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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Montag, 10. Oktober 2016

Rezension von Federici: Caliban und die Hexe

In der aktuellen Ausgabe der Frühneuzeit-Info (Bd. 27, 2016, S. 204f) ist eine von mir verfasste Rezension erschienen von:

Federici, Silvia: Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum, 2. Aufl., 2014.

Nachzulesen online im Weblog der Frühneuzeit-Info!

Dienstag, 4. Oktober 2016

Katja Kullmanns Überlegungen zur Prekarität

Für die aktuelle Ausgabe von Kritisch-Lesen.de hat Katja Kullmann eine lesenswerte Rezension von Didier Eribons Buch "Rückkehr nach Reims" verfasst, die interessante Überlegungen zu den verschiedenen Ausprägungen von Prekarität enthält; die Nähe vom journalistischen zum wissenschaftlichen Prekariat liegt auf der Hand. Die abschließenden Passagen daraus lauten:

Eine spezifische heutige Dialektik wird bei Eribon indes kaum erwähnt – aber sie könnte der Anknüpfungspunkt sein, von dem aus linke Kräfte weiterdenken sollten. Die Dialektik besteht darin, dass viele derjenigen, die heute reich an Bildung und Benehmen sind, ökonomisch oft so schlecht dastehen wie ihre proletarischen Zeitgenoss_innen. Die Stichworte lauten etwa „Selbstausbeutung“,, „Honorardumping“, „Kreativwirtschaft“ und „Wissenschafts-Misere“. Ein Hilfsarbeiter, der keinen anerkannten Schulabschluss hat, aber eine Festanstellung in einem Warenlager, erzielt mitunter ein höheres Jahreseinkommen und ist auch in Sachen Rente und Gesundheit vielleicht besser abgesichert als ein „freelancender“, „aufstockender“ oder sonst wie wechselhaft beschäftigter freier Journalist mit Doktortitel, der sich von 80-Euro-Auftrag zu 80-Euro-Auftrag hangelt. Beide mögen letztlich gleich viel (oder gleich wenig) Geld zur Verfügung haben. Was sie unterscheidet: Der eine hat Möglichkeiten, über den anderen zu schreiben – sich quasi über ihn zu erheben. Und er kann sich seine eigene Existenz schön reden und etwaige eigene Kränkungen in ästhetische Formen gießen, in ein Buch oder wenigstens ein »geliktes« Instagram-Tagebuch: (...)

Eindringlicher als Eribon hat es lange schon niemand mehr aufgezeigt: Die Verteilungskämpfe der Gegenwart und nahen Zukunft werden sich verstärkt auf dem Bourdieuschen „weichen“ Kapitalmarkt abspielen. Bildung, in jedweder Hinsicht, ist das entscheidende Instrument für Selbstermächtigung.

Wenn man an diesem Punkt weiterdenkt, wird klar, dass den aufgestiegenen Bildungsgewinner_innen eine Schlüsselposition zukommt. Um etwa Kampfschriften zu formulieren, Kongresse oder Demonstrationen zu organisieren, eine mobilisierte Öffentlichkeit herzustellen, muss man sich ausdrücken können und wissen, wie Aufmerksamkeit funktioniert. Die aufgestiegenen Besserwisser verfügen über die Mittel, die nötig sind, um den einstweilen „Abgehängten“ mehr Gehör und Einfluss zu verschaffen. Um den Kontakt, den Austausch, zwischen beiden zu verbessern, sollten die Bildungsgewinner vielleicht ihre Sprache ändern, ihr Vokabular updaten. Ein durchlässiges, demokratisches, vermittelndes Sprechen ist jetzt gefragt. Eine Hybridsprache vielleicht, die sich irgendwo zwischen dem hochtrabenden Theorie-Ton der Universitäten und Leitartikel und dem bodennahen Bushaltestellenduktus bewegt.

Schauen wir noch einmal zum ungelernten Lagerarbeiter und zum freien Journalisten mit Doktortitel: Beide haben viel mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick erscheint. So, wie die physische Kraft des Lagerarbeiters auf dem Arbeitsmarkt nur noch wenig zählt, so kann auch ein akademischer Grad längst gnadenlos entwertet sein. In beiden Fällen wird das Geld am Ende des Monats knapp. Dennoch ist der Journalist – nach Bourdieu gerechnet, von Eribon nacherlebt – der Reichere, der Stärkere von beiden. Wenn er sich dazu durchringen könnte, seiner eigenen fortschreitenden Prekarisierung und Marginalisierung ins Auge zu blicken, würden ihm vielleicht neue Wege einfallen, wie er doch noch mit dem Kollegen im Warenlager ins Gespräch kommt. Um gemeinsam die Schlagkraft zu erhöhen, ganz einfach.

