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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Aufklaerung_Romantik

Dienstag, 6. November 2012

IFK_Vortrag: Nacim Ghanbari, Kontakte knüpfen. Netzwerktheorie und Aufklärungsforschung

Vortrag
NACIM GHANBARI
Kontakte knüpfen. Netzwerktheorie und Aufklärungsforschung
12. November 2012, 18.00 Uhr c. t. (Eintritt frei)

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
http://www.ifk.ac.at

Die diskursive Allgegenwart der sozialen Netzwerke kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass große Teile der Literatur- und Kulturwissenschaften netzwerktheoretische Erkenntnisse erfolgreich ignorieren. Sie werden kaum zitiert, geschweige denn besprochen, auch wenn das Netzwerk in zahlreichen Texten als Metapher zum Einsatz kommt. Dies gilt auch für die Aufklärungsforschung, die in besonderer Weise von der nachträglichen Identifizierung der Gelehrten und Literaten als Prototypen des agilen Netzwerkers profitiert. Ausgehend von einem Panorama der wechselvollen Theoriegeschichte des sozialen Netzwerks diskutiert Nacim Ghanbari in ihrem Vortrag die verschiedenen Möglichkeiten, das netzwerktheoretische Vokabular und Instrumentarium für kulturwissenschaftliche Zwecke zu übernehmen. Im Zentrum des Interesses stehen die Freundschaftsbünde - von denen der "Göttinger Hain" und die "Bremer Beiträger" lediglich die bekanntesten sind -, die abseits der vorgesehenen literarischen Hauptverkehrswege neue Formen kollektiver Selbstorganisation der Autoren erproben.

Nacim Ghanbari studierte Deutsche Literatur, Geschichte und Philosophie in Hannover und Konstanz, wo sie mit einer Arbeit zum Thema "Das Haus. Eine deutsche Literaturgeschichte 1850–1926" promovierte. Sie war 2004 bis 2007 Promotionsstipendiatin im Graduiertenkolleg "Die Figur des Dritten" und 2005 (Februar bis Juni) Visiting Research Scholar am Department of Germanic Studies, University of Chicago.

Donnerstag, 23. August 2012

Hazel Rosenstrauchs böhmische Miniatur über den empfindsamen Henker Karl Huß

Hazel Rosenstrauch hat gestern verkündet, dass ihr neues Buch erschienen ist, und es klingt äußerst spannend:

Rosenstrauch, Hazel: Karl Huß, der empfindsame Henker. Eine böhmische Miniatur. Berlin: Matthes & Seitz, 2012. 175 S., 19.90 Euro [Verlags-Info]

Huß war nicht wirklich Henker, sondern Scharfrichter, lebte von 1761 – 1836 erst in Brix, dann in Eger (Cheb) und zuletzt in Königswart (Kynžvart). Er hat geköpft und geheilt, hat Steine, Münzen und Waffen gesammelt, eine Chronik der Stadt Eger, seine Autobiographie und eine Schrift gegen den Aberglauben verfasst. Am Ende seines Lebens wurde er „ehrlich“ gemacht und starb als Kustos der Metternichschen Sammlungen.

Der Essay erzählt von Stigmatisierung und Feingefühl, vom aufgeklärtem Absolutismus und Abschaffung der Todesstrafe (die den Scharfrichter arbeitslos machte), von Patriotismen, böhmischen Gespenstern und allerlei sozialen wie emotionalen Umordnungen. Als wichtige Nebenfiguren treten Goethe und der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich, aber auch Joseph von Sonnenfels, Carl Ludwig Sand, Kaiser, Könige und Intellektuelle auf.


Neben anderen Städten ist auch in Wien eine Präsentation geplant, nämlich am 20.11.2012 um 19 Uhr, in der Buchhandlung Orlando, Liechtensteinstraße 17.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Vortrag von Pavel Himl: Widerstände gegen aufklärerische Reformen in Böhmen

In einer Woche hält Pavel Himl im Rahmen des Jour Fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit folgenden Vortrag an der Universität Wien:

Zeit: Mi 20.6.2012, 18:30
Ort: Universität Wien, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien, Hörsaal 45

Nicht aufgeklärt und ungehorsam. Widerstände gegen aufklärerische Reformen in Böhmen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Moderation: Andrea Griesebner

Abstract: Die Reformen des aufgeklärten Absolutismus stießen auf Widerstand nicht nur bei den sozialen Gruppen, deren ständische Privilegien sie einzuschränken trachteten (etwa Adel oder Klerus), sondern auch bei der Dorf- und Stadtbevölkerung, deren Situation sie im Gegenteil verbessern wollten. Der Vortrag wird sich mit den Reaktionen der Landbevölkerung auf Kirchenreformen (Aufhebung der Feiertage, Verbot des Wetterläutens) beschäftigen und die Handlungslogiken der Untertanen sowie auch der Beamten analysieren. Zum Vergleich wird die Rezeption der Polizei- bzw. anderen administrativen Reformen herangezogen.

