Ö1-Radiokolleg zur Feministischen Philosophie zum Nachhören
Diese Woche brachte Ö1 eine vierteilige Radiokolleg-Reihe zur feministischen Philosophie, die noch ein paar Tage nachgehört bzw. bei Abo downgeloadet werden kann:
Teil 1: http://oe1.orf.at/programm/378421
Teil 2: http://oe1.orf.at/programm/378483
Teil 3: http://oe1.orf.at/programm/378536
Teil 4: http://oe1.orf.at/programm/378631
Die Ankündigung:
"Radiokolleg - Feministische Philosophie
Über die Dekonstruktion der Geschlechterrollen.
Gestaltung: Nikolaus Halmer
Frauen, die die Männerwelt einem intellektuellen Stresstest unterziehen. In seiner Reihe über feministische Philosophie stellt Nikolaus Halmer Denkerinnen vor, die nachhaltig der Hegelschen Behauptung zugesetzt haben, wonach Frauen "nicht für die Philosophie gemacht seien". Als erste kommt die Klassikerin Simone de Beauvoir zu Wort.
Autonomes, kreatives Denken
In der traditionellen Geschichte der Philosophie sind Philosophinnen kaum vertreten. Der männliche philosophische Herrschaftsdiskurs reduziert die Frauen auf ein defizientes Geschlecht. So postulierte Hegel, "dass Frauen nicht für die Philosophie gemacht seien". In den vergangenen Jahrzehnten haben feministische Philosophinnen an der Destruktion der paternalistischen Sichtweise der Philosophie gearbeitet. Sie fühlen sich keineswegs als "das zweite Geschlecht", das sich an chauvinistischen Denkmodellen orientiert, sondern plädieren für ein autonomes, kreatives Denken.
Im Radiokolleg werden Philosophinnen vorgestellt, die das eindimensionale Ideologem der männlich bestimmten Philosophiegeschichte aufsprengen. Zu Wort kommen Simone de Beauvoir - die Klassikerin des Feminismus, die postkoloniale Theoretikerin Gayatri Chakravorty Spivak. Hannah Arendt und Rahel Varnhagen - die Künstlerphilosophin der deutschen Romantik - reflektieren über ihr doppeltes Außenseiterinnen-Dasein als jüdische Frauen. Malwida von Meysenbug und Lou Andreas-Salomé haben im 19. Jahrhundert extravagante feministische Theorien entfaltet, nach denen sie auch größtenteils lebten und die amerikanische Philosophin Judith Butler wird als radikale Dekonstruktivistin der Geschlechterrollen vorgestellt.
Literaturhinweise
Lou Andreas-Salomé: Lebensrückblick - Grundriß einiger Lebenserinnerungen, Insel Verlag
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus, Piper Verlag
Hannah Arendt: Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik, Piper Verlag
Judith Butler: Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen, übersetzt von Karin Wördemann und Martin Stempfhuber, suhrkamp verlag wissenschaften 1989
Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht, Sitte und Sexus der Frau, Neu übertragen von Uli Aumüller und Grete Osterwald, rororo 22875
Judith Butler: Kritik der ethischen Gewalt, übersetzt von Reiner Ansén, Suhrkamp Verlag
Judith Butler/Athena Athanasiou: Die Macht der Enteigneten, übersetzt von Thomas Atzert, diaphanes Verlag
Judith Butler/Gayatri Chakravorty Spivak: Sprache, Politik, Zugehörigkeit, übersetzt von Michael Heitz und Sabine Schulz, diaphanes Verlag
Malwida von Meysenbug: Ausgewählte Schriften, herausgegeben von Sabine Hering und Karl-Heinz Nickel, Edition Klassikerinnen, Ulrike Helmer Verlag
Gayatri Chakravorty Spivak: Righting Wrongs - Unrecht richten, übersetzt von Sonja Finck und Janet Klein, diaphanes Verlag
Gayatri Chakravorty Spivak: Can the Subaltern Speak? Postkolonialität und subalterne Artikulation, übersetzt von Alexander Joskowicz und Stefan Nowotny, Verlag Turia & Kant
Sekundärliteratur:
"Denken Frauen anders?", der blaue reiter, Journal für Philosophie, Nr. 33
Marit Rullmann: Philosophinnen, Suhrkamp Verlag
Annette Vowinckel: Hannah Arendt. Zwischen deutscher Philosophie und jüdischer Politik, Lukas Verlag
Kerstin Decker: Lou Andreas-Salomé: Der bittersüße Funke Ich, List Verlag
Hannelore Bublitz, Judith Butler zur Einführung, Junius Verlag
Hanna Meißner: Butler, Philipp Reclam Verlag
Paula-Irene Villa, Judith Butler, Campus Verlag"
Teil 1: http://oe1.orf.at/programm/378421
Teil 2: http://oe1.orf.at/programm/378483
Teil 3: http://oe1.orf.at/programm/378536
Teil 4: http://oe1.orf.at/programm/378631
Die Ankündigung:
"Radiokolleg - Feministische Philosophie
Über die Dekonstruktion der Geschlechterrollen.
