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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Montag, 14. November 2022

Eine offene Forschungsfrage zum Rodelberg zu Strasshof

Dass es auch im wortwörtlichen Sinne süß ist, für's Vaterland zu sterben, wurde spätestens letzten August publik, als in der Medienberichterstattung die noch unveröffentlichten Ergebnisse einer Studie die Runde machten, gemäß der die bislang nicht aufgefundenen Überreste der 20.000 bei der Schlacht von Waterloo gefallenen Soldaten u.a. für die Zwecke der Zuckergewinnung verwendet wurden.

Wie verhält es sich damit nun im Marchfeld, wo ja Zuckerproduktion und der damit einhergehende Rübenverkehr ebenfalls eine wichtige Rolle spielen? Besonders brennend würde mich dies im Zusammenhang mit dem famosen Rodelberg interessieren, einer (später aufgeschütteten, künstlichen) Erhebung bei Straßhof, die in anderer Form im 19. Jahrhundert als Faulhügel in den Karten zu finden ist; in einem frühen Bericht über eine Eisenbahnfahrt an der Nordbahnstrecke heißt es 1840:

„Eine Viertelstunde davon [von Deutsch-Wagram] auf der rechten Seite der Bahn befindet sich die erste Mittelstation Wagram, zwei, drei Achtelmeilen von Wien entfernt, welche gewöhnlich in dreißig Minuten zurückgelegt werden. – Links gegenüber steht zwischen weitgedehnten einen hohen Grad von Fruchtbarkeit zeigenden Feldmarken, ein einzelner zur Herrschaft Süßenbrunn gehöriger Wirthschaftshof, der Helmahof genannt; worauf man rechts, ganz nahe einen mit niedern Bäumen besetzten, auf der Bahnkarte deutlich angegebenen Hügel gewahrt, gewöhnlich der Faulhügel genannt, unter welchem viele tausend Kämpfer jener Entscheidungsschlacht [Wagram 1809, AT] ruhen."

Bei diesem Faulhügel handelte es sich um eine Sanddüne, die um 1900 als Bismarkhügel bezeichnet wurde und ab den 1920er Jahren erodierte bzw. abgetragen wurde. Von archäologischen Funden wie Ziegel und einem spägotischen Reitersporn wird zwar berichtet, nicht aber von Überresten der habsburgischen und französischen Gefallenen; bei meinen Vorträgen in den letzten Wochen erwähnten anwesende KollegInnen, dass manche dieser Überreste unter der Kirche von Markgrafneusiedl zu finden sein sollen, aber so genau ist dies nicht bekannt.

Note to self: Michaela Binder und Ilya Berkovich fragen.

Samstag, 12. November 2022

Ausgenommen Rübenverkehr

Lassee_AusgenommenRuebenverkehr
Nähe Bahnhof Lassee, Juni 2018

Donnerstag, 10. November 2022

Die häßlichsten Orte Frankreichs, 2022

Ich bin glücklich, denn die nächsten Urlaubsziele - zusätzlich zum immer noch nicht aufgesuchten Sehnsuchtsort Ludwigshafen - sind gesichert: Laut ouest france hat die association Paysages de France die Auszeichnungen für die häßlichsten Gemeinden Frankreichs für das Jahr 2022 vergeben.

Montag, 7. November 2022

Forderungskatalog der IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen

Gemeinsam mit Christian Cargnelli, Daniela Haarmann und Aurelia Weikert haben ich für die IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen einen Forderungskatalog für Gute Arbeit in der Wissenschaft erstellt, erschienen bei Mandelbaum im von Martin Birkner herausgegebenen Band "Emanzipatorische Wissenschaftskritik". Das PDF davon ist über den Schriftenserver der Uni Wien Open Access abrufbar:

IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen: Gute Arbeit in der Wissenschaft: Ein Forderungskatalog (gemeinsam mit Christian Cargnelli, Daniela Haarmann und Aurelia Weikert), in: Birkner, Martin (Hg.): Emanzipatorische Wissenschaftskritik in Zeiten von Klimakrise & Pandemie. Wien/Berlin: Mandelbaum, 2022, S. 286–296.
Institutionelles Repositorium: https://phaidra.univie.ac.at/o:1611083