Zur Person: Pavel Himl studierte Geschichte und Tschechisch in České Budějovice, promovierte in Saarbrücken mit einer Arbeit über ländliche Gesellschaft im frühneuzeitlichen Böhmen. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Karls-Universität in Prag. Sein Forschungsinteresse gilt u.a. der Subkultur und sozialen Kontrolle der nichtsesshaften Bevölkerung sowie den Kontroll- und Identifikationsmechanismen und -techniken an der Schwelle der Moderne.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Aufsatz zu Technologietransfer habsburgischer Jakobiner online

Sehr schön, das DHI Paris setzt die bewährte Open Access-Politik und Digitalisierung seiner Publikationen fort; nunmehr sind also auch die Beihefte der Francia Bd. 30-60 verfügbar, darunter auch folgender Aufsatz, der sich mit dem Versuch habsburgischer Jakobiner beschäftigt, eine durch Franz von Hebenstreit konstruierte Kriegsmaschine zum Wohle der revolutionären Republik dem französischen Kriegsminister vorzustellen:

Pasetzky, Gilda: »Patriotes« ou »Traîtres«? La Mission politique de Held et Denkmann à Paris en 1794 et l'opposition contre la guerre en Autriche, in: Schönpflug, Daniel/Voss, Jürgen (Hg.): Révolutionnaires et Émigrés. Transfer und Migration zwischen Frankreich und Deutschland 1789–1806 (=Beihefte der Francia; 56). Stuttgart: Thorbecke, 2002, S. 55-68.

Freitag, 6. April 2012

Onlineedition Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800

Die Projektleiterin Anne Baillot hatte in ihrem Weblog digitalintellectuals.hypotheses.org zwar noch Bedenken, was die Publikation des Links betrifft, nun ist die Startversion der Edition Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800 aber allgemein zugänglich.

Erinnert mich daran, dass Christian Aspalter und ich als Nebenprodukt zu dem vor 10 Jahren abgeschlossenen FWF-Projekt Die Spur der Romantik in Wien unsere Zeitschriftenexzerpte ins Netz gestellt haben: http://homepage.univie.ac.at/romantik.germanistik/exz.html - Sozusagen eine rudimentäre Ergänzung zum Berlin-Projekt.

Donnerstag, 22. März 2012

Stefan Donecker: Vortrag über die Lebenswelt eines betagten Werwolfs, Wien 28.3.2012

Könnte spannend werden, dieser Vortrag am Institut für Geschichte der Uni Wien:

Vortragender: Stefan Donecker
Titel: Der Prozess des ‘Alten Thiess’, 1692/93. Lebenswelt und Weltbild eines betagten Werwolfs

Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien, Hs. 45
Zeit: Mittwoch, 28.3.2012, 18:30 h s.t.

Abstract: Im Jahr 1691 stand ein rund 85jähriger lettischer Bauer, der “Alte Thiess”, in Jürgensburg – dem heutigen Zaube in Lettland – als vermeintlicher Hexer und Werwolf vor Gericht. Der betagte Angeklagte verblüffte die Richter mit einem bereitwilligen Geständnis: Er war ein Werwolf, und er war äußerst stolz darauf – denn die Werwölfe, so Thiess, seien Diener Gottes und würden in aufopferungsvollen Kämpfen die Fruchtbarkeit des Landes gegen den Teufel und sein Gefolge verteidigen.
Im Zuge des Vortrages soll diese Vorstellung eines gesellschaftsdienlichen Werwolfs, die mit der gelehrten Dämonologie des 17. Jahrhunderts völlig unvereinbar war, untersucht werden. Der Prozess des “Alten Thiess” ist eine faszinierende Quelle – nicht nur wegen der markanten Persönlichkeit des sturen, unbequemen und dabei irgendwie liebeswerten Angeklagten, sondern auch aufgrund der einzigartigen Einblicke in die soziale Konstruktion von Körper, Geschlecht und Ethnizität in einer bäuerlichen Lebenswelt an der äußersten Peripherie Europas. Am Beispiel dieses historischen Dokuments möchte ich verdeutlichen, wie Impulse aus dem frühneuzeitlichen Nordosteuropa in die Lehre am Institut für Geschichte eingebracht werden könnten.

