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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Swings

Donnerstag, 15. Mai 2014

Vortrag zu "Schlurfs", Wien 22.5.2014

Schön, dass es immer wieder Projekte gibt, die sich mit den Swings beschäftigen; so findet laut Konkret-Terminliste heute ab 18 Uhr eine Veranstaltung im Hamburger Michel, Englische Planke 1 statt: »6. Gedenkfeier gegen das Vergessen. Erinnern an die Hamburger Swingszene von 1933 bis 1945«; Veranstaltung mit Zeitzeugen und Musik, (ab 18 Uhr), Info unter http://www.hamburgerswingszene.de/

Und, auch in Wien tut sich was, im Rahmen von SOHO in Ottakring haben Alfred Burzler und Irma Denk die Rauminstallation "Schlurfs in der Tanzschule Schwarzer Panther" erstellt, die diesen Samstag, 17.5.2014 um 19 Uhr eröffnet wird.

Ich selbst werde dort kommende Woche einen Vortrag zum Thema "'Schlurfs' und die internationale Jazz-Jugendsubkultur" halten.

Zeit: Donnerstag 22.5.2014, 19 Uhr
Ort: Gomperzgasse 1-3, Souterrain, 1160 Wien (Straßenbahnlinie 44, Station Liebknechtgasse)

Ankündigung des Ausstellungsprojekts:

Die Jahre 1933 bis 1945 markieren die goldene Ära der großen amerikanischen Swingbands. Genau im selben Zeitraum regierte in Deutschland - und während der Kriegsjahre fast in ganz Europa - der Faschismus. So waren Jazzmusik und die dazugehörigen Tänze Lindy Hop bzw. Jitterbug - gerade am Höhepunkt ihrer Bedeutung als amerikanische Populärkultur - in weiten Teilen Europas offiziell als "entartet" diffamiert. Aber Jazz ließ sich nicht einfach abstellen. Es scheint fast als wären die amerikanische Kulturprodukte durch ihre Ächtung für junge Menschen noch anziehender geworden. Jedenfalls entwickelten sich in größeren deutschen Städten, aber auch im besetzten Frankreich oder im Gebiet des heutigen Tschechien Jugendsubkulturen, die im Hinblick auf die NS-Propaganda resistent blieben und ihre Haltung mit der demonstrativen Begeisterung für die anglo-amerikanische Musik- und Tanzkultur befestigten. In Wien hießen diese Jugendlichen Schlurfs. Die Schlurfs waren Teenager aus den Arbeiterbezirken, die in den Jahren des Zweiten Weltkriegs einen hedonistisch geprägten Dandy-Stil etablieren wollten. Durch diese Lebensart gerieten sie mehr und mehr in Opposition zum NS-Regime, das seinerseits besonders rigide Jugendschutzverordnungen erlassen hatte. Als Stil-Vorbilder dienten den männlichen Schlurfs amerikanische Jazz- Jugendkulturen wie z. B. die "Zoot-Suiters", die das Haar lang trugen, im Nacken zum "Ducktail" frisiert und dazu überlange Sakkos. Die Mädchen - die "Schlurfkatzen" bzw. die "Modepuppen" - gaben sich dazu so amerikanisch wie möglich. Die Schlurfs verweigerten sich weitgehend den NS-Jugendorganisationen und erklärten die Lokale im Prater quasi zu ihrem Hoheitsgebiet. Dabei scheuten sie auch wiederholte Raufhändel mit HJ-Angehörigen nicht, die dann in größeren Gruppen wiederum Jagd auf Schlurfs machten. Aber auch unter den verschiedenen "Platten" (Gangs der Schlurfs) gab es Revierkämpfe, die mit Springmessern und Schlagringen ausgetragen wurden. Gegen Kriegsende spitzte sich die Lage zu und kurz vor seinem Zusammenbruch verschärfte das Nazi-Regime seine Gangart: Im Herbst 1944 wurden Jugendliche in einer Tanzschule von der Gestapo aufgegriffen und in Lagerhaft verbracht. Tanzschulen waren typische Schlurf-Treffs. Trotz des generellen Tanzverbots blieben die "Lehreinrichtungen für Tanz" bis Kriegsende geöffnet und besonders bei den sogenannten "Perfektionen" am Wochenende konnten Schlurfs auf amerikanische Tanzmusik hoffen. Auf einer HJ-Arbeitstagung im Jahr 1942 wurde daraufhin diskutiert, wie man "Schlurfs und Modepuppen" von den Tanzschulen fernhalten könne. Die auf derselben Veranstaltung geforderte "Tanzschule der Hitlerjugend" gelangte aber nie zur Ausführung. Die Rauminstallation "Schlurfs in der Tanzschule Schwarzer Panther". ("Schwarzer Panther" ist der deutsche Titel der Jazznummer und Schlurf-Hymne "Tiger Rag") versucht mit Musik und Tanz an diese Wiener Jugendsubkultur der 1940er Jahre zu erinnern. Im fingierten Ambiente von damals tanzen "Schlurf" und "Schlurfkatz" den Lindy Hop und sind bereit interessierten BesucherInnen ein paar Grundschritte des Swing-Tanzes beizubringen. Und wer sich noch an die Schlurfs von Ottakring erinnern kann oder wer sonst Geschichten über die Schlurfs zu erzählen weiß, ist herzlich eingeladen, diese mitzuteilen.

