Unkeusch wider die Natur
Susanne Hehenbergers Dissertation über Sodomie ist nun als Buch erschienen und wird am Montag, 6.3.2006 um 19 Uhr im Depot präsentiert. Aus der Ankündigung:
Sodomie war in der Frühen Neuzeit der theologisch-juristische Sammelbegriff für sexuelle Praktiken, die nicht auf Fortpflanzung zielten und als "widernatürlich" galten. Als Sünde konnte Sodomie gebeichtet und bereut werden, doch als Delikt wurde Sodomie mit strengen Strafen bedroht. Standen bislang vor allem gleichgeschlechtliche Beziehungen im historischen Interesse, so richtet die vorliegende Studie ihren Blick auf die strafrechtliche Verfolgung von heterosexueller Sodomie und Bestialität. Weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt ist, dass Menschen bis weit ins 18. Jahrhundert wegen sexueller Praktiken mit Tieren hingerichtet wurden. Die juristische Anweisung, mit der Hinrichtung des Sodomiten und der Tötung des Tieres auch jegliche "memoria" an die Tat auszulöschen, hat langfristige Wirkung entfaltet.
Moderation: Christina Lutter, BMBWK/Universität Wien
Statements zum Buch: Andrea Griesebner, Universität Wien; Alexander Lellek, Löcker Verlag; Susanne Hehenberger, Historikerin
Szenische Lesung aus den Quellen: Elisabeth Frysak, Markus Katzenschläger und Stephan Steiner
Projektionen: Leonhard Weidinger
Hehenberger, Susanne: Unkeusch wider die Natur. Sodomieprozesse im frühneuzeitlichen Österreich. Wien: Löcker, 2006. [Amazon]
Update 3.4.2010: Die PDF-Fassung des Buchs steht auf der Download-Seite des Löcker-Verlags zur Verfügung.
Sodomie war in der Frühen Neuzeit der theologisch-juristische Sammelbegriff für sexuelle Praktiken, die nicht auf Fortpflanzung zielten und als "widernatürlich" galten. Als Sünde konnte Sodomie gebeichtet und bereut werden, doch als Delikt wurde Sodomie mit strengen Strafen bedroht. Standen bislang vor allem gleichgeschlechtliche Beziehungen im historischen Interesse, so richtet die vorliegende Studie ihren Blick auf die strafrechtliche Verfolgung von heterosexueller Sodomie und Bestialität. Weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt ist, dass Menschen bis weit ins 18. Jahrhundert wegen sexueller Praktiken mit Tieren hingerichtet wurden. Die juristische Anweisung, mit der Hinrichtung des Sodomiten und der Tötung des Tieres auch jegliche "memoria" an die Tat auszulöschen, hat langfristige Wirkung entfaltet.
Moderation: Christina Lutter, BMBWK/Universität Wien
Statements zum Buch: Andrea Griesebner, Universität Wien; Alexander Lellek, Löcker Verlag; Susanne Hehenberger, Historikerin
Szenische Lesung aus den Quellen: Elisabeth Frysak, Markus Katzenschläger und Stephan Steiner
Projektionen: Leonhard Weidinger
Hehenberger, Susanne: Unkeusch wider die Natur. Sodomieprozesse im frühneuzeitlichen Österreich. Wien: Löcker, 2006. [Amazon]
Update 3.4.2010: Die PDF-Fassung des Buchs steht auf der Download-Seite des Löcker-Verlags zur Verfügung.
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HistorikerInnen - Mi, 15. Feb. 2006, 09:04