte von Ordnung und Unordnung.
Ort: FH Burgenland, Campus 1, 7000 Eisenstadt
Zeit: Mi, 9.1.2008, 14.00-15.30

Samstag, 29. Dezember 2007

"Zahlensalat" in Alt Zauche

Über einen nächtlichen Rundgang durch Alt Zauche berichtet die Lausitzer Rundschau; dabei wird auch die Hausnummerierung erwähnt:

Dick eingemummelt mit Schals, Mützen und Handschuhen zogen die Gäste des Rundgangs am Haus von Klara Puschisch vorbei, einer der ältesten Alt Zaucher Einwohner, in der Siedlungsstraße 1. Gegenüber begann bereits der Zahlensalat der Hausnummerierung mit der 23 und 24. [...] Zurück ging es entlang der zwischen 1928 und 1939 erbauten Häuser vor dem Berg. Manche Gardine wurde vorsichtig zur Seite geschoben, von denen, die die Tour wegen der Kälte nicht wagten. „Verpasst haben sie nicht nur die vielen historischen Daten und Erinnerungen des Nachtwächters, sondern auch die herrliche winterliche Stimmung“, so Ingo Teichert.
Sein Vater erinnerte sich an die Erzählung seines Großvaters über die Vergabe der ersten Hausnummern in Alt Zauche. „Die Einwohner kamen damals alle bei Hempels im Gastraum zusammen, und auf dem Tisch lagen die Hausnummern, von denen sich jeder die nahm, die ihm gefiel.“ So kam es zu einem bunten Zahlensalat, der viele Jahrzehnte lang erhalten blieb.

Dienstag, 25. Dezember 2007

Hausnummern für das Emirat Ras Al Khaimah

Laut Innovations Report hat eine Arbeitsgruppe um dem Geographen Heiko Schmid (Uni Heidelberg) im Mai 2005 damit begonnen, im Emirat Ras Al Khaimah ein Geographisches Informationssystem einzuführen, in dessen Rahmen auch Hausnummernschilder an den Häusern angebracht werden. Vgl. auch hier.

Montag, 24. Dezember 2007

Goldene Hausnummer für Klimaschutz in Münster

Die Westausdehnung der Goldenen Hausnummer setzt sich fort (vgl. hier und hier): Die PresseInfo der Stadt Münster berichtet, dass dort Goldene bzw. Gläserne Hausnummern für Häuser mit niedrigem Energieverbrauch vergeben werden:

Goldene Hausnummern für vorbildlichen Klimaschutz
Stadt prämiert erfolgreichste Energiespar-Investitionen / 44 Mio. Euro Investitionen mit Förderprogramm Altbausanierung angeschoben

Münster (SMS) Nur 48 Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter und Jahr braucht das Haus an der Liboristraße 7. Aber: Das Haus stammt aus dem Jahr 1920. Mit Unterstützung des städtischen Förderprogramms Altbausanierung wurde es energetisch auf den heutigen Standard gebracht. Für das bestsanierte Haus in der Baualtersklasse verlieh Umweltdezernent Thomas Paal der Eigentümergemeinschaft bei der Energieausweis-Prämierung in der Rüstkammer des Rathauses die "Goldene Hausnummer". "Die Verbrauchswerte sind jetzt die gleichen wie bei einem Niedrigenergiehaus", lobte Paal. "Das ist ein hervorragendes Ergebnis für den Klimaschutz und ermutigt hoffentlich viele Nachahmer, ihre Altbauten ebenfalls zu sanieren."

Jedes Jahr zeichnet die Stadt diejenigen Hausbesitzer mit einer gläsernen Hausnummer aus, die mit einem Energieausweis belegen können, dass ihr Gebäude in der jeweiligen Baualtersklasse den niedrigsten Energiekennwert hat, d.h. pro Quadratmeter und Jahr die wenigste Heizenergie verbraucht. Bei der diesjährigen zehnten Prämierung wurden außerdem die "Häuser des Jahrzehnts" mit einer goldenen Hausnummer ausgezeichnet.