Weitere Informationen:
http://www.sohoinottakring.at/de/2014/04/schlurfs/

Ich darf alle herzlich dazu einladen!

Samstag, 12. April 2014

Ausstellung zu Mode während der NS-Herrschaft

Die Jungle World bespricht die Ausstellung Glanz und Grauen. Mode im Dritten Reich, die zur Zeit im LVR-Industriemuseum Euskirchen-Kuchenheim gezeigt wird. Mit dabei sind auch Kleidungsstücke der Edelweißpiraten und Swings:
Neben den Nadeln werden auch Kleidungsstücke gezeigt, die von den Edelweißpiraten getragen wurden, Mitglieder jener regimefeindlichen Großstadtcliquen von Jugendlichen, die vorwiegend aus dem linken Arbeitermilieu stammten und in der Tradition der Bündischen Jugend standen. Mit kurzen Lederhosen, heruntergerollten Kniestrümpfen, Wanderschuhen, bunten Ski- oder Fahrtenhemden und Halstüchern hoben sie sich auch äußerlich deutlich von der Hitler-Jugend ab. Während die hemdsärmeligen Edelweißpiraten eine gewisse Schlampigkeit kultivierten, zelebrierten die zumeist aus dem Bürgertum stammenden jugendlichen Swings eine ganz andere Form des ästhetischen Widerstands: anglophile Eleganz mit Stockschirm und kinnlangem, zurückgekämmtem Haar. Auch hier waren es die Jungen, die sich optisch am deutlichsten positionierten, in der Ausstellung vertreten durch zweireihige Anzüge mit weiten Hosen, Seidenschal und Hut.

Sonntag, 23. März 2014

Bodo Mrozek über den Twist

Letzten Juni hat Bodo Mrozek in Lille den Vortrag Le twist: incorporer la transformation culturelle gehalten, der im Webtv der Uni Lille nachgesehen werden kann; auch das Entsetzen, das dieser Tanz in Vorarlberg auslöste, bleibt nicht unerwähnt.

Sonntag, 19. Januar 2014

SpOn zum Jazzinstitut Darmstadt

Der Spiegel-Online porträtiert das Jazzinstitut Darmstadt.

Montag, 23. Dezember 2013

ORF III: Doku über Günther Schifter

Heute vor 90 Jahren wurde der 2008 verstorbene Radiomoderator und Jazz-Aficionado Günther Schifter geboren; nachdem das Technische Museum Wien 2010/11 eine Ausstellung über ihn zeigte (vgl.) hat nun ORF III eine Dokumentation über ihn angefertigt, die Samstag, 28.12.2013 um 21:45 ausgestrahlt wird (Länge 45 Minuten, Wiederholungen 29.12.2013, 11:30 und 30.12.2013, 00:15); auch ich wurde dafür interviewt und werde wohl kurz am Bildschirm auftauchen.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Tagung zu Eric Hobsbawm und der Jazz, Mainz 15./16.11.2013

Über Eric Hobsbawms Buch The Jazz Scene habe ich vor einem Jahr in Analyse und Kritik einen kurzen Beitrag gebracht; nun findet erfreulicherweise in Mainz die Tagung Hobsbawm, Newton und Jazz statt, deren Programm über H-SOZ-U-KULT ausgeschickt wurde (Folder, PDF).

