Mitterauer-Förderungspreis / Dankesrede
Feine Sache, einen Preis für die Dissertation zu bekommen; die Uni-Zeitung und die Rathauskorrespondenz berichten darüber. Am entzückendsten war ja, wie Dieter Stiefel - Vorstand des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien - in seiner Laudatio doch dann tatsächlich zwei Hausnummerntafeln aufgestellt hat.
Meine Dankesworte lauteten wie folgt:
Ich werde mich mit meinen Dankesworten sehr kurz halten; wissenschaftliche Arbeit ist ja tatsächlich nicht möglich ohne die Unterstützung anderer, was nicht zuletzt für meine Beschäftigung mit der Geschichte der Seelenkonskription und der Hausnummerierung gilt. Zu nennen sind an erster Stelle einmal Bücher, die zentral dafür waren. Was wäre meine Arbeit ohne die Texte von Michel Foucault, ohne „Überwachen und Strafen“, zu dem die vorliegende Dissertation eine Anmerkung darstellen soll, heißt es dort doch: „Aufkommen der Karteikarte und Konstituierung der Humanwissenschaften: noch eine Erfindung, die von den Historikern wenig gefeiert wird.“ Was bei Foucault die Karteikarte ist, ist in meiner Arbeit die Hausnummer, ein vermeintliches Detail der Geschichte. Zu nennen ist aber auch Foucaults „Die Ordnung der Dinge“, ein Buch, dass leider von HistorikerInnen immer noch zu selten gelesen wird. Was man dort lernen kann, ist es, angesichts erstarrt wirkender Ordnungssysteme zu lachen, sie in ihrer Kontingenz wahrzunehmen und als endlich und veränderbar zu begreifen. Dieses Lachen hat mich während meiner Arbeit, meinen Archivrecherchen immer wieder begleitet; oft ist es die Ungeheuerlichkeit, Seltsamkeit oder Fremdheit eines soeben gelesenen Textes im historischen Material, die es produziert. Neben Foucaults Texten zu nennen ist auch Jacques Rancières Buch „Die Namen der Geschichte“, dem wohl bedeutendsten Werk geschichtstheoretischer Reflexion, das in den letzten 10, 20 Jahren verfasst wurde. Diesem Text kann man entnehmen, dass sich Geschichtsschreibung gerade dadurch den Status der Wissenschaft zu geben versucht, indem sie sich literarischer Verfahren bedient; ein sprachbewusstes Schreiben muss daher nicht von vornherein mit dem Verdikt der Unwissenschaftlichkeit belegt werden. Doch es sind nicht nur die Texte von Philosophen, die für mich beim Verfassen der Dissertation wichtig waren. Zu nennen ist auch eine Historikerin, nämlich Arlette Farge, die in ihrer Studie über das Leben im Paris des 18. Jahrhunderts, in „Das brüchige Leben“ vorbildhaft bewiesen hat, dass geschichtswissenschaftliche Arbeit theoretische Reflexion, akribisches Quellenstudium und literarische Ambitionen vereinen kann.
Selbstverständlich sind es jenseits dieser Texte auch Menschen, denen ich viel verdanke, wobei ich an erster Linie meine Eltern Anton und Leopoldine Tantner nennen möchte, die mich immer unterstützt haben. Auch meiner Frau Bettina Kann danke ich, unter anderem dafür, dass sie sich für die Hausnummern zumindest manchmal ebenso wie ich erwärmen konnte. Manche der Fotos historischer Hausnummern aus meiner Sammlung stammen von ihr. Die gesamte Dissertation begleitet – und es waren immerhin knapp mehr als 10 Jahre – haben meine BetreuerInnen Edith Saurer und Karl Vocelka; ihr Zuspruch war immer ermutigend. Und schließlich gibt es die vielen Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, denen ich viel verdanke, ich zähle sie einfach in alphabetischer Reihenfolge auf: Ralph Andraschek-Holzer, Christian Aspalter, Thomas Baar, Gerhard Dabringer, Thomas Dostal, Andrea Ellmeier, Stefan Eminger, Claire Fredj, Elisabeth Frysak, Martina Fuchs, Li Gerhalter, Martina Grečenková, Annette Grindl, Michael Hochedlinger, Martin Jandl, Alexander Klose, Ulrike Krampl, Achim Landwehr, Margareth Lanzinger, Meike Lauggas, Gottfried Libor, Peter Mahr, Elisabeth Malleier, Wilfried Matzke, Eduard Maur, Josef Pauser, Susanne Pils, Klaus Ratschiller, Ramón Reichert, Martin Scheutz, Sandra Schrattenecker, Sabine Schweitzer, Oswald Überegger, Julia Virag, Natascha Vittorelli, Mario Wimmer und Bernhard Wittstock. Ihnen allen verdanke ich Anregungen, Hilfe, Beistand und – nicht zuletzt – Hinweise auf historische Hausnummern, die Sie in der „Galerie der Hausnummern“ besichtigen können.
