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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Donnerstag, 1. Oktober 2009

125 Jahre Nullmeridian in Greenwich

Science ORF über ein Jubiläum nach meinem Geschmack.

WOZ: Ein Rezensent

Über den Fall eines recht anpassungsfähigen Rezensenten schreibt heute die WOZ:
Dieser Rezensent unterhält eine Art Rezensionenmanufaktur; er hat einen gewaltigen Ausstoss, weshalb man von ihm nicht erwarten kann, dass er die Bücher auch noch liest. Seine Geschäftsphilosophie besteht darin, dass es nicht darauf ankommt, dem Buch gerecht zu werden, sondern dem jeweiligen Abnehmer der Rezension, seinem Kunden. Er schreibt für elektronische und gedruckte Medien im deutschen Sprachraum, manchmal unter verschiedenen Namen. So publiziert er seine Kritiken im linken «Neuen Deutschland» (ND) als Benjamin Jakob und dann dasselbe als Uwe Stolzmann in der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ).
Dasselbe? Nein, nicht ganz. Bei der NZZ-Version fügt er jeweils kundengerechte Textbausteine ein, die, was unsere Bücher angeht, immer in die gleiche Richtung zielen. Etwa: «Warum eigentlich müssen fast alle Hauptfiguren auf der ‹guten›, der linken Seite stehen?», oder: «Wer mag, kann den Roman als linke Streitschrift feiern.» Das hat zwar mit den Büchern, um die es hier ging, nicht das Geringste zu tun. Aber Stolzmann meinte es auch nicht allzu ernst, denn was in seinem ND-Text eine freundliche Besprechung sein kann, wird erst in der NZZ zum Verriss.

Mittwoch, 30. September 2009

Aushilfshausmeister zum Krieg gegen die Spatzen

Auch so eines der Themen, die mich interessieren: Die Vernichtungsmaßnahmen gegen Spatzen, die zu den Lieblingsfeinden des 18. Jahrhunderts zählten, gegen die aber auch in Maos China Krieg geführt wurde. Helmut Höge, Aushilfshausmeister der taz hat dazu nun einen umfangreichen Blogeintrag, den ich nur um folgendes ergänzen möchte:

Zum einen ein Aphorismus Lichtenbergs von 1789:

Über die bürgerliche Verbesserung der Sperlinge.

Lichtenberg, Georg Christoph: Sudelbücher. 3 Bände. (Hg. von Wolfgang Promies). München: dtv, 2005, Bd.2, S. 220.

- Der reichlich abgründige antisemitische Gehalt des Diktums erschließt sich nur dann, wenn man den Titel eines zeitgenössischen Buchs zur Emanzipation der Juden daneben stellt:

Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden. Berlin/Stettin: Nicolai, 1781/1783.

Lichtenberg berichtet in seinen Sudelbüchern übrigens einmal, dass er 1794 selber sieben Spatzen geschossen hätte (Bd.2, S.810).

Zum anderen der Hinweis auf zwei online abrufbare Texte zu den Spatzenkriegen des 18. Jahrhunderts:

Wacha, Georg: Spatzenvertilgung unter Maria Theresia, in: Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz, 6.1960, S. 21-53. http://www.biologiezentrum.at/pdf_frei_remote/NKJB_6_0021-0053.pdf

Seitz, Joachim: Three hundred years of House Sparrow (Passer domesticus) persecution in Germany, in: Archives of natural history, 34.2007, S.307–317. [Abstract; kostenpflichtiges PDF: doi: 10.3366/anh.2007.34.2.307]

Dienstag, 29. September 2009

Taz zu Jacques Rancière

Jacques Rancière - dessen Die Namen der Geschichte ich für einen der wichtigsten Beiträge zur Frage des Verhältnisses von Geschichtswissenschaft und Fiktion halte - ist zur Zeit Research Fellow an der FU Berlin; die taz berichtet heute über eine von ihm gehaltene Vortragsreihe.
[via Perlentaucher]

