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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Samstag, 5. November 2005

Mozarts Adressen

Die Einführung der Hausnummerierung ist vorwiegend militärisch und fiskalisch motiviert; trotzdem wissen es die Subjekte, sich der Hausnummerierung für ihre eigenen Zwecke zu bedienen, sich diese anzueignen. So können ab sofort die Adressen auf Briefen genauer angeführt werden, garantiert die Hausnummer doch eine bessere Zustellung der Schriftstücke. Auch Mozart gewöhnt sich 1781 nach einigen Monaten Wien-Aufenthalt daran, in seinen Briefen die Hausnummer anzugeben, damit seine Briefpartner in ihren Schreiben diese verwenden können: Bei seinen ersten beiden Unterkünften - im teutschen Hauß, in der Singerstrass (Bd. 3, S. 95) sowie auf dem Peter im Aug-gottes im 2.ten stock (Bd. 3, S. 112) - unterlässt der Komponist eine Hausnummernangabe, doch schon im September 1781 erfahren wir, dass sein neues Zimmer sich auf dem graben N:°1175 im 3:ten stock (Bd. 3, S. 154) befindet; das betreffende Gebäude ist heute mit Graben Nr. 17 zu adressieren. 1782 residiert er auf der hohen brücke im (...) Groshaubtische[n] haus N:° 387 (Bd. 3, S. 225), im folgenden Jahr im kleinen Herbersteinischen hause, n: 412 im 3:t Stock; bey H: v: Wezlar (Bd. 3, S. 251 f.) sowie bald darauf auf dem Juden Plaz im burgischen hause, N:° 244 im ersten Stock (Bd. 3, S. 269 f.). Schon 1784 übersiedelt Mozart wieder, wobei er diesmal in seinem Brief keine Hausnummer anführt: [I]m trattnerischem Hause; 2:te Stiege. im 3:t Stock (Bd. 3, S. 300 f.) wohnt er nun; nur kurz darauf lebt er in der Schullerstrasse N:° 846, im ersten Stock, (Bd. 3, S. 370) wie Mozarts Vater berichtet. Auch die nächste Adresse Mozarts erfahren wir dank eines Briefs seines Vaters: Er wohnt itzt auf der Landstrasse No. 224, (Bd. 4, S. 44) das heisst, der Komponist ist in eine Vorstadt übersiedelt, was durch Geldmangel bedingt ist. Die Quartiere wechseln in rascher Abfolge: Mozart wohnt unter den Tuchlauben (Bd. 6, S. 364) und dann im Alsergrund, in der waringergasse, bey den 3 Sternen N:° 135 (Bd. 4, S. 66), von wo er schließlich zum letzten Mal übersiedelt, in die Rauhensteingasse im Kayserhaus N° 970 Ersten Stock. (Bd. 4, S. 133) - Mozart ist fürwahr ein ruheloses Subjekt; in seinen 10 Wien-Jahren bewohnt er nicht weniger als 12 Adressen.

Mozart, Wolfgang Amadeus: Briefe und Aufzeichnungen. Gesamtausgabe. 7 Bände. (Hg. von Internationale Stiftung Mozarteum/Bauer, Wilhelm A./Deutsch, Otto Erich). Kassel u.a.: Bärenreiter, 1962-1975.

Freitag, 4. November 2005

Mitterauer-Förderungspreis / Dankesrede

Feine Sache, einen Preis für die Dissertation zu bekommen; die Uni-Zeitung und die Rathauskorrespondenz berichten darüber. Am entzückendsten war ja, wie Dieter Stiefel - Vorstand des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien - in seiner Laudatio doch dann tatsächlich zwei Hausnummerntafeln aufgestellt hat.

Meine Dankesworte lauteten wie folgt:

