Staketen, Zäune und Käfige - 1
Im Jahr 1898 wurde der Einsiedlerpark mit einem “lebenden Zaun” und einem “hölzernen Staketengitter” umgeben; das Gitter selbst mußte nicht eigens angefertigt werden, sondern es konnte ein nach der Regulierung des Wienfluß verfügbar gewordener Zaun herangezogen werden, der einst eine Gartenanlage am dortigen Ufer begrenzt hatte.
Auch den Bacherpark umschloß ein Holzgitter, das 1903 um den Preis von 9000 Kronen durch ein eisernes ersetzt wurde. Im folgenden Jahr wurde auch der Einsiedlerpark mit einem neuen Zaun umgeben. Auf einer 50 cm hohen Mauer aufgestellt, war er eineinhalb Meter hoch und im Jugendstil ausgeführt. An den Haupteingängen wurden sechs schmiedeeiserne Portale aufgestellt, um die sich ebenfalls aus Metall hergestellte Blätter rankten und die mit Blumen geschmückt werden konnten.
Diese Zäune um die Parks dienten in erster Linie zur Zierde und zur Abgrenzung einer Welt des Innen von der Welt des Außen, einer Welt der “Freizeit” von der Welt der Arbeit; sicher sollten sie auch ein Betreten der Parks nur an den dafür vorgesehenen Stellen ermöglichen. Doch selbst die oben am Gitter befestigten Spitzen konnten die Kinder nicht daran hindern, über den Zaun in den Einsiedlerpark hineinzuklettern: “Durch die Gitter ist nichts erreicht worden, daß man da nicht durchrennt, weil über die Gitter sind wir auch, wir waren ja gelenkig.” (Herr Sch.)
Wenn die Kinder die Mühe auf sich nahmen, die insgesamt zwei Meter hohe Abgrenzung zu überwinden, so handelte es sich jedenfalls um eine Fleißaufgabe, denn die Portale konnten ja gar nicht versperrt werden, fehlte es ihnen doch an Türen. Und so konnten die Parks auch bei Dunkelheit aufgesucht werden: “Abends waren die Parks natürlich auch sehr beliebt, die Jugend hat dort mit den Mädchen geschäkert, die meisten Parks waren ja nicht beleuchtet, und die Parks, die beleuchtet waren, sind auch mehr gemieden worden am Abend; man hat die finsteren Parks aufgesucht.” (Herr Sch.)
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
Auch den Bacherpark umschloß ein Holzgitter, das 1903 um den Preis von 9000 Kronen durch ein eisernes ersetzt wurde. Im folgenden Jahr wurde auch der Einsiedlerpark mit einem neuen Zaun umgeben. Auf einer 50 cm hohen Mauer aufgestellt, war er eineinhalb Meter hoch und im Jugendstil ausgeführt. An den Haupteingängen wurden sechs schmiedeeiserne Portale aufgestellt, um die sich ebenfalls aus Metall hergestellte Blätter rankten und die mit Blumen geschmückt werden konnten.
Diese Zäune um die Parks dienten in erster Linie zur Zierde und zur Abgrenzung einer Welt des Innen von der Welt des Außen, einer Welt der “Freizeit” von der Welt der Arbeit; sicher sollten sie auch ein Betreten der Parks nur an den dafür vorgesehenen Stellen ermöglichen. Doch selbst die oben am Gitter befestigten Spitzen konnten die Kinder nicht daran hindern, über den Zaun in den Einsiedlerpark hineinzuklettern: “Durch die Gitter ist nichts erreicht worden, daß man da nicht durchrennt, weil über die Gitter sind wir auch, wir waren ja gelenkig.” (Herr Sch.)
Wenn die Kinder die Mühe auf sich nahmen, die insgesamt zwei Meter hohe Abgrenzung zu überwinden, so handelte es sich jedenfalls um eine Fleißaufgabe, denn die Portale konnten ja gar nicht versperrt werden, fehlte es ihnen doch an Türen. Und so konnten die Parks auch bei Dunkelheit aufgesucht werden: “Abends waren die Parks natürlich auch sehr beliebt, die Jugend hat dort mit den Mädchen geschäkert, die meisten Parks waren ja nicht beleuchtet, und die Parks, die beleuchtet waren, sind auch mehr gemieden worden am Abend; man hat die finsteren Parks aufgesucht.” (Herr Sch.)
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
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Parkgeschichten - Do, 29. Jun. 2006, 10:08