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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Sonntag, 22. März 2009

Rasterung der Unauffälligen

Die Zeit bringt aus aktuellem Anlass ein Interview mit Joseph Vogl über Amokläufe; sein Buch dazu wird ja hoffentlich bald erscheinen. Aus dem Interview:
Es bleibt eine erschreckende Doppelgestalt von Harmlosigkeit und Gefährlichkeit, scheinbar normale Jugendliche, die etwas völlig Irrsinniges tun. Daran zerbricht alle Vernunft, auch die therapeutische.
(...)
Es zeigt (...) an, wie der neueste Stand von Sicherheits- und Sozialtechnologien idealerweise funktionieren soll, nämlich über Prävention. Unsere Gesellschaften sind Präventionsgesellschaften. Sie bestimmen ihr Schicksal durch die Einrichtung von Frühwarnsystemen, Früherkennung, auf allen möglichen Gebieten. Das bedeutet eine Art Daueralarmbereitschaft. Auch in dieser Hinsicht hat die Tat von Winnenden eine fatale Lücke, einen unbequemen Erklärungsbedarf hinterlassen: Der Täter war nicht nur, wie man allseits versicherte, ein freundlicher und unauffälliger Jugendlicher, er hat auch nicht, wie zwischendurch vermutet oder erhofft, seine Tat im Internet angekündigt. Das ist die größte Herausforderung für jede Form von Prävention. Nicht von ungefähr gibt es nun Überlegungen für eine Art pädagogischer oder psychologischer Rasterfahndung, die sich nicht auf die Gewalttätigen bezieht, sondern gerade die Unauffälligen und Zurückgezogenen vorsorglich erfassen soll.

Samstag, 21. März 2009

Punk mit Diplomatenpass

Schöne Story, die die Schriftstellerin Julya Rabinowich im Extra der WZ erzählt:

Meine Mutter fährt jedes Jahr nach Russland, ich war, seit der Eiserne Vorhang gefallen ist, zweimal dort. Das erste Mal fuhr ich, als unter Gorbatschow die Grenzen geöffnet wurden. Ich bekam einen psychosomatischen Anfall und hatte furchtbare Beschwerden. Dann stellte sich heraus, dass ich nicht zurückfahren konnte. Mein Ticket, dass ich in Wien gekauft hatte, war nicht gültig, sondern sicherte mir lediglich einen Warteplatz auf ein für Monate ausverkauftes Ticket. Ich saß fest, setzte Himmel und Erde in Bewegung, um doch noch heimzukommen. Am Ende legte ich eine sagenhafte Szene in der Botschaft hin, und sie stellten mir vorübergehend einen Diplomatenpass aus, sonst hätte ich kein Zug-Ticket zurück bekommen.
Ich war damals in meiner Punk-Phase mit blauen Haaren, Armee-Stiefeln, zerfetzten Strumpfhosen – und einem Diplomaten-Pass. Auf dem Weg zurück nach Wien saß ich im Abteil mit einem echten russischen Diplomaten, dem die Augen aus dem Kopf fielen, als er sah, wen die Österreicher als Diplomaten einsetzen.


Ebenfalls lesenswert: Ihre Antwort auf die von Interviewer Ernst Grabovszki gestellte Frage: Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen: Wie schätzen Sie die österreichische Asylpolitik ein?:

