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Wissenschaft - Mo, 29. Mär. 2010, 09:24
Die Wissenschaftsbeilage des
Standard berichtet heute über ein Projekt zur Erschließung der Sammlungen der Universität Wien; schade übrigens, dass der ebenfalls heute im Standard erschienene Artikel zur Europalette (noch?) nicht online verfügbar ist.
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Wissenschaft - Mi, 17. Mär. 2010, 13:01
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr
Ort geändert: NIG, HS III, 1010 Wien, Universitätsstraße 7 Uni Campus Altes AKH, Hs. D, 1090 Wien
Zeit: Do, 11.3.2010, 20:15 (s.t.)
Die Proteste der vergangenen Monate haben die Grundannahmen, Ziele und Widersprüche der Umstrukturierung der Hochschulen, wie sie mit dem Bologna-Prozess beschleunigt wurde, deutlich wahrnehmbar politisiert. Im wörtlichen wie im übertragenen Sinn entstanden dabei Räume der Reflexion, in denen die technokratische Hochschulpolitik zumindest für einen kurzen Moment zum Gegenstand einer öffentlichen Debatte wurde.
Diese Räume gilt es nicht nur zu bewahren, sondern auch mit konkreten Vorstellungen einer anderen Universität zu füllen. Wolf-Dieter Narr, der sich als Hochschullehrer am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin theoretisch und praktisch seit langem in hochschulpolitischen Fragen engagiert, wird in seinem Vortrag eine konkrete Utopie für die Universität des 21. Jahrhunderts entwickeln und zur Diskussion stellen.
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Wissenschaft - Mo, 1. Mär. 2010, 09:16
Susanne Pernicka, Anja Lasofsky-Blahut, Manfred Kofranek, Astrid Reichel: Wissensarbeiter organisieren. Perspektiven kollektiver Interessenvertretung. Berlin: Edition Sigma, 2010.
Mit dem Wandel der Arbeitsgesellschaft und dem damit verbundenen verstärkten Auftreten von Wissensarbeit gewinnt eine Erwerbsgruppe an Bedeutung, bei der die etablierten Interessensvertretungen gewöhnlich auf wenig Resonanz stoßen. Dieses Buch untersucht Arbeitssituation und Interessen hochqualifizierter Beschäftigter in wissensintensiven Tätigkeitsfeldern, einer Gruppe, die paradigmatisch für 'moderne' Formen der Arbeit und Interessenvertretung steht. Ein hoher Grad von Selbstorganisation und Eigenverantwortung in der Arbeit, oft verbunden mit einer relativ günstigen Position auf dem Arbeitsmarkt, korrespondiert hier mit der Neigung, arbeitsbezogene Interessen direkt und individuell zu artikulieren, und mit Skepsis gegenüber kollektiver Interessenvertretung. Die AutorInnen gehen theoretisch und empirisch am Beispiel Österreichs der Frage nach, welche Unterschiede es in der Organisationsneigung und Mobilisierbarkeit von WissensarbeiterInnen gibt, wie sie zu erklären sind und welche neuen Handlungsmöglichkeiten sich daraus für die Interessenvertretungen ergeben.
Es diskutieren
Dr. Eva Wilhelm
Betriebsratsvorsitzende AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Friedrich Kofler
Obmann der Fachgruppe UBIT der WKW
Dr. Christine Kasper
Betriebsrätin Universität Wien und Funktionärin GÖD
Dr. Manfred Kofranek, MAS
Knowledge Management Austria
Moderation
DI Wolfgang Gerlich
Ort: Depot, 1070 Wien, Breite Gasse 3
Zeit: Di, 2.3.2010, 19:00-20:30
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Wissenschaft - Di, 23. Feb. 2010, 08:26
Hans Ulrich Gumbrecht ist in der heutigen
NZZ skeptisch, was den Nutzen der zeitgenössischen Symposien-Kultur anbelangt und konstatiert u.a.
