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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Donnerstag, 22. März 2012

Beiträge auf Phaidra

Soda, und gleich noch mehr der Selbstverwaltung: Wie angekündigt habe ich nun die wichtigsten meiner bislang nur auf meiner Homepage veröffentlichten Texte auch auf Phaidra, das Institutional Repository der Universität Wien hochgeladen; zu finden sind dort ab sofort:

Tantner, Anton: Die Frag- und Kundschaftsämter in Prag und Brünn. Informationsvermittlung im frühneuzeitlichen Böhmen und Mähren, in: Folia Historica Bohemica, 26.2011/2, S. 479-506.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105529

Tantner, Anton: Das Wiener Frag- und Kundschaftsamt. Informationsvermittlung im Wien der Frühen Neuzeit, in: Wiener Geschichtsblätter, 66.2011/4, S. 313-342.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105527

Tantner, Anton: Das Pressburger Frag- und Kundschaftsamt des Anton Martin, 1781-1783, in: Hungarian Studies, 25.2011/1, S. 127-142.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105526

Tantner, Anton: Adressbüros in der Habsburgermonarchie und in deutschen Territorien - Eine Vorgeschichte der Suchmaschine?, in: Brendecke, Arndt/Friedrich, Markus/Friedrich, Susanne (Hg.): Information in der Frühen Neuzeit. Status, Bestände, Strategien. (=Pluralisierung & Autorität; 16). Münster: LIT, 2008, S. 215-236.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105524

Tantner, Anton: Wahrheitsproduktion durch "Auskampelung". Zum Kampf gegen den Wichtelzopf, in: Scheutz, Martin/Vales, Vlasta (Hg.): Wien und seine WienerInnen. Ein historischer Streifzug durch Wien über die Jahrhunderte. Festschrift für Karl Vocelka zum 60. Geburtstag. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2008, S. 221-233.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105523

Aspalter, Christian/Tantner, Anton: Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften, in: Aspalter, Christian/Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: Wiener Universitätsverlag, 2006, S. 47-120.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105522

Tantner, Anton: Jazz Youth Subcultures in Nazi Europe, in: ISHA Journal. Publication Series of the International Students of History Association. 2/1994. [=Abels, Bodien/Rhijn, Carine van (Hg.): History of Daily Life. Papers of the fifth Isha Conference Utrecht, The Netherlands, April 4-8, 1994. Atalanta: Houten, 1994.] S. 22-28.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105530

Schon auf Phaidra zugänglich waren:

Tantner, Anton: Suchen und finden vor Google. Eine Skizze, in: Mitteilungen der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare, 64.2011/1, S. 42-69.
http://phaidra.univie.ac.at/o:103096

Tantner, Anton: "Schlurfs". Annäherungen an einen subkulturellen Stil Wiener Arbeiterjugendlicher. Universität Wien: Diplomarbeit am Institut für Zeitgeschichte, 1993, Neuveröffentlichung als Book on Demand: Morrisville: Lulu, 2007.
http://phaidra.univie.ac.at/o:63953

Meine Dissertation ist auf dem Hochschulschriftenserver der Uni Wien zugänglich (der ja vielleicht mal mit Phaidra zusammengeführt wird):

Tantner, Anton: Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen - Hausnummerierung und Seelenkonskription in der Habsburgermonarchie. Universität Wien: Dissertation am Institut für Geschichte, 2004.
http://othes.univie.ac.at/28/

Kleiner Nachteil von Phaidra im Vergleich zum Hochladen der Texte auf der eigenen Homepage: Es sind (noch?) keine Statistiken zugänglich, das heißt man erfährt nicht, wie oft und von wo auf die Dokumente zugegriffen wird.