"Selbst bei Häusern, die vor 1960 entstanden sind, kann man mit einer Sanierung sehr gute Energieeinsparungen erreichen. Das haben die vergangenen zehn Jahre gezeigt", unterstreicht Stadtrat Paal. "Das städtische Förderprogramm Altbausanierung ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Im kommenden Jahr sind im Haushalt wieder 100 000 Euro für Altbausanierung vorgesehen."

Nicht nur für den Klimaschutz sind die Altbau-Modernisierungen ein Gewinn: Bei 1200 Sanierungsmaßnahmen, die die Stadt seit 1997 mit über fünf Mio. Euro Fördergeldern angestoßen hat, wurden insgesamt fast 44 Mio. Euro investiert. Davon profitieren in erster Linie die heimische Wirtschaft und das ortsansässige Handwerk.

Wer sich für den Energieausweis interessiert oder Beratungsbedarf in Sachen Altbausanierung hat, kann sich an die Umweltberatung im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33, Tel. 4 92-67 67 wenden.


Selbst ein Verzeichnis der vorbildlichen Gewinner gibt es, wobei es sich bei der angeblichen PDF-Datei um eine Postscript-Datei handelt, die erst in PDF umgewandelt werden muss.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Interview zu den Hausnummern auf WDR 3

Heute (20.12.2007, irgendwann zwischen 19.00 und 20.00) gebe ich der Kultursendung Resonanzen des Radiosenders WDR 3 ein Live-Interview zum Thema der Hausnummern. Hier der Link zum Live-Stream.

Samstag, 8. Dezember 2007

Hausnummern auf Radio Prag

Nun ist auf Radio Prag das Interview von Gerald Schubert mit mir zu den Hausnummern in Tschechien erschienen, wer will, kann dort auch den Beitrag hören.

Donnerstag, 29. November 2007

Köln 4711: Es waren doch nicht französische Truppen!

Auf den hier angezeigten Artikel Oliver Hochadels in der Berner Zeitung gab es eine Reaktion, die auf wichtige Präzisierungen zu einer der bekanntesten Hausnummer, nämlich Köln 4711 hinweist. Die entsprechende Info stammt vom Stadtarchiv Köln:

