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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Dienstag, 22. August 2006

Karl Kraus' Hausnummer

KrausKarl_Hausnummer_Lothringerstr_6

Wie angekündigt: Die Hausnummer von Karl Kraus (Wien 4, Lothringerstraße 6). Die Ausführung der Hausnummer stammt allerdings frühestens aus den 1950er Jahren.

Montag, 21. August 2006

Ein Versuch zur Einführung der Hausnummerierung in Wien, 1753/1754

1753 wird von seiten der habsburgischen Zentralbehörden vorgeschlagen, in Wien eine Seelenbeschreibung durchzuführen. Im Zuge dieser Diskussionen wird auch vorgeschlagen, die Hausnummerierung einzuführen: Zur leichteren Besorgung der aufwändigen Beschreibung sollen alle Häuser in und vor der Stadt sichtlich ober den Fenster des ersten Stoks nummeriert werden, damit ohne lange Nachsprach, wo diese oder jene zu wissen nöthig habende Persohn wohne, jedermann durch den auf dem Beschreibungs-Zettul anmerkenden numerum (...) gleich aufgesuchet werden könne. Gewiss, der Argwohn der boshafte[n] Volckmenge gegen die Neuerung wird befürchtet; um diesen zu entkräften, ist Aufklärung vonnöten: Mit guter Art ist den misstrauischen Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern begreiflich zu machen, dass die Maßnahme der Hausnummerierung blos allein zu besserer Ausf{in}digmachung derer verdächti{g} liederlich und gefährl[ich] Leu{ten} abgeziellet seye. (1) Ihnen ist kundzutun, daß dieses lediglich zu beybehaltung der ruhe, und Sicherheit beschehe und dass dadurch die Stadt rein gehalten werden solle von sich einschleichende gefahrliche, oder verdächtige Leute. (2) - Die Einführung der Hausnummerierung soll demnach als Mittel zur Verbrechensbekämpfung angepriesen werden, ein Argument, dass die Einführung neuer Kontrolltechniken oft begleitet; der Wiener Versuch von 1753, Hausnummern einzuführen, kann damit in Zusammenhang zur Einführung der Hausnummerierung in München 1770 gesehen werden: Dort wird die Nummerierung als Teil der gegen BettlerInnen und VagantInnen gerichteten Maßnahmen eingeführt. (3)
Die Überlegungen zur praktischen Umsetzung sind schon recht fortgeschritten: Die Hauseigentümer sollen dazu verpflichtet werden, jeweils auf eigene Kosten eine Blechtafel in der Höhe und Breite von je einem halben Schuh anzuschaffen; damit der Glanz bey dem Sonnenschein nicht blende, müsse diese grundiert werden. Auch die Länge der darauf zu schreibenden schwarze[n] Zifer wird angegeben: Vier Zoll soll sie betragen. Präzisiert wird auch der Anbringungsort der Tafeln: Sie wären bei Häusern mit großen Toren mitten ober dem Thor zu befestigen, bei Häusern mit kleinen Türen in der Mitte der Breite unter dem Fenster des Ersten Stocks.
Eigens betont wird, dass die Freihäuser nicht von der Nummerierung auszunehmen sind, Kirchen aber sehr wohl; sollte der päpstliche Nuntius Einwände gegen eine Hausnummer haben, so könnte die Nuntiatur als einziges Haus unnummeriert bleiben. Verschiedenerlei Bedenken gegen die Nummerierung äußert der Wiener Magistrat: Sie würde zur Unzierde der Stadt gereichen, und es würden verschiedene Irrungen entstehen, da jene Häuser, wo mehrere in eines zusammengebauet worden seynd mit mehreren zahlen bezeichnet werden müss[t]en. (4)
Seitens des Directoriums werden die Bedenken wider die Nummerierung zunächst verworfen, dann aber doch ernst genommen: Es sei alles ungleiche Aufsehen in publico zu vermeiden, auch könnten die ausländischen Botschafter Anstand an der Nummerierung nehmen, weswegen die sichtbare Hausnummerierung nicht ratsam sei: Nur in den über die Häuser zu führenden Protokollen könne eine solche Nummer eingefügt werden; (5) das Projekt der Hausnummerierung wird damit im März 1754 ad acta gelegt. (6)


(1) Österreichisches Staatsarchiv/Allgemeines Verwaltungsarchiv (AVA), Bestand Hofkanzlei, III A 4 Niederösterreich, Kt. 375, 56 ex Mai 1753: Instruktion für die niederösterreichische Repräsentation und Kammer, 10.5.1753, geschwungene Klammern zeigen Brandverluste an, der Text darin ist nach Bibl, Viktor: Die Wiener Polizei. Eine kulturhistorische Studie. Leipzig/Wien/NewYork: Stein-Verlag, 1927., S. 205 ergänzt.

(2) AVA, Hofkanzlei, IV M 1 Niederösterreich, Kt. 1326, 23 ex März 1754: Protokoll in Austriacis Publicis et Politicis, 21.11.1753, f. 17r-v.

(3) Schattenhofer, Michael: Bettler, Vaganten und Hausnummern, in: Oberbayerisches Archiv, 109, 1/1984, S. 173-175.

(4) AVA, Hofkanzlei, IV M 1 Niederösterreich, Kt. 1326, 23 ex März 1754: Protokoll in Austriacis Publicis et Politicis, 21.11.1753, f. 15r-17r.

(5) AVA, Hofkanzlei, IV M 1 Niederösterreich, Kt. 1326, 23 ex März 1754: Protocollum Commissionis habitae, 4.2.1754, f. 23r; die dazugehörige ah Resolution (f. 27v): placet.

