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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Donnerstag, 26. Juni 2008

Stellungnahme der IG Externe LektorInnen und Freie WissenschafterInnen zur Verbesserung der Situation der österreichischen Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften

Die IG Externe LektorInnen und Freie WissenschafterInnen hat als Reaktion auf die unlängst vorgelegten Studien zur Situation der GSK in Österreich (vgl. auch die Reaktion des FWF darauf) eine Stellungnahme zur Verbesserung der Situation der österreichischen Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften veröffentlicht.

Update: Vgl. nun auch Science ORF.

Homer and the working class

Und gleich noch ein Hinweis von Monochroms Bagasch-Liste, diesmal auf eine marxistische Analyse der Simpsons.

Verschwindet der Strichpunkt?

Has modern life killed the semicolon? fragt Paul Collins in Slate. Fürwahr, das wäre äußerst unerfreulich; an mir liegt's jedenfalls nicht. [via Bagasch]

Mittwoch, 25. Juni 2008

Großes scharfes ß nun in ISO-Norm

Na sowas, laut ORF Online (sowie das Auge) gibt's nun eine ISO-Norm mit großem scharfen ß.

Nicht alles tun - Ausstellung zu zivilen und sozialen Ungehorsam in Wien und Berlin

Klingt spannend: Der Standard zur Ausstellung nicht alles tun. Ziviler und Sozialer Ungehorsam an den Schnittstellen von Kunst, radikaler Politik und Technologie, die noch bis 18. Juli in der Galerie IG BILDENDE KUNST (Gumpendorfer Straße 10-12, 1060 Wien, Di-Fr 13-18h) sowie bis 26. Juli in :emyt (Rosa-Luxemburg-Strasse 26, 10178 Berlin, Mi-Fr 11-18h, Sa 11-14h) zu sehen ist.

Dienstag, 24. Juni 2008

Nummerierung von Losen und Gewinnen in der Frühen Neuzeit

In der Festschrift zu Karl Vocelkas 60. Geburtstag findet sich u.a. ein Artikel von Josef Pauser zu den Glückshäfen in der Frühen Neuzeit; im Hinblick auf eine Geschichte der Nummerierung ist für mich daran interessant, dass in den von Pauser genannten Fällen die ausgespielten Lose nicht nummeriert waren. Vielmehr funktionierte das Ausspielen in der Regel so, dass die verkauften Lose von den KäuferInnen mit ihrem Namen und charakteristischen Sprüchen und Wünschen beschrieben wurden und dann in einen Topf eingeworfen wurden, während in einem anderem Topf die Gewinnlose bzw. Nieten lagen. Bei der Ziehung wurde gleichzeitig aus den zwei Töpfen jeweils ein Los gezogen, was u.a. den Vorteil hatte, dass jede/r KäuferIn eines Loses einmal aufgerufen werden musste. Eine weitere Variante der Ausspielung bestand darin, dass man nach Bezahlen eines Loses selbst in den Topf (bzw. "Hafen") griff und sich einen Gewinn oder eine Niete zog. (S. 68f)
Die Identifizierung der Lose erfolgte also durch den Namen und den aufgeschriebenen Spruch; manchmal konnte es Probleme geben, wie bei einer 1564 in Wien erfolgten Ausspielung, bei der es in einem Fall eine Namensgleichheit der Loskäufer gab: Zwei Personen namens Christoph Portner, der eine ein Diener des Hofzahlmeisters Fuchs, der andere ein Einkäufer von Erzherzog Karl, hatten Lose erworben. Es war üblich, die Lose durch einen persönlichen Reim oder Spruch noch weiter zu kennzeichnen und dann in einen der Töpfe einzulegen. Eindeutiger Gewinner eines eingefassten Kleinods im Wert von 57 Gulden war der Hofzahlmeistersdiener, was durch den Spruch auch bewiesen werden konnte. Den Gewinn brachte allerdings der andere Christoph Portner an sich, und erst nach langen Verhandlungen und gegen eine Ersatzzahlung wurde der Gewinn an den richtigen Portner übergeben. (S.72f, nach WSTLA, OKAR 1565 1/98/2, fol 196v-198r).
Übrigens mussten die Veranstalter der Glückshäfen vor Ausspielung ein Verzeichnis der Gewinne erstellen; so verordnet die Glückshafenordnung von 1627, dass ain verläßliche und specificirte verzeichnus aller und jeder ihrer waaren und gewineter libell-weiß zu dem obrist spill-grafenambt in Wien zu schicken sei. (S.94). Zumindest manchmal scheint es sich dabei um ein nummeriertes Verzeichnis gehandelt zu haben, denn bei dem besagten Glückshafen von 1564 ist einmal die Rede von einem Gewinn Nr. 88, der erst 1568 an den Gewinner zugestellt werden konnte. (S.72)
-Es gibt also noch einiges zu erforschen, insbesondere wäre die Literatur zum Lottospiel nach Hinweisen zur Nummerierung von Losen durchzusehen.