NPL-Rezension von Wolfgang Göderles "Zensus und Ethnizität"

In der aktuellen Ausgabe von Neue Politische Literatur (61.2016, S.304f) rezensiere ich folgendes Buch:

Göderle, Wolfgang: Zensus und Ethnizität. Zur Herstellung von Wissen über soziale Wirklichkeiten im Habsburgerreich zwischen 1848 und 1910. Göttingen: Wallstein, 2016.

Die wichtigsten Passagen meiner Rezension:

Durchgängiges Merkmal der Arbeit ist die Anwendung des Vokabulars der von Bruno Latour und seinem Team entwickelten Akteur-Netzwerk-Theorie; dieses beherrscht Göderle souverän und setzt es auch systematisch ein; er kann damit überzeugend die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes für die Analyse historischen Verwaltungshandelns klarmachen, warum allerdings in einer zentralen Schlussfolgerung plötzlich ein Begriff Lacanscher Psychoanalyse („Herrensignifikant“, S.280) Verwendung findet, bleibt unklar, genauso wie die pointilistische Bezugnahme auf den Kittlerschen Begriff der Aufschreibesysteme überflüssig erscheint, da diese an keiner Stelle weiter entfaltet wird.
Generell gilt, dass die vorliegende Studie an einem Missverhältnis zwischen theoretischem Apparat und präsentierten Quellenbefunden leidet: Letztere beruhen in erster Linie auf gedrucktem Material wie Gesetzestexten, Durchführungsbestimmungen, publizierten Sitzungsprotokollen sowie Zeitschriftenartikel und obwohl der Autor an verschiedenen Stellen darauf zu sprechen kommt, dass eine „enorme Menge an Archivalien“ (S. 148, vgl. auch 226) vorliege, injiziert er diese seiner Arbeit nur in sehr homöopathischen Dosen.
(...)
Göderles Buch liefert eine solide Grundlage für eine noch zu leistende, auf der Auswertung von Archivalien beruhende Untersuchung der habsburgischen Volkszählungen in der Endphase der Monarchie; es setzt einen theoretischen Rahmen, der durch Archivarbeit noch empirisch zu füllen ist.

Montag, 3. Oktober 2016

Neue Open Access-Zeitschrift: Administory

Mit 1. Oktober ging eine neue geschichtswissenschaftliche Zeitschrift online, deren Beiträge Open-Access verfügbar sind:

Administory: Zeitschrift für Verwaltungsgeschichte setzt gewissermaßen das 2008 eingestellte "Jahrbuch für europäische Verwaltungsgeschichte" (JEV) fort und erscheint einmal jährlich. Das Thema der ersten Ausgabe lautet "Verwaltungsgeschichte im Dialog/Administrative History in Dialogue".

Donnerstag, 29. September 2016

Zur Geschichte des Drehkreuzes

So schöne geschichtswissenschaftliche Themen gibt es auf der Welt, und es ist immer wieder eine Freude, wenn jemand ein solches behandelt. Ganz entzückt bin ich über den Umstand, dass sich nun ein Kollege der Geschichte des Drehkreuzes angenommen und dazu einen Aufsatz in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Technikgeschichte veröffentlicht hat:

Höhne, Stefan: Vereinzelungsanlagen. Die Genese des Drehkreuzes aus dem Geist automatischer Kontrolle, in: Technikgeschichte 83.2016, S. 103-124.