Dienstag, 25. Oktober 2022

eine weitere Kehlkopfperle: Bugotak

Nachdem meine Ohren vor vier Jahren in einer von Fritz Ostermayer gestalteten FM4-Grauen Lagune Yat-Kha kennenlernen durften, konnten diese gestern beim Nachhören einer Ö1-Diagonal-Ausgabe zum Thema Gas einer weiteren Kehlkopfperle lauschen: Voilà von Bugotak: Kozhung Of The Rising Sun

Freitag, 21. Oktober 2022

Wolfgang Kos zum Wienerberg, einer der wichtigsten Gegenden Wiens

Über die österreichische Mediathek ist ein äußerst hörenswertes Interview mit Wolfgang Kos verfügbar, Thema "die Wiener Popmusik", es geht nicht zuletzt um die geschätzte Ö3-Sendung MusicBox und schließlich fällt - ausgehend vom Album WIener Fleisch & Blut (Text Peter Henisch, Vocals Thomas Declaude) - zur Gegend des Wienerbergs, den Fotografien von Elfriede Mejchar und Johannes Faber die denkwürdige Bemerkung (1:42:27): "das ist sozialgeschichtlich, politikgeschichtlich eine der der wichtigsten Gegenden Wiens".

Donnerstag, 15. September 2022

Der Halterberg von Gänserndorf - einer der Seven Summits des Marchfelds

Ein paar Tage noch ist der aktuelle Augustin bei den Verkäufer:innen in Wien sowie digital (Link siehe unten) erhältlich - und somit auch mein Beitrag über die Seven Summits des Marchfelds. Einer davon sei hier dokumentiert, nämlich der Halterberg:

Im Gegensatz zum Meisterberg, der seine Höhe auf natürliche Weise erreichte, benötigten andere Summits des Marchfelds menschliche Nachhilfe, wie etwa der als Hausberg Gänserndorfs bezeichnete Halterberg: Dieser liegt unweit der Stadtpfarrkirche und wurde im Hochmittelalter zu Verteidigungszwecken zehn Meter hoch aufgeschüttet; von Süden aus ist er über Stufen zu besteigen, vom nicht befestigten Nordanstieg würde ich abraten. Eine amtliche Höhenangabe liegt nicht vor - die OpenStreetMap gibt 173 Meter an - dafür aber wartet der Halterberg als einziger der Summits mit einem Gipfelkreuz auf: Dieses wurde im Juli 2003 auf private Initiative hin errichtet, bei der humoristisch gehaltenen Einweihungszeremonie sangen nach Angabe der Niederösterreichischen Nachrichten die mit Seil und Pickel bestens ausgerüsteten Organisator:innen zur Melodie von «La Montanara» eine selbst getextete Hymne.

Digitale Ausgabe des Augustin per App: https://augustin.or.at/zeitung/digitale-ausgabe/
Digitale Ausgabe des Augustin über kiosk.at: https://www.kiosk.at/web/de/ausgabe/AUGUSTIN/20220907

Halterberg_Gaenserndorf_2

Freitag, 9. September 2022

Video: Der Wiener Donaukanal als Ankunftszone und Ort von Konflikten, 1700–2021

Letzten Mai habe ich an der HHU Düsseldorf bei der Tagung "Fließende Räume. Der Fluss als Generator räumlicher Dynamiken" einen Vortrag über den Donaukanal gehalten, ein Mitschnitt davon (33 Minuten) ist nun online:

https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/fliessende_raeume2

Passend dazu: Letzte Woche veröffentlichte das Wien Museum Magazin ein Interview mit dem Fotografen Matthias Cremer über den Donaukanal in den 1980er Jahren.

Mittwoch, 7. September 2022

Augustin: Die Seven Summits des Marchfelds

Heute erscheint ein neuer Augustin, und gerade rechtzeitig zu meinem Vortrag in St. Pölten über das Sandland an der March enthält dieser eine von mir verfasste Doppelseite über die Seven Summits des Marchfelds - auch als Anregung für die nun beginnende Wandersaison!