Pauser, Josef: „Weil nun der Reichthum so Zuckersüß ...“ Glückshäfen in der frühneuzeitlichen Jahrmarkts- und Festkultur Österreichs, in: Scheutz, Martin/Valeš, Vlasta (Hg.): Wien und seine WienerInnen. Ein historischer Streifzug durch Wien über die Jahrhunderte. Festschrift für Karl Vocelka zum 60. Geburtstag. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2008, S. 65–98.

Montag, 23. Juni 2008

Weimar II 67 - Die Hausnummer Goethes

Weimar_II67_AmFrauenplan2
Am Portal des Goethe-Hauses in Weimar, Am Frauenplan 2, prangt noch eine historische Hausnummer.

Sonntag, 22. Juni 2008

Vor Google - Programm des Workshops online

Das Programm des von Thomas Brandstetter, Thomas Hübel und mir konzipierten Workshops Vor Google - Suchmaschinen im analogen Zeitalter ist nun online. Er wird vom 9.-11. Oktober 2008 in der Wienbibliothek im Rathaus stattfinden.

Programm der Kartoffelkonferenz in Tours online

Sehr schön, das Programm der Konferenz La Pomme de Terre: de la Renaissance au XXIe siècle, Histoire, Société, Économie, Culture / The Potato - From the Renaissance to the 21st Century, History, Society, Economy, Culture (Tours, 18.-20.11.2008) ist online. Es geht gleich mal fulminant los, mit dem Panel Die Kartoffel in der Literatur, in dem u.a. die Vorträge « Gastronomastique » ; étude linguistique de la place de la pomme de terre dans les noms de préparations culinaires en France, XVIIIe à nos jours und Écrire la pomme de terre au siècle des lumières : de la réalité à l’utopie angekündigt sind. Auch das Panel Die Kartoffel als Faktor der kulturellen Identität ist nicht zu verachten, denn wer möchte nicht Näheres über Who wants Potato Dumplinggs ? Nationalism, Nutrition and Globalization in Lithuanian Cuisine und Les relations intimes entre la pomme de terre et les Français erfahren?

PS: Auch die Zeit würdigt nun das Jahr der Kartoffel.

Samstag, 21. Juni 2008

Interview mit Pierre Bourdieu auf France Culture

Les Lundis de l'histoire strahlten diese Woche ein 1998 geführtes Interview von Roger Chartier mit Pierre Bourdieu zu dessen Forme de domination et rapports entre les sexes aus. [Download bei itunes]

100 Jahre Filtertüte

Und das, wo ich gerade eine neue Espressokanne gekauft habe: Die Filtertüte der Melitta Bentz feiert ihren 100. Geburtstag. Näheres dazu heute in ORF Online und vor ein paar Tagen in der Zeit.

Freitag, 20. Juni 2008

Ausstellung zu Chris Marker in Zürich

Da heißt es sich beeilen: Noch bis 29. Juni läuft im Zürcher Museum für Gestaltung die Ausstellung Chris Marker – Abschied vom Kino; der Freitag ist heute davon angetan.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Foucault-Fotos

Der Foucault-Blog verwies kürzlich auf bislang eher unbekannte Fotos, die Foucault in Uppsala 1955 zeigen (da war doch auch diese Geschichte mit dem beigen Jaguar, nicht wahr?).

