Es ist schon einige Zeit her, dass Natascha Vittorellis Buch
Frauenbewegung um 1900. Über Triest nach Zagreb (Wien: Löcker, 2007) in Wien präsentiert wurde (vgl.
hier). Gestern sendete
Radio Stimme einen von Lilli Frysak gestalteten Beitrag darüber, der auch als Download zur Verfügung steht.
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Gender - Fr, 14. Mär. 2008, 08:51
Auch Lehnlakaien und Lohnbedienstete können als vormoderne Suchmaschinen betrachtet werden, vermitteln sie doch u.a. zwischen fremden Reisenden und der besuchten Stadt. In der Reiseliteratur wird jedoch des öfteren abfällig über sie gesprochen, und auch das folgende, einem Wien-Reiseführer des Vormärz entnommene Zitat legt nahe, dass ihre Dienste eher verzichtbar sind:
Gall nennt in seiner Schädellehre ein Organ, das des Ortssinnes. – Jeder, dem es daran nicht ganz gebricht, kann sich in Wien leichter und schneller ohne Lohnbedienten, sogar ohne Nachfrage zurecht finden, als bisweilen in andern lange nicht so großen Städten, zum Beispiel Mannheim, wo eine fast ermüdende Symetrie, eine völlige Gleichheit der meisten Häuser, eine ähnliche Übereinstimmung der Gassen, die regelmäßige Eintheilung der Quadrate u.s.w. nicht selten auch den schon öfter Dagewesenen irre führen, und zum Nachfragen zwingen. Wenn unsere Reisenden nicht des Lohnbedienten zur Bestellung verschiedener Aufträge bedürfen, so können sie seiner rücksichtlich einer zurecht weisenden Begleitung füglich entbehren, oder ihn wenigstens nach den beiden ersten beiden Tagen entlassen. Im letzten Falle benütze man erst einen Solchen, um sich durch ihn gleich die Eintrittskarten zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten für die bestimmten Tage, an welchen sie gezeigt werden, auswirken zu lassen, Zu zahlen ist dafür nirgends. Die Lohnbedienten stehen gewisser Maßen unter der Bürgschaft des Inhabers vom Gasthofe, in dem man wohnt, indem sie von diesem für die Gäste seines Hauses aufgenommen und empfohlen werden. Ihr täglicher Lohn besteht in 1 fl. 30 kr. bis 1 fk. 46 kr. C.M.
Weis, J.B.: Wien's Merkwürdigkeiten mit ihren geschichtlichen Erinnerungen, und einigen Ausflügen in die nahen reizenden und schönen Umgebungen. Ein Wegweiser für Fremde und Einheimische. Wien: Carl Haas, 3. Aufl., 1836, S. 18f.
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Communication - Do, 13. Mär. 2008, 09:18
Bei
Hist.net war's ja schon Buch der Woche, heute gibt's eine Rezension in der
NZZ:
Groebner, Valentin: Das Mittelalter hört nicht auf. Über historisches Erzählen. München: C. H. Beck, 2008.
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HistorikerInnen - Mi, 12. Mär. 2008, 09:00
Sehr schön, die
Library Mistress weist darauf hin, dass es ein
Journal of Dracula Studies gibt, online und auf einem Wiki basierend. Dass die Artikel im rtf-Format angeboten werden, ist vielleicht ein bisschen verwunderlich, aber was soll's.
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Belletristik - Mi, 12. Mär. 2008, 08:56
Die heutige NZZ (nur Print) berichtet über den Historiker Martin Illi, der u.a. Führungen zur Geschichte der Zürcher Fäkalienentsorgung anbietet; auch auf seine Homepage wird verwiesen:
http://www.martin-illi.ch/
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HistorikerInnen - Mi, 12. Mär. 2008, 08:51
Schon etwas länger her: Auf
France Culture kann man eine 2004 ausgestrahlte Sendung zum 20jährigen Todestag von Michel Foucault hören, in der u.a. Paul Veyne und Michelle Perrot zu Wort kommen. [via
Foucauldian Reflections]
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Theorie - Di, 11. Mär. 2008, 09:23
Scheint es schon länger zu geben: Die Homepage des Fotohistorikers
Anton Holzer.
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HistorikerInnen - Mo, 10. Mär. 2008, 09:00
Schön langsam wird es ernst mit der Umstellung auf die Bologna-Studienarchitektur, und es sieht ganz so aus, dass alle Befürchtungen, die damit verbunden sind, sich bewahrheiten. Zwei aktuelle Einschätzungen dazu auf den
Nachdenkseiten und in
Telepolis.
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Wissenschaft - So, 9. Mär. 2008, 13:34
Schon
vor längerem habe ich darauf hingewiesen, dass Google Alerts nicht wirklich zufriedenstellend funktioniert. Seit einiger Zeit hat sich das Problem damit verschärft: Auf meine Alerts wie z.B. zu "Fragamt", "Kundschaftsamt" usw. bekomme ich in beinahe täglichen Abständen die immer selben Ergebnisse aus Google Books zugemailt, was reichlich nervt.
