Standard-Geistesblitz zu Rolf Bauer
Der Historiker Rolf Bauer forscht zum britischen Drogenhandel mit Indien im 19. Jahrhundert und war letztes Semester mit mir Fellow am IFK; der Standard porträtiert ihn nun als Geistesblitz und kündigt damit auch gleich seinen Vortrag am Montag an:
Rolf Bauer: Opium, Empire und der indische Bauer
Zeit: Mo, 18.03.2013 , 18:00 Uhr
Ort: IFK, Reichsratsstraße 1, 1010 Wien
Diti ist nicht alleine. Am Ende des 19. Jahrhunderts pflanzten etwa eine Million Bauern Schlafmohn für die britische East India Company an. Nach der Ernte lieferten sie das Rohopium an eine der zwei Opiumfabriken, wo die Droge geformt, getrocknet und in Holzkisten verpackt wurde. Bis zu 7.000 Tonnen Opium verließen so jährlich Kalkuttas Hafen in Richtung China. Das entspricht etwa der Menge, die laut UN-Report aktuell weltweit produziert wird! Die Droge wurde zur wichtigsten Handelsware Indiens und bescherte der britisch-indischen Regierung bis zu 20% ihrer Gesamteinnahmen. Der Historiker Carl Trocki geht sogar so weit zu behaupten, ohne Opium hätte das britische Empire in Indien finanziell nicht überleben können.
Ausgangspunkt der enormen Profite waren indische Bauern, die sich dazu verpflichteten, für die Company Schlafmohn zu kultivieren – was für viele von ihnen mit gravierenden Nachteilen verbunden war. Die Arbeit war mühsam, die Bezahlung schlecht, und konnte man nicht die gewünschte Qualität liefern, musste man mit drakonischen Strafen rechnen. Warum gingen sie dennoch darauf ein? Rolf Bauer sucht die Antwort in der Gesellschaftsstruktur des ländlichen Indien.
http://www.ifk.ac.at/index.php/events-detail/events/149
Rolf Bauer: Opium, Empire und der indische Bauer
Zeit: Mo, 18.03.2013 , 18:00 Uhr
Ort: IFK, Reichsratsstraße 1, 1010 Wien
Diti ist nicht alleine. Am Ende des 19. Jahrhunderts pflanzten etwa eine Million Bauern Schlafmohn für die britische East India Company an. Nach der Ernte lieferten sie das Rohopium an eine der zwei Opiumfabriken, wo die Droge geformt, getrocknet und in Holzkisten verpackt wurde. Bis zu 7.000 Tonnen Opium verließen so jährlich Kalkuttas Hafen in Richtung China. Das entspricht etwa der Menge, die laut UN-Report aktuell weltweit produziert wird! Die Droge wurde zur wichtigsten Handelsware Indiens und bescherte der britisch-indischen Regierung bis zu 20% ihrer Gesamteinnahmen. Der Historiker Carl Trocki geht sogar so weit zu behaupten, ohne Opium hätte das britische Empire in Indien finanziell nicht überleben können.
Ausgangspunkt der enormen Profite waren indische Bauern, die sich dazu verpflichteten, für die Company Schlafmohn zu kultivieren – was für viele von ihnen mit gravierenden Nachteilen verbunden war. Die Arbeit war mühsam, die Bezahlung schlecht, und konnte man nicht die gewünschte Qualität liefern, musste man mit drakonischen Strafen rechnen. Warum gingen sie dennoch darauf ein? Rolf Bauer sucht die Antwort in der Gesellschaftsstruktur des ländlichen Indien.
http://www.ifk.ac.at/index.php/events-detail/events/149
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HistorikerInnen - Do, 14. Mär. 2013, 10:30