Eines meiner Foucault-Fotos-Favorite bleibt jedenfalls diese Aufnahme aus Vendeuvre während der Okkupation, die ihn auf dem Familien-Esel zeigt:
Foucault_Esel_Actualite-poitou-charentes_0511
Quelle: L’Actualité Poitou-Charentes – N° 51 (PDF), S.26.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Evo Morales: Kritik an der Festung Europa

Dieser Text (von Redglobe, eine gekürzte Fassung heute im ND), eine Kritik Evo Morales' an der "Abschiebe-Richtlinie" der EU, sollte möglichst weite Verbreitung finden, wenn auch nicht damit zu rechnen ist, dass Morales' Appell Gehör finden wird:

Bis Ende des Zweiten Weltkrieges war Europa ein Kontinent der Emigration. Dutzende Millionen Europäer gingen nach Amerika, als Kolonisten, auf der Flucht vor Hunger, Finanzkrisen, Kriegen oder vor den europäischen totalitären Regimen und der Verfolgung ethnischer Minderheiten.

Heute verfolge ich mit Besorgnis die Verhandlung der sogenannten "Abschiebe-Richtlinie". Der Text, am 5. Juni durch die Innenminister der 27 Länder der Europäischen Union in Kraft gesetzt, soll am 18. Juni im Europäischen Parlament zur Abstimmung stehen. Ich bin sicher, dass er auf drastische Weise die Voraussetzungen für die Inhaftierung und Ausweisung der Migranten ohne Papiere verschärft, wie lange sie sich auch schon in den europäischen Ländern aufhalten mögen und ungeachtet ihrer Arbeitssituation, ihrer familiären Beziehungen, ihres Integrationswillens und ihrer Integrationsfortschritte.

In die Länder Lateinamerikas und nach Nordamerika gelangten die Europäer in Massen, ohne Visa und ohne Bedingungen, die ihnen von den Behörden gestellt wurden. Sie waren stets willkommen und sie sind es weiterhin in unseren Ländern des amerikanischen Kontinents, die damals das wirtschaftliche Elend Europas und seine politischen Krisen aufgenommen haben. Sie kamen auf unseren Kontinent, um Reichtümer auszubeuten und nach Europa zu schicken, und das hatte einen hohen Preis für die Urbevölkerungen Amerikas, wie im Falle unseres Cerro Rico (Reicher Berg) von Potosí und seiner berühmten Silberminen, die dem europäischen Kontinent seit dem 16. bis zum 19. Jahrhundert Münzmaterial lieferten. Die Person, die Güter und die Rechte der europäischen Migranten wurden immer respektiert.

Heute ist die Europäische Union das Hauptziel der Migranten der Welt, und das auf Grund ihres positiven Rufes als ein Bereich von Prosperität und öffentlichen Freiheiten. Die große Mehrheit der Migranten kommen in die EU, um zu dieser Prosperität beizutragen, nicht um sich ihrer zu bedienen. Sie üben Beschäftigungen aus bei den öffentlichen Arbeiten, beim Bau, in den persönlichen Dienstleistungen und Krankenhäusern, die die Europäer nicht ausüben können oder wollen. Sie tragen bei zu der demographischen Dynamik des europäischen Kontinents, zur Aufrechterhaltung des notwendigen Verhältnisses zwischen aktiven und passiven Arbeitskräften, das seine großzügigen sozialen Systeme möglich macht, und dynamisieren den inneren Markt und den sozialen Zusammenhalt. Die Migranten bilden eine Lösung für die demographischen und finanziellen Probleme der EU.

