User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Kommentare

Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

Archiv

Dezember 2005
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
31
 
 

Status

Online seit 7089 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2024/05/19 09:18

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)

twoday.net AGB

Freitag, 23. Dezember 2005

Franz Schandl zu Ahmadi-Nejad und George Bush

War der Jungen Welt dieser Text zuwenig auf ihrer antizionistischen, um nicht zu sagen antisemitischen Linie? Ihr Chefredakteur Arnold Schölzel scheint Kritik an der antisemitischen Raserei des iranischen Präsidenten jedenfalls nicht zulassen zu wollen und entschied daher, den folgenden Text von Franz Schandl nicht abzudrucken. Der wiederum bittet um Weiterverbreitung, was hiermit geschehe:

Kulturclasher
In Ahmadi-Nejad hat George Bush einen kongenialen Partner gefunden

Von Franz Schandl

Konnte man bisher Georg Bush "getrost" auf Platz eins der gefährlichsten Männer der Welt setzen, so möchte ihm nun einer seiner Kontrahenten den Rang ablaufen: der iranische Staatspräsident Ahmadi-Nejad. Der Präsidentenmullah will aufräumen, vor allem mit den Juden, die er nach Europa vertreiben, und dem Staat Israel, den er vernichten möchte. Da braucht nichts mehr dechiffriert zu werden, der antisemitische Gehalt ist offensichtlich. Diese Drohungen sind nebenbei auch ein schwerer Anschlag auf alle kritischen Bemühungen, der US-Bombenpolitik und dem westlichen Interventionismus offensiv entgegen zu treten.

Natürlich ist es so, dass man dem Iran übel mitspielen will, doch dessen Präsident leistet furiose Zuarbeit. Als wollte da einer direkt den besten Vorwand liefern, einzumarschieren. Ahmadi-Nejad verhält sich wie eine von der US-Administration aufgezogene Puppe. Verfügt US-amerikanische Präsident über die größten Tanks, so der iranische über die nötige Zündschnur. Der moslemischen Welt will er beweisen, was für Kerl er ist im Kampf gegen den Imperialismus, den er wohl als jüdische Weltverschwörung halluziniert. Der imperiale Kreuzzug muss sich die Irren gar nicht erfinden, sie erfinden sich selbst. Und sie präsentieren sich in geradezu tob- und todessüchtiger Präpotenz, die nach Bestätigung schreit. Koste es, was es wolle, und wenn dabei der Mittlere Osten in Schutt und Asche fällt. Aber die Massen werden sich um die Mullahs scharen, wenn das Imperium seinen Angriff startet. Welch Perspektive!

Was will Ahmadi-Nejad? In die Geschichte eingehen als der erste staatlich legitimierte Selbstmordattentäter, der ein Kollektiv von Gläubigen und Zwangsgläubigen ins Nichts schickt? Was hat er vor? Einen zweiten Irak zu erschaffen? Eine Atombombe auf Tel Aviv schmeißen? Und eine auf Teheran geworfen zu bekommen? Es ist zu befürchten, dass er das in himmlischer Verblendung direkt anstrebt. Wollen die christlichen Sektenbrüder freedom and democracy über die ganze Welt bringen, so die iranischen Mullahs den Koran. Der Fetischismus blüht und gebiert ein Monster nach dem anderen. Der Nahe und Mittlere Osten ist ein hochexplosiver Schnellkochtopf des Wahnsinns und der allseitigen Entsicherung geworden.

Der Islam ist wie jede Religion eine regressive und repressive Ideologie. Und der Islamismus ist kein verunglückter Widerstand, er ist vielmehr eine aktuelle Verfallsform der modernen Zivilisation an einer ihrer zahlreichen inneren Fronten. Aus der Unerträglichkeit der Verhältnisse entwickelt sich lediglich eine durchgeknallte Antipathie. Ahmadi-Nejads Aussagen repräsentieren freilich einen gefährlichen Gemütszustand nicht weniger Menschen in vom Islam geprägten Staaten. Der religiös aufgeladene Minderwertigkeitskomplex findet seine negative Projektion in den Juden und ihrem Staat.

In dem aufgeschaukelten Klima gilt es festzuhalten, dass die traurige und aussichtslose Konfrontation von Israelis und Palästinensern nicht das Hauptproblem dieser Welt ist, sondern ein von diversen Kulturclashern hochgespielter Supertrumpf. Ebenso ist aber anzumerken, dass Israel im Inneren eine im Vergleich säkularisierte Gesellschaft ist, die in jeder Hinsicht dem Mullah-Regime vorzuziehen ist. Das ist auch gültig, wenn man seine Politik gegenüber den Palästinensern als falsch erachtet, ja für unerträglich hält. Sollte sich der palästinensische Befreiungskampf tatsächlich in eine "islamische Revolution für Palästina" (Ahmadi-Nejad) transformieren, ist ihm nicht nur jede Unterstützung zu entziehen, in diesem Falle wäre er aktiv zu bekämpfen.

Zweifellos, die radikale Linke des Westens hat ihren Hauptfeind vor Ort zu verorten, in den Zentren des Kapitals, dabei darf aber nicht die spezifische Qualität der Contras an der Peripherie außer Acht gelassen werden. Hier ist ausdrücklich vor falscher Toleranz oder gar obskuren Bündnissen zu warnen. Dass jemand ein Feind des Feindes ist, sagt über den Charakter des Feindesfeindes nichts aus. Die iranische Staatsführung ist nicht zu tolerieren, sie ist zu stürzen. Und zwar von den Iranern. Solidarität mit den Opfern US-amerikanischer Übergriffe bedeutet heute auch: Kein Fußbreit dem Islamismus, kein Verniedlichen der antisemitischen Aggression!

[via Streifzüge-Container; auf der Homepage der Streifzüge auch der obige Text]

Wikipedia zitieren

Mathias Schindler beschreibt in seinem Weblog Work in Progress, wie man mit Hilfe der Funktion Spezial:Cite eine bestimmte Version eines Wikipedia-Eintrags zitieren kann. Sehr praktisch. Nebstbei betreibt er ein bisschen Brockhaus-Bashing, denn in dessen digitaler Version ist das eindeutige Zitieren eben nicht möglich. [via netbib, vgl. dort unter den Kommentaren auch die Einwände gegenüber der genannten Methode]