Wiener Vorlesung „Die historischen Wurzeln der Kontrollgesellschaft“
[Update 16.3.2014: Die Videoaufzeichnung des Vortrags und der Podiumsdiskussion wurde am 15.3.2014 auf okto.tv (20:05-21:35) ausgestrahlt und kann unter http://okto.tv/wienervorlesungen/12083/20140315 nachgesehen werden.]
Als erstes der Vortrag selbst:
http://tantner.net/publikationen/Tantner_Kontrollgesellschaft_WienerVorlesung.pdf
Präsentation:
http://www.slideshare.net/slideshow/embed_code/28757667
Ein Interview mit mir zum Thema:
Ordnung ist das halbe Leben. Der Historiker Anton Tantner über die Überwachung vor Internet und Glasfaserkabel [Interviewer: Ingo Stützle], in: Analyse & Kritik, Nr. 586, 17.9.2013, S. 3.
Online: http://www.akweb.de/ak_s/ak586/04.htm
Reverenz an fünf Twitterati:
I've seen the best electronic surveillance of my generation wasted on German politicians with nothing to say.
— Nein. (@NeinQuarterly) 5. November 2013
Volkszählung: die Tabelle der NSA einfach reihenweise numerieren.
— goncourt (@goncourt) 27. Juli 2013
"Eine europäische Cloud, also eine sichere Cloud.." - IM Friedrich. Hier überwacht ja niemand.
— Anne Roth (@annalist) 18. November 2013
193x: Biokontrolle durch Hausmeister und organisierter Massensport. 201x: NSA und Quantified Self.
— Guenter Hack (@guenterhack) 13. Juni 2013
Die Überwachung ist erst komplett, wenn jeder sein eigenes Telefon abhört und jede Auffälligkeit sofort an Special Agent Foucault meldet.
— bov bjerg (@bov) 24. Oktober 2013
Lektüren:
Foucault, Michel: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt am Main: Suhrkamp stw 184, 9. Aufl., 1991.
Deleuze, Gilles: Postskriptum über die Kontrollgesellschaften, in: Ders.: Unterhandlungen. 1972-1990. Frankfurt am Main: Suhrkamp es 1778, 1993.
Online: http://www.nadir.org/nadir/archiv/netzkritik/postskriptum.html
Farge, Arlette: Das brüchige Leben. Verführung und Aufruhr im Paris des 18. Jahrhunderts. Berlin (BRD): Wagenbach, 1989.
Saurer, Edith: Straße, Schmuggel, Lottospiel. Materielle Kultur und Staat in Niederösterreich, Böhmen und Lombardo-Venetien im frühen 19. Jahrhundert. (=Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte; 90). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1989.
Volkszählung, Schwarze Kabinette, Adressbüros, Meldewesen
Themenheft „Kontrolle und Überwachung“. Das Archiv. Magazin für Kommunikationsgeschichte. Heft 3/2013.
Tantner, Anton: Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen. Hausnummerierung und Seelenkonskription in der Habsburgermonarchie. (=Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit; 4). Innsbruck/Wien/Bozen: Studienverlag, 2007.
Onlineversion der dafür zugrundeliegenden Dissertation: http://othes.univie.ac.at/28/
Tantner, Anton: Adressbüros im Europa der Frühen Neuzeit. Habilitationsschrift eingereicht an der historisch-kulturwisenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Wien: Universität Wien, 2011.
Online: http://phaidra.univie.ac.at/o:128115
Guillaute, M.: Mémoire sur la Réformation de la Police en France. Soumis au Roy en 1749. (Hg. von Seznec, Jean). Paris: Hermann, 1974.
Lohnlakaien und Hausmeister als menschliche Medien
Tantner, Anton: Suchen und finden vor Google. Eine Skizze, in: Mitteilungen der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare, 64.2011/1, S. 42-69.
Online: http://phaidra.univie.ac.at/o:103096
Poitras, Laura/Rosenbach, Marcel/Stark, Holger: Spionagefalle Hotel, in: Der Spiegel, 47/2013, S. 102. (zu Royal Concierge)
Online (bei Abonnement): https://magazin.spiegel.de/digital/index_SP.html#SP/2013/47/121741535
„Wo Macht ist, ist Widerstand“
Pellico, Silvio: Meine Gefängnisse. Gauting: Lynx, 2001.
Deutschsprachige Ausgabe von 1837: http://books.google.at/books?id=8m1SAAAAcAAJ
Als Beispiel für den Umgang mit staatlicher Verfolgung und Überwachung:
Roth, Anne: Innenansichten einer Überwachung, in: Annalist, 27.9.2013, http://annalist.noblogs.org/post/2013/09/27/innenansichten-einer-ueberwachung/
Die Rede von Christian Diaz, ehemaliger Billeteur des Burgtheaters:
http://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8629
sowie:
http://burg4s.tumblr.com/
Heinrich Heine zur schweigenden Gewalt:
"Von dem Augenblick an wo eine Religion bei der Philosophie Hülfe begehrt, ist ihr Untergang unabwendlich. Sie sucht sich zu verteidigen und schwatzt sich immer tiefer ins Verderben hinein. Die Religion, wie jeder Absolutismus, darf sich nicht justifizieren. Prometheus wird an den Felsen gefesselt von der schweigenden Gewalt. Ja, Äschylus läßt die personifizierte Gewalt kein einziges Wort reden. Sie muß stumm sein. Sobald die Religion einen räsonierenden Katechismus drucken läßt, sobald der politische Absolutismus eine offizielle Staatszeitung herausgibt, haben beide ein Ende. Aber das ist eben unser Triumph: wir haben unsere Gegner zum Sprechen gebracht und sie müssen uns Rede stehn."
Heine, Heinrich: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, in: Ders.: Sämtliche Schriften. (Hg. von Briegleb, Klaus). München: dtv, 2. Aufl., 2005, Bd. 3, S. 505-641, hier 578.