Für uns stellen unsere Migranten eine Hilfe zur Entwicklung dar, die uns die Europäer nicht geben - da ja nur wenige Länder tatsächlich das Minimalziel von 0,7% ihres BIP für die Entwicklungshilfe erreichen. Lateinamerika erhielt 2006 68 Mrd. Dollar Geldüberweisungen von Migranten, das ist mehr als die Gesamtheit der ausländischen Investitionen in unseren Ländern. In der gesamten Welt erreichen diese Rücküberweisungen 300 Mrd. Dollar, sie übersteigen die 104 Mrd. Dollar, die als Entwicklungshilfe gewährt werden. Mein eigenes Land, Bolivien, empfing mehr als 10% seines BIP in Migrantenüberweisungen (1,1 Mrd. Dollar) oder ein Drittel unserer jährlichen Gasexporte. Das heißt die Migrantenflüsse sind von Vorteil vor allem für die Europäer und nur marginal für uns in der Dritten Welt, da wir Millionen unserer qualifizierten Arbeitskräfte verlieren, in die unsere Staaten, obwohl sie arm sind, auf die eine oder andere Weise menschliche und finanzielle Ressourcen investiert haben.

Leider kompliziert die "Abschiebe-Richtlinie" diese Realität in erschreckender Weise. Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Staat oder jede Staatengruppe ihre Migrationspolitik in voller Souveränität definieren kann, können wir nicht akzeptieren, dass unseren Mitbürgern und lateinamerikanischen Brüdern die Grundrechte der Menschen verweigert werden. Die "Abschiebe-Richtlinie" sieht die Möglichkeit der Einkerkerung der Migranten ohne Papiere bis zu 18 Monate vor ihrer Ausweisung vor - oder ihrer "Entfernung", wie der Terminus der Direktive lautet. 18 Monate! Ohne Urteil und Gerechtigkeit! So wie der Entwurf des Textes der Richtlinie heute ist, verletzt sie eindeutig die Artikel 2,3,5,6,7,8 und 9 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948.

Im einzelnen besagt der Artikel 13 dieser Erklärung:
"1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.
2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren."

Und was das Schlimmste ist, es besteht die Möglichkeit, Familienmütter und Minderjährige, ohne ihre familiäre oder schulische Situation zu berücksichtigen, in diesen Internierungszentren einzusperren, in denen es, wie wir wissen, zu Depressionen, Hungerstreiks, Selbstmorden kommt. Wie können wir, ohne darauf zu reagieren, akzeptieren, dass Mitbürger und lateinamerikanische Brüder ohne Papiere, von denen die große Mehrheit seit Jahren dort gearbeitet und sich integriert haben, in Lagern konzentriert werden? Auf welcher Seite besteht heute die Pflicht zu humanitärer Einmischung? Wo ist die "Bewegungsfreiheit", der Schutz gegen willkürliche Haft?

Parallel dazu versucht die Europäische Union die Andine Gemeinschaft der Nationen (Bolivien, Kolumbien, Ekuador und Peru) davon zu überzeugen, ein "Assoziierungsabkommen" zu unterzeichnen, das als seinen dritten Pfeiler einen Freihandelsvertrag einschließt, von gleichem Charakter und Inhalt wie die, die die Vereinigten Staaten aufzwingen. Wir stehen unter intensivem Druck der Europäischen Kommission, Bedingungen der vollständigen Liberalisierung im Handel, in den Finanzdienstleistungen, beim intellektuellen Eigentum und in unseren öffentlichen Diensten zu akzeptieren. Außerdem bedrängt man uns unter dem Vorwand des "juristischen Schutzes" wegen der Nati onalisierung von Wasser, Gas und Telekommunikation, die wir am Internationalen Tag der Werktätigen vorgenommen haben. Ich frage in diesem Fall: Wo ist die "juristische Sicherheit" für unsere Frauen, unsere Jugendlichen, Kinder und Werktätigen, die in Europa bessere Aussichten suchen? Die Freiheit der Warenbewegungen und der Finanzzirkulation fördern, während wir demgegenüber Gefängnis ohne Urteil für unsere Brüder sehen, die sich frei zu bewegen versuchten ... Das heißt die Grundlagen der Freiheit und der demokratischen Rechte negieren.

Unter diesen Umständen, wenn diese "Abschiebe-Richtlinie" verabschiedet wird, stehen wir vor der ethischen Unmöglichkeit, die Verhandlungen mit der Europäischen Union zu vertiefen, und wir behalten uns das Recht vor, für die europäischen Bürger die gleichen Visapflichten festzulegen, die sie den Bolivianern seit dem 1. April 2007 auferlegen, entsprechend dem diplomatischen Prinzip der Reziprozität. Wir haben es bisher nicht wahrgenommen, weil wir auf günstige Signale von der EU gehofft haben.

