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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Adressbueros

Freitag, 27. November 2009

Das Verkaufsgewölbe von Löschenkohl als Auskunftsbüro, Wien 1804

Diesen Hinweis verdanke ich der letzten Sommer im Wienmuseum gezeigten Löschenkohl-Ausstellung, namentlich Monika Sommer. So bot der Kupferstecher Johann Hieronymus Löschenkohl (1753-1807) in seinem am Kohlmarkt in Wien gelegenen Verkaufsgewölbe nicht nur jede Menge Stiche, Spiele, Fächer usw. an, sondern versuchte auch, sich als Auskunftsbüro zu etablieren. In der Wiener Zeitung vom 19.12.1804 (Nr.101, S.5174, derzeit noch nicht bei Anno), am Schluss einer umfangreichen Anzeige, inserierte er folgendermaßen seine Dienste:

Fremde können Auskunft haben, über Fabriken, Künstler, Handwerker und ihre Bestellungsart. Ueber neue Ideen im Kunst- und Fabriken-Fache, deren Ausführung in Rücksicht auf die Handarbeit einem Hinderniß unterworfen seyn dürfte, wird Auskunft gegeben, auch zur Beförderung, der Absicht nach Möglichkeit mitgewirkt werden.
Löschenkohl.

Dienstag, 3. November 2009

Ein Adressbüro anno 2009

Das Ladenschild einer Arbeitsvermittlung zitiert Goncourt:

PROMPT + PÜNKTLICH
Arbeitnehmer-Überlassungs-GmbH

Freitag, 2. Oktober 2009

Vom Vorteil der Dienstbotenvermittlung durch ein Adressbüro, Paris 1647

Eines der Argumente, das Théophraste Renaudot für die Dienstbotenvermittlung durch sein Bureau d'adresse im Vergleich zur Vermittlung durch traditionelle Beziehungsnetzwerke anführt, lautet wie folgt: Demnach ist die Zwischenschaltung des Bureau und die damit einhergehende Anonymisierung der Arbeitssuche ein Vorteil gegenüber der herkömmlichen Empfehlung von Dienstboten durch Freunde. Durch die existierende Beziehung zwischen dem Freund und dem Dienstboten komme ein neu angestellter Dienstbote einem Spion gleich, der alles, was sich im eigenen Haus abspiele, dem Freund berichten würde; außerdem sei es nicht so leicht, einen solchen Dienstboten zu entlassen, ohne den Freund zu beleidigen.

Renaudot, Théophraste: Le renouvellement des bureaux d'adresse, a ce nouvel an M. DC. XLVII. Avec une ample explication de leurs utilitez & commoditez. Paris: Du Bureau d'Adresse, qui se tient au Marché Neuf, 1647, S. 39 f.
BNF, ms.f.18600, fol.461-487

Mittwoch, 15. Juli 2009

Ein Compagnon von Joseph Jüttner, 1824

Meine Archivbesuche fördern immer wieder Informationspartikel zu den Adressbüros zu Tage; letzte Woche lernte ich, dass das 1819 in Wien installierte Anfrage- und Auskunftscomptoir der Compagnons Steinau und Jüttner (vgl. hier) primär auf Initiative Karl Freiherr von Steinaus (herzogl. Sachsen Koburgischer Kammerjunker, Regierungsrath und Postdirektor) gegründet wurde. Steinau wurde dann, da Ausländer, abgeschoben und Jüttner übernahm das Comptoir. 1824 stand letzterer unter Verdacht der Wucherei und des Betrugs, weswegen polizeiliche Ermittlungen aufgenommen wurden; im entsprechenden Verhör charakterisiert sich Jüttner folgendermaßen: Ich heiße Joseph Jüttner bin 33 Jahr alt von Schleibitz in Preußisch-Schlesien kath. Verh. Auskünftskomptoir-Innhaber, und wohne Nro 162 in der Stadt; auch sein Compagnon wird verhört: Ich heiße Joseph Bischof bin 32 J alt von Ollmütz in Mähren geb kath verh Compagnon des Auskunftskomptoirs-Innhabers Jüttner und wohne in der Stadt, Glockengasse Nro 318.

Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv, Bestand Polizeihofstelle, Akt 1819/H92 Karl Frhr von Steinau: Polizeioberdirektion Wien an Polizeihofstelle, 27.2.1819

Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv, Bestand Polizeihofstelle, Akt 1824/H3 "Betrügereien an Friedr. Egon Landgraf v Fürstenberg": Vernehmungsprotokoll Joseph Jüttner, 10.11.1824; Vernehmungsprotokoll Compagnon Joseph Bischof, 9.11.1824

Dienstag, 7. Juli 2009

Plan von Prag 1856 erschienen

Eine sehr brauchbare Reproduktion eines Plans von Prag aus dem Jahr 1856 ist letztes Jahr in Buchform erschienen; die Abbildungen sind sehr detailreich und in ausreichender Qualität abgedruckt, samt den 1805 zuletzt geänderten (und zum Großteil bis heute gültigen) Konskriptionsnummern.

Laštovkovi, Barbora und Marek (Hg.): Plán Prahy a Vyšehradu na základě mapování stabilního katastru (1856) [Plan von Prag und Vyšehrad auf Grundlage der Mappierung des stabilen Katasters (1856)]. (=Documenta Pragensia Monographia; 23). Prag: Scriptorium, 2008. ISBN 978-80-86197-92-0, 545 CZK

Hier zwei Orte des Prager Fragamts:

Prag_Pruscha_1856
Nr. 449: Hier befand sich bis 1793 die Druckerei und das Fragamt der Familie Pruscha.

Prag_Schoenfeldhaus_1856
Nr. 184: Das Schönfeldhaus

Sonntag, 5. Juli 2009

Zwei Direktoren für das Prager Fragamt, 1809

Da dachte ich schon, ich würde bei meiner stichprobenweisen Durchsicht der Prager Oberpostamtszeitung nichts mehr Fragamt-Relevantes finden, da gab es 1809 doch einen Treffer:
Anfang dieses Jahrs brachte die Zeitung nämlich eine mit 26.11.1808 datierte Nachricht des Fragamts, die darauf schließen läßt, dass es all die letzten Jahre durchaus in Betrieb war:

Durch das gütige Vertrauen, welches das Inn- und Ausland dem unterzeichneten k.k. priv. Frag- und Kundschaftsamte seit so vielen Jahren her schenkte und aus dessen Veranlassung man sich in den verschiedenen Anliegenheiten und Geschäften, mit Anfragen, Anträgen, Auskünften, Mediationen, und Verhandlungen, an dieses Amt so zahlreich wendet, mehren sich die Geschäfte desselben in der Art, daß man sich veranlaßt sieht, zu Bequemlichkeit des Publikums, dem Geschäftsverhandlungstheil in Hinkunft ein anderes Lokale als das gegenwärtige zu widmen, und es zugleich mit einer ordentlichen, zweckmäßigen Einrichtung zu verknüpfen.

Der Ortswechsel war übrigens keine große Angelegenheit, denn das Fragamt übersiedelte vom Erdgeschoß einfach in den ersten Stock des Schönfeldhauses (vgl. hier); interessant auch die Nachricht, dass zwei Direktoren eingesetzt wurden:
Zween Sachverständige Direktoren sind demselben vorgesetzt; es sind dies Herr Emanuel Graf Michna v. Waizenau und Herr Anton Edler v. Zürchauer k.k. Profeßor der Landwirthschaft an der hiesigen Universität

Kaiserl. Königlich. priv. Prager Oberpostamtszeitung, Nr.1, Beilage, 2.1.1809, S.9
Archiv hlavního města Prahy, ohne Signatur

Dienstag, 23. Juni 2009

Böhmische Insekten

Folgende Verkaufsanzeige findet sich 1802 in der Beilage zur Prager Oberpostamtszeitung:
N. 461 Insektensammlung zu verkaufen. [Absatz] Eine große und wohlverwahrte Sammlung bloß böhmischer Insekten ist zu verkaufen. Liebhabern giebt das v. Schönfeldsche Zeitungskomtoir nähere Nachricht.

