Heute vor 20 Jahren starb der Historiker Jürgen Kuczynski; er wohnte in Berlin, Parkstraße 94.

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HistorikerInnen - So, 6. Aug. 2017, 09:00
Am 22.7.1878 wurde Lucien Febvre geboren; als er 1935 Wien besuchte, notierte der Mitbegründer der Annales folgende, heute noch gültige Beobachtung:
Am Ring eine unglaubliche Ansammlung von Kolossalbauten, als Hinterlassenschaft des glorreichen Franz Joseph an die heutige Generation: eine Renaissance-Universität, ein gothisches Ballhaus, ein Parlament [...] usw. Nichts wurde ausgelassen. Ein schreckliches Übermaß an pathologischer Bebauung.
Brief Lucien Febvres an Marc Bloch, April 1935, zit. nach Schöttler, Peter: Lucie Varga - eine österreichische Historikerin im Umkreis der "Annales" (1904-1941), in: Varga, Lucie: Zeitenwende. Mentalitätshistorische Studien 1936-1939. Frankfurt am Main: Suhrkamp stw 892, 1991, S. 13-110, hier 35.
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HistorikerInnen - Sa, 22. Jul. 2017, 22:59
1989 führte Helene Maimann ein Gespräch mit Eric Hobsbawm, das am 28.7.2017, 16:05-17:00 nochmals auf
Ö1 ausgestrahlt wird.
Programm-Info:
"War der Kommunismus ein unnötiger Weg?" - Eric Hobsbawm
Museum der Meisterwerke: Helene Maimann im Gespräch mit dem Historiker Eric Hobsbawm (Erstausstrahlung am 14. September 1989)
Revolutionen kann man nicht verhindern, aber auch nicht erzeugen, meinte der 2012 verstorbene Historiker Eric Hobsbawm. Zuletzt war er Professor an der Universität London und einer der renommiertesten europäischen Sozialwissenschafter.
Für Hobsbawm, der sich bis an sein Lebensende als Kommunist deklariert, waren die Vorgänge in der UdSSR des Jahres 1989 eine "Revolution von oben", rein ökonomischer Natur, nicht politischer.
Trotz allem war der Marxismus für den 1917 in Alexandria/Ägypten geborenen Sohn eines britischen Kolonialbeamten und einer Wiener Kaufmannstochter aber nicht überholt, weil die ehemals kommunistischen Staaten "den Sozialismus gar nicht repräsentieren", wie er Helene Maimann sagte.
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HistorikerInnen - Sa, 22. Jul. 2017, 14:51
Heute feiert Michael Mitterauer, einer der wichtigsten österreichischen Historiker, seinen 80. Geburtstag; es war Anno 1988, dass ich seine Vorlesung zur Einführung in die Geschichte (Beginnzeit Dienstag 8:30!) mit Gewinn absolviert habe.
In der
FAZ (Paywall) gratuliert Martin Lhotzky, und der
Merkur hat dankenswerterweise Gustav Seibts Auseinandersetzung mit Mitterauers
Warum Europa freigeschaltet.
Wer übrigens seine Informationen nur aus österreichischen Medien bezieht, ist reichlich verloren: Gerade mal die
Tiroler Tageszeitung bringt eine
APA-Meldung.
Kleine Ergänzung: Wer übrigens Texte von Michael Mitterauer online lesen will, wird unter
https://austria-forum.org/web-books/kategorie/dokumente/geschichte#search=mitterauer fündig!
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HistorikerInnen - Mo, 12. Jun. 2017, 10:33
Kann noch wenige Tage nachgesehen werden: Die auf France 3 ausgestrahlte Fernsehdoku
Fernand Braudel, l'homme qui a réinventé l'histoire.
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HistorikerInnen - Fr, 9. Sep. 2016, 09:24
Letzte Woche ist Kurt Pätzold gestorben, das
ND veröffentlicht heute einen Nachruf.
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HistorikerInnen - Mo, 22. Aug. 2016, 11:13
Sehr schön, da ist ja richtiggehend Jubel angebracht:
Ö1-Diagonal widmet Samstag in einer Woche (12.12.2015, 17:05) eine ganze Sendung Mike Davis, dessen Bücher nun wirklich jedEr ans Herz und ins Hirn gelegt werden können!
Diagonal zur Person: Mike Davis - Der Chronist des Notstands. Präsentation: Peter Waldenberger
Der US-amerikanische Bestseller-Autor Mike Davis ist ein Liebling der Medien. Manche nannten ihn den "Walter Benjamin des 21. Jahrhunderts". Von manchen wurde der heute 68-Jährige auch als ein "die Stadt hassender Sozialist" beschimpft. Seit er 1990 das in viele Sprachen übersetzte "City of Quartz - Ausgrabungen der Zukunft in Los Angeles" schrieb, eine Sozialgeschichte der Westcoast-Metropole, ging es bei Davis steil bergauf. Er zeichnete darin eine kulturhistorische Route durch L. A., die wie ein soziologisch fundierter und zugleich prickelnder Hollywood-Thriller daherkam.
Dann folgte ein Buch auf das andere. Fast manisch arbeitete er sich, wie in "Dead Cities", an größenwahnsinnigem Urbanismus und den daraus resultierenden Folgen ab. Alles Weitere hatte einen ebenso dramatischen Ton: "Evil Paradises" handelte von "urbanen, neoliberalistischen Traumwelten" wie Dubai; "Ecology of Fear" von L. A. und dem Leben mit der Katastrophe. In "Die Geburt der Dritten Welt" erzählte er von "Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter".
Davis ließ nichts aus: Migrationsphänomene zwischen den USA und Mexiko, "eine Geschichte der Autobombe", eine Chronik über die "Vogelgrippe - zur gesellschaftlichen Produktion von Epidemien". Und mit "Planet der Slums" einen 300-seitigen Befund gegenwärtiger urbaner Phänomene. Diagonal mit Reportagen aus L. A. und San Diego und einem Treffen mit Mike Davis.
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HistorikerInnen - Do, 3. Dez. 2015, 09:34
Literary Hub bringt Ausschnitte aus einem ursprünglich für die Arte-Dokumentation
Foucault gegen Foucault erstellten Interview mit Arlette Farge, in dem sie u. a. über ihre Zusammenarbeit mit Foucault spricht.
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HistorikerInnen - Mi, 2. Dez. 2015, 09:41
Treffende Bezeichnung für Herfried Münkler, unermüdlichem Streiter für deutsche Kriegseinsätze:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/987281.der-carl-schmitt-der-berliner-republik.html
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HistorikerInnen - Sa, 10. Okt. 2015, 12:03
Seit vielen Jahren steht das von Gregor Schöllgen geleitete
Zentrum für Angewandte Geschichte ob der dort betriebenen Geschichtsklitterung im Zentrum der Kritik an schönfärberischem
History Marketing (
vgl.); nun berichtet der
Freitag darüber, nennt aber auch vorbildhafte Beispiele für unternehmerischen Umgang mit der eigenen Geschichte.
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HistorikerInnen - Di, 2. Jun. 2015, 09:22