Die Welt, ihre Kontinente, ihre Ozeane und ihre Pole stecken in bedeutenden globalen Schwierigkeiten: die globale Erwärmung, die Verschmutzung, das langsame, aber sichere Zuendegehen der energetischen Ressourcen und der Biodiversität, während Hunger und Armut in allen Ländern anwachsen und unsere Gesellschaften schwächen. Aus den Migranten, ob mit oder ohne Papiere, die Sündenböcke für diese globalen Probleme zu machen ist keine Lösung. Es hat keine Entsprechung in der Realität. Die Probleme des sozialen Zusammenhalts, unter denen Europa leidet, sind nicht Schuld der Migranten, sondern Ergebnis des durch den Norden aufgezwungenen Entwicklungsmodells, das den Planeten zerstört und die Gesellschaften der Menschen zerstückelt.

Im Namen des Volkes von Bolivien, aller meiner Brüder auf dem Kontinent und in Regionen der Erde wie dem Maghreb und den Ländern Afrikas richte ich einen Appell an das Gewissen der führenden europäischen Politiker und Abgeordneten, der Völker, Bürger und aktiven Kräfte Europas, die "Abschiebe-Richtlinie" nicht zu verabschieden. So wie sie uns heute vorliegt, ist es eine Direktive der Schande.

Ich appelliere auch an die Europäische Union, in den nächsten Monaten eine Migrationspolitik zu erarbeiten, die die Menschenrechte respektiert, die es ermöglicht, diese vorteilhafte Dynamik zwischen den beiden Kontinenten zu erhalten und ein für allemal die gewaltigen historischen, wirtschaftlichen und ökologischen Schulden wiedergutzumachen, die die Länder Europas gegenüber einem großen Teil der Dritten Welt haben, und die immer noch offenen Adern Lateinamerikas für immer zu schließen. Sie dürfen heute mit ihrer "Integrationspolitik" nicht versagen, wie sie mit ihrer angeblichen "zivilisatorischen Mission" in der Zeit der Kolonien gecheitert sind.

Nehmen Sie alle, Regierungsvertreter, Europarlamentarier, Compañeras und Compañeros, brüderliche Grüße aus Bolivien entgegen. Und ganz besonders unsere Solidarität mit allen "Illegalen".

Evo Morales Ayma, Präsident der Republik Bolivien

Grüne Hausnummer: Vergabe in Luxemburg/Ausschreibung in Mainz-Bingen

Das Luxemburger Wort berichtet von der Vergabe der Grünen Hausnummer alldort (vgl. hier):
Montagabend überreichten Wohnungsbauminister Fernand Boden und Blanche Weber, Präsidentin des "Mouvement écologique", in den Räumen der "Fondation de l'architecture et de l'ingénierie" in Hollerich erstmals "grüne Hausnummern" an 36 Hausbesitzer.
Die "Gréng Hausnummer" ist ein Zertifikat, das vom Wohnungsbauministerium , dem "OekoZenter Lëtzebuerg" und dem "Mouvement écologique" an Besitzer , die ein bestehendes Gebäude ökologisch renovieren wollen oder einen Neubau energieeffizient errichten möchten, ausgegeben wird. Die Auszeichnung soll demnach Hausbesitzer zu besonders umweltfreundlichem und nachhaltigem Bauen bzw. Renovieren ermutigen.
Blanche Weber begrüßte die Tatsache, dass im Großherzogtum seit der Einführung der "Gréng Hausnummer" weitaus mehr Hausbesitzer eine Bewerbung zur Zertifizierung ihres Hauses eingereicht hätten als vergleichsweise in der gleichen Zeitspanne im Ausland.