Kaiserlich Königlich privilegirte Prager Oberpostamtszeitung, Beilage Nr.II zum 48.Stück, 22.4.1802, S.480

Montag, 22. Juni 2009

Prag

Das Adresscomptoir hat seine Zelte zur Zeit in Prag aufgeschlagen, um einige Jahrgänge der von Schönfeld herausgegebenen Prager Oberpostamtszeitung durchzusehen, die ein Konkurrenzunternehmen zum Prager Fragamt aufzog, bevor sie sich dieses einverleibte. Leicht wird es nicht, denn wie ich soeben erfahren habe, sind die entsprechenden Jahrgänge im Národní Muzeum in einer Abteilung einsehbar, die nur Mittwochs geöffnet ist; an der Prager Nationalbibliothek wiederum gibt es für den mich interessierenden Zeitraum nur die Jahre 1802, 1803 und 1807; bleibt noch das nicht gerade zentral gelegene Prager Stadtarchiv, das allerdings außertourlich von heute bis Mittwoch geschlossen ist.

Sonntag, 14. Juni 2009

Wohnungs- und Arbeitsvermittlung für ehemalige Landwehrmänner, Prag 1815

1791 richtete der Prager Drucker Johann Ferdinand Schönfeld sein k.k. priv. Adreß- und Zeitungsamt in Prag ein, das in Konkurrenz zum bereits 1747 gegründeten und seit 1757 an die Druckerfamilie Pruscha verpachteten Prager Fragamt stand; nach dem Tod Vincenz Victorin Pruschas 1793 sollte Schönfeld sich dessen Fragamt einverleiben. Zu den Dienstleistungen des Schönfeldschen Comptoirs zählten 1815 auch Wohnungs- und Arbeitsvermittlung für aus dem Militärdienst entlassene Landwehrmänner:
2913. Unterkommen für entlassene Landwehrmänner.
Alle Landwehrleute, die ihre Entlassung erhalten, und Unterkommen suchen, können sich in dem gefertigten Zeitungs-Komptoir melden; dagegen kann auch Jedermann, der Leute benöthiget, hier unentgeldlich vormerken lassen, wie viel und zu welchem Geschäfte derselbe Arbeiter braucht; und man wird es sich zur Pflicht machen, dem Einen Unterkommen, dem Andern Arbeit zu beschaffen.
Prag den 11. Dezember 1815.
K.k. priv. Zeitungs- und Intelligenz-Komptoir im v. Schönfeld’schen Hause.


Kaiserlich-königliche privilegirte Prager Zeitung, Allgemeines Intelligenzblatt, 20.12.1815, Nr.354, S.1449. Österreichische Nationalbibliothek, Signatur 394.192-D.Alt/1815

Mittwoch, 10. Juni 2009

Aufruf zur Mitarbeit an einem Adressbuch, Prag 1815

Im Intelligenzblatt zur Prager Zeitung gab es 1815 unter der Überschrift 2698. Literärische Anzeigen folgenden Aufruf zur Mitarbeit an einem Adressbuch:
Zu dem bei Anfang dieses Jahres erschienenen Addreßbuche der jetzt (1815) bestehenden Kaufleute und Fabrikanten in Europa, welches sich bereits auf 2000 Städte erstreckt, und das bei uns zu 12 Gulden rhein. oder 6 2/3 Thaler sächs. zu haben ist, kommt zu Anfang des nächsten Jahres ein Nachtrag, welcher noch eine Menge fehlender Städte, und zu den bereits vorkommenden noch neue Firmen und die vorgefallenen Veränderungen mittheilen wird. Wir ersuchen daher diejenigen, deren Firmen noch nicht darin vorkommen, uns dieselben, mit Angabe ihres Geschäftes tc. gütigst franco anzugeben, und des genauesten Abdrucks versichert zu seyn.
Contor der königl. priv. allgem. Handlungszeitung in Nürnberg.
(Für Böhmen übernimmt das k.k. priv. Zeitungs- und Intelligenz-Comptoir die Addressen, um deren portofreye Einsendung ersucht wird.)


Kaiserlich-königliche privilegirte Prager Zeitung, Allgemeines Intelligenzblatt, 13.11.1815, Nr. 317, S. 1304. Österreichische Nationalbibliothek, Signatur 394.192-D.Alt/1815