Montag, 28. September 2009

(Groß)Stadt und Kommunikation, Saarbrücken 20.-22.11.2009

Der äußerst faszinierende Kongress in Oxford ist nun schon wieder vorbei - schön, so viele Leute zu treffen, die zu ähnlichen Themen wie man selber arbeiten - und die nächste Tagung, bei der ich vortrage, hat H-SOZ-U-KULT schon angekündigt:

(Groß)Stadt und Kommunikation. 48. Arbeitstagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung

Zeit: 20.11.2009-22.11.2009
Ort: Saarbrücken, Festsaal des Rathauses St. Johann

Die Vorträge:

Irmgard Christa Becker: Bilanz und Perspektiven der Großstadt Saarbrücken 1909 – 2009

Clemens Zimmermann: Saarbrücken, Perspektiven der Großstadtforschung

Harriet Rudolph: Adventus imperatoris. Instrumente, Mechanismen und Gehalt der politischen Kommunikation bei Kaiserauftritten in Reichsstädten

André Krischer: Kommunikation und Öffentlichkeit im frühneuzeitlichen London

Rena Wandel-Hoefer: Das Bürgerbeteiligungsverfahren beim Großprojekt Stadtmitte am Fluss als Kommunikationsprozess zwischen Stadt und Bürgern

Karl Vocelka: Wallfahrten und Prozessionen im urbanen Kommunikationsraum am Beispiel Wiens in der Barockzeit

Franz Bauer: Römische Straßen als Kommunikationsraum des Faschismus am Beispiel der Via Imperialis / Via dell’Impero

Marie Antoinette Glaser: Die Inszenierung von Arbeit im öffentlichen Raum – Baustellen in der Stadt

Bernd Reichelt: Machtspektakel. Fußballspiele in Saarbrücken als Masseninszenierung

Anton Tantner: Adressbüros und Hausnummerierung – Agenturen der Anonymisierung und Medialisierung sozialer Beziehungen?

Martin Scheutz: Wirthäuser als Orte der Kommunikation und des Konfliktes in der Frühen Neuzeit

Henry Keazor: „Art and the City“: Monumente, Architektur, Urban Art

Dietmar Dath: Sämmtliche Gedichte

Der jährliche Roman von Dietmar Dath wird in der FAZ rezensiert:

Dath, Dietmar: Sämmtliche Gedichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2009.

Freitag, 25. September 2009

Auf nach ...

... Oxford!

Donnerstag, 24. September 2009

Trabant und Käfer

Die aktuelle Ausgabe des History Workshop Journal (68/Autumn 2009) enthält zwei Artikel zu automobilen Antipoden:

Rieger, Bernhard: The ‘Good German’ Goes Global: the Volkswagen Beetle as an Icon in the Federal Republic, in: History Workshop Journal, 68/2009, S. 3-26, doi:10.1093/hwj/dbp010

Abstract:
Drawing on company and legal records as well as the West German press, this article employs the Volkswagen Beetle for a study of how West Germans made sense of their country and its place in the world after 1945. First, it examines how the public adopted the car as a prominent symbol of dynamic reconstruction during the Fifties and Sixties. Despite wide knowledge about its Third-Reich origins, the Volkswagen soon emerged as an icon of the new domestic order because, by advancing mass motorization, it satisfied previously unattainable consumer dreams. Moreover, its attractiveness hinged on its technical dependability, which contemporaries read as an indicator of the solidity of a postwar order built on affluence. Second, West Germans took the car’s success abroad as a signal of their country’s acceptance within an international, American-led order that assigned the Federal a secondary role. That the Volkswagen concern developed into a multinational company wielding considerable power in Latin American countries like Mexico left no imprint on the Beetle’s iconography in Germany. Interpretations of Beetle thus supported conceptions of West Germany as a small, affluent country with limited international economic power that continued to inform German debates on globalization in the new millennium.