Die menschliche Ebene ist unmenschlich. Es müsste nicht so sein. Es ist kein Wunder, dass die meisten NGOs nicht vom Staat finanziert werden. Das hat nicht nur finanzielle Engpässe zur Folge, sondern auch Personalmangel und Überlastung. Für anderes wird hundertfach mehr Geld ausgegeben. Natürlich kriegt man als Flüchtling ein Dach über dem Kopf, muss nicht an Hunger sterben. Toll finde ich, dass man kostenlose medizinische Betreuung bekommt. Selbstverständlich gibt es auch sehr engagierte Ärzte. Die andere Seite: Ich gehe als Dolmetsch mit meinen Klientinnen auch zum Arzt, wenn sie Angst haben, traumatische Erlebnisse hatten und dergleichen. Wir gehen ins Spital und werden meistens anders behandelt als Einheimische. Ich hatte Fälle, die wurden einfach wieder weggeschickt, Kinder mit Lungenentzündung wurden abgewiesen, andere von einem Auto angefahren, ohne dass der Fahrer stehen geblieben wäre. Wenn der Durchschnittsösterreicher diese Schicksale besser kennen würde, hätte er kaum je das Vorurteil: Die kriegen alles und wir nichts. Leider transportieren die Medien nichts anderes.

Der Präsident und das Kapital

Diese Analyse von Tobias Moorstedt entnehme ich dem heutigen Standard (auch in der Printausgabe, 21/22.3.2009):

(...) kein Wunder, dass Karl Marx immer wieder in Talkshows auftaucht. Nicholas Sarkozy ließ sich gar beim Lesen des Buches fotografieren.
Wer Marx aber nur für seine scharfsinnige Analyse lobt und so tut, als handle es sich um einen Wirtschaftswissenschafter, der nur auf die Berufung in den Rat der Wirtschaftsweisen wartet, der negiert dessen revolutionäre Schlussfolgerung, integriert den Widerstand ins System. Sarkozys Foto-Opportunity bei der Marx-Lektüre wäre auch so interpretierbar: Die proletarischen Massen sollen sich nicht mühen, den Umbau der politischen Ökonomie besorgt die Funktionselite selbst.


Kleines Problem: Das besagte Foto (erwähnt auch in der Welt) vom 3.1.2009 lässt sich nicht allzuschnell auftreiben.

Freitag, 20. März 2009

Eine Warnung: Kritiklosigkeit kann Ihrer Karriere schaden

Im ND zitiert heute Peter Nowak eine Studie, gemäß der Studierende kaum an demokratischer Politik interessiert seien. Nicht unwitzig sein Schluss:
Über die unpolitischen Studierenden gibt es nun sogar Klagen von ungewohnter Seite. Manche Firmenbosse vermissen bei den Hochschulabgängern Konfliktfähigkeit und das Formulieren einer eigenen Meinung. Solche in der Wirtschaftssprache Soft Skills genannten Fähigkeiten besitzen politischen Aktivisten, die gelernt haben, sich argumentativ auseinanderzusetzen, ergebnisorientiert zu diskutieren und mit Widersprüchen umzugehen. Sie haben damit sogar Vorteile gegenüber manchen Mitkonkurrenten ohne politische Vergangenheit, wie vor einigen Monaten die linke Berliner Gruppe Theorie und Praxis (TOP) in einem Artikel in kritischer Absicht konstatierte. So könnten linke politische Aktivitäten sogar karrierefördernd sein. Politisch wirksam aber sind sie nur, wenn man nicht nur die Soft Skills, sondern auch manche Inhalte mit ins Berufsleben nimmt.

Hier die Angaben zur Studie:
Bargel, Tino: Wandel politischer Orientierungen und gesellschaftlicher Werte der Studierenden. Studierendensurvey: Entwicklungen zwischen 1983 und 2007. Bonn/Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2008. [Link zum Volltext (PDF)]

Kein Vergleich

Während von dem einen, kürzlich verstorbenen, schriftstellernden weiblichen NSDAP-Mitglied wohl nicht viel mehr bleiben wird als ihre Beschimpfung des jüdischen Friedhofs in Prag, rezensiert die NZZ heute ein Porträt dreier weniger bekannter Schriftstellerinnen, nämlich von Olga Benario, Maria Gresshöner/Osten und Ruth Rewald, die im Gegensatz zu der erst genannten Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und wohl mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Cohen, Robert: Exil der frechen Frauen. Berlin: Rotbuch-Verlag, 2009.

