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Politik - Mo, 24. Dez. 2018, 10:00
Existierte eine Linke, müßte ihre Forderung heißen: Offene Grenzen. [Absatz] Das würde auf keinen Fall gemütlich. Die Ankommenden werden keine übertrieben netten Menschen sein. Sie bringen nicht Kultur mit, sondern Haß und Hunger. Sie werden diese Gesellschaft vor die Alternative stellen, ob sie sich ändern oder zusammenbrechen will. Aber vor dieser Alternative steht sie sowieso. Nur daß nichts bleibt, wie es ist, ist sicher. (S.19)
Ich weiß nicht, ob der heute verstorbene Wolfgang Pohrt diese bereits 1993 veröffentlichte Position so auch noch 2018 vertreten hat. Dafür, sie in dieser Deutlichkeit zur Diskussion gestellt zu haben, gebührt ihm Dank. Lernen ließ sich von seinen Polemiken auf jeden Fall auch als Historiker, sonderlich optimistisch war sein Verständnis von Geschichte nun wirklich nicht:
Seit jeher rotten die Menschen sich in irgendwelchen partikularen Gebilden zusammen, in Sippen, Stämmen, Völkern, Nationen, Staaten. Getrennt vereint fallen sie dann übereinander her. Dies einfallslose Spiel, das man Geschichte nennt, spielen sie nun schon seit mehreren tausend Jahren. Derzeit spricht nichts dafür, daß ihnen ein neues einfallen würde. (S. 206)
-Hier ließe sich allenfalls ergänzen, dass im Unterschied zu Pohrt bei Marx noch die Hoffnung bestand, die beschriebene Ödnis einmal zur Vorgeschichte einer besseren Zukunft herabzustufen.
Pohrt, Wolfgang: Harte Zeiten. Neues vom Dauerzustand. Berlin: Edition Tiamat, 1993.
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Politik - Fr, 21. Dez. 2018, 22:26
Eigentlich dachte ich ja, Martin Leidenfrosts Kreuzritter-Kolumne in der österreichischen Tageszeitung
Die Presse sei ein Satireprojekt, dem es darum ginge, durch wahnwichtelhafte karikierende Darstellung konservativer Positionen seine LeserInnenschaft zu provozieren und gegen sich aufzubringen. Letzteres scheint ja durchaus gelungen zu sein, die Presse hat zuletzt die Kolumne eingestellt; seine Expedition Europa-Kolume, die nicht nur in der Presse, sondern auch im
Neuen Deutschland erschien, wird nun in letzterem eingestellt, anscheinend ist Leidenfrost doch noch nicht bereit, sein Satireunternehmen auffliegen zu lassen; oder hat er es etwa ernst gemeint? Kaum denkmöglich!
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Politik - So, 9. Dez. 2018, 11:00
Dass Patriotismus derselbe Dreck ist wie Nationalismus und nicht dessen Gegenteil, wie der französische Präsident gestern behauptete, dies formulierte Rudolf Burger bereits 1993, als der Philosoph noch Texte voller intellektueller Brillanz verfasste, folgendermaßen:
Der Patriot ist der Nationalist in ruhigen Zeiten, der Nationalist der Patriot in bewegten.
Und bereits vor noch mehr Jahrzehnten wusste Ambros Bierce Patriot zu definieren als jemand[en], dem die Interessen eines Teils wichtiger sind als die des Ganzen. Der Narr des Politikers und das Werkzeug des Eroberers.
Bierce, Ambrose: Des Teufels Wörterbuch. Zürich: Manesse, 2013, Lemma Patriot.
Burger, Rudolf: Überfälle. Interventionen und Traktate. Wien: Sonderzahl, 1993, S.61.
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Politik - Mo, 12. Nov. 2018, 11:03
Happy Birthday, KPÖ! Vor 100 Jahren wurde in Wien, Favoritenstraße 71 eine der heute ältesten kommunistischen Parteien der Welt gegründet. Da am Nachfolgergebäude keine Hausnummer montiert ist, voilà der Plan von 1912!