Letzten Oktober fand das 2. Vorarlberger Symposium zur Frauen- und Geschlechterforschung zum Thema
Prekarität und Demokratie statt. Die Ergebnisse sind nun in der vom
Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft herausgegebenen Zeitschrift
AEP-Informationen - feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft dokumentiert:
Inhaltsverzeichnis
o Alexandra Weiss: Prekarität und Demokratie. Einleitung
o Frigga Haug: Die Prekarität ist von Natur aus weiblich. Überlegungen zum Verhältnis von Produktionsweise, Geschlechterverhältnissen und dem großen Magen des Neoliberalismus
o Chantal Magnin: Prekäre Erwerbsarbeit. Zu geschlechtsspezifischen Bewältigungsformen erwerbsbiographischer Unsicherheit
o Erna Appelt: Die unsichtbaren Hände. Zur Lebens- und Arbeitssituation illegalisierter Hausarbeiterinnen- und Pflegekräfte
o Birge Krondorfer: Frauen in der Fremde. Bildungskonzepte von und für Migrantinnen
o Juliane Alton: Künstlerische Arbeit -- immer schon prekär?
o Stephanie Schumacher: Prekarität und Geschlecht
o Doris Bammer, Christa Markom, Petra Völkerer, Petra Ziegler (in{}fem): Prekarität und Wissenschafterinnen
o Doris Bammer: Die "in{}fem Forschungswerkstatt". Plattform für Forschung, Vernetzung und Förderung von WissenschafterInnen
o Rezensionen
o Redaktionsintern
o Termine
o Bücher von und über Simone de Beauvoir in der Frauenbibliothek
Das Einzelheft kostet 4.50 + Porto(1,50 Inland; 3,50 Ausland) und kann bei uns bestellt werden: aep.frauenbibliothek@aon.at (Monika Jarosch)
Sollten Sie sich zu einem Abonnement entschließen (Inland € 18,00, Ausland € 21,00) so erhalten Sie dieses Heft und die weiteren Hefte der AEP-Informationen nach Einzahlung portofrei zugesandt.
Wir bieten auch ein Schnupperabo für ein Jahr um € 15,00 (Ausland € 18,00)!
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Politik - Fr, 7. Mär. 2008, 08:28
Morgen beginnt meine an der Uni Wien abgehaltene Lehrveranstaltung
Informatik und Medien in der Geschichtswissenschaft - Suchmaschinen im analogen Zeitalter, die überwiegend per E-Learning abgehalten werden wird, unter Einsatz von
Geschichte Online und einem
lehrveranstaltungsbegleitendem Weblog; es gibt auch eine statische Homepage zur
Lehrveranstaltung. Das ganze ist ein Stück weit ein Experiment, wird sich ja zeigen, wie's läuft.
Wieder einmal erreicht ein straßenweises Nummerierungssystem ein bislang davon unbelecktes Dorf, nun ist das schweizerische Dürrenäsch im Aargau dran, wo es bislang nur Brandversicherungsnummern gab. Die unmittelbare Folge davon sind laut
Aargauer Zeitung [v]erwirrte Zusteller:
Die laufenden Arbeiten haben am vorletzten Wochenende unbeabsichtigt für Verwirrung gesorgt. Weil in einigen Quartieren bereits die neuen Hausnummern montiert waren, in anderen aber noch die alten hingen, bekundeten die Verträger etliche Probleme bei der Zustellung der Sonntagszeitungen. [Absatz] Auch die Sonntagsausgabe der AZ steckte deshalb da und dort erst im Laufe des Nachmittags in den Briefkästen.
Recht brauchbar ist auch der im Artikel verlinkte Wiki-Artikel
Gebäudeadressierung, ausnahmsweise nicht aus der Wikipedia, sondern vom
GIS Punkt Wiki der Hochschule für Technik Rapperswil.
Wurde über die Habsburg-Liste ausgeschickt: Ein zeitlich recht knapper Aufruf:
The "International Encyclopedia of Revolution and Protest, 1500-Present" is an eight volume, 5,000-page, peer-reviewed work, which will be published by Blackwell in 2008. Each essay will include the contributor's name. For additional information, please visit:
http://www.revolutionprotestencyclopedia.com/
We are looking for a 2000-3000 word essay on ethnic and nationalist revolts and revolutionaries in the Habsburg Empire. The first draft of this entry would be due on March 28, 2008. If you are interested, please contact me at: Rowena.Griem@Yale.edu
Rowena Griem
Associate Editor International Encyclopedia of Revolution and Protest, 1500-Present
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Widerstaende - Mi, 5. Mär. 2008, 09:23