Lehrveranstaltungen Digitale Medien in den Geschichtswissenschaften - Studierende zur Blogosphäre

Meine an der Uni Wien abgehaltene Lehrveranstaltung Digitale Medien in den Geschichtswissenschaften ist schon im vollen Gang, die um die 50 TeilnehmerInnen sind auch schon fleißig dabei, in ihren Weblogs zu posten, verzeichnet unter http://tantner.twoday.net

Dieses Semester wird diese Lehrveranstaltung auch von meiner Kollegin Elisabeth Gruber abgehalten, auch hier gibt es ein Lehrveranstaltungsweblog - http://digitalemedien2012.wordpress.com/ - auf dem (allerdings in Form von Word-Dokumenten) die Studierenden Essays zur Geschichtsblogosphäre veröffentlicht haben. Manche haben sich das Adresscomptoir näher angeschaut und ein paar der dort vorgefundenen Anregungen greife ich doch gerne auf: Da einigen Studierenden das Design zu umständlich war und insbesondere die Amazon-Anzeigen auf Unverständnis gestoßen sind, habe ich die meisten davon mal rausgeschmissen - seit September 2006 konnte ich damit übrigens gewaltige 70 Euro lukrieren! -; weiters habe ich eine Art Impressum verfertigt, auf dass auch studentische Newbies wissen, was es mit dem Adresscomptoir auf sich hat.

Über dieses Weblog/Datenschutz

Adresscomptoir war eine im 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für eine Art von Schreibestube, wo man sich wegen gewisser Sachen angeben oder auch erkundigen kann (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1773, Bd. 1, S. 397), für Adressbüros, die der Informationsvermittlung dienten. Die erste Einrichtung dieser Art wurde 1630 von Théophraste Renaudot in Paris gegründet: Sein Bureau d'adresse war gleichzeitig Verkaufsagentur, Immobilien- und Arbeitsvermittlung, diente darüber hinaus als Pfandhaus, als Stätte der medizinischen Betreuung für Arme sowie als Veranstaltungsort für gelehrte Vorträge.
Bei dem hier von twoday seit 2005 gehosteten Adresscomptoir handelt es sich um das Weblog von Anton Tantner, Historiker an der Universität Wien. Es ist ein Versuch, geschichtswissenschaftliche Inhalte auch mittels Internet zu verbreiten; ich veröffentliche hier Beiträge zu meinen durchaus heterogenen Interessens- und Forschungsgebieten, wozu die Geschichte der Hausnummerierung, frühneuzeitliche Adressbüros und jugendliche Jazzsubkulturen ebenso zählen wie historische Medienwissenschaft, Werwölfe und Splatter-Barock. Nicht zuletzt poste ich hier von Zeit zu Zeit Fotos von historischen Hausnummern und den einen oder anderen Hinweis auf Medienbeiträge zu belletristischen oder politischen Inhalten.

Einen Erfahrungsbericht über meine Internetaktivitäten habe ich in dem Band Historyblogosphere veröffentlicht:
Tantner, Anton: Das geschichtswissenschaftliche Weblog als Mittel des Selbstmanagements, in: Haber, Peter/Pfanzelter, Eva (Hg.): Historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften. München: Oldenbourg, 2013, S. 75-87, Open Access bei de Gruyter.

Abseits vom Adresscomptoir bin ich Administrator des bei de.hypotheses angesiedelten Frühneuzeit-Info. Weblog des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit und betreibe - ebenfalls bei de.hypotheses - das Blog Nummerierung. Materialien zur Geschichte einer unscheinbaren Kulturtechnik.

Datenschutz: Blogcounter ist draußen, Datenspeicherung jenseits der von Twoday standardmäßig verwendeten gab es hier sowieso nie, ich entschuldige mich dafür, dass ich mich zumindest derzeit so wenig für Sie interessiere.

Disclaimer: Statt eines eigenen Disclaimers verweise ich auf den vom geschätzten Bov Bjerg.

Anton Tantner, Institut für Geschichte, Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
http://tantner.net

Anarchy in Erdberg

Wolfgang Maderthaner, gemeinsam mit Lutz Musner Verfasser des feinen Bands Die Anarchie der Vorstadt. Das andere Wien um 1900, wird laut APA Direktor des Österreichischen Staatsarchivs. Werden jetzt alle MitarbeiterInnen des ÖStA an Rapid-Matches teilnehmen müssen?

Stefan Donecker: Vortrag über die Lebenswelt eines betagten Werwolfs, Wien 28.3.2012

Könnte spannend werden, dieser Vortrag am Institut für Geschichte der Uni Wien:

Vortragender: Stefan Donecker
Titel: Der Prozess des ‘Alten Thiess’, 1692/93. Lebenswelt und Weltbild eines betagten Werwolfs

Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien, Hs. 45
Zeit: Mittwoch, 28.3.2012, 18:30 h s.t.

