Vom Nutzen der Veröffentlichung von „Preprints“ in Intelligenzblättern, 1729
In seiner Aufzählung, welche Inhalte in den noch jungen Intelligenzblättern vorkommen sollten, vergisst Johann Peter Ludewig 1729 nicht darauf, auch Erfindungen in Sachen und Meinungen anzuführen. Er begründet dies folgendermaßen: Bislang, jetziger Gewohnheit nach, [würden] die Gelehrte alles, was ihnen als neu oder ihre Erfindung vorkommet, durch weitläuftige gedruckte Bücher in die Welt schicken; ehe sie andere darüber gehöret oder hören können. Stattdessen könnten doch diese Anzeigen ein gar bequemes Mittel sein, eine neue Meinung vorhero den gelehrten Gemeinden bekannt zu machen und ihre Gedancken darüber zu hören: ehe der Urheber damit zum Bücherdruck schritte. Selbstredend könnten dann auch wieder darauf reagierende Einwürfe, Gedancken, Erleuterung[en], Erörterung[en], Widerlegung[en] in den Anzeigen, das heisst den Intelligenzblättern abgedruckt werden, mit Benennung oder auch Verschweigung dero Nahmen. Dies würde den Nutzen schaffen (...), viele überflüßige Bücher, welche denen Gelehrten beschwehrlich, zurücke zu halten; oder den Urheber davon auf bessere Gedancken zu bringen oder selbigen anzutreiben, auf neue Bevestigungs-Gründe seine Gedancken zu richten. Ludewig hofft, dadurch der anschwellenden Bücherflut – der unsäglichen Bücher-Last – Einhalt zu gebieten; nicht länger soll es vorkommen, dass unter den vielen Druckwerken, die erscheinen, kaum eines zu finden ist, dass etwas neues, bislang unveröffentlichtes enthält.
LUDEWIG, Johann Peter v: Vorläuffiger Unterricht von denen Wöchentlichen Anzeigen, die auf Königl. Majest. in Preussen allergnädigsten Special-Befehl, in Dero Reich, Provintzien und Landen durch die so genannte Intelligenz-Zettel von 1729 angeordnet (...), in: Ders.: Johann Peter Ludewigs Gelehrte Anzeigen, in alle Wissenschaften, so wol geistlicher als weltlicher, alter und neuer Sachen, welche vormals denen Wöchentlichen Hallischen Anzeigen einverleibet worden (...). T.1 1729-1734, Halle: Grunerts Witwe, 1743, S. 1–28, hier S. 18f. Vgl. auch den sich auf diesen Text stützenden Lexikonartikel [Anzeige- oder Intelligenz-]Zettel in Zedler (Bd.61, 1749, Sp.1788-1806, hier 1797f.).
LUDEWIG, Johann Peter v: Vorläuffiger Unterricht von denen Wöchentlichen Anzeigen, die auf Königl. Majest. in Preussen allergnädigsten Special-Befehl, in Dero Reich, Provintzien und Landen durch die so genannte Intelligenz-Zettel von 1729 angeordnet (...), in: Ders.: Johann Peter Ludewigs Gelehrte Anzeigen, in alle Wissenschaften, so wol geistlicher als weltlicher, alter und neuer Sachen, welche vormals denen Wöchentlichen Hallischen Anzeigen einverleibet worden (...). T.1 1729-1734, Halle: Grunerts Witwe, 1743, S. 1–28, hier S. 18f. Vgl. auch den sich auf diesen Text stützenden Lexikonartikel [Anzeige- oder Intelligenz-]Zettel in Zedler (Bd.61, 1749, Sp.1788-1806, hier 1797f.).
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Bibliothekswesen_Recherche - Mo, 9. Jul. 2007, 08:46