Plagiieren macht weniger dumm - 2
Apropos Gescheitwerden durch Plagiieren: Ein Beispiel dafür lässt sich an einem H-SOZ-U-KULT-Beitrag demonstrieren: Dort war ein Rezensent so überfordert von dem zu rezensierenden Werk - einer "schwere[n] Kost", wie er es nannte -, dass er zwei (Update:) fünf Sätze seiner Rezension ohne Quellenangabe aus einem einige Jahre zuvor erschienenen Zeitschrifteneditorial entnahm.
Hier die entsprechenden Sätze aus der im Dezember 2007 verschickten Rezension:
Auch im 19. Jahrhundert werden unterschiedlichste Redeweisen nur den fragwürdigen Versuch starten können, dem "Volk" eine Homogenität zu verleihen. Als Rätsel des - nicht nur - politischen Wissens entzieht sich ein jedwedes "Volk" sowohl den idealistischen als auch den materialistischen Zugriffen unterschiedlichster Diskurse und wird nur in der Distanz zu seiner An- respektive Abwesenheit problematisierbar. Nach den Konstitutionsbedingungen des "Volkes" zu fragen, steht dabei je schon in der Spannung von Präsentation und Repräsentation eines kollektiven Handlungssubjekts und verweist zudem mehrfach auf aktuelle Konstellationen des Politischen (S. 73).
(...)
Historisch-epistemologisch und diskursanalytisch zu verfahren heißt für Rauchenschwandtner, historische Analysen mit einem gegenwärtigen Ausgangs- und Endpunkt zu verbinden. Überzeugend entreißt ein solches Vorgehen die vielfach umkreisten „Objekte“ (Volk, Nation und Nomos) jeder ontologischen oder historistischen Begründungsfunktion, indem sie als wissenschaftliche – das heißt nicht natürliche – Gegenstände in zeiträumlichen Verschiebungen und Transformationen auftauchen, die anhand von positiven – wenngleich konstruierten – Textserien erläutert werden. Damit werden homogene Rationalitätsansprüche und jedwede Ontologie aktualiter historisiert und erkenntniskritisch der Alltagserfahrung entrissen.
Und hier das Original, aus dem Editorial der ÖZG, Ausgabe 4/2000:
Aber auch im 19. Jahrhundert werden unterschiedlichste Redeweisen nur den fragwürdigen Versuch starten können, dem "Volk" eine Homogenität zu verleihen. Als Rätsel des - nicht nur - politischen Wissens entzieht sich das "Volk" sowohl den idealistischen als auch den materialistischen Zugriffen unterschiedlichster Diskurse und wird nur in der Distanz zu seiner An- respektive Abwesenheit problematisierbar. (Rauchenschwandtner)
(...)
Nach den Konstitutionen des "Volkes" zu fragen, steht dabei je schon in der Spannung von Präsentation und Repräsentation eines kollektiven Handlungssubjekts und verweist somit mehrfach auf aktuelle Konstellationen des Politischen. (Rauchenschwandtner).
Historisch-epistemologisch und diskursanalytisch zu verfahren, verbindet mithin historische Analyse mit einem gegenwärtigen Ausgangs- und Endpunkt. Es entreißt die genannten "Objekte" jeder ontologischen oder historistischen Begründungsfunktion, indem sie als wissenschaftliche - d.h. nicht natürliche - Gegenstände in zeiträumlichen Verschiebungen und Transformationen auftauchen, die anhand von positiven - wenngleich konstruierten - Textserien erläutert werden können. Damit werden homogene Rationalitätsansprüche und jedwede Ontologie aktualiter historisiert und erkenntniskritisch der Alltagserfahrung entrissen.
Hier die entsprechenden Sätze aus der im Dezember 2007 verschickten Rezension:
Auch im 19. Jahrhundert werden unterschiedlichste Redeweisen nur den fragwürdigen Versuch starten können, dem "Volk" eine Homogenität zu verleihen. Als Rätsel des - nicht nur - politischen Wissens entzieht sich ein jedwedes "Volk" sowohl den idealistischen als auch den materialistischen Zugriffen unterschiedlichster Diskurse und wird nur in der Distanz zu seiner An- respektive Abwesenheit problematisierbar. Nach den Konstitutionsbedingungen des "Volkes" zu fragen, steht dabei je schon in der Spannung von Präsentation und Repräsentation eines kollektiven Handlungssubjekts und verweist zudem mehrfach auf aktuelle Konstellationen des Politischen (S. 73).
(...)
Historisch-epistemologisch und diskursanalytisch zu verfahren heißt für Rauchenschwandtner, historische Analysen mit einem gegenwärtigen Ausgangs- und Endpunkt zu verbinden. Überzeugend entreißt ein solches Vorgehen die vielfach umkreisten „Objekte“ (Volk, Nation und Nomos) jeder ontologischen oder historistischen Begründungsfunktion, indem sie als wissenschaftliche – das heißt nicht natürliche – Gegenstände in zeiträumlichen Verschiebungen und Transformationen auftauchen, die anhand von positiven – wenngleich konstruierten – Textserien erläutert werden. Damit werden homogene Rationalitätsansprüche und jedwede Ontologie aktualiter historisiert und erkenntniskritisch der Alltagserfahrung entrissen.
Und hier das Original, aus dem Editorial der ÖZG, Ausgabe 4/2000:
Aber auch im 19. Jahrhundert werden unterschiedlichste Redeweisen nur den fragwürdigen Versuch starten können, dem "Volk" eine Homogenität zu verleihen. Als Rätsel des - nicht nur - politischen Wissens entzieht sich das "Volk" sowohl den idealistischen als auch den materialistischen Zugriffen unterschiedlichster Diskurse und wird nur in der Distanz zu seiner An- respektive Abwesenheit problematisierbar. (Rauchenschwandtner)
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Nach den Konstitutionen des "Volkes" zu fragen, steht dabei je schon in der Spannung von Präsentation und Repräsentation eines kollektiven Handlungssubjekts und verweist somit mehrfach auf aktuelle Konstellationen des Politischen. (Rauchenschwandtner).
Historisch-epistemologisch und diskursanalytisch zu verfahren, verbindet mithin historische Analyse mit einem gegenwärtigen Ausgangs- und Endpunkt. Es entreißt die genannten "Objekte" jeder ontologischen oder historistischen Begründungsfunktion, indem sie als wissenschaftliche - d.h. nicht natürliche - Gegenstände in zeiträumlichen Verschiebungen und Transformationen auftauchen, die anhand von positiven - wenngleich konstruierten - Textserien erläutert werden können. Damit werden homogene Rationalitätsansprüche und jedwede Ontologie aktualiter historisiert und erkenntniskritisch der Alltagserfahrung entrissen.
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Wissenschaft - Mo, 21. Jul. 2008, 10:42