Abstract: Im Jahr 1691 stand ein rund 85jähriger lettischer Bauer, der “Alte Thiess”, in Jürgensburg – dem heutigen Zaube in Lettland – als vermeintlicher Hexer und Werwolf vor Gericht. Der betagte Angeklagte verblüffte die Richter mit einem bereitwilligen Geständnis: Er war ein Werwolf, und er war äußerst stolz darauf – denn die Werwölfe, so Thiess, seien Diener Gottes und würden in aufopferungsvollen Kämpfen die Fruchtbarkeit des Landes gegen den Teufel und sein Gefolge verteidigen.
Im Zuge des Vortrages soll diese Vorstellung eines gesellschaftsdienlichen Werwolfs, die mit der gelehrten Dämonologie des 17. Jahrhunderts völlig unvereinbar war, untersucht werden. Der Prozess des “Alten Thiess” ist eine faszinierende Quelle – nicht nur wegen der markanten Persönlichkeit des sturen, unbequemen und dabei irgendwie liebeswerten Angeklagten, sondern auch aufgrund der einzigartigen Einblicke in die soziale Konstruktion von Körper, Geschlecht und Ethnizität in einer bäuerlichen Lebenswelt an der äußersten Peripherie Europas. Am Beispiel dieses historischen Dokuments möchte ich verdeutlichen, wie Impulse aus dem frühneuzeitlichen Nordosteuropa in die Lehre am Institut für Geschichte eingebracht werden könnten.

Zur Person: Stefan Donecker studierte Geschichte und Skandinavistik in Wien und Umeâ (Schweden). 2010 wurde er am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert. Er war zuletzt als Junior Fellow am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg in Greifswald beschäftigt und forscht derzeit am Exzellenzcluster “Kulturelle Grundlagen von Integration” (Konstanz) zu den geistesgeschichtlichen Wurzeln der gegenwärtigen Migrationsdebatte.


Update 29.3.2012: War tatsächlich ein hörenswerter Vortrag; die Akten zu dem berichteten Fall sind publiziert in: Bruiningk, Hermann von: Der Werwolf in Livland und das letzte im Wendenschen Landgericht und Dörptschen Hofgericht i. J. 1692 deshalb stattgehabte Strafverfahren, in: Mitteilungen aus der livländischen Geschichte 22.1922-28, S. 163-220; vgl. auch den Eintrag in der englischen Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Thiess_of_Kaltenbrun

Mittwoch, 21. März 2012

Raimund Bahr 50

Raimund Bahr wird heute 50 und zu diesem erfreulichen Anlass hat Armin Anders eine Ausgabe von litera[r]t. zeitschrift für literatur zusammengestellt. Mit dabei: Ein kurzer Text von mir über ein fiktives Adressbüro.

Tantner, Anton: Zuversicht und Sorgen des Informationsprofessionisten Caspar Rieß. Eine wissenschaftliche Fiktion, in: litera[r]t. zeitschrift für literatur, H. 5, März 2012, http://www.editionas.net/literart/05_017_literart.html

Montag, 19. März 2012

Moses Arndt: New York City Hardcore

Wurde gestern im FM4-Sumpf vorgestellt und scheint Trash vom Feinsten zu sein!

Diese Zukunft gönnt man selbst seinem ärgsten Feind nicht

Was macht Präsident Obama eigentlich im Jahr 2024? Warum existiert Dresden endlich nicht mehr? Und was passiert eigentlich in den Joey-Ramone-Housings in New York City?

Das alles und noch viel mehr erfährt man in Moses Arndts neustem Geniestreich. In diesem begibt sich der werte Leser direkt in dystopische Gefilde: Mitten rein in ein postapokalyptisches Szenario, in dem die BIG FOUR, ein Konglomerat aus den Großmächten USA, Russland, China und Indien, in einem atomar ausgebombten Deutschland schwerbewaffnet Jagd auf die Überlebenden machen, die sich vornehmlich aus radikalen Taliban-Sympathisanten oder kannibalistischen Nazis zusammensetzen – bizarre Sexspiele all included. Ein Schelm, wer hierbei »Trivial« ausrufen möchte oder an indizierte Computerspiele denkt.

