Street addressing is one of the most basic strategies employed by governmental authorities to tax, police, manage, and monitor the spatial whereabouts of individuals within a population. Despite the central importance of the street address as a political technology that sometimes met with resistance, few scholars have examined the historical practice of street addressing with respect to its broader social and political implications. We would like to invite those scholars with an interest in this subject to contribute to a peer-reviewed special section of the journal, Urban History, that we are organizing on the histories and geographies of urban house numbering. Articles should be no more than 8,000 words in length, with a preliminary submission deadline of December 15, 2010.
Each paper submission will go through the journal's regular peer review process; however, it will first be submitted to the special section organizers (Reuben Rose-Redwood and Anton Tantner) for an initial screening prior to peer review. We are particularly interested in showcasing recent work that links the history of urban house numbering to broader debates concerning the interrelations of space, knowledge, and power that have animated contemporary discussions in the social sciences and humanities. If you are interested in contributing to this special section, please contact the special section organizers at your earliest convenience and provide a very brief description of the proposed paper topic to be submitted. We look forward to hearing from you.
Sincerely,
Reuben Rose-Redwood, University of Victoria (redwood@uvic.ca)
Anton Tantner, University of Vienna (anton.tantner@univie.ac.at)
In der thüringischen Verwaltungsgemeinschaft
An der Schmücke soll laut
Ostthüringer Zeitung demnächst eine neue "Ordnungsbehördliche Verordnung über die Abwehr von Gefahren" erlassen werden, die die Hausnummern zum Gegenstand hat. Denn, was musste Holger Häßler, der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft, erkennen? Folgendes:
"Auffällig war bei Kontrollen, dass Hausnummern teils nicht zu sehen oder verblasst und unleserlich oder zu klein sind", so Häßler. Jetzt wird verordnet, wo und wie die vergebene Hausnummer anzubringen ist, wie sie auszusehen hat.
Jedes Haus, gegebenenfalls schon die Einfriedung, ist mit einer von der Straße aus erkennbaren, deutlich sicht- und lesbaren Hausnummer zu versehen, diese muss erhalten werden. Kontraste, das deutliche Abheben der Farbe vom Untergrund sind geregelt, ebenso wenn der Eingang nicht zur Straßenseite zeigt. Mindestens zehn Zentimeter hoch und wasserfest muss die Ziffer sein und es müssen arabische und dürfen keine römischen sein. Vorfälle habe es seines Wissens noch nicht gegeben. Vorgebeugt werden soll, dass im Notfall, Rettungsdienst, Polizei, Notarzt nicht lange herumsuchen müssen.
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Hausnummerierung - Di, 20. Jul. 2010, 08:46
Am Schluss seiner Anfang 1784 gedruckten
Ankündigung der neuen Einrichtung der k.k. privilegierten Kleinen Post in Wien hat der Inhaber der Wiener Stadtpost, Franz Anton Gilowsky von Urazowa noch folgendes zu bemerken:
daß nämlich jedermann, der die Absicht seines geschriebenen Briefes nicht selbst verfehlen will, in der Aufschrift und Benennung der Hausnumer klar und deutlich sein wolle
Österreichisches Staatsarchiv, Finanz- und Hofkammerarchiv, Neue Hofkammer, Österreichisches Kamerale, Akten, rote Nr. 412, Fasc.9/11, HKA 32 ex März 1785, f.199-200: Ankündigung der neuen Einrichtung der k.k. privilegierten Kleinen Post in Wien, 1.1.1784.
100 Jahre ist es her, dass das Dorf Meringerau nach Augsburg eingemeindet und zum Stadtteil Siebenbrunn wurde. Bis heute bestehen blieb die ortschaftsweise Durchnummerierung, wie die
Augsburger Allgemeine berichtet:
Im Jahre 1814 wurden die damals 18 Anwesen nummeriert, bis 1912 war ihre Zahl auf 54 gestiegen. Sie trugen die Nummern 2 bis 48, sieben „halbe“ lagen dazwischen. Wie die Fuggerei, die Birkenau und Wellenburg durfte Siebenbrunn die bestehende Hausnummerierung bis zum heutigen Tag behalten. Das kann für Nichteingeweihte ein Problem darstellen: Da steht nämlich neben Nr. 36 die Nr. 47, neben Nr. 21 das Haus Nr. 15! Bei den nach 1818 errichteten Bauten zählte man mit 19, 20, 21 … weiter, egal wo das Haus gebaut wurde. 62 ist die höchste vergebene Nummer. 2010 gibt es noch 31 Gebäude.