Sonntag, 6. Oktober 2013

Die Punks der Weimarer Republik

Die aktuelle Ausgabe von Spex (Nr.348, Oktober 2013, S.116-122, nur Print) veröffentlicht einen Artikel von Ulrich Gutmair zu den Punks der Weimarer Republik. Ausgehend von der Wiederauflage Ernst Haffners Roman Blutsbrüder (vgl. dazu Gutmairs Taz-Rezension) beschäftigt er sich mit den so genannten Wilden Cliquen im Berlin der 1920er und 1930er Jahre, einer Arbeiterjugendsubkultur; abgesehen von Haffner zitiert er folgende zwei Publikationen:

Benenowski, Hans: Nicht nur für die Vergangenheit. Streitbare Jugend in Berlin um 1930. Erzähltes Leben II. Hg von Koschwitz, Heidi. Kreuzberg: Nishen, 1983.

Lessing, Helmut/Liebel, Manfred: Wilde Cliquen. Szenen einer anderen Arbeiterjugendbewegung. Bensheim: Päd.Extra, 1981.

Samstag, 4. Mai 2013

Neuerscheinung: Astrid Kusser zum Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900

Interessante Neuerscheinung bei Transcript, die auch auf die Swings eingeht:

Kusser, Astrid: Körper in Schieflage. Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900. Bielefeld: Transcript, 2013.

Verlags-Info:
Die Geschichte schwarzer Modetänze wird bislang meist augenzwinkernd als ansteckendes Tanzfieber verhandelt. Doch nicht mysteriöse Erreger, sondern handfeste politische Konflikte um Bürgerschaft, Arbeitsteilung und Geschlechterverhältnisse waren ihre Grundlage. Die Ästhetik der schwarzen Diaspora machte diese Konflikte auf den Tanzflächen neu verhandelbar. Tanztechnik verbündete sich dabei mit Medientechniken, die ebenfalls mit Bewegung, Wahrnehmung und der Möglichkeit von Verwandlung experimentierten. Astrid Kusser geht dieser Geschichte zwischen New York, Buenos Aires, Kapstadt, Viktoria in Kamerun und Berlin nach.

Dienstag, 26. März 2013

Bodo Mrozek zur Geschichte des "Swing tanzen verboten"-Schilds

Zu der ZDF-Geschichtsschmonzette "Unsere Mütter, unsere Väter" hat Ekkehard Knörer auf dem Cargoblog das wesentlichste gesagt, nun thematisiert Bodo Mrozek auf PopHistory einen weiteren wichtigen Aspekt: Das am Schluss des Fernsehspiels gezeigte Schild "Swing tanzen verboten" hat es zur Zeit des deutschen Faschismus nie gegeben; Mrozek zeichnet minutiös die Geschichte dieses Signets nach, das erst in den 1970er Jahren kreiert wurde.
[via Mareike König/G+]

Freitag, 8. Februar 2013

Kathy Peiss zum Zoot Suit

2008 erschien von Luis Alvarez eine Veröffentlichung zu den Zoot Suiters, US-Jugendsubkulturen mit ausgeprägtem Stilbewußtsein, die sich in den 1940er Jahren rund um den Jazz bildeten. Berühmtheit erlangten die Straßenschlachten, die sie sich in Los Angeles 1943 mit Polizei und Marines lieferten. (vgl.). Nun wurde ich auf folgendes Buch aufmerksam, das auch die Resonanz der Zoot Suits in Europa thematisiert:

Peiss, Kathy: Zoot Suit: The Enigmatic Career of an Extreme Style. Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2011. [Verlags-Info]

Before the fashion statements of hippies, punks, or hip-hop, there was the zoot suit, a striking urban look of the World War II era that captivated the imagination. Created by poor African American men and obscure tailors, the "drape shape" was embraced by Mexican American pachucos, working-class youth, entertainers, and swing dancers, yet condemned by the U.S. government as wasteful and unpatriotic in a time of war. The fashion became notorious when it appeared to trigger violence and disorder in Los Angeles in 1943—events forever known as the "zoot suit riot." In its wake, social scientists, psychiatrists, journalists, and politicians all tried to explain the riddle of the zoot suit, transforming it into a multifaceted symbol: to some, a sign of social deviance and psychological disturbance, to others, a gesture of resistance against racial prejudice and discrimination. As controversy swirled at home, young men in other places—French zazous, South African tsotsi, Trinidadian saga boys, and Russian stiliagi—made the American zoot suit their own.
In Zoot Suit, historian Kathy Peiss explores this extreme fashion and its mysterious career during World War II and after, as it spread from Harlem across the United States and around the world. She traces the unfolding history of this style and its importance to the youth who adopted it as their uniform, and at the same time considers the way public figures, experts, political activists, and historians have interpreted it. This outré style was a turning point in the way we understand the meaning of clothing as an expression of social conditions and power relations. Zoot Suit offers a new perspective on youth culture and the politics of style, tracing the seam between fashion and social action.