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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Hausnummerierung

Mittwoch, 2. Mai 2007

Von der roten Farbe der Hausnummern

Die für die Hausnummerierung in der Habsburgermonarchie erlassenen Instruktionen vom 10. März 1770 sind eindeutig: [D]er Numerus eines jeden Hauses, es möge solches von Stein, oder Holtz aufgebauet seyn, ist ohne anhöftung besonderer Tafeln lediglich durchgehends Ober der HausThür mit Schwartzer Farbe in einer wohl sichtbaren Größe aufzuzeichnen.1 Für Wien scheint eine - von mir bislang nicht ausfindig gemachte - Ausnahmeregelung zu gelten: Hier werden die Nummern nicht mit schwarzer, sondern mit roter Farbe auf die Wände gemalt. Dies geht zum einen aus den heute noch erhaltenen, teils renovierten Überresten dieser Nummern hervor,2 zum anderen aus dem Umstand, dass eigens Erwähnung findet, dass die päpstliche Nuntiatur schwarz nummeriert ist: Sey die Numerirung der päbstlichen Nuntiatur auf Veranlaßung des anwesenden Nuntii durch seine eigene Leuthe beschehen, und der dieses Hauß betrefende Numerus nicht mit rother, sondern mit schwarzer Farbe entworfen worden.3 Die Beamten sowohl des Hofkriegsrats als auch der Hofkanzlei werden in der Folge damit befasst, ob die Farbwahl zu revidieren sei, finden aber nichts daran auszusetzen.4 Es bleibt ungewiss, ob diese Wienerische Abweichung bei der Farbwahl als ein Zufall zu betrachten ist, bedingt zum Beispiel durch ein gerade günstiges Angebot eines Farbhändlers; ebenso möglich erscheint die Erklärung, dass die roten Hausnummern bewusst eingesetzt werden, als Mittel zur Distinktion der Häuser der Residenzstadt von denen der Provinz.


(1) Národní Archiv, Prag (NA), Bestand České Gubernium-Militare 1763–1783, Q 1, Karton 270: Instruktion, 10.3.1770; siehe auch Österreichisches Staatsarchiv/Kriegsarchiv (KA), Wien, Bestand Hofkriegsrat (HKR), 1770/74/161 N°9: Dekret an die Generalkommandos in Böhmen, Mähren und Innerösterreich sowie Reskript an Neipperg, 13.3.1770, f. 19r–v. Die letztere Fassung weicht von der ersten leicht ab, insbesondere was die Farbe anbelangt, denn hier ist von roth oder schwarzer Öelfarbe die Rede, wobei wohl auf die Durchstreichung der roten Farbe vergessen wurde.
(2) Hier sind insbesondere die Nummern der Häuser Ballgasse 8 (Konskriptionsnummer 1343) und Köllnerhofgasse 3 (Konskriptionsnummer 1379) zu nennen.
(3) KA, HKR 1770/74/1045: Protokoll der niederösterreichischen Konskriptionskommission, 22.11.1770.
(4) KA, HKR 1770/74/987: Reskript an Neipperg, 5.12.1770; Niederösterreichisches Landesarchiv, St. Pölten, Bestand Nö. Regierung 24/1: Index L (Militärsachen) 1770–1781, Lit. N, 1770, p. 1 (Hofresolution, 15.12.1770).

Samstag, 24. März 2007

Hausnummerierung im thüringischen Mühlhausen

Die Thüringische Landeszeitung (TLZ) verweist auf ein Buch zur Straßenbenennung im thüringischen Mühlhausen, wobei auch die Hausnummerierung erwähnt wird: Sie wurde dort bereits während des Siebenjährigen Kriegs 1756-1763 durchgeführt, um den einquartierten französischen Soldaten die Orientierung zu erleichtern; insgesamt wurden ca. 1030 Häuser durchnummeriert.

Hiersemann, Jens: Mühlhäuser Straßennamen damals und heute. Ein Lexikon zur Stadtgeschichte von Mühlhausen. Bad Langensalza: Rockstuhl, 2004.