Donnerstag, 19. März 2009

Ö1-Interview mit Philipp Sarasin zu Charles Darwin

Heute auf Ö1 in der Sendung Im Gespräch (21.01-22.00), ab morgen kostenpflichtig downloadbar; Stream) zu Gast: Philipp Sarasin anlässlich seines neuen Buchs; die Ankündigung lautet wie folgt:

Was haben der französische Philosoph und Historiker Michel Foucault - Vordenker der Postmoderne - und der britische Naturforscher Charles Darwin - Begründer der Evolutionstheorie - gemeinsam?

Für beide ist nichts wesentlich, alles ist ständig in Veränderung. Und für beide gibt es hinter der Geschichte der Menschheit keinen großen Masterplan, keine alles bestimmende Logik, sondern nur Zufälle, Diskontinuitäten und Brüche. Sagt der Schweizer Historiker Philipp Sarasin, Professor für Neuere Allgemeine Geschichte am Historischen Seminar der Universität Zürich, und legt auch gleich ein Buch vor, das die Parallelen in Darwins und Foucaults Denken aufzeigt: "Darwin und Foucault - Genealogie und Geschichte im Zeitalter der Biologie".

Darwin, sagt Sarasin, wollte menschliche Herkunft rekonstruieren und fand dabei heraus, dass es nichts "Ursprüngliches" gibt, sondern nur Zerstreuung und unendliche Vielfalt. Und auch das verbinde ihn mit Foucault, der auch menschliche Herkunftsgeschichte rekonstruiert und dabei alles auflöst, was "wesenhaft" erscheint.

Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Schweizer Historiker Philipp Sarasin.

Schwan 75J

Ob da BirdLife Österreich dran beteiligt ist? Leider habe ich es unterlassen, den Stromkilometer der Donau zu notieren, es war jedenfalls zwischen Nordbrücke und Reichsbrücke:

Schwan_75J_1

Schwan_75J_2

Donnerstag, 5. März 2009

A prisoner of own device

Jaja, Facebook hält Einzug in meine Kreise und ich habe mich nun davon auch einfangen lassen, wobei es wohl kein Zufall ist, dass ich in meiner Umgebung auch mit dem Phänomen des Entsetzens vor soviel "Sozialin" (Dietmar Dath, Für immer in Honig, 2008, S.69, wobei ich die in diesem Fall auf Foucault gemünzte Kritik nicht für stichhaltig befinde) und mit hartnäckiger Vernetzungsresistenz konfrontiert werde; Soziopathie und ein Hang zum Monologismus gehören in Zukunft zu äußerst schützenswerten Ressourcen.
Und überhaupt: Gibt es zwischen dem Fantum zu einer Person und dem Mitmach-Zwang einer der Lektüre gewidmeten Gruppe nicht noch Möglichkeiten des Dazwischens? Sich z.B. schlicht als "Leser" outen zu können, ohne gleich dazu aufgefordert zu werden, zu rezensieren/raten/kommentieren?
Aber grundsätzlich sagte Goncourt ohnehin zuletzt vieles, was dazu zu sagen ist, und auch Mercedes Bunz' Beobachtungen sind bedenkenswert, [Update] und dito Camp Catatonia.

Zu Köln: Was ArchivbenützerInnen tun können

Während Archivalia in der Bündelung der Berichterstattung über die Kölner Archivkatastrophe auch die Meldungen über jene Bestände bringt, die zum Glück gerettet werden konnten, stellt sich selbstredend die Frage, wie eine Unterstützung mal jenseits vom Einsammeln von Geld aussehen kann, wobei auch letzteres angesichts folgender NZZ-Meldung von Nöten sein könnte: Ob nun wirklich, wie einen Tag nach dem Unglück mehrfach in der deutschen Presse zu lesen war, «das Gedächtnis Kölns ausgelöscht» ist, wird von den Bergungsarbeiten abhängen. Archive äusserten am Mittwoch vorsichtige Hoffnungen. Restaurieren lässt sich vieles, allerdings müssen dafür Geld und politischer Wille vorhanden sein. Im Umgang mit Kölns kulturellem Erbe haben die Stadtväter jedoch wiederholt eine schlechte Figur abgegeben.
Ehemalige ArchivbenützerInnen können wohl in erster Linie eines beitragen: Nach dem Vorliegen einer Liste der Verluste ihre allfälligen Notizen bzw. Kopien zur Verfügung stellen.

