
Die Druckfreigabe ist erteilt, und somit sollte nichts dagegen im Wege stehen, dass im November folgender Band erscheint:
Brandstetter, Thomas/Hübel, Thomas/Tantner, Anton (Hg.): Vor Google. Eine Mediengeschichte der Suchmaschine im analogen Zeitalter. Bielefeld: Transcript, angekündigt für November 2012. ca 280 S, ISBN 978-3-8376-1875-4. [
Verlags-Info]
Ein Alltag ohne digitale Suchmaschinen ist heute nur noch schwer vorstellbar. Dabei lassen sich zahlreiche Einrichtungen, Personen und Techniken ausmachen, die lange vor Google und Co. ähnliche Funktionen übernommen haben – Staatshandbücher und Diener etwa, aber auch Bibliothekskataloge, Fragebögen oder Zeitungskomptoire.
Welche strukturellen Ähnlichkeiten gibt es zwischen diesen früheren und den heutigen Suchmaschinen? Welche Utopien knüpften sich an die Suchmaschinen des analogen Zeitalters? Welche Formen von Kontrolle ermöglichten sie? Das Buch widmet sich diesen und weiteren Fragen und liefert damit nicht nur neue Erkenntnisse über die Medien der Vergangenheit, sondern vertieft auch die Analysen der gegenwärtigen medialen Lage.
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Communication - Mo, 17. Sep. 2012, 09:32
Morgen und übermorgen findet in Wien ein Workshop des
Early Modern News Networks statt, und nun ist auch das Programm im Netz; ich werde dort genügend Zeit haben, um über
Intelligence Offices in Early Modern Europe zu referieren.
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Communication - Mi, 12. Sep. 2012, 15:04
Der
Perlentaucher verzichtet heute auf seine übliche Presseschau und berichtet stattdessen über das in Deutschland geplante Leistungsschutzrecht und die vertrottelten Reaktionen darauf in den Holzmedien.
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Communication - Do, 30. Aug. 2012, 09:03
Lesenswerte Überlegungen zum Begriff der Bildung und der Bedeutung, die Listen dabei zukommt, hat schon vor einiger Zeit Klaus Ratschiller angestellt; ich versuche, seinen Beitrag zusammenzufassen:
Bildung ist nach Ratschiller die Fähigkeit, ausdrücken zu können, was einen heimsucht, was einen nicht loslässt, das Vermögen, die Fragen und Probleme, die einen verfolgen, in all ihren Dimensionen formulieren und entfalten zu können. Solange man seine Heimsuchungen nicht ausdrücken kann, leidet man an einer individuellen Sonderbarkeit, [s]ie auszudrücken, heißt aber: ihnen selbst eine individuelle Ganzheit zuzusprechen, nicht sich. Eine wichtige Rolle im Bildungsprozess spielen Fürsprecher: Im Gegensatz zu Ratgebern sind sie nicht Repräsentant einer größeren Einheit und sagen nicht, was man lesen und wissen sollte, um dazuzugehören, sondern sprechen in eigenen Namen und in Hinblick auf die jeweilige Heimsuchung; Fürsprecher sind (...) Freunde, jedenfalls Freundliche, die auf etwas verweisen, was größer ist als sie.
Solcherlei Fürsprecher verfassen nun nicht einen feststehenden Kanon, sondern Listen von dem, was für sie unverzichtbar genug erscheint, wenn [sie] nach der Gestalt [ihres] Problems such[en], von Büchern, AutorInnen, Filmen also beispielsweise. – Eine Liste ist eine kleine Fluchtlinie, die zwischen den Fallen der repräsentativen Wahl und der beliebigen Auswahl einen Ausweg bahnt; und, warum sollte nichts Neues und Widerständiges daraus entstehen?
Ratschiller, Klaus: Bildung ohne Gedächtnis: Vom Kanon zu den Listen, in: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst, 63.2008, Nr. 3-4, S. 40–47.