Für die altgedienten Recken der Punk-Bewegung Made in BRD wartet Moses Arndt selbstverständlich mit Kommentaren zur Hardcore-Szene hierzulande auf und gibt überreichlich Einblick in seinen prall gefüllten Anekdotenschatz, der bisweilen selbst Insider verblüffen mag.


Arndt, Moses: New York City Hardcore. Roman. Mainz: Ventil, 2012. [Verlags-Info]

Sonntag, 18. März 2012

Tagungsbericht zum 2. Workshop Kritische Geschichte

Ralf Hoffroge hat auf Reflect! einen Tagungsbericht über den letzten Jänner in Berlin stattgefundenen 2. Workshop des Netzwerks Kritische Geschichte veröffentlicht.

Freitag, 16. März 2012

Lebenserinnerungen von Peter O. Chotjewitz

Macht Lust auf Lektüre: Erasmus Schöfer bespricht in der UZ die Lebenserinnerungen des Schriftstellers Peter O. Chotjewitz.

Chotjewitz, Peter O.: Mit Jünger ein´ Joint aufm Sofa, auf dem schon Goebbels saß. Wetzlar: Éducation Sentimentale in der Majuskel Medienproduktion, 2011. 360 Seiten, 28.- Euro, ISBN 978-3-88178-362-0 [Verlags-Info (PDF)]

Fuggerzeitungen: Sehepunkte-Rezension und Vortrag

Die aktuelle Ausgabe der Sehepunkte rezensiert Oswald Bauers Studie zu den Fuggerzeitungen; da trifft sich gut, dass gerade erst letzten Mittwoch beim Jour Fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit Paola Molini, Nikolaus Schobesberger und Katrin Keller über ihr Projekt der Erschließung der Fuggerzeitungen (vgl.) berichtet haben. Ich habe den Vortragenden vorgeschlagen, für die durch ein Einzelprojekt nicht leistbare Transkription und eventuell sogar Edition auf Crowdsourcing und eine Kooperation mit Wikisource zurückzugreifen; vielleicht beherzigen sie ja meine Anregung!

Bauer, Oswald: Zeitungen vor der Zeitung. Die Fuggerzeitungen (1568-1605) und das frühmoderne Nachrichtensystem (=Colloquia Augustana; 28). Berlin: Akademie Verlag, 2011.

Donnerstag, 15. März 2012

40 Jahre Kleines Ich bin Ich

weigel_klein Dieser Klasssiker der Identitätstheorie ersetzt die gesamte abendländische Subjektphilosophie: Mira Lobes und Susi Weigels Das Kleine Ich bin Ich wird dieser Tage 40 und daher gebührend gefeiert: Die österreichische Post gibt eine Sondermarke heraus (Präsentation mit Sonderpostamt in den Büchereien Wien am 27.3.2012), Dualong produziert eine App fürs Handy, der Verlag Jungbrunnen hat ein paar Informationen zusammengestellt und die Büchereien Wien veranstalten am 27.3.2012 einen Aktionstag.

Mittwoch, 14. März 2012

Vortrag Hanna Hacker: Transfers durch den Maoismus, Wien 22.3.2012

Das Institut für Zeitgeschichte der Uni Wien kündigt folgenden spannenden Vortrag an:

Hanna Hacker: La Chine, mon amour? Transfers durch den Maoismus: 1974 mit Tel Quel

Zeit: Donnerstag, 22. März 2012, 12:00

Ort: Seminarraum 1 des Instituts für Zeitgeschichte
Universitäts-Campus, Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien

Im Kontext maoistischer Begeisterung unter der westlichen Linken reisten im Frühjahr 1974 fünf namhafte Intellektuelle aus Frankreich nach China: Roland Barthes, Julia Kristeva, Marcelin Pleynet, Philippe Sollers, François Wahl. Sie gehörten zum engeren Kreis der Herausgeber_innen und Autor_innen der führenden Avantgarde-Zeitschrift Tel Quel. Alle publizierten sie in den Jahren und Jahrzehnten danach ausgiebig und immer wieder zu ihrer China-Erfahrung. Dabei traten exotisierende, orientalistische, kolonialistische Erzähl­momente zu Tage, mit denen sich seit den 1980er Jahren die Sekundärliteratur intensiv und oft polemisch auseinandersetzt.

