Daheim: Interview mit Hermann L. Gremliza
Die nunmehr online zugängliche Ausgabe 11/2007 des Online-Magazin Daheim hat den Schwerpunkt Links VS Rechts (PDF) und enthält u.a. ein Interview mit konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza. Dessen Schluss lautet wie folgt:
Können Sie mir die Spaltung der Linken in Anti-Imperialisten und Anti-Deutsche erklären?
Der Antiimperialist sieht die Welt so, dass die USA die Kontinente unterjochen, wobei die anderen Staaten und besonders Deutschland die Rolle unfreiwilliger und landesverräterischer Vasallen spielen. Der Antideutsche sieht, dass schlimmer als Imperialismus deutscher Imperialismus ist - und was hätte die deutsche Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts erwiesen, wenn nicht dies -, und tendiert leider dazu, über dieser richtigen Einsicht den amerikanischen Imperialismus als Reich der Freiheit misszuverstehen. Antideutscher Antiimperialismus - das wäre die hierzulande adäquate linke Position.
Wie sähe eine bessere Welt aus? Und vor allem: Welche konkreten Schritte wären dafür notwendig?
Ich bin Kritiker, ich kann nur zersetzen und niederreißen. Und leider nicht einmal
das so gut, wie ich möchte. Was über eine bessere Welt gesagt werden kann, steht bei Marx auf wenigen Zeilen: 'Das Elend der Philosophie', MEW Band 4, Seite 181.
Da das Marx-Zitat in Daheim nicht geliefert wird, sei es hier als Service nachgereicht, ich vermute mal, dass dieses gemeint ist:
Heißt dies, daß es nach dem Sturz der alten Gesellschaft eine neue Klassenherrschaft geben wird, die in einer neuen politischen Gewalt gipfelt? Nein.
Die Bedingung der Befreiung der arbeitenden Klasse ist die Abschaffung jeder Klasse, wie die Bedingung der Befreiung des dritten Standes, der bürgerlichen Ordnung, die Abschaffung aller Stände[Fn] war.
Die arbeitende Klasse wird im Laufe der Entwicklung an die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft eine Assoziation setzen, welche die Klassen und ihren Gegensatz ausschließt, und es wird keine eigentliche politische Gewalt mehr geben, weil gerade die politische Gewalt der offizielle Ausdruck des Klassengegensatzes innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft ist. [MEW Bd. 4, S. 181 f.]
Können Sie mir die Spaltung der Linken in Anti-Imperialisten und Anti-Deutsche erklären?
Der Antiimperialist sieht die Welt so, dass die USA die Kontinente unterjochen, wobei die anderen Staaten und besonders Deutschland die Rolle unfreiwilliger und landesverräterischer Vasallen spielen. Der Antideutsche sieht, dass schlimmer als Imperialismus deutscher Imperialismus ist - und was hätte die deutsche Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts erwiesen, wenn nicht dies -, und tendiert leider dazu, über dieser richtigen Einsicht den amerikanischen Imperialismus als Reich der Freiheit misszuverstehen. Antideutscher Antiimperialismus - das wäre die hierzulande adäquate linke Position.
Wie sähe eine bessere Welt aus? Und vor allem: Welche konkreten Schritte wären dafür notwendig?
Ich bin Kritiker, ich kann nur zersetzen und niederreißen. Und leider nicht einmal
das so gut, wie ich möchte. Was über eine bessere Welt gesagt werden kann, steht bei Marx auf wenigen Zeilen: 'Das Elend der Philosophie', MEW Band 4, Seite 181.
Da das Marx-Zitat in Daheim nicht geliefert wird, sei es hier als Service nachgereicht, ich vermute mal, dass dieses gemeint ist:
Heißt dies, daß es nach dem Sturz der alten Gesellschaft eine neue Klassenherrschaft geben wird, die in einer neuen politischen Gewalt gipfelt? Nein.
Die Bedingung der Befreiung der arbeitenden Klasse ist die Abschaffung jeder Klasse, wie die Bedingung der Befreiung des dritten Standes, der bürgerlichen Ordnung, die Abschaffung aller Stände[Fn] war.
Die arbeitende Klasse wird im Laufe der Entwicklung an die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft eine Assoziation setzen, welche die Klassen und ihren Gegensatz ausschließt, und es wird keine eigentliche politische Gewalt mehr geben, weil gerade die politische Gewalt der offizielle Ausdruck des Klassengegensatzes innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft ist. [MEW Bd. 4, S. 181 f.]
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Politik - So, 13. Jan. 2008, 09:00