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Politik - Sa, 3. Nov. 2018, 07:00
Eine reife Opposition verehrt ihre eigenen Ruhestörer, Spötter, Kritiker, Außenseiter, Weiterdenker und Skeptikerinnen, sie sind das Salz in der Suppe, sie sind das Ferment, dass den Teig treiben lässt, sie sind die Einzigen, die die Blasen unserer Illusionen heilsam zum Zerplatzen bringen.
Schöne Tierfabel von Richard Schuberth im aktuellen
Augustin.
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Politik - Mi, 3. Okt. 2018, 06:30
Antville hat nunmehr Twoday erfolgreich übernommen, was Anlass genug ist, hier wieder das Bloggen fortzusetzen; und zwar gleich mal mit einem Reminder für in Österreich Ansässige: Es haben eh schon alle Zeit eingeplant, das
Frauenvolksbegehren zu unterschreiben? Ebenfalls diese Woche ist
wieder Donnerstag!
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Politik - Mo, 1. Okt. 2018, 13:38
Schönes Interview mit Flora Petrik, vormals Junge Grüne, nunmehr Junge Linke Österreich im
Mosaik-Blog; auf dass deren Ziel sich realisiere, bis spätestens 2022 eine linke Kraft ins .at-Parlament zu bringen!
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Politik - So, 24. Jun. 2018, 20:39
Vor etlichen Jahren hat ein Kollege (übrigens O.Prof.) den Lit-Verlag als "Mülltonne für wissenschaftliche Texte" bezeichnet. Das mag etwas übertrieben sein, schließlich sind sicher auch sehr löbliche Bücher dort erschienen, nun aber scheint der Verleger diese Bewertung nachträglich zu bestätigen, indem er sich in einer Erklärung mit den üblichen verdächtigen Rechtsextremen gemein gemacht hat. Wer dies als HerausgeberIn oder AutorIn nicht goutiert, kann folgenden Aufruf unterzeichnen, wo sich auch noch weitere Informationen in dieser Angelegenheit finden:
https://mensuel.framapad.org/p/H4K05PzQS0
[Update 10.4.2018: Der Aufruf wurde mittlerweile unter
https://literklaerungmigration.wordpress.com/ und
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/dokumente/wir-distanzieren-uns veröffentlicht; als Reaktion darauf hat der Verleger per E-Mail mitgeteilt, dass er seine Unterschrift unter die genannte Erklärung als Fehler einschätzt und zurückzieht.]
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Politik - Fr, 6. Apr. 2018, 09:34
Am 9.4.2018 moderiere ich eine Podiumsdiskussion zur Geschichte und Gegenwart des Wahlrechts, die Eckdaten lauten wie folgt:
Den Frauen das Stimmrecht! Wahlrecht für Alle!
Podiumsdiskussion
Datum:
Mo 09.04.2018, Einlass ab 19h
Ort: Museumsquartier Wien, Q21, Raum D
Vor hundert Jahren erkämpften Frauen in Österreich ihr Wahlrecht. Mit welchen Mitteln und Methoden gelang ihnen dies, wer waren ihre Gegner, wer unterstützte sie in ihrem Ansinnen? Kann das historische Wissen um diese Kämpfe für die gegenwärtigen Bemühungen um ein Wahlrecht für Alle nutzbar gemacht werden? Wer darf aus welchen Gründen wählen, wer nicht, wie wird und wurde dies jeweils begründet? Welche Auseinandersetzungen und Konflikte gab und gibt es um das Wahlrecht?
Veronika Helfert, Historikerin, Universität Wien
Corinna Oesch, Historikerin, Universität Wien
Gerd Valchars, Politikwissenschafter, Universität Wien
Moderation: Anton Tantner, Historiker, Universität Wien
http://www.q21.at/programm//programmdetail/rahmenprogramm-zur-ausstellung-shaping-democracy/
Die Diskussion ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung
shaping democracy - the republic in 24 frames per century
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Politik - Mi, 28. Mär. 2018, 09:19