Abstract:

In den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts halten Drehkreuze Einzug in eine Vielzahl von Räumen des Alltags: von Supermärkten und Parks bis zu Stadien und Transitsystemen. Von den aufstrebenden Ingenieurwissenschaften als „Vereinzelungsanlagen“ tituliert, ist ihr Erscheinen Ausdruck eines tiefgrei- fenden Wandels in der Steuerung großer Menschenansammlungen im Zuge der Entfaltung der modernen Massengesellschaft. Zugleich bekundet sich in ihnen ein neues Menschenbild des selbstbestimmten Konsumentensubjekts. Diese historischen Dynamiken werden anhand einer Analyse der frühesten großflächigen Anwendungsfelder von Drehkreuzen, der amerikanischen Supermarktkette Piggly Wiggly sowie der New Yorker Subway, detailliert nachgezeichnet. Dabei zeigt sich, dass sich die Drehkreuze nicht nur erfolgreich in der physischen Separierung der vermassten Körper erweisen, sondern auch psychosoziale Vereinzelungen bewirken, die von den Subjekten oftmals als libertär und emanzipatorisch erlebt werden. So nivellieren die automatischen Kontrolltechniken nicht nur tendenziell Kategorien von Geschlecht oder Klasse, sie sind zudem wirkmächtige Instrumente in der Durchsetzung einer Kultur der „Selbstbedienung“.

Mittwoch, 28. September 2016

Wikimedia-Kategorie für Konskriptionsnummern

Wunderbar, in Wikimedia gibt es nun die Kategorie Conscription_house_numbers_in_Austria, besonders schön ist doch Ernst Nowaks Bild Der Nachwuchs mit einem prächtigen Beispiel für Hausnummernmalerei. Hier ein Ausschnitt:

Nowak_Detail

Samstag, 17. September 2016

Wholly Communion

Gestern Abend habe ich mir im Centre Pompidou die Ausstellung Beat Generation gegeben, durchaus sehenswert, und vor allem hat sie mich wieder an die unglaubliche Dichterlesung in der Royal Albert Hall am 11. Juni 1965 erinnert, der im Dokumentarfilm Wholly Communion nachgesehen werden kann. Dort trat nicht nur Allen Ginsberg vor einem frenetischen Massenpublikum auf, sondern auch Ernst Jandl - höchste Empfehlung: https://youtu.be/jS74c-VfxtI?t=3m28s

Freitag, 16. September 2016

Hey now, hey now now, sing this corrosion to me

Gazatouslesetages

Freitag, 9. September 2016

Fernsehdoku über Fernand Braudel

Kann noch wenige Tage nachgesehen werden: Die auf France 3 ausgestrahlte Fernsehdoku Fernand Braudel, l'homme qui a réinventé l'histoire.

Montag, 5. September 2016

Les bis de la Rue du Moulin Vert

Paris_RueduMoulinVert

Paris_RueduMoulinVert_33bis

Paris_RueduMoulinVert_39bis_11

Paris_RueduMoulinVert_39bis_2

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Paris_RueduMoulinVert_49bis

Bei dem im Dezember 2014 in Wien abgehaltenen Workshop Poetiken der Infrastruktur habe ich dank Gabriele Schabacher gelernt, dass die Praxis, bei Neubauten, die zwischen Häusern mit bereits existierenden Hausnummern errichtetet werden, die Hausnummern der neuen Gebäude mit Brüchen oder Buchstaben (also 47 1/2 oder 47 A) zu ergänzen, aus medienwissenschaftlicher Sicht als Workaround bezeichnet werden kann. Es handelt sich dabei um eine Notlösung, die eine aufwändige, tatsächliche Problembehebung vermeiden soll; letztere wäre im Fall der Hausnummerierung eine Neunummerierung der Häuser, was den bisherigen BewohnerInnen reichlich lästig fallen würde. In Frankreich werden für einen solchen Workaround die bestehenden Nummern mit "bis", "ter" usw. ergänzt; besonders dringlich war dies im Fall der im 14. Pariser Arrondissement verlaufenden Rue du Moulin Vert: In ihrem doch nur kurzen Abschnitt zwischen der Rue Hippolyte Maindron und Rue des Plantes mussten auf der Straßenseite mit den ungeraden Hausnummern etliche "bis" vergeben werden, die einen erstaunlichen Variantenreichtum aufweisen.

Freitag, 2. September 2016

8 Rue du Parc Royal

Paris_8RueduParcRoyal

Gestern bin ich in Paris am Deutschen Historischen Institut eingetroffen, wo ich dank eines Karl-Ferdinand-Werner-Fellowships drei Wochen lang zur Kulturtechnik der Nummerierung recherchieren kann. Erstes Forschungsziel heute: Die Bibliothèque Historique de la Ville de Paris!