Rubin, Eli: The Trabant: Consumption, Eigen-Sinn, and Movement, in: History Workshop Journal, 68/2009, S. 27-44, doi:10.1093/hwj/dbp016

Abstract:
This essay looks at the history of the quintessential East German automobile, the Trabant, from a unique point of view. Rather than focusing on the Trabant as an object unto itself, this essay argues that the Trabant must be understood as integrated into a larger system of socialism, and the contradictions that this system produced. In particular, the notion of Eigen-Sinn helps illuminate the paradox of the Trabant as an embedded or interwoven object. The Trabant was, from the point of view of the East German leadership and its bureaucracy, part of a larger, overarching "system of movement" (Bewegungssystem). In of itself, it was useful only as a means of moving people from origin to destination, and was only as important as its function allowed. The history of the massive housing projects built in the 1960s, 70s and 80s in East Germany as part of a utopian urban planning campaign illustrates the way in which the Trabant was folded into a broader vision of complete, holistic system integration in the ideal socialist urban space. In so doing, however, the Trabant became like many other pieces of the socialist puzzle, in that it, and its constituent parts, had to be simple, interchangeable, and easily understandable and fixable, even for its consumers in order to ensure the overall smooth functioning of the socialist system of movement, meaning that many Trabant owners could understand and repair their automobiles with a degree of expertise that few western car owners possessed or possess, and thus had a more individual relationship with their cars than many in the more individualized West.

Mittwoch, 23. September 2009

Interview mit Eric Hobsbawm

Das Magazin La vie des idées bringt ein Interview mit Eric Hobsbawm zu Begriff und Geschichte der Revolte; der Text ist auf französisch, wer will, kann sich aber auch im Videomitschnitt das englische Original ansehen:

Avant toute chose, il faut être conscient du fait que ce que nous appelons révolte et rébellion est une catégorie inventée par ceux qui sont au pouvoir. Pour ceux qui n’y sont pas, ce n’est pas nécessairement une rébellion, c’est peut-être l’affirmation de droits et de revendications. (...) Le concept de rébellion ou de révolte, en tant que tel, peu être réapproprié par un groupe de révolutionnaires, de rebelles ou de progressistes. Francisco Ferrer a dit un jour : « Je ne suis pas un révolutionnaire, je suis un “révolté” (en français dans le texte) ». Donc je crois que je préférerais abandonner le terme de rébellion ou de révolte et parler de mouvement d’affirmation des droits ou de manifestation de revendication des droits.

[via Perlentaucher]

Diesen Frühjahr ist übrigens folgendes Buch Hobsbawms bei Papyrossa erschienen:

Hobsbawm, Eric: Zwischenwelten und Übergangszeiten. Interventionen und Wortmeldungen. Hg. von Friedrich-Martin Balzer und Georg Fülberth. Köln: Papyrossa, 2009. 240 S., ISBN 978-3-89438-405-0, Verlagsinfo

Dienstag, 22. September 2009

Band "Kommunikation und Information im 18. Jahrhundert. Das Beispiel der Habsburgermonarchie" erschienen

FrimmelWoegerbauer_KommunikationInformationHabsburgermonarchie Der Band zur Tagung von 2007 flatterte gestern in den Briefkasten, so interessant er ist, ein Schnäppchen kann man ihn wohl nicht nennen:

Frimmel, Johannes/Wögerbauer, Michael (Hg.): Kommunikation und Information im 18. Jahrhundert. Das Beispiel der Habsburgermonarchie. (=Buchforschung. Beiträge zum Buchwesen in Österreich; 5). Wiesbaden: Harrassowitz, 2009. 404 S., ISBN 978-3-447-05918-3, 80,20 Euro [A], Verlags-Info

Mein Beitrag darin zu den habsburgischen Fragämtern ist die leicht aktualisierte Fassung zu der in den Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung 2007-2 in Österreich (vgl. hier) erschienenen; der Ankündigungstext des Bands lautet:

Im Europa des 18. bis 20. Jahrhunderts nimmt die Habsburgermonarchie eine besondere Stellung ein. Unter einer Herrschaft lebten verschiedene Nationen und Ethnien zusammen, mit ihren verschiedenen Sprachen, Religionen und kulturellen Traditionen. Im 18. Jahrhundert veranlasste der absolutistische Staat eine Reihe von Maßnahmen, um das Herrschaftsgebiet zu modernisieren und zu vereinheitlichen. Die Förderung des Buchwesens war ein wichtiger Bestandteil dieses von Ernst Wangermann als "Austrian Achievement" bezeichneten Reformprogramms. Innerhalb weniger Jahrzehnte vervielfachte sich die Anzahl der Firmen und die Buchproduktion. Die Erforschung dieses Buchwesens, das Information, Wissen und Bildung überwiegend vermittelte, stand im Mittelpunkt der Wiener Tagung "Kommunikation und Information im 18. Jahrhundert: Das Beispiel der Habsburgermonarchie", deren Beiträge hier gesammelt vorliegen. Ein Schwerpunkt des Bandes liegt auf dem vielsprachigen und transnationalen Charakter der habsburgischen Buchgeschichte.