Und gleichzeitig wird in Rheinland-Pfalz, nämlich in Mainz-Bingen die Grüne Hausnummer ausgeschrieben; der Text befindet sich sowohl auf der Gemeinde-Homepage von Mainz-Bingen als auch in den Main Rheiner Regionalnachrichten:
Die "Grüne Hausnummer" geht in die nächste Runde. Bewerben können sich Bauherren und Hausbesitzer, kommunale Einrichtungen und Firmen, die für umweltfreundliches Bauen einstehen und bei ihren Gebäuden umgesetzt haben.
Über die Kriterien der Ausschreibung informiert eine Broschüre und ein Faltblatt, dass in den Orts-, Gemeinde-, Stadt- und der Kreisverwaltung erhältlich ist. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli. Hausbesitzer, die ausgezeichnet werden, erhalten ihre eigene Hausnummer als (grünes) Metallschild und können dieses weithin sichtbar an ihrem Haus anbringen - neben der bisherigen Hausnummer oder auch stattdessen.
Der Kriterienkatalog umfasst Fragen nach der Bauweise, Energie-, Wasser- und Stromverbrauch, den verwendeten Materialien, aber auch die Gestaltung von Grünflächen und des Grundstücks.

Dienstag, 17. Juni 2008

Rezension der "Politischen Anmerkungen"

Martin Scheutz hat für Das Achtzehnte Jahrhundert und Österreich. Jahrbuch der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, Ausgabe 21.2006 (erst jetzt erschienen), S. 253-255 eine Rezension unserer Quellenedition verfasst; richtig stellen möchte ich daran nur, dass bei den habsburgischen Seelenkonskriptionen nicht erst 1770, sondern schon 1753/54 die Frauen erfasst wurden. Scheutz' Resümee ist freundlich:
Diese offenbar schon 2001 (!) fertiggestellte und erst 2005 in Druck gebrachte Edition ist in ihrer editorischen Sorgfalt (etwa mit der benutzerfreundlichen Rubrizierung der Inhalte am jeweiligen Seitenrand) und aufgrund der grundlegenden, die Bedeutung der "politischen Anmerkungen" in eine europäische Entwicklung stellenden Einleitung mustergültig. Die in Editionsform zugänglich gemachte Quelle erlaubt interessante Einblicke in das Leben der Untertanen vor Ort, verzeichnet aber auch "die Stimme des kleinen Mannes". Die ausführlichen Register erlauben schnellen Zugriff zu einzelnen Sachgebieten bzw. Personen und Orten.

Hochedlinger, Michael/Tantner, Anton (Hrsg.): "... der größte Teil der Untertanen lebt elend und mühselig". Die Berichte des Hofkriegsrates zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Habsburgermonarchie 1770-1771. (=Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs; Sonderband Nr.8). Innsbruck/Wien/Bozen: Studienverlag, 2005. LXXVI+184 S. ISBN 3-7065-4154-8 [mehr Infos]

Einführung der wechselseitigen Hausnummerierung in Regensberg/Schweiz

Der Zürcher Unterländer berichtet, dass nun auch im Städtchen Regensberg (Kanton Zürich) moderne Hausnummern-Zeiten anbrechen:

Im ganzen Kanton Zürich folgt die Adressierung einem einheitlichen System: Auf der einen Strassenseite die geraden Nummern, auf der anderen die ungeraden, und dies fortlaufend auf- beziehungsweise absteigend.
Nur in Regensberg sieht das ein bisschen anders aus. Dort folgt die Hausnummerierung keiner Logik, denn hier ist die Gebäudeversicherungsnummer gleichbedeutend mit der Hausnummer. Das hat zur Folge, dass Auswärtige kaum eine Chance haben, eine Adresse auf Anhieb zu finden.
(...)
Dieser Zustand hat am 1. Januar 2010 ein Ende. Dann tritt die neue Gebäudeadressierung in Kraft, die der Gemeinderat in mehr als einjähriger Arbeit vorbereitet hat. Sie bringt umfassende Änderungen: Bloss eine einzige Adresse wird nach dem Stichdatum noch gleich lauten wie zuvor. Bei allen anderen ändert mindestens die Hausnummer, oft sogar auch die Strassenbezeichnung.
«Es ist Zeit, dass wir auf eine vernünftige Nummerierung umstellen, damit sich jeder, egal ob Einheimischer oder Besucher, schnell zurechtfinden kann», erklärt Gemeindepräsident Fritz Kilchenmann.