Breaking Hausnummern-News, dargebracht mit viermonatiger Verspätung: Bis vor kurzem war die in Pulheim bei Köln gelegene Venloerstraße 1503 die höchste Hausnummer Deutschlands (
vgl.), doch nun wurde diese in Otto-Lilienthal-Straße 4 abgeändert, wie die
Welt berichtet. Damit gibt es einen neuen Rekordhalter: Venloer Straße 1501!
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Hausnummerierung - Fr, 21. Nov. 2014, 09:05
Zum zwanzigjährigen Jubiläum der Zeitschrift
Historische Anthropologie hat Monika Dommann zehn Gebote formuliert; manche davon sind sehr sinnvolle und nachvollziehbare
Verbote, etwa:
Du sollst den Begriff Kultur
nicht mehr verwenden. oder:
Auch der Präfix Post
ist strikt verboten. Dasselbe gilt für Trans
.
Besonders charmant finde ich das neunte Gebot:
Wer die Ehre hatte, dass sein Buch von einem Kollegen rezensiert wurde, muss dieses Privileg der Forschungsgemeinschaft zurückgeben, indem sie ein Buch bespricht, das heillos veraltet, d. h. mindestens zwanzig Jahre alt ist. Dies ist eine Maßnahme wider die Verschüttung vergangenen historischen Wissens.
Dommann, Monika: Zehn Gebote zum zwanzigsten Geburtstag, in: Historische Anthropologie 20.2012/2, S.232-234, hier 234.
DOI:
10.7788/ha.2012.20.2.232 (Paywall)
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HistorikerInnen - Mi, 19. Nov. 2014, 10:04
Im
Redaktionsblog von de.hypotheses kann wer will nun die überarbeitete Version meines Inputs zum Workshop „Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen“ (Wien 10.11.2014) nachlesen.
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Blogosphaere - Mo, 17. Nov. 2014, 17:52
Nur selten werden hierzulande serbische Stimmen zum Ersten Weltkrieg wahrgenommen; eine Ausnahme ist eine dieses Jahr erschienene Anthologie, die in
H-Soz-Kult rezensiert wird; Fazit der Besprechung:
Der Band verdient
große Aufmerksamkeit, da hier eben erstmals auch der serbischen Seite, sonst häufig diffamiert und als Schuldige für den Kriegsausbruch hingestellt (auch 2014 wieder), ein menschliches Antlitz (durch die Fotografien) und eine menschliche Stimme verliehen wird.
Ilic Markovic, Gordana (Hrsg.): Veliki Rat - Der Große Krieg. Der Erste Weltkrieg im Spiegel der serbischen Literatur und Presse. Wien: Promedia, 2014.
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Oesterreich - Do, 13. Nov. 2014, 10:00
Tja, diese Frage hat sich mir schon gestellt, ob ich mal das Textuniversum der Science Fiction-Autorin Alice B. Sheldon (1915-1987) betreten soll, die unter dem Pseudonym James Tiptree Jr. publizierte und deren Werk auf Deutsch im feinen
Septime-Verlag erscheint. Dort kam vor drei Jahren auch eine Biographie heraus, die nun auf
literaturkritik.de rezensiert wird.
Phillips, Julie: James Tiptree Jr. Das Doppelleben der Alice B. Sheldon. Wien: Septime Verlag, 2011.
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Belletristik - Do, 13. Nov. 2014, 09:43
Schöner Beitrag von
Radio Prag über die Publizistin Alice Rühle-Gerstel (1894-1943).
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Belletristik - Mi, 12. Nov. 2014, 09:48
Gleich zwei spannende Artikel im ND: Einer über die im
Deutschen Theater aufgeführte Ronald M. Schernikau-Collage "Die Schönheit von Ost-Berlin" -
http://www.neues-deutschland.de/artikel/951825.der-letzte-vernuenftige-mensch.html - und eine
Rezension von Dietmar Daths neuem Buch "Klassenkampf im Dunkeln".
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Politik - Di, 11. Nov. 2014, 08:36
Am Institut für Geschichte der Uni Wien ist die auf vier Jahre befristete Stelle einer Universitätsassistentin/eines Universitätsassistenten (Praedoc) für den Arbeitsbereich Geschichte der Neuzeit/Schwerpunkt Frühe Neuzeit ausgeschrieben;
erwartet wird u.a. die Bereitschaft zur Promotion im Bereich der Kulturgeschichte der Diplomatie und/oder der Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit.
Ende der Bewerbungsfrist: 30.11.2014
Weitere Informationen:
https://univis.univie.ac.at/ausschreibungstellensuche/flow/bew_ausschreibung-flow?_flowExecutionKey=_c6E3A6984-F58F-8582-E40C-78FA35DA04C3_k90C05433-FCCE-7390-C64B-9B9DE1E229AD&tid=50413.28
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HistorikerInnen - Di, 11. Nov. 2014, 08:16
Am 9. November 1989 hat in Deutschland die Konterrevolution gesiegt. Ich glaube nicht, daß man ohne diese Erkenntnis in der Zukunft wird Bücher schreiben können.