Inhaltsverzeichnis:

Wolfgang Schmale (Wien): Geleitwort (9-11)

Johannes Frimmel (Wien), Michael Wögerbauer (Prag): Einleitung (13-19)

Moritz Csáky (Wien): Kommunikation, Information, Kultur (21-30)

I. Buchproduktion und Kulturtransfer

Frédéric Barbier (Paris): Buchhandelsbeziehungen zwischen Wien und Paris zur Zeit der Aufklärung (31-44)

Anja Dular (Ljubljana): Johann Thomas Edler von Trattner (1719–1798) and the Slovene Book Market of the 18th Century (45-54)

Hans Joachim Kertscher (Halle): Die Beziehungen der Halleschen Verlage Gebauer und Schwetschke zu Verlagen und Buchhandlungen der Habsburgermonarchie (55-64)

Gertraud Marinelli-König (Wien): Franz Sartoris Historisch-ethnographische Übersicht der wissenschaftlichen Cultur […] des österreichischen Kaiserthums (1830) revisited: Kolonisierung / Integrierung der neuen südlichen und östlichen Gebietsgewinne (65-75)

Geoffrey Roper (London): The Vienna Arabic Psalter of 1792 and the rôle of typography in European-Arab relations in the 18th century and earlier (77-89)

Orlin Sabev (Sofia): Political and Mental Borders: Austrian-Ottoman Relations in the First Half of the Eighteenth Century and the First Ottoman-Turkish Printing Press (91-99)

II. Buchkauf und Literaturrezeption

Franz M. Eybl (Wien): Nordböhmische Spurensuche. Was ein Bibliothekskatalog über barocke Textzirkulation erzählt (101-118)

Ilona Pavercsik (Budapest): Bücherverkauf in einer Pester Buchhandlung 1786–1787: Veränderte sich tatsächlich der Lesergeschmack? (119-130)

Jiří Pokorný (Prag): Die Literaturproduktion in Böhmen im 18. Jahrhundert und die Stellung der tschechischen Literatur in den Bibliotheken Prager Bürger (131-139)

III. Verlagsbuchhandel: Organisation und Netzwerke

Andreas Golob (Graz): Buchvertriebsnetze in der Habsburgermonarchie am Ausklang des 18. Jahrhunderts. Das Beispiel der steiermärkischen Akteure (141-151)

Ernst Grabovszki (Wien): Der Buchhändler als Rechtssubjekt (153-161)

Olga Granasztói (Budapest): La librairie viennoise et l’approvisionnement de la Hongrie en livres français, dans le dernier tiers du XVIIIe siècle (163-172)

Claire Mádl (Prag) : L’aristocrate client, complice et concurrent des libraires. Quelques traits de l’approvisionnement des bibliothèques nobiliaires de Bohême dans la seconde moitié du XVIIIe siècle (173-187)

Júlia Papp (Budapest): Relations between illustrators and publishers in Vienna at the turn of the 19th century as mirrored in the works of Johann Blaschke (1770–1833) (189-200)

IV. Klandestinität

Norbert Bachleitner (Wien): Von Teufeln und Selbstmördern. Die Mariatheresianische Bücherzensur als Instrument der Psychohygiene und Sozialdisziplinierung (201-215)

Hellmut G. Haasis (Reutlingen): Literarischer Underground Habsburg 1700–1800 (217-226)

Christine Haug (München): „In Frankreich nach Erscheinen verboten, sehr rar“– Zu den Distributions- und Vermarktungsstrategien von Geheimliteratur in der Habsburgermonarchie zur Zeit der Aufklärung (227-244)

