Picheldorf Numero 31 - Vom Verschwinden der Häuser
Wenn die Kommissare nach durchgeführter Hausnummerierung die bereits beschriebenen Dörfer ein zweites Mal bereisen, müssen sie zuweilen feststellen, dass manche Hausnummer verschwunden ist. So berichtet im Herbst 1770 der Obrist Baron de Vins in einer Anzeige an das innerösterreichische Generalkommando, dass im steirischen Picheldorf die N° 31 vollkommen ausgelöschet, viele andere Numern zum Theil überschmieret, zum Theil aber weggebrochen sind. In der steirischen Konskriptionskommission löst dieser Bericht folgenden Seufzer aus: Der Endzweck der Nummerierung wird dadurch vereitlet, all die viele[n] Unkosten sind umsont, ja, das ganze Conscriptions-Werck wird unnütz und wirkungslos, da auf diese Weise, und bey nicht vorhandenen Numern in Zeit eines Jahrs kein Haus, vielweniger also der Inwohner gefunden werden könnte. – Ohne Hausnummer verschwindet das Haus in der anonymen Masse der anderen Häuser; erst die Nummer macht das Haus für die Konskriptionskommissare sichtbar und auffindbar.
Österreichisches Staatsarchiv/Allgemeines Verwaltungsarchiv, Bestand Hofkanzlei, IV A 8 Innerösterreich, Kt. 499, 29 ex Dezember 1770: Protokoll der steirischen Konskriptionskommission, 16.11.1770, f. 181v–183r.
Österreichisches Staatsarchiv/Allgemeines Verwaltungsarchiv, Bestand Hofkanzlei, IV A 8 Innerösterreich, Kt. 499, 29 ex Dezember 1770: Protokoll der steirischen Konskriptionskommission, 16.11.1770, f. 181v–183r.
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Hausnummerierung - Di, 6. Dez. 2005, 09:14