Konformitätsdruck:
«Diese vom etablierten und zu bestätigenden Konsensus abweichende These möchte ich nicht vorstellen, weil ich befürchte, dann gelyncht zu werden.» Das ist ein wörtliches Zitat - welches beileibe nicht nur einen Einzelfall zur Sprache bringt. Hinzu kommt die Furcht - sie mag aus einer unangemessenen Analogisierung zwischen Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften resultieren -, dass man die Verfügungsgewalt über einmal öffentlich vorgestellte Denk- und Forschungsergebnisse unumkehrbar verliert. Es triumphieren die Vorsichtigen, welche bedingungslos die Konsens-Meinungen ihres Lehrstuhls oder ihrer Forschergruppe bestätigen. Korpsgeist wird mehr denn je belohnt im Zeitalter der massiven Forschungsförderung. Riskantes Denken von Individuen ist weniger gefragt.
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Wissenschaft - Mi, 17. Feb. 2010, 09:07
Eine schöne Ergänzung zum Gedenken an Claude Lévi-Strauss liefert Ellen Spielmann im
Freitag: Sie erinnert nämlich an den Beitrag seiner Frau, der Ethnologin Dina Lévi-Strauss zu seinem Werk.
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Wissenschaft - Fr, 13. Nov. 2009, 10:18
Fand ich sehr lesenswert: Robert Pfallers heute im
Standard erschienener Kommentar zu den Uni-Protesten; darin ist auch folgende Passage zum Bachelor/Master-System enthalten:
Darum sind die Streikenden für den Stopp der Bologna-Reform. Denn diese bringt ein Zweiklassensystem der Bildung mit sich, worin die Mehrheit der Studierenden mit der verschulten Attrappe eines Studiums abgespeist und nach drei oder vier Jahren hinausgeschmissen wird (das wird "lebenslanges Lernen" genannt - wie in George Orwells "1984", wo das Kriegsministerium als "ministry of peace" bezeichnet wird), mit dem lächerlichen Titel "Bachelor". Nur eine kleine zahlungskräftige Minderheit darf dann noch bis zum "Master" weitermachen und dabei einigermaßen erleben, was Studieren eigentlich heißt.
Diese Zweiteilung separiert nicht nur arme Studierende von wohlhabenden, sondern auch Lehre von Forschung. Unten, im Bachelor-Bereich, wird nur gelehrt und gelernt, um für subalterne Berufstätigkeit auszubilden; geforscht werden soll ausschließlich später, oben, bei den Masters, für die wenigen professionellen Forschungs- und Leitungsfunktionen. (...) [D]erzeit wird europaweit versucht, eine Kaste von Lehrenden zu erzeugen, die nur noch lehren, aber überhaupt nicht mehr forschen darf, und eine Kaste von Studierenden, die nur noch von solchen Lehrsklaven unterrichtet wird.
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Wissenschaft - Fr, 30. Okt. 2009, 09:15
Passend zu den österreichischen Uni-Protesten (vgl.
hier) erscheint ein in der
SZ besprochener kleiner Sammelband, der die Situation der Universitätsreform in Deutschland kritisch beleuchtet:
Kaube, Jürgen (Hg.): Die Illusion der Exzellenz. Lebenslügen der Wissenschaftspolitik. Berlin: Wagenbach Verlag, 2009.
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Wissenschaft - Di, 27. Okt. 2009, 09:23
Allerortens findet die auch auf
SpOn veröffentlichte, durchaus amüsant zu lesende Polemik gegen Tagungsbände Beachtung (
1,
2,
3) ; ich neige ja dazu, solche Tagungsbände als Durchlauferhitzer bzw. Testlauf für Texte auf ihrem Weg zur Monographie zu betrachten. Im - nicht allzuoft eintretenden - Idealfall können Reaktionen und Anregungen seitens der HerausgeberInnen, LeserInnen oder RezensentInnen noch aufgenommen werden; was dadurch selbstredend nicht gelöst wird, ist die teils absurd hohe Preisgestaltung: Der
Tagungsband, in dem meine letzte Veröffentlichung erschien, kostet nicht weniger als 80 Euro!
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Wissenschaft - Fr, 23. Okt. 2009, 09:26
Wer sich übrigens über die aktuellen Proteste an den Wiener (und demnächst vielleicht anderen österreichischen?) Hochschulen informieren möchte, kann dies unter:
Und, Social Networking muss auch sein:
Hier die entsprechende Facebook-Gruppe.
Update 27.10.2009: Mittlerweile gibt es eine eigene Hompage:
unibrennt.at samt
Livestream.
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Wissenschaft - Do, 22. Okt. 2009, 18:13