Montag, 5. März 2007

Wiener Adressen

Gleich zwei Möglichkeiten, meinen Wiener Adressen-Vortrag zu hören, gibt es im März:

Anton Tantner, Wiener Adressen: Hausschilder, Straßennamen und Hausnummern
Ort: Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, Rosinagasse 4/Ecke Gasgasse, 1150 Wien
Zeit: Do, 15.3.2007, 17:30 Uhr

Anton Tantner, Wiener Adressen: Hausschilder, Straßennamen und Hausnummern
Ort: VHS Wien-West, Damböckgasse 4, 1060 Wien
Zeit: Di, 20.3.2007, 18 Uhr

Dienstag, 27. Februar 2007

Vorher Im Höfli 143, nachher Blüemliweg 5

[R]adikal geht es in Regensberg im Schweizer Kanton Zürich zu, [f]ast nichts bleibt beim Alten, denn dort tragen die Häuser noch keine strassenweisen Hausnummern, sondern die Nummern der Gebäudeversicherung. Wie die Zürcher Unterländer berichtet, hat der Regensberger Gemeinderat nun ein Konzept für eine Neuadressierung erstellt, schließlich brachte die alte Nummerierung Probleme mit sich, da z.B. Lieferanten die Zustelladresse nicht fanden. Allerdings: «Die meisten Leute in Regensberg sind aber an die eigenwillige Nummerierung gewöhnt und haben keine Mühe damit. Man kennt sich und weiss, wer in welchem Haus wohnt», erzählt Gemeindeschreiber Ernst Jäggi.

Freitag, 16. Februar 2007

Hausnummern-Drama im Trailhof

Der Ortsteil Trailhof gehört zur Gemeinde Auenwald in Baden-Württemberg; wie ich dem Onlinedienst der Backnanger Kreiszeitung entnehme, spielt sich dort gerade Weltbewegendes ab: Die Hausnummern sind im Trailhof in Unordnung geraten - ein Hinweis auf eine ortschaftsweise Nummerierung -, ja, es ist gar von einer Kraut-und-Rüben-Nummerierung die Rede. Kreuz und quer gingen die Hausnummern im Dorf, sagte Bürgermeister Ostfalk. Oder, wie es Bauamtsleiter HansWerner Schif auf den Punkt brachte: "Koi Sau kommt mehr draus." Gegen die geplante Umnummerierung gibt es jedoch Widerstand: Bei manchem Gemeinderat machte sich die Befürchtung breit, dass die wehrhaften Trailhöfer sich nicht so einfach fügen werden. "Do machsch dr koine Fraind", war sich Andreas Pelz (BWA) sicher. Listenkollegin Ulrike Rückert sieht es auch so und argumentierte mit dem Aufwand: "Das lohnt doch gar nicht." Gerhard Seiter (UWA) rief verklausuliert sogar zum zivilen Ungehorsam auf: "Wenn ich im Trailhof leben würde, ich würde mit der Mistgabel runter ins Rathaus kommen." [Absatz] Die skeptischen Stimmen aus dem Gemeinderat waren deutlich in der Mehrzahl. Ob es nun doch noch zu einer Umnummerierung kommen wird? Die Verwaltung wird die Angelegenheit jedenfalls nochmals prüfen.

Donnerstag, 4. Januar 2007

Hausnummerierung und Weltbank

Sieh mal einer an, auch die Weltbank interessiert sich für die Geschichte der Hausnummerierung. In dem von ihr herausgegebenen, 264 Seiten starken Kompendium Street Addressing and the Management of Cities (PDF, 5 MB) wird auch ein bisschen auf die Hausnummerierungshistorie eingegangen, vorwiegend auf Grundlage von Jeanne Pronteaus Buch über die Hausnummern in Paris. Ansonsten behandelt das Buch vor allem die Verhältnisse in afrikanischen Städten, wo oft mehr als die Hälfte der Straßen namen- und adressenlos sind.

Farvacque-Vitkovic, Catherine/Godin, Lucien/Leroux, Hugues/Verdet, Florence/Chavez, Roberto: Street Addressing and the Management of Cities. (=Directions in development; 32923). Washington, D.C.: World Bank, 2005.

