Selbstmanagement in der Kontrollgesellschaft
Übermorgen beginnt der Workshop Emergence Room; das Abstract zu meinem Vortrag Selbstmanagement in der Kontrollgesellschaft: Weblogs und persönliche Homepages lautet wie folgt:
Nach Gilles Deleuzes kurzer Skizze "Postskriptum über die Kontrollgesellschaften" ist an die Stelle, wo sich in der Disziplinargesellschaft einst die Fabrik befand, in der Kontrollgesellschaft das Unternehmen getreten. Marketing heißt jetzt das Instrument der sozialen Kontrolle, und auch das Subjekt wird davon erfasst: Eine "Ich-AG" hat es zu bilden, sozial kompetent muss es sein, und andauernd ist es dabei, das "Ich" nach den letzten Anforderungen des Markts zu modellieren. Flexibilität lautet das Gebot der Stunde; keine durchgängige Erzählung kann mehr das Subjekt von der Wiege bis an die Bahre begleiten, es ist fragmentiert, Technologien des Selbst müssen erlernt, Zerrissenheit und Disparatheit eingeübt werden.
Das neoliberale KleinunternehmerInnensubjekt tritt mal als WürstchenbudenbesitzerIn, mal als SelbstmordattentäterIn, mal als KulturwissenschafterIn auf; ihnen gemeinsam ist, dass sie an der Marke Ich arbeiten, denn, wie heißt es in der Ratgeberliteratur: "Den Marken entkommt nämlich keiner." Die adäquate Präsentationsform der Marke Ich ist die persönliche Homepage, wer wüßte dies besser als der österreichische Finanzminister Karl Heinz Grasser. Nicht zuletzt im Bereich der Wissenschaft wird dieses Medium der Selbstdarstellung zunehmend entdeckt und genutzt; hinzu, zur persönlichen Homepage, tritt das Weblog, das eine Möglichkeit darstellt, durch täglich aktualisierte Infohappen permament Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Nach Gilles Deleuzes kurzer Skizze "Postskriptum über die Kontrollgesellschaften" ist an die Stelle, wo sich in der Disziplinargesellschaft einst die Fabrik befand, in der Kontrollgesellschaft das Unternehmen getreten. Marketing heißt jetzt das Instrument der sozialen Kontrolle, und auch das Subjekt wird davon erfasst: Eine "Ich-AG" hat es zu bilden, sozial kompetent muss es sein, und andauernd ist es dabei, das "Ich" nach den letzten Anforderungen des Markts zu modellieren. Flexibilität lautet das Gebot der Stunde; keine durchgängige Erzählung kann mehr das Subjekt von der Wiege bis an die Bahre begleiten, es ist fragmentiert, Technologien des Selbst müssen erlernt, Zerrissenheit und Disparatheit eingeübt werden.
Das neoliberale KleinunternehmerInnensubjekt tritt mal als WürstchenbudenbesitzerIn, mal als SelbstmordattentäterIn, mal als KulturwissenschafterIn auf; ihnen gemeinsam ist, dass sie an der Marke Ich arbeiten, denn, wie heißt es in der Ratgeberliteratur: "Den Marken entkommt nämlich keiner." Die adäquate Präsentationsform der Marke Ich ist die persönliche Homepage, wer wüßte dies besser als der österreichische Finanzminister Karl Heinz Grasser. Nicht zuletzt im Bereich der Wissenschaft wird dieses Medium der Selbstdarstellung zunehmend entdeckt und genutzt; hinzu, zur persönlichen Homepage, tritt das Weblog, das eine Möglichkeit darstellt, durch täglich aktualisierte Infohappen permament Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
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Veranstaltungen - Di, 9. Aug. 2005, 09:11