Ich werde mich mit meinen Dankesworten sehr kurz halten; wissenschaftliche Arbeit ist ja tatsächlich nicht möglich ohne die Unterstützung anderer, was nicht zuletzt für meine Beschäftigung mit der Geschichte der Seelenkonskription und der Hausnummerierung gilt. Zu nennen sind an erster Stelle einmal Bücher, die zentral dafür waren. Was wäre meine Arbeit ohne die Texte von Michel Foucault, ohne „Überwachen und Strafen“, zu dem die vorliegende Dissertation eine Anmerkung darstellen soll, heißt es dort doch: „Aufkommen der Karteikarte und Konstituierung der Humanwissenschaften: noch eine Erfindung, die von den Historikern wenig gefeiert wird.“ Was bei Foucault die Karteikarte ist, ist in meiner Arbeit die Hausnummer, ein vermeintliches Detail der Geschichte. Zu nennen ist aber auch Foucaults „Die Ordnung der Dinge“, ein Buch, dass leider von HistorikerInnen immer noch zu selten gelesen wird. Was man dort lernen kann, ist es, angesichts erstarrt wirkender Ordnungssysteme zu lachen, sie in ihrer Kontingenz wahrzunehmen und als endlich und veränderbar zu begreifen. Dieses Lachen hat mich während meiner Arbeit, meinen Archivrecherchen immer wieder begleitet; oft ist es die Ungeheuerlichkeit, Seltsamkeit oder Fremdheit eines soeben gelesenen Textes im historischen Material, die es produziert. Neben Foucaults Texten zu nennen ist auch Jacques Rancières Buch „Die Namen der Geschichte“, dem wohl bedeutendsten Werk geschichtstheoretischer Reflexion, das in den letzten 10, 20 Jahren verfasst wurde. Diesem Text kann man entnehmen, dass sich Geschichtsschreibung gerade dadurch den Status der Wissenschaft zu geben versucht, indem sie sich literarischer Verfahren bedient; ein sprachbewusstes Schreiben muss daher nicht von vornherein mit dem Verdikt der Unwissenschaftlichkeit belegt werden. Doch es sind nicht nur die Texte von Philosophen, die für mich beim Verfassen der Dissertation wichtig waren. Zu nennen ist auch eine Historikerin, nämlich Arlette Farge, die in ihrer Studie über das Leben im Paris des 18. Jahrhunderts, in „Das brüchige Leben“ vorbildhaft bewiesen hat, dass geschichtswissenschaftliche Arbeit theoretische Reflexion, akribisches Quellenstudium und literarische Ambitionen vereinen kann.
Selbstverständlich sind es jenseits dieser Texte auch Menschen, denen ich viel verdanke, wobei ich an erster Linie meine Eltern Anton und Leopoldine Tantner nennen möchte, die mich immer unterstützt haben. Auch meiner Frau Bettina Kann danke ich, unter anderem dafür, dass sie sich für die Hausnummern zumindest manchmal ebenso wie ich erwärmen konnte. Manche der Fotos historischer Hausnummern aus meiner Sammlung stammen von ihr. Die gesamte Dissertation begleitet – und es waren immerhin knapp mehr als 10 Jahre – haben meine BetreuerInnen Edith Saurer und Karl Vocelka; ihr Zuspruch war immer ermutigend. Und schließlich gibt es die vielen Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, denen ich viel verdanke, ich zähle sie einfach in alphabetischer Reihenfolge auf: Ralph Andraschek-Holzer, Christian Aspalter, Thomas Baar, Gerhard Dabringer, Thomas Dostal, Andrea Ellmeier, Stefan Eminger, Claire Fredj, Elisabeth Frysak, Martina Fuchs, Li Gerhalter, Martina Grečenková, Annette Grindl, Michael Hochedlinger, Martin Jandl, Alexander Klose, Ulrike Krampl, Achim Landwehr, Margareth Lanzinger, Meike Lauggas, Gottfried Libor, Peter Mahr, Elisabeth Malleier, Wilfried Matzke, Eduard Maur, Josef Pauser, Susanne Pils, Klaus Ratschiller, Ramón Reichert, Martin Scheutz, Sandra Schrattenecker, Sabine Schweitzer, Oswald Überegger, Julia Virag, Natascha Vittorelli, Mario Wimmer und Bernhard Wittstock. Ihnen allen verdanke ich Anregungen, Hilfe, Beistand und – nicht zuletzt – Hinweise auf historische Hausnummern, die Sie in der „Galerie der Hausnummern“ besichtigen können.

Vortrag zu Adressbüros

Die Library Mistress hat erfreulicherweise schon darauf hingewiesen: Kommenden Donnerstag findet mein Vortrag zu den frühneuzeitlichen Adressbüros statt, die ich als Vorläufer der Internet-Suchmaschine verstehe. Noch bin ich mit meinen Forschungen am Anfang, daher wird das ganze eher ein Werkstattbericht werden als ein ausgefeilter Text. Hoffentlich schaffe ich es ja auch, bald mal ins Archiv zu kommen, um zu schauen, ob es zum Wiener Fragamt brauchbare Quellen gibt.