Für den heutigen
Standard kreierte Oliver Schopf einen Cartoon mit der Hausnummer Downing Street 10A.
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Hausnummerierung - Fr, 14. Mai. 2010, 14:33
Erstmals biete ich den Hausnummernspaziergang öffentlich an, veranstaltet vom
Aktionsradius Wien; der Ankündigungstext lautet wie folgt:
DIE HAUSNUMMERNTOUR
UNTAWEX: STADTFLANERIE
Die Durchnummerierung der Häuser in Wien wurde 1770 nicht etwa deshalb eingeführt, um die Orientierung in der Stadt zu erleichtern. Sie diente militärischen Zwecken: der Rationalisierung des Rekrutierungssystems der Armee. Eine gleichzeitig durchgeführte Volkszählung – die Seelenkonskription – und das Verbot, den bei der Geburt festgelegten Familiennamen zu verändern, waren weitere Elemente zur besseren Kontrolle der Stadtbevölkerung. Heute ist uns das Kontrolliert-Sein so innerlich geworden, dass uns die Vorstellung, ohne Adresse zu leben, genauso wenig als Freiheitsvision geläufig ist wie die Vorstellung, den Namen so oft zu wechseln, wie man will.
Die Flanerie mit dem Historiker Anton Tantner führt zu einigen der damals vergebenen «Konskriptionsnummern» und liefert Einblicke in die Geschichte vergangener und gegenwärtiger Ordnungssysteme. Koordination: Martina Handler.
Teilnehmerbeitrag: 6 Euro.
Treffpunkt: Donnerstag, 20.5.2010, 16.30 Uhr vor dem Bundeskanzleramt | 1010 Wien, Ballhausplatz 2
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Hausnummerierung - Fr, 23. Apr. 2010, 09:12
Nach Bernhard Wittstocks Recherchen wurden die Hausnummern in Koblenz 1785 in Zusammenhang mit der Brandschutzversicherung eingeführt [Wittstock, Bernhard: Die Berliner Hausnummer. Von den Anfängen Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart im deutschen und europäischen Kontext. 5 Bände. Berlin: Pro BUSINESS Verlag, 2008, Bd.1, S.414-416]; die vom Koblenzer Stadtarchiv zum
Koblenzer Häuserbuch eingerichteten Seiten nennen nun ein Einführungsdatum von
ca. 1769 und stellen auch eine
Hausnummernkonkordanz (PDF) zwischen den alten Nummern und den ab 1851 eingeführten wechselseitigen Hausnummern zur Verfügung.
Dank an
Archivalia!
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Hausnummerierung - Mi, 21. Apr. 2010, 09:26
In der Ausgabe 1/2010 der Zeitschrift
Umrisse (PDF) hat Wilfried Matzke einen Beitrag zur Hausnummerierung in Augsburg veröffentlicht, samt Fotobeispielen. Vielen Dank für den Hinweis!
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Hausnummerierung - So, 18. Apr. 2010, 12:05
Nach längerer Pause halte ich wieder mal meinen Vortrag zu den Hausnummern:
Titel: Wiener Adressen: Hausschilder, Straßennamen und Hausnummern
Kurzbeschreibung: Wie findet ein Brief seinen Empfänger? Wie orientieren wir uns in der Stadt? Als der Briefträger Johann Jordan vor 300 Jahren in Wien die Post austrug, gab es noch keine Hausnummern, mühsam stellte er ein Verzeichnis der Straßen und Häuser zusammen. Erst unter Maria Theresia wurden die Häuser in Wien nummeriert, später noch die Straßennamen durch eigene Schilder kenntlich gemacht. Wie dies geschah, ist Thema des Vortrags, der dazu beitragen soll, die Stadt mit anderen Augen sehen zu lernen.
Ort: Bezirksmuseum Simmering, 1110 Wien, Enkplatz 2
Zeit: Di, 11.5.2010, 18:30
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Hausnummerierung - Di, 13. Apr. 2010, 10:09
Seit kurzem gibt es in der Wikipedia einen Artikel zu den
Lübecker Hausnummern. Materialien zu diesem Thema finden sich auch in Bernhard Wittstocks Opus:
Wittstock, Bernhard: Die Berliner Hausnummer. Von den Anfängen Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart im deutschen und europäischen Kontext. 5 Bände. Berlin: Pro BUSINESS Verlag, 2008, Bd.1, S.516-518.