Judit Vizkelety-Ecsedy (Budapest): Statt Zensur – falsche und fingierte Druckorte (245-253)

Dietmar Weikl (Wien): Das Buch im Geheimprotestantismus (255-263)

V. „Aufklärung“ des „Volks“

Louise Hecht (Wien): ‚Um die Judenschaft in Böhmen [...] der bürgerlichen Bestimmung immer näher zu bringen‘. Jüdische Schulen und Schulbücher in Böhmen (265-279)

Eduard Maur (Prag): Informations-Sedimente. Ursprung und Wandel von politischen Informationen in böhmischen Chroniken um 1800 (281-290)

Reinhart Siegert (Freiburg): Zur Physiognomie der Habsburgermonarchie innerhalb der Volksaufklärung in Mitteleuropa (291-307)

Anton Tantner (Wien): Frag- und Kundschaftsämter in der Habsburgermonarchie als Institutionen der Informations- und Wissensvermittlung (309-320)

VI. Periodika als Medien der Wissensvermittlung

Ágoston Zénó Bernád (Wien): Wissensvermittlung zur Ehre der Nation. Das Programm des Ungrischen Magazins und die Informationsvermittlung über Siebenbürgen am Beispiel der Beiträge des Johann Seivert (321-330)

Annamária Biró (Cluj): Die Siebenbürgische Quartalschrift (1790–1801) als Medium der drei Nationen Siebenbürgens (331-340)

Romana Filzmoser (Wien): „Schönheit und Quark – Quark auf Schönheit“. Der Wiener Neuesten Mode Allmanach und Marriage A-La-Mode (341-356)

Helga Meise (Reims): Kommunikation und Information im urbanen Raum: Die Prager Moralischen Wochenschriften 1771–1785 (357-370)

Andrea Seidler (Wien): Wien als Ausgangspunkt des ungarischen gelehrten Journalismus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (371-380)

Jozef Tancer (Bratislava): Die Pressburger Moralischen Wochenschriften als Literaturvermittler (381-389)

Alfred Stefan Weiß (Salzburg): Medizinische Wissensvermittlung durch Rezensionen am Beispiel der Medicinisch-chirurgischen Zeitung 1790–1808 (391-401)

#FragamtWien

Montag, 21. September 2009

Pariser Straßennamen

Eine Diplomarbeit zu den Pariser Straßennamen steht am Hochschulschriftenserver der Uni Wien zum Download bereit:

Gnad, Georg: Die Pariser Straßennamen als Spiegelbild der neuzeitlichen Geschichte Frankreichs. Diplomarbeit, Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, 2009.
http://othes.univie.ac.at/4859/