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Communication - Di, 28. Aug. 2012, 08:46
An der Stabi Hamburg findet vom 6.9.-28.10.2012 die Ausstellung
Joachim Jungius: Der Zettelkasten des Doktors statt.
[via
G+/Stefan Heßbrüggen]
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Communication - Mi, 22. Aug. 2012, 08:55
Kommendes Wintersemester halte in an der Universität Wien ein Seminar mit dem Titel
Ordnungstechniken in der Geschichte der Neuzeit, das so unterschiedliche Themen wie die alphabetische Sortierung, die Schränke und Klassifikationen der Naturforscher, Standardisierung von Waffen, Flussbegradigungen und Monster, die sich der Einordnung entziehen zu versuchen, behandeln soll. Nähere Informationen dazu gibt es unter
http://tantner.net/Seminar/.
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Communication - Di, 21. Aug. 2012, 11:35
Ende August, am 30.8.2012 findet in Berlin von 11-15:30 der Relaunch des
Konrad Zuse Internet Archive statt.
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Communication - Do, 16. Aug. 2012, 11:46
Klingt spannend, die Ankündigung folgender, in der nächsten Woche ausgestrahlten Sendungsreihe des
Ö1-Radiokollegs (13.8.2012, 14.8.2012, 16.8.2012, jeweils 9:30-9:45):
Die digitale Anschrift
Über das Geschäft mit den Adressen
Gestaltung: Mariann Unterluggaer
Ohne Adresse geht im Internet gar nichts. Wenn man sich am digitalen Leben beteiligen will, dann braucht man davon nicht nur eine, sondern gleich mehrere. E-mail Adresse, Website-Adresse und selbst die Empfangsgeräte brauchen eine Adresse, um im Netzwerk gefunden zu werden.
Dafür dürfen sie aber, im Gegensatz zum Postkasten, auch ihren Standort verändern. Im Internet spricht man auch nicht mehr von der einen Postadresse, sondern vom Adressraum, welcher gerade erweitert werden muss. Ganz einfach, weil man nie mit einem derartigen weltweiten Erfolg des Experiments Internet gerechnet hat.
Aber das ist nicht die einzige Umstellung, an der derzeit im Netz gearbeitet wird. Anfang des Jahres begann das Feilschen um die Erweiterung der Internet Namen, der sogenannten "generic top level domains".
Statt "mayer.at" könnte in Zukunft auch "mayer.rock" stehen. Vorausgesetzt es findet sich jemand, der bereit ist 185.000 US Dollar allein für den Antrag auf den Tisch zu legen. Adressen und deren Verwaltung sind im Internet nicht gratis. Ganz im Gegenteil.
Adressen gelten im Internet als eine Art Gelddruckmaschine, die von so manchen Organisationen und Unternehmen nur allzu gerne weiter angekurbelt wird.
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Communication - Do, 9. Aug. 2012, 09:25
Eine Auswahl von 2009 bis 2011 in der Online-Zeitschrift Medienimpulse erschienenen Beiträgen ist nun auch im Papierform erschienen, darunter mein Artikel zum
Selbstmanagement in der Kontrollgesellschaft:
Tantner, Anton: Selbstmanagement in der Kontrollgesellschaft: Weblogs und persönliche Homepages, in: Medienimpulse. Beiträge zur Medienpädagogik 2009 – 2011. Hg. von Alessandro Barberi u. a. Wien: Braumüller (nunmehr: New Academic Press), 2012, S. 324–332.
Verlagsinfo:
http://www.newacademicpress.at/?page_id=237
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Communication - Mi, 11. Jul. 2012, 09:32
Dies sei noch nachgetragen zu Umberto Ecos Listen-Buch und -Ausstellung im Louvre (
vgl.), die zugegebenermaßen nicht so umwerfend war:
Eine Rezension in der
Welt sowie eine ausführliche Beschäftigung mit dem Phänomen der Liste von Felix Philipp Ingold in
Recherche.
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Communication - So, 8. Jul. 2012, 21:04