Der Vortrag stellt ein Re-Reading der Reisetexte der „Telquelianer“ zur Diskussion und fokussiert dabei auf Elemente, die in der kritischen Rezeption bislang systematisch ausgeblendet erscheinen. Zu diesen vernachlässig­ten Fragefeldern zählen insbesondere die folgenden: Welche Funktion haben die Auslassungen und Leerstellen in der oft zitierten Schlüsselszene, in der sich die Reise­gruppe gleichsam existenziell mit dem Blick der „Fremden“ konfrontiert sah? Welchen Status hat Kristevas Buch
Die Chinesin als Intertext in einer ganzen Reihe feministischer Reiseberichte über China unter Mao? Und schließlich, wenn wir Barthes und François Wahl als nicht-heteronormativ positionierte Autoren betrachten, welche Rolle spielen homo­sexuelle Präsenz und homophobe Gewalt in den „chinesischen“ Narrationen der Telquelianer?

Hanna Hacker, Soziologin und Historikerin, Professur für Sozial- und Kulturwissenschaftliche Entwicklungs­forschung am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien, Arbeitsschwerpunkte auf Cul­tural und Postcolonial Studies in feministischer und queerer Perspektive. Langjähriges Engagement in femi­nistischen Politikzusammenhängen; Lehre an österreichischen Universitäten, an der Central European Uni­versity in Budapest und an der Université Yaoundé I (Kamerun); Publikationen zur Geschichte von Frauenbe­wegungen, Frauenbeziehungen, Sexualitäten, Geschlechterdefinitionen, Critical Whiteness und „Nord/Süd“-Diskursen.

Der Vortrag beruht auf einem Beitrag zum ÖZG-Band „Politisch Reisen“, herausgegeben von Johanna Gehmacher und Liz Harvey: Hanna Hacker: La Chine, mon amour? Feministische und queere Transfers durch den Maoismus: Tel Quel, 1974. In: ÖZG. Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, 22, 1, 2011, 161-184.

Dienstag, 13. März 2012

Ö1-Porträt über Hazel Rosenstrauch

Sonntag, 18.3.2012, 14:05-14:55 auf Ö1: Die Menschenbilder über Hazel Rosenstrauch.

"Das Lachen, das über die Furcht siegt" - Die Journalistin, Wissenschaftlerin und Schriftstellerin Hazel Rosenstrauch. Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

1944 in London geboren, in Wien in die Schule gegangen, in den USA und Kanada gewesen, in Berlin studiert.

Als Juden und Kommunisten hatten die Eltern fliehen müssen - und sind nach Wien zurückgekehrt. Hazel Rosenstrauch lebt in Berlin-Schöneberg, war vom antiautoritären Aufbruch Mitte der 1960er Jahre begeistert, die sogenannten K-Gruppen interessierten sie weniger: "Das kannte ich schon aus meiner Jugend" schreibt sie auf ihrer Homepage.

Über ihre Identität würde sie am liebsten selbst bestimmen, Zuschreibungen anderer hält sie für inadäquat aber kaum vermeidbar: "Ich bin Jüdin, Österreicherin, Engländerin, Historikerin, Soziologin, Kulturwissenschaftlerin, Journalistin, Autorin, Mutter, Schönebergerin, Frau natürlich (!) je nach Situation zu zehn, zwanzig, fünfzig Prozent; die Relationen ändern sich von Tag zu Tag. Schön wäre es, ich könnte die Entscheidung darüber, wer ich bin, selbst treffen." Das schreibt sie in ihrem Essay Band "Juden Narren Deutsche" aus dem Jahr 2010.

1997 hat Hazel Rosenstrauch die "Gegenworte" gegründet, eine Zeitschrift für den "Disput über Wissen" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Nachdem sie die Akademie 2005 verlassen hatte, begann sie Clownkurse zu besuchen. Aber auch dort fanden sich - wenig überraschend aber wohl doch enttäuschend - autoritäre Strukturen.

