Staketen, Zäune und Käfige - 3
In welchem Jahr in Einsiedler- und Bacherpark welche Gitter eingebaut wurden, läßt sich nicht mehr genau feststellen; auf einem in der Stadtgartendirektion aufbewahrten Plan aus dem Jahr 1948 ist der Ballspielplatz im Einsiedlerpark jedenfalls schon eingezeichnet. In der Folge wurden die Parks immer weiter unterteilt: Bereiche mit Spielgeräten wurden umzäunt, auch die eigens eingerichteten Kleinkinderspielplätze mit Gittern umgeben, diesmal vor allem, um ein von Hundekot ungestörtes Spielen möglich zu machen; aus demselben Grund wurden an den Rändern der Parks Hundezonen errichtet. Erst im Herbst 1996 wurde im Bacherpark der auf dem zugeschütteten Löschteich angelegte Ballspielkäfig nochmals unterteilt, um ein Basketballfeld anzulegen.
Diese Parzellierung der Parks folgt einem gesamtgesellschaftlichen Trend, der von Soziologinnen und Soziologen als “Differenzierung” beschrieben wird: Die Gesellschaft wird dabei in immer kleinere Segmente zerteilt, ein Prozeß, der sich auch in die Architektur der Parks eingeschrieben hat und der das Gespräch zwischen den einzelnen Gruppen schwieriger macht.
Einem anderen Trend zufolge werden wieder zunehmend Zäune um Parks errichtet; der Leiter des Österreichischen Gartenbaumuseums, Hans Dieter Eisterer, sieht darin die Rückkehr zum “hortus conclusus” des Mittelalters, der freilich nur wenigen vorbehalten war, während nun der Schutz vor der Außenwelt, die anscheinend wieder als bedrohlich empfunden wird, allen zugute kommen soll.
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
Diese Parzellierung der Parks folgt einem gesamtgesellschaftlichen Trend, der von Soziologinnen und Soziologen als “Differenzierung” beschrieben wird: Die Gesellschaft wird dabei in immer kleinere Segmente zerteilt, ein Prozeß, der sich auch in die Architektur der Parks eingeschrieben hat und der das Gespräch zwischen den einzelnen Gruppen schwieriger macht.
Einem anderen Trend zufolge werden wieder zunehmend Zäune um Parks errichtet; der Leiter des Österreichischen Gartenbaumuseums, Hans Dieter Eisterer, sieht darin die Rückkehr zum “hortus conclusus” des Mittelalters, der freilich nur wenigen vorbehalten war, während nun der Schutz vor der Außenwelt, die anscheinend wieder als bedrohlich empfunden wird, allen zugute kommen soll.
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
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Parkgeschichten - So, 23. Jul. 2006, 11:14