(6) AVA, Hofkanzlei, IV M 1 Niederösterreich, Kt. 1326, 23 ex März 1754: Hofdekret an niederösterreichische Repräsentation und Kammer, 2.3.1754, f. 30v (Einfügung: ohne jedoch dabey einig weitere numerirung vorzunehmen; Bibl, Polizei, S. 203-205 erwähnt diese Rücknahme der Hausnummerierung nicht.

Sonntag, 20. August 2006

Restlosigkeit

Markus Krajewskis Dissertation ist nun als Fischer-Taschenbuch erschienen und wird dieses Wochenende gemeinsam mit zwei anderen Büchern von der taz rezensiert.

Krajewski, Markus: Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900. Frankfurt am Main: Fischer 16779, 2006.

Samstag, 19. August 2006

Neuer Roman von Thomas Pynchon - 2

Heute auch in der NZZ: der Hinweis auf Thomas Pynchons neuen Roman Against A Day. Grundlage für den Beitrag ist ein Artikelin Slate.

Freitag, 18. August 2006

Rossums Universal Robots

Erforderte ein bisschen Rechercheaufwand: Herauszufinden, dass Karel Čapeks Stück R.U.R. über die Machtergreifung der Roboter (1921) nicht nur in einer deutschen Übersetzung von 1922 und einer Hörspielfassung von 2005 auf CD vorliegt, sondern auch in einer Übersetzung des vor kurzem gestorbenen Paul Kruntorad:

Čapek, Karel: R. U. R. (Rossums Universal Robots). Ein Kollektivdrama in drei Akten mit einer Komödie als Vorspiel, in: Kruntorad, Paul (Hg.): Modernes Tschechisches Theater. Neuwied/Berlin (BRD): Luchterhand, 1968, S. 81-160.

Ebenfalls gar köstlich und äusserst lesenswert:

Čapek, Karel: Der Krieg mit den Molchen. Berlin: Aufbau, 2000. (Rezension)

Donnerstag, 17. August 2006

Neue Hausnummern für Buchberg

Es gibt immer noch etliche Ortschaften, in denen die (straßenweise) Orientierungsnummerierung noch nicht eingeführt ist; ein Beispiel dafür ist das schweizerische Buchberg, in dem ab Oktober die neue Hausnummerierung umgesetzt wird, wie das Bülacher Tagblatt berichtet. Man habe das ganze Projekt anfänglich unterschätzt erklärte der Gemeindepräsident. Die alten, ortschaftsweisen Hausnummern waren von der Gebäudeversicherung vergeben worden und wurden als Assekuranznummern bezeichnet.

Mittwoch, 16. August 2006

Die Bevölkerungspolitik des Marquis de Sade

Darüber würde ich gerne mal eine Abhandlung lesen: Über die Bevölkerungspolitik des Marquis de Sade; in seiner Utopie über die Insel Tamoé lässt er den Fürsten Zamé sagen: [D]as wahre Glück eines Staates nicht so sehr in einer übergroßen Bevölkerungszahl besteht als vielmehr in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen seiner Volkszahl und seinen Mitteln. (S.43) und: Nichts ist so lachhaft wie das ständige Gerede eurer Schriftsteller über Bevölkerungsprobleme, wo doch alle Maßnahmen eurer Regierung beweisen, daß die Bevölkerungszahl zu hoch ist: würde sie sonst die Armeeangehörigen, die aus der Blüte der Nation rekrutiert sind, an die Kette des Zölibats legen? (...) Ist euch wirklich an einer Bevölkerungsvermehrung gelegen? Haltet ihr sie für wesentlich? Gut denn, so bleibt nicht bei kleinen Maßnahmen stehen! Öffnet eure Klöster, verzichtet auf eine überflüssige Miliz, und die Zahl eurer Untertanen wird sich vervierfachen. (S.61)
Etwas brutaler geht es erwartungsgemäß in Justine und Juliette zu; dort findet der greulreich[e] Plan des Libertin Saint-Fonds Erwähnung: Nach wie vor von seinem Entvölkerungswahn besessen, hatte er die Absicht, zwei Drittel von ganz Frankreich durch verheerende Hamsterkäufe in den Hungertod zu treiben. (S.175).

Sade, Donatien Alphonse François de: Die utopische Insel Tamoé, in: Ders.: Schriften aus der Revolutionszeit. 1788-1795. Frankfurt am Main: Insel it 1117, 1989, S. 23-143.

Sade, Donatien Alphonse François de: Justine und Juliette. Bd.VII. München: Matthes & Seitz, 1996.

Dienstag, 15. August 2006

Sommer der Prekären

Prekäre Arbeitsverhältnisse gehen feiern: In Rom gab es Ende Juni eine Parade von 3000 precari. (Bericht)

Montag, 14. August 2006

Kritiken von Theodor Lessing

Über den von den Nazis 1933 ermordeten Philosophen Theodor Lessing habe ich erstmals in einem Artikel von Stefan Ripplinger in konkret (Nr. 9/1993) etwas gelesen; sein etwas eigenwilliges Buch Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen kann ich jedem Historiker/jeder Historikerin nur wärmstens empfehlen. Nun ist eine Sammlung mit Kritiken von Lessing erschienen; die NZZ bringt eine kurze Annotation.

Lessing, Theodor: Nachtkritiken. Kleine Schriften 1906-1907. Göttingen: Wallstein, 2006.

Sonntag, 13. August 2006

Benjamin-Handbuch

Vor kurzem erschienen: Ein vielversprechendes Handbuch zu Walter Benjamin beim Metzler-Verlag.

Lindner, Burkhardt (Hg.): Benjamin-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart: Metzler, 2006.