Wer nicht in Wien und Umgebung wohnt, kann die Ausgabe auch digital erwerben: https://www.kiosk.at/web/de/ausgabe/AUGUSTIN/20220907

Tantner_SevenSummits_Teaser_800

Donnerstag, 1. September 2022

Die Tiroler Hausnummern von Dada

Vor 100 Jahren endete die letzte gemeinsame große Aktivität des Mouvement Dada: 1921/22 verbrachten Dadaist:innen die Sommermonate in Tirol, im September 1922 reiste als letzter Tristan Tzara ab.
Die Initiative zum Besuch des damaligen Billigurlaubsland Österreich ging von Max Ernst aus, der sich mit seiner Frau Luise und Sohn Jimmy bereits im Mai 1921 in Tarrenz aufhielt. Als wichtigstes künstlerisches Gemeinschaftsprodukt entstand Dada au grand air / Der Sängerkrieg in Tirol, gedruckt im September 1921 zu Innsbruck - es war zugleich die achte und letzte Ausgabe der Zeitschrift Dada.
Abgesehen von den Ernsts waren damals - in wechselnden Konstellationen - Hans Arp, Johannes Theodor Baargeld, André und Simone Breton. Maya Chrusezs, Paul und Gala Eluard, Sophie Taeuber, Tristan Tzara in Tarrenz und Imst anwesend; ein Abstecher von Tarrenz aus sollte Breton übrigens nach Wien zu Freud führen, eine für ersteren eher enttäuschende Begegnung.

In zeitgenössischen österreichischen Medien blieb dieser kollektive Tirol-Besuch fast unbemerkt, erst ab den 1960ern setzte langsam die Beschäftigung mit diesem wohl bedeutendsten Ereignis der Tiroler Landesgeschichte ein, am umfassendsten dokumentiert bekanntlich von Raoul Schrott. Basierend auf dessen Dada 21/22 gestalteten Wolfgang Weisgram und Fritz Ostermayer 1989 die wunderbare Radio-Collage 'DADA au grand air - Der Sängerkrieg in Tirol'.

Während in früheren Jahrzehnten in Tirol zuweilen Ausstellungen zu dieser Episode stattfanden, blieb meines Wissens das 2021 im Rahmen des Festivals Stummer Schrei von Florian Kaplick gezeigte Programm Dada.Tirol.100 die einzige AKtivität zum Anlass des 100-Jahr-Jubiläums. Hier sei nun mein Beitrag hinzugefügt: Zwei dadaistische Hausnummern sowie eine Leerstelle, aufgesucht im August 2021.

DadaTirol_Tarrenz-GasthofSonne_Hauptstr32
Tarrenz, Hauptstraße 32: Hotel Sonne (Dada-Homebase 1921)

DadaTirol_StarkenbergerSchloss_Griesegg1
Tarrenz, Griesegg 1: Starkenberger Schloss (hier residierten 1922 die Paare Ernst und Eluard)

DadaTirol_Imst-HotelPost_Ed-Wallnoeferplatz3
Imst, Hotel Post - dieses hat seinen Betrieb eingestellt, die Hausnummer Eduard Wallnöfer Straße 3 fehlt am Gebäude (Dada-Quartier 1922)

Literatur (chronologisch):

Spat, Gertrud: Die Dadaisten in Tirol, in: Das Fenster Nr.5, 1969, S.369-371.
Schrott, Raoul: Dada 21/22. Musikalische Fischsuppe mit Reiseeindrücken. Eine Dokumentation über die beiden Dadajahre in Tirol. Innsbruck: Haymon, 1988.
Dankl, Günther/Schrott, Raoul (Hg.): Dadautriche 1907-1970. Innsbruck: Haymon, 1993.
Fähnders, Walter: "Es wäre jammerschade, wenn man nicht auch in Wien von dieser Bewegung Kunde hätte«. Dada und Dada-Rezeption in Österreich, in: Hugo-Ball-Almanach NF 11, 2020, S. 11-36.