Anton Tantner, Vom Adressbüro zum Fragamt. Eine Vorgeschichte der Internet-Suchmaschine
Ort: Volksbildungshaus Urania, Uraniastr. 1, 1010 Wien
Zeit: Do, 10.11.2005, 19 Uhr

#FragamtWien

Donnerstag, 3. November 2005

Vortrag zu "Schlurfs"

Jetzt ist es fixiert: Am Mittwoch halte ich in Schwechat einen Vortrag zu den Schlurfs. Die Eckdaten lauten:

Anton Tantner, "Schlurfs und die internationale Jazzjugend-Subkultur"
Ort: Neues Museum Schwechat, Neukettenhoferstr. 8, 2320 Schwechat
Zeit: Mi, 9.11.2005, 19 Uhr

Freitag, 28. Oktober 2005

Chuck Palahniuk-Porträt

Heute im Freitag: Ein Porträt des sehr geschätzten Autors Chuck Palahniuk. Ob er wirklich, wie der Artikel behauptet, ein verkappter Romantiker ist? Er selbst bezeichnet seine Romane jedenfalls als romantische Komödien - mit sehr dysfunktionalen, abgründigen Charakteren.

Lebensabend und Kontrolle. Ein Couplé von Monochrom

Wiener Lied at his best: Monochrom gaben bei der Verleihung der österreichischen Big Brother Awards 2005 diese Woche ein Couplé zum Besten, das gar köstlich ist. Einfach reinhören!

Jeder Mensch braucht sei Freiheit und Leit die drauf schau’n
Des schaffst du mit kana Maschin’
Und wenn’s uns auch dauernd was neiches herbau’n
Meine Herrn, dann moch mas holt hin
Statt Schaltkreisen und Kybernetik
Besteh’n wir auf menschliche Ethik
I hob jetzt woos gheat von Closed Circuit TV
Die Stecken heraus! Moch mas hin!


[via Bagasch]

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Volkszählung in Japan

Die NZZ berichtet über die in Japan stattfindende Volkszählung: Nicht weniger als 850.000 Zählorgane sind unterwegs, um die Daten zu erheben.

Mittwoch, 26. Oktober 2005

Didier Daeninckx

Die jüngste Neuerscheinung in der Reihe Noir bei Assoziation A, äußerst kurz rezensiert in der SoZ:

Daeninckx, Didier: Statisten. Berlin: Assoziation A, 2005.

Dienstag, 25. Oktober 2005

Von Zufall und Kontingenz

Scheint zwar gemäß der Rezension in der NZZ eher klassisch-akademisch zu sein (auch kein Wunder bei der Druckfassung einer Dissertation), klingt aber doch interessant, noch dazu, wo ich ja ein Faible für Störfälle aller Arten habe: Eine Arbeit zum Zufall in der Geschichte.

Hoffmann, Arnd: Zufall und Kontingenz in der Geschichtstheorie. Mit zwei Studien zu Theorie und Praxis der Sozialgeschichte. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 2005.

Montag, 24. Oktober 2005

London

Ganz schön dicht, London: Nicht nur der Workshop on early Modern German History war drinnen, sondern auch die Originalfassung von Godzilla und der japanische Sci-Fi-Streifen Mysterians jeweils im ICA, ein Abstecher zur Marx Memorial Library und zu Housmans Bookshop sowie ein Besuch einer fürwahr anarchistischen Buchmesse. Auch eher klassische Touristen-Sites waren dabei: Das Postmuseum mit seiner kleinen Ausstellung (soll irgendann in den nächsten Jahren mal ein größeres Gebäude bekommen), die Tate Britain und das London Eye mit seiner exorbitanten Warteschlange.

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Auf ...

... nach London!

Mittwoch, 19. Oktober 2005

Plattform Elise Richter

Sowohl von den Inhalten als auch von der technischen Umsetzung her interessant, ist es doch eines der ersten Male, dass ich davon höre, dass ein kulturwissenschaftliches Projekt an der Uni Wien ein Wiki einsetzt: Die Plattform Elise Richter möchte dem Nichtvorhandensein von Wissenschafterinnen in der offiziellen universitären Gedächtniskultur entgegenwirken und plant u.a., Ende Oktober im Arkadenhof der Uni Wien die Büste einer anonymen Wissenschaftlerin aufzustellen (zur Information: Im Arkadenhof stehen derzeit 154 Büsten und Gedenktafeln von bedeutenden Wissenschaftern der Uni Wien, Wissenschafterinnen befinden sich darunter keine). Weiters kann in einem Wiki an den Biographien von Wissenschafterinnen geschrieben werden; die Texte sollen dann in die Wikipedia überspielt werden. [via IG-Externe]