Abstract: Die Benennung eines Gegenstandes lässt Rückschlüsse auf deren Urheber und dessen Motive zu. In topographischen Angelegenheiten wie Orts- oder Straßennamen trifft dies ebenfalls zu und erlaubt die Erforschung der Beweggründe für die Wahl für oder gegen eine bestimmte Bezeichnung. Während in der Antike und dem Frühmittelalter nahezu alle Arten von Flurnamen aus dem Volk heraus entstanden sind, wurden in Frankreich im Ancien Régime Straßennamen als Mittel herrschaftlicher Repräsentation entdeckt und erstmals zur Verherrlichung der Krone herangezogen. In der Französischen Revolution war die Benennung der Pariser Straßennamen wesentlicher Bestandteil der Instrumentalisierung der Massen im Sinne der neuen revolutionären Ideale. Die vorliegende Arbeit erläutert dessen Vorgehensweise und determiniert ihren Platz unter den vielfältigen Veränderungen der Lebensumstände jener Zeit. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die städtebaulichen Entwicklungsphasen von Paris gelegt. Ferner wird die Bedeutung gezielter Namensvergabe in den folgenden Regimen des wechselvollen 19. Jahrhunderts behandelt. Napoléon Bonaparte nützte das Motiv der Umbenennung, um zusätzlich zu seinen Monumentalbauten auch seine Kriegserfolge im Stadtbild zu verewigen. Unter der Restauration wurden alle im Nouveau Régime und des Ersten Kaiserreichs getätigten Maßnahmen nach Möglichkeit rückgängig gemacht. Louis XVIII legte sicherheitshalber das Recht, Straßen, Plätze, Denkmäler und Ähnliches zu benennen, aus der Verantwortung der Bürger und der Städte in seine eigenen Hände. Der Bürgerkönig Louis-Philippe war in seiner Regentschaft mit einem seit je her historisch gewachsenen und niemals geplanten und dadurch kaum noch bewältigbaren Moloch konfrontiert und setzte zaghaft erste Restrukturierungsmaßnahmen, während er in Fragen der Straßennamen auffällig viele Reminiszenzen an Napoléon Bonaparte zurück ins Leben rief. Louis-Napoléon Bonaparte setzte sich schließlich mit der Transformation von Paris ein Denkmal, auf das die moderne Metropole ihre Existenz gründet. Die zahlreichen Boulevards, die sein Stadthalter Haussmann durch die mittelalterlichen Stadtviertel schlagen ließ, bedachte er zum einen Teil mit imperialistischen Bezeichnungen, um eine eigene Herrscherchronologie zu suggerieren. Andererseits nützte auch er den Kult um Napoléon Bonaparte, über dessen Memoria er natürlich auch wiederum sich selbst gedachte. Um die Jahrhundertwende wurde die Schaffung oder der Verbleib eines Straßennamens nicht mehr unter dem Gesichtspunkt beurteilt, ob der Inhalt dem aktuellen Regime opportun wäre, sondern zunehmend schlicht nach der mit der Bezeichnung konnotierten Nationalität. Umbenennungen dieser Art warfen bereits die düsteren Schatten des Ersten Weltkrieges voraus. Nach diesem und auch nach dem Zweiten Weltkrieg gedachten die Pariser den Siegermächten, in dem sie ihnen Straßennamen in ihrer Stadt widmeten. Das Werk bezieht sich zwar hauptsächlich auf die Geschehnisse in Paris, riskiert jedoch auch gelegentlich einen Blick auf die Vorkommnisse im übrigen Frankreich, um Wechselwirkungen und abweichende Ereignisse aufzuzeigen. Neben dem Herausstreichen der wesentlichen Hauptgründe bei der Namensvergabe für Straßen und Plätze in den einzelnen Regierungszeiten wird dessen Umsetzung anhand praktischer Beispiele erläutert, und ihre Bedeutung neben anderen Instrumenten zur Besetzung öffentlichen Raumes diskutiert. Wo es die Quellenlage erlaubt, wird auch die Akzeptanz der jeweiligen Maßnahmen innerhalb der Bevölkerung dargestellt.

Sonntag, 20. September 2009

Zündfunk-Porträt von Johannes Grenzfurthner

Heute abend auf Bayern 2 (Stream), im Zündfunk-Generator (20.9.2009, 22:05-23:00): Ein Porträt des Monochromisten Johannes Grenzfurthner.

"Viele Leute verstehen nicht, dass das Internet ein Lebensraum ist; eine Multitude von neuen Medien und Mikromedien, in der ich mich täglich aufhalte, arbeite und lebe", sagt Johannes Grenzfurthner. Er ist Professor für Mediendesign in Graz, Mitbegründer und Mastermind der weltweit vernetzten Kunst- und Theorieneigungsgruppe (englisch: art-tech-philosophy-collective) Monochrom, mit Hauptsitz in Wien. Grenzfurthner hat sechs Facebook-Profile, ist begeisterter Twitterfan und schreibt auf diversen Weblogs. Er veranstaltet Symposien und Festivals für digitale Kunst und Kulturen, wie z.B. Urban Hacking - Paraflows 09, das noch bis 20. September in Wien mit Webaktivisten aus aller Welt stattfindet (www.paraflows.at).
Wir haben also mit Grenzfurtner einen prototypischen Aktivisten der Web 2.0 - Generation vor uns, der aber auch "den großen Sumpf" der Multitude pointiert reflektiert, kommentiert und manchmal subversiv unterwandert.


[via Monochrom]