Dienstag, 2. Januar 2007

Wiener Adressen

Es ist wieder einmal soweit, ich halte meinen Wiener Adressen-Vortrag mitsamt Präsentation von Hausnummern-Dias:

Anton Tantner, Wiener Adressen: Hausschilder, Straßennamen und Hausnummern
Ort: VHS Favoriten, Arthaberplatz 18, 1100 Wien
Zeit: Mi, 10.1.2007, 18 Uhr

Montag, 1. Januar 2007

Hausnummern in der Berliner Wilhelmstraße

Mit Dank an Bernhard Wittstock für den Hinweis: Vor zwei Wochen erschien in der Berliner Morgenpost ein Artikel zur Hausnummerierungsgeschichte in der Wilhelmstraße in Berlin.

Montag, 11. Dezember 2006

Ordnung der Häuser, 2007

tantner_ordnung Es wird noch ein bisschen dauern, bis meine Dissertation erscheint, Finanzierungsprobleme, das übliche. Ein Cover gibt es jedenfalls schon mal, und ich hoffe, dass sie Anfang nächsten Jahrs herauskommen wird:



Tantner, Anton: Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen - Hausnummerierung und Seelenkonskription in der Habsburgermonarchie. (=Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit; 4). Innsbruck/Wien/Bozen: Studienverlag, geplanter Erscheinungstermin Anfang 2007.

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Hausnummernwirrwarr in Düsseldorf

Es ist das Verdienst von Heike Blumreiter, die verschlungene Hausnummerierungsgeschichte von Düsseldorf erforscht zu haben: Eigentlich hatte ja Kurfürst Karl Theodor im Spätsommer 1794 verfügt, dort die Straßennamen und Hausnummern an den Häusern anzubringen, was dann aber anscheinend doch nicht geschah. Auch die Besatzung durch die französischen Truppen (September 1795 bis Frühjahr 1801) führte nicht zu einer Nummerierung, erst eine zum Zwecke der Besteuerung 1795-1800 durchgeführte Specialaufnahme mit detaillierten Angaben zu jedem Innenstadtgrundstück verpasste den Haupthäusern eine innerhalb von drei Sektionen A-C fortlaufende Nummerierung, wobei aber unklar ist, ob die Nummern auch an den Häusern angebracht waren. Ab 1803 waren diese Nummern mitsamt der Sektionsangabe jedenfalls in den Taufbüchern bei der Adresse der Eltern einzutragen. Nur wenig später wurden diese Nummern allerdings abgelöst, da ab Jänner 1805 in Zusammenhang mit der Einführung eines Brandkatasters verordnet wurde, die Gebäude fortlaufend mit weißer Oelfarbe auf schwarzen Grund, und zwar in den Städten mit durchaus fortlaufenden Zahlen, auf dem Lande hingegen nach Kirchspielen zu nummerieren. Betraut mit dieser Aufgabe war der Glasermeister Wilhelm van Stockum, insgesamt bekamen in der Innenstadt 1182 Häuser eine Nummer; bereits ab 1. Juli 1805 befanden sich diese Nummern in den Taufbüchern eingetragen. Im November 1821 wiederum wurde beschlossen, an den Häusern neue Nummern anzubringen. Diesmal handelte es sich um die Lagebuchnummern eines neu angelegten Katasters, in einer Ausführung auf blechernen Schildern, angefertigt vom Meister Franz Thelen. 3151 Gebäude kamen somit zu neuen Hausnummern, womit es ein verwirrendes Nebeneinander von Hausnummern, Steuernummern, Versicherungs-, Flur- und Parzellarnummern gab. Erst die Polizeiverordnung vom 29. Juli 1858 sollte einen Überblick in dieses Wirrwarr bringen: Nun wurde eine straßenweise Nummerierung eingeführt, mit je nach Straßenseite geraden oder ungeraden Nummern auf den Häusern. Die Nummern waren in schwarzer Farbe auf je nach Stadtteil unterschiedlichem farblichen Hintergrund anzubringen (Neustadt: blau; Friedrichstadt: weiß, sonst gelb), die Schablone dafür war im Rathaus einzusehen.

Blumreiter, Heike: Die Düsseldorfer Polizeiverordnung von 1858: die alten und neuen Hausnummern; mit einer Einführung in die Entstehung der Hausnumerierung im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert (=Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf; 12). Düsseldorf: Stadtarchiv, 2005.