Ronald M. Schernikau
Rede auf dem Kongreß der Schriftsteller der DDR, 1. bis 3. März 1990
http://www.schernikau.net/essays/index1.html
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Theorie - So, 9. Nov. 2014, 10:24
Über klampfende Antikommunisten sollte man am besten den Mantel des demütigen Schweigens legen, doch sind die medialen Aufdringlichkeiten des "Gitarrengauck" (Bov Bjerg) wenigsten zu einem gut: Sie erinnerten mich an eine der schönsten "Krawallperlen" (Klaus Graf) österreichischer Provenienz, geäußert von Alfred Hrdlicka im Neuen Deutschland am 24.11.1994; ein kleiner Auszug:
Du bist ein Arschkriecher - ein Trottel! Du tust genau das, was Du anderen andichtest, Du Dichterling! Wen immer Du auch denunzierst, der soll sich selbst zur Wehr setzen, nicht meine Sache. Deine Anbiederei an die Mächtigen, an die Herrschenden ist zum Kotzen! Das Schicksal Deiner und meiner Angehörigen wollen wir einmal weglassen. Wichtigtuerei mit etwas, was man nicht selbst erlitten hat, ist nicht am Platz. Du willst mit keinen Gesetzen leben, die Gysi beschließt?! - Ich wünsche Dir die Nürnberger Rassegesetze an den Hals, Du angepaßter Trottel!
Letzterer böser Fluch handelte Hrdlicka prompt den Vorwurf ein, ein "linker Nazi" (Henryk M. Broder) zu sein, was dann wiederum Rudolf Burger zu einer Verteidigung Hrdlickas (Der Standard 12.12.1994, S.23, wiederabgedruckt in konkret 2/1995, S.53) veranlasste, denn er stellte klar, dass es sich bei Hrdlickas letzem (von Broder im übrigen falsch zitierten) Satz nicht um einen Wunsch, sondern um eine Verwünschung handelt, um eine böse Ironie, um eine paradoxe Beschwörung des Schreckens, um ihn zu verhindern; um eine aberwitzige, sich überschlagende Warnung, um einen verzweifelten Appell an seinen Gegner, doch zur Besinnung zu kommen.
Nun, zur Besinnung ist der Gitarrengauck selbstredend nicht gekommen; schade nur, dass diese schönen, zwanzig Jahre alten Texte, die sicher zugleich auch Dokumente einer spezifisch männlichen Form von Polemik und Keilerei sind, online kaum greifbar sind.
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Politik - Sa, 8. Nov. 2014, 14:37
Heft 14/2014 von
Sozial.Geschichte Online ist erschienen und enthält drei Beiträge, die in Zusammenhang mit dem letztes Jahr abgehaltenen Kongress
History is Unwritten entstanden sind:
Mayer, David
Gute Gründe und doppelte Böden. Zur Geschichte 'linker' Geschichtsschreibung
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=36456
Oy, Gottfried/Schneider, Christoph
Destruktion und Intervention – von den Möglichkeiten der Geschichtspolitik
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=36458
Götze, Susanne
Der Metaphilosoph Henri Lefebvre. Linke Krise und Erneuerung in den 1960er Jahren
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=36459
Es handelt sich dabei um Vorabdrucke aus dem Sammelband "History is unwritten. Linke Geschichtspolitik und kritische Wissenschaft. Ein Lesebuch"; dieser erscheint im Frühjahr 2015 bei der edition assemblage und wird auch einen Beitrag von mir zu Josep Fontana und Luciano Canfora enthalten.
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Widerstaende - Sa, 8. Nov. 2014, 13:13
In der
Zeitreisen-Beilage der Wiener Zeitung ist heute ein Beitrag von mir zur famosen
Schwarzen Zeitung erschienen, einer Art Krawallzeitung des josephinischen Wiens; vgl. dazu:
http://adresscomptoir.twoday.net/stories/5789531/
Die Hintermänner dieses Blatts voller Selbstmörder- und Raubersgeschichten - von dem allerdings kein Exemplar erhalten ist - blieben bislang im Verborgenen; dank eines Zufallstreffers im Niederösterreichischen Landesarchiv kann ich nun ein Mosaiksteinchen zu ihrer Geschichte hinzufügen, voilà die exklusive Enthüllung:
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_zeitreisen/gemeine/699174_Rabenschwarze-Mordgeschichten.html
Eine längere Version des Beitrags mitsamt Belegen erscheint in der Ausgabe 2014-2 der
Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich.
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Communication - Fr, 7. Nov. 2014, 09:47