Gestaltung: Nikolaus Halmer
Frauen, die die Männerwelt einem intellektuellen Stresstest unterziehen. In seiner Reihe über feministische Philosophie stellt Nikolaus Halmer Denkerinnen vor, die nachhaltig der Hegelschen Behauptung zugesetzt haben, wonach Frauen "nicht für die Philosophie gemacht seien". Als erste kommt die Klassikerin Simone de Beauvoir zu Wort.
Autonomes, kreatives Denken
In der traditionellen Geschichte der Philosophie sind Philosophinnen kaum vertreten. Der männliche philosophische Herrschaftsdiskurs reduziert die Frauen auf ein defizientes Geschlecht. So postulierte Hegel, "dass Frauen nicht für die Philosophie gemacht seien". In den vergangenen Jahrzehnten haben feministische Philosophinnen an der Destruktion der paternalistischen Sichtweise der Philosophie gearbeitet. Sie fühlen sich keineswegs als "das zweite Geschlecht", das sich an chauvinistischen Denkmodellen orientiert, sondern plädieren für ein autonomes, kreatives Denken.
Im Radiokolleg werden Philosophinnen vorgestellt, die das eindimensionale Ideologem der männlich bestimmten Philosophiegeschichte aufsprengen. Zu Wort kommen Simone de Beauvoir - die Klassikerin des Feminismus, die postkoloniale Theoretikerin Gayatri Chakravorty Spivak. Hannah Arendt und Rahel Varnhagen - die Künstlerphilosophin der deutschen Romantik - reflektieren über ihr doppeltes Außenseiterinnen-Dasein als jüdische Frauen. Malwida von Meysenbug und Lou Andreas-Salomé haben im 19. Jahrhundert extravagante feministische Theorien entfaltet, nach denen sie auch größtenteils lebten und die amerikanische Philosophin Judith Butler wird als radikale Dekonstruktivistin der Geschlechterrollen vorgestellt.
Literaturhinweise
Lou Andreas-Salomé: Lebensrückblick - Grundriß einiger Lebenserinnerungen, Insel Verlag
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus, Piper Verlag
Hannah Arendt: Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik, Piper Verlag
Judith Butler: Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen, übersetzt von Karin Wördemann und Martin Stempfhuber, suhrkamp verlag wissenschaften 1989
Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht, Sitte und Sexus der Frau, Neu übertragen von Uli Aumüller und Grete Osterwald, rororo 22875
Judith Butler: Kritik der ethischen Gewalt, übersetzt von Reiner Ansén, Suhrkamp Verlag
Judith Butler/Athena Athanasiou: Die Macht der Enteigneten, übersetzt von Thomas Atzert, diaphanes Verlag
Judith Butler/Gayatri Chakravorty Spivak: Sprache, Politik, Zugehörigkeit, übersetzt von Michael Heitz und Sabine Schulz, diaphanes Verlag
Malwida von Meysenbug: Ausgewählte Schriften, herausgegeben von Sabine Hering und Karl-Heinz Nickel, Edition Klassikerinnen, Ulrike Helmer Verlag
Gayatri Chakravorty Spivak: Righting Wrongs - Unrecht richten, übersetzt von Sonja Finck und Janet Klein, diaphanes Verlag
Gayatri Chakravorty Spivak: Can the Subaltern Speak? Postkolonialität und subalterne Artikulation, übersetzt von Alexander Joskowicz und Stefan Nowotny, Verlag Turia & Kant
Sekundärliteratur:
"Denken Frauen anders?", der blaue reiter, Journal für Philosophie, Nr. 33
Marit Rullmann: Philosophinnen, Suhrkamp Verlag
Annette Vowinckel: Hannah Arendt. Zwischen deutscher Philosophie und jüdischer Politik, Lukas Verlag
Kerstin Decker: Lou Andreas-Salomé: Der bittersüße Funke Ich, List Verlag
Hannelore Bublitz, Judith Butler zur Einführung, Junius Verlag
Hanna Meißner: Butler, Philipp Reclam Verlag
Paula-Irene Villa, Judith Butler, Campus Verlag"
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Theorie - Fr, 25. Jul. 2014, 19:24