Kleines Update: Ein reichlich verkürztes Verständnis von der Bedeutung von Archiven findet sich im Freitag.

Mittwoch, 4. März 2009

Werkbibliographie Günther Anders erschienen

Raimund Bahr hat eine Werkbibliographie zu Günther Anders zusammengestellt:

Anders, Günther: Werkbibliographie. St. Wolfgang: Edition Art Science, 2009. ISBN: 978-3-902157-42-3 (Bestell-Info)

Dienstag, 3. März 2009

Website: Frauen in Bewegung: 1918-1938

Aus der Aussendung:

Website: Frauen in Bewegung: 1918-1938. Biographien, Vereinsprofile, Dokumente

Seit Februar 2009 ist die neue Webpräsentation von Ariadne, der frauenspezifischen Informations- und Dokumentationsstelle an der Österreichischen Nationalbibliothek, online. "Frauen in Bewegung: 1918-1938" ist ein Informationssystem zu frauenbewegten und frauenpolitischen Aktivitäten während der Ersten Republik und des ständestaatlichen Regimes. Österreichweit wurden historische AkteurInnen und Frauenorganisationen erfasst und werden nun anhand ihrer Dokumente sowie weiterer Informationen präsentiert. Die Seite bietet Zugang zu historischen Daten, Bibliographien und Nachweisen von Dokumenten (Bücher, Periodika, Bilder, Archivalien) sowie zu Volltext-Dokumenten. An digitalen Dokumenten sind hauptsächlich zeitgenössische Frauenzeitschriften und Vereinsschriften sowie einige wenige AutorInnen- und Sammelwerke online zugänglich.


http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at/

Montag, 2. März 2009

NZZ zu den Simpsons

Gestern in der NZZ am Sonntag: Eine Hommage an die Simpsons.

Sonntag, 1. März 2009

Von Fuchs und Has zur Abwesenheit der Nummern

Früher, da hieß es Wo Fuchs und Has' sich Gute Nacht sagen (zB); in Nachfolge u.a. von Joseph Roth läßt sich Abgelegenheit auch folgendermaßen darstellen:

Mariami muss ungefähr sechs gewesen sein, Mitte der 80er-Jahre in Usurgeti, einem kleinen 500-Einwohner-Dorf im Nordwesten Georgiens, wo sie aufgewachsen ist und wo die Straßen noch keine Namen, die Häuser keine Nummern hatten, aber alle Einwohner einander kannten - und die Postzustellung trotzdem funktionierte.
(Mia Eidlhuber im Standard-Album, 28.2.2009, S.1 Text)

Samstag, 28. Februar 2009

Webcast von Reuben S. Rose Redwoods Hausnummernvortrag an der LOC, 3.12.2008

Endlich bin ich dazugekommen, mir den Webcast von Reuben S. Rose-Redwoods am 3.12.2008 an der Library of Congress gehaltenen Vortrag Spaces of Calculation: Street Addressing and the Making of a Geo-coded World anzusehen. Sehr spannend; der Schwerpunkt liegt auf der Einführung neuer Nummerierungssysteme in der ländlichen USA im Zusammenhang mit der postalischen Zustellung samt dem Widerstand dagegen, und schließlich konnte ich dadurch auch lernen, dass nach StudentInnenprotesten an der Penn State University 1999 auf polizeiliche Initiative die Balkone der Studentenheime nummmiert wurden, als explizite Anti-Riot-Maßnahme (vgl. hier). Wow.