Hazel Rosenstrauch schreibt zu diesem Thema: "Mir fehlen nicht die alten Werte, mir fehlt die Weisheit von Narren, die balancierend durch die Welt gehen, und mir fehlt das Lachen, das über die Furcht siegt. Wenn wir solche Narren fänden, würde der Ruf nach alten Werten womöglich von Heiterkeit übertönt."

Hazel Rosenstrauch, "Juden Narren Deutsche", Essays, persona verlag, Mannheim 2010

Hazel Rosenstrauch, "Wahlverwandt und ebenbürtig. Caroline und Wilhelm von Humboldt", Eichborn Verlag (Die Andere Bibliothek), Frankfurt a. M. 2009

Hazel Rosenstrauch, "Karl August Varnhagen und die Kunst des geselligen Lebens. Eine Jugend um 1800", Biografischer Essay, Das Arsenal, Berlin 2003

Hazel Rosenstrauch, "Die Grazie der Intellektuellen. Natascha und der Faktor S.", persona verlag, Mannheim 1995

Hazel Rosenstrauch, "Beim Sichten der Erbschaft. Wiener Bilder für das Museum einer untergehenden Kultur", persona verlag, Mannheim 1994

Montag, 12. März 2012

Mobile Geräte

Immer sehr lehrreich: Cathleen Sartis auf dem Zwergenblick (davor vor dreieinhalb Jahren hier) zu den von ihr als Historikerin verwendeten digitalen Arbeitsgeräten.

Was die mobilen Geräte betrifft, so höre ich mit meinem MP3-Player von Creative gerne downgeloadete Radiosendungen und habe seit November den sehnsüchtig erwarteten Sony PRS-T1 E-Book-Reader, der meinen Papierverbrauch durchaus gesenkt hat. Auch A4-PDFs kann ich damit halbwegs gut lesen, die mit Stift am Touchscreen markierten Stellen lassen sich in eine RTF-Datei exportieren (auch allfällige Notizen und Zeichnungen) und besonders erfreulich finde ich, dass die Buchhandlung meiner Wahl - das Literaturbuffet Lhotzky - mit einem E-Book-Anbieter kooperiert. Ich lese mal gekaufte, mal von der Virtuellen Bücherei Wien oder der Bibliothek der Arbeiterkammer Wien ausgeliehene, mal vom Angebot der Digitalen Bibliothek konvertierte EPUBs, dann von Google Books oder Fachzeitschriften zur Verfügung gestellte PDFs und auch selbstproduzierte PDFS von Wikisource-Texten, die ich mittels eigener Word-Vorlage in ein E-Book-Reader-taugliches Format bringe. Dass am Anfang am Sony-Reader mittlerweile durch Firmwareupdates beseitigte Bugs (Onleihe von Ciando klappte nicht, Notizen vermehrfachten sich) auftraten, hat zumindest bei mir bewirkt, dass ich mich näher mit Calibre beschäftigt habe, was ja auch kein Schaden ist.
Mein Samsung-Galaxy-Smartphone verwende ich seit letzten Oktober und finde es sehr angenehm, dass auf diese Weise Wartezeiten bestens genützt werden können. Die Twitter-App war selbstredend bei der Münchner Tagung letzten Freitag in Dauereinsatz, ohne Google Maps und allenfalls im Android-Shop gekaufte Offline-Karten wäre ich allerdings verloren. Und für kurze Notizen zB in Buchhandlungen oder Museen ist die vorinstallierte Memo-App äußerst praktisch.

Sonntag, 11. März 2012

NZZ-Rezension zu Peter Haber: Digital Past

Pünktlich zur Münchner Tagung "Weblogs in den Geisteswissenschaften" rezensierte die NZZ am Freitag die Buch-Fassung von Peter Habers Habilitation. Schade nur - und zugleich bei dem Thema ein bisschen absurd -, dass es davon bislang keine E-Book-Fassung gibt, auch die Verlagshomepage liefert dazu keine weiteren Auskünfte!

Haber, Peter: Digital Past. Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter. München: Oldenbourg, 2011. 184 S., 29,80 Euro.