Meine Dankesworte lauteten wie folgt:
Ich werde mich mit meinen Dankesworten sehr kurz halten; wissenschaftliche Arbeit ist ja tatsächlich nicht möglich ohne die Unterstützung anderer, was nicht zuletzt für meine Beschäftigung mit der Geschichte der Seelenkonskription und der Hausnummerierung gilt. Zu nennen sind an erster Stelle einmal Bücher, die zentral dafür waren. Was wäre meine Arbeit ohne die Texte von Michel Foucault, ohne „Überwachen und Strafen“, zu dem die vorliegende Dissertation eine Anmerkung darstellen soll, heißt es dort doch: „Aufkommen der Karteikarte und Konstituierung der Humanwissenschaften: noch eine Erfindung, die von den Historikern wenig gefeiert wird.“ Was bei Foucault die Karteikarte ist, ist in meiner Arbeit die Hausnummer, ein vermeintliches Detail der Geschichte. Zu nennen ist aber auch Foucaults „Die Ordnung der Dinge“, ein Buch, dass leider von HistorikerInnen immer noch zu selten gelesen wird. Was man dort lernen kann, ist es, angesichts erstarrt wirkender Ordnungssysteme zu lachen, sie in ihrer Kontingenz wahrzunehmen und als endlich und veränderbar zu begreifen. Dieses Lachen hat mich während meiner Arbeit, meinen Archivrecherchen immer wieder begleitet; oft ist es die Ungeheuerlichkeit, Seltsamkeit oder Fremdheit eines soeben gelesenen Textes im historischen Material, die es produziert. Neben Foucaults Texten zu nennen ist auch Jacques Rancières Buch „Die Namen der Geschichte“, dem wohl bedeutendsten Werk geschichtstheoretischer Reflexion, das in den letzten 10, 20 Jahren verfasst wurde. Diesem Text kann man entnehmen, dass sich Geschichtsschreibung gerade dadurch den Status der Wissenschaft zu geben versucht, indem sie sich literarischer Verfahren bedient; ein sprachbewusstes Schreiben muss daher nicht von vornherein mit dem Verdikt der Unwissenschaftlichkeit belegt werden. Doch es sind nicht nur die Texte von Philosophen, die für mich beim Verfassen der Dissertation wichtig waren. Zu nennen ist auch eine Historikerin, nämlich Arlette Farge, die in ihrer Studie über das Leben im Paris des 18. Jahrhunderts, in „Das brüchige Leben“ vorbildhaft bewiesen hat, dass geschichtswissenschaftliche Arbeit theoretische Reflexion, akribisches Quellenstudium und literarische Ambitionen vereinen kann.
Selbstverständlich sind es jenseits dieser Texte auch Menschen, denen ich viel verdanke, wobei ich an erster Linie meine Eltern Anton und Leopoldine Tantner nennen möchte, die mich immer unterstützt haben. Auch meiner Frau Bettina Kann danke ich, unter anderem dafür, dass sie sich für die Hausnummern zumindest manchmal ebenso wie ich erwärmen konnte. Manche der Fotos historischer Hausnummern aus meiner Sammlung stammen von ihr. Die gesamte Dissertation begleitet – und es waren immerhin knapp mehr als 10 Jahre – haben meine BetreuerInnen Edith Saurer und Karl Vocelka; ihr Zuspruch war immer ermutigend. Und schließlich gibt es die vielen Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, denen ich viel verdanke, ich zähle sie einfach in alphabetischer Reihenfolge auf: Ralph Andraschek-Holzer, Christian Aspalter, Thomas Baar, Gerhard Dabringer, Thomas Dostal, Andrea Ellmeier, Stefan Eminger, Claire Fredj, Elisabeth Frysak, Martina Fuchs, Li Gerhalter, Martina Grečenková, Annette Grindl, Michael Hochedlinger, Martin Jandl, Alexander Klose, Ulrike Krampl, Achim Landwehr, Margareth Lanzinger, Meike Lauggas, Gottfried Libor, Peter Mahr, Elisabeth Malleier, Wilfried Matzke, Eduard Maur, Josef Pauser, Susanne Pils, Klaus Ratschiller, Ramón Reichert, Martin Scheutz, Sandra Schrattenecker, Sabine Schweitzer, Oswald Überegger, Julia Virag, Natascha Vittorelli, Mario Wimmer und Bernhard Wittstock. Ihnen allen verdanke ich Anregungen, Hilfe, Beistand und – nicht zuletzt – Hinweise auf historische Hausnummern, die Sie in der „Galerie der Hausnummern“ besichtigen können.
adresscomptoir -
Hausnummerierung - Fr, 4. Nov. 2005, 20:33