Hausnummern in Köln
Woher stammt bzw. wie entstand die Hausnummer 4711?
Die Stadt Köln hat bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. mehrmals den Versuch unternommen, Hausnummern einzuführen. Eine erste Hausnummerierung kam während der Einquartierung französischer Truppen im Siebenjährigen Krieg zustande. Nach einer Kostenaufstellung von 1760/61 hatte die Stadt 5300 Blechschilder zur Nummerierung der Häuser anfertigen lassen.[ 1 ] Die Häuser waren jeweils in den acht mit A - H bezeichneten Kolonelschaften, in die die Stadt seit 1583 eingeteilt war, durchnummeriert. Dies zeigen Urteile des städtischen Fiskalgerichts aus den Jahren 1767-1784, durch die leerstehende Häusern der Stadt übereignet worden sind, so z.B. Buschgasse Nr. 178, Kattenbug Nr. 629, Kostgasse Nr. 697, Unter Pöster (Auf dem Ufer) Litera D Nr. 80, Schaafenstraße Nr. 746 und 747, Weidengasse Nr. 33.[ 2 ] Noch am 19. Juli 1794 wurde das Haus Kostgasse Nr. 697 im Schreinsbuch eingetragen.[ 3 ] Im Jahre 1782 beschloß der Rat erneut eine Häusernummerierung, mit deren Durchführung die Wachtkommission beauftragt wurde. [ 4 ] Sie wies darauf hin, daß eine solche Maßnahme selbst für „kleine Flecken“, namentlich aber für große Städte nützlich sei, und schlug vor, die Bürger sollten die Nummern mit Ölfarbe an die Häuser malen. Wiederum sollten die Häuser nach den Kolonelschaften durchgezählt werden. Unsicher ist, ob diese Nummerierung ausgeführt wurde. Die Wachtkommission hat jedoch seit 1784 für ihre Rechnungsbücher sämtliche Häuser einer Fahne, der Unterabteilung der Kolonelschaft, durchnummeriert und dabei auch die geistlichen und der leerstehenden Häuser berücksichtigt.[ 5 ] Eine Bürgerbestandsaufnahme, mit der am 16. Februar 1789 die Mittwochsrentkammer beauftragt wurde,[ 6 ] sollte die Grundlage für einen weiteren Versuch bilden, der wohl auch erfolglos blieb. Erst als die Franzosen 1794 kurz vor Köln standen, sah der Rat höchste Eile geboten. Drei Tage vor dem Einmarsch schlug die Wachtkommission am 3. Oktober 1794 vor, die gebotenen Gegenmaßnahmen auf der Grundlage der Häusernummerierung zu organisieren.[ 7 ] Der Auftrag an die Wachtkommission erfolgte am 7. Oktober.[ 8 ] Sie legte bei der alsbaldigen Durchführung ihre ältere fahnenweise Nummerierung zugrunde, zählte jetzt aber sämtliche Häuser der Stadt in der Reihenfolge der Kolonelschaften durch. Am 20. Oktober notierte der Ratsverwandte Gottfried von Gall in seinem Tagebuch, daß man mit der vor acht Tagen begonnenen Nummerierung und Litterierung der Häuser fortfahre,[ 9 ] und Heinrich Joseph Metternich, der Verleger des ältesten Kölner Adressbuches von 1795, spricht in seiner am 1. Dezember 1794 vom Rat behandelten Eingabe[ 10 ] davon, die Nummerierung sei inzwischen erfolgt. Das Haus in der Glockengasse, damals im Besitz der Witwe des Wilhelm von Lemmen, erhielt die Nummer 4711.[ 11 ] Erst im Adreßbuch von 1797 wird Wilhelm Mülhens als Eigentümer genannt. Als Berufsbezeichnung ist angegeben: „in Speculationsgeschaeften“; unter den Herstellern von Kölnisch Wasser wird er noch nicht aufgeführt. Die fortlaufende Nummerierung wurde 1811 auf eine straßenweise Nummerierung umgestellt. Im Vorwort des ersten danach erschienenen Adressbuches von 1813 behauptet der Verleger Thiriart, vor Ankunft der Franzosen habe es in Köln keine Hausnummerierung gegeben. Hier beginnt die Legendenbildung.

[ 1 ] HAStK, Best. 33 (Militaria) Siebenjähriger Krieg, X 4, Bl. 198.
[ 2 ] HAStK, Bestand 30 (Verf. u. Verw.), N 1374, Bl. 34, 40, 52, 59-66, 71, 85-90.
[ 3 ] HAStK, Bestand 101 (Schreinsbücher) Nr. 431, Bl. 56r.
[ 4 ] HAStK, Bestand 10 (Ratsprotokolle) Nr. 229, Bl. 91 und 168v-169r.
[ 5 ] HAStK, Bestand 70 (Rechnungen) Nr. 1348-1353, 1353A, 1355-1359; Bestand 30 (Verf.u.Verw.) N 673.
[ 6 ] HAStK, Bestand 70 (Rechnungen) Nr. 139, Blatt 56r.
[ 7 ] HAStK, Bestand 10 (Ratsprotokolle) Nr. 241 Bl. 216v.
[ 8 ] HAStK, Bestand 10 (Ratsprotokolle) Nr. 241 Bl. 225r.
[ 9 ] HAStK, Bestand 7030 (Chron.u.Darst.) Nr. 175 Bl. 71v.
[ 10 ] HAStK, Bestand 350 (Franz. Verw.) Nr. 306, Blatt 3-6.
[ 11 ] Adresse-Kalender der Stadt Köln, 1795.