Zur Person: Stefan Donecker studierte Geschichte und Skandinavistik in Wien und Umeâ (Schweden). 2010 wurde er am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert. Er war zuletzt als Junior Fellow am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg in Greifswald beschäftigt und forscht derzeit am Exzellenzcluster “Kulturelle Grundlagen von Integration” (Konstanz) zu den geistesgeschichtlichen Wurzeln der gegenwärtigen Migrationsdebatte.


Update 29.3.2012: War tatsächlich ein hörenswerter Vortrag; die Akten zu dem berichteten Fall sind publiziert in: Bruiningk, Hermann von: Der Werwolf in Livland und das letzte im Wendenschen Landgericht und Dörptschen Hofgericht i. J. 1692 deshalb stattgehabte Strafverfahren, in: Mitteilungen aus der livländischen Geschichte 22.1922-28, S. 163-220; vgl. auch den Eintrag in der englischen Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Thiess_of_Kaltenbrun

Dienstag, 6. März 2012

Lundis de l'histoire zu Ulrike Krampls falschen Hexern

Wurde gestern von Radio France ausgestrahlt: Eine Sendung anlässlich des Erscheinens von Ulrike Krampls Buch Les secrets des faux sorciers. Download unter http://media.radiofrance-podcast.net/podcast09/10193-05.03.2012-ITEMA_20349826-0.mp3

Donnerstag, 1. März 2012

Buchpräsentation Ulrike Krampl: Les Secrets des Faux-Sorciers, Paris, Bibliothèque de l'Arsenal, 9.3.2012, 18:30

Vor kurzem ist Ulrike Krampls Buch über die falschen Hexer von Paris erschienen (vgl.); kommende Woche wird es in Paris präsentiert:

Arsenal Vendredi 9 mars à 18h30, les Éditions de l'EHESS et la Bibliothèque de l'Arsenal (entrée 1 rue de Sully, 75004) vous invitent à une rencontre autour du livre

LES SECRETS DES FAUX-SORCIERS DE ULRIKE KRAMPL

PRÉSENTATION DE LA SOIRÉE PAR ARLETTE FARGE, PRÉFACIÈRE DU LIVRE

Les cinq invités seront :

Ulrike Krampl, maître de conférences à l'Université François-Rabelais de Tours et rattachée au centre Histoire, Villes et Sociétés (HiVis). Ses recherches portent sur les croyances, le corps, les langues et les sociabilités populaires urbaines des XVIIe et XVIIIe siècles dans une perspective d'histoire sociale, anthropologique et du genre. Elle a notamment codirigé le n° thématique Spektakel de la revue L'Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft/European Journal of Feminist History, 1/2012, ainsi que les actes du colloque pluridisciplinaire de Tours Les cinq sens de la ville du Moyen Âge à nos jours (à paraître 2012).

Arlette Farge, direcrice de recherche au CNRS-EHESS. Elle s'intéresse aux comportements populaires au XVIIIe siècle et aux archives judiciaires de la même époque. Elle a notamment écrit Le goût de l'archive (Seuil, librairie du XXe siècle, 1979). Parmi ses nombreuses publications, on compte  Le désordre des familles, lettres de cachet au XVIIIe siècle (avec Michel Foucault, Gallimard, 1982). Un de ses derniers livres s'intitule Essai pour une histoire des voix au XVIIIe siècle, suivi de Un ruban et des larmes, un procès en adultère au XVIIIe siècle (éditions des Busclats, 2011). Par ailleurs historienne des femmes et du genre entre les XVIe et XVIIIe siècles, elle est chroniqueuse régulière sur France Culture dans l'émission La fabrique de l'histoire animée par Emmanuel Laurentin.

Jacques Revel, directeur d'études à l'Ecole des hautes études en sciences sociales. Ses travaux portent sur l'histoire des pratiques culturelles dans les sociétés européennes d'Ancien Régime. Il s'intéresse par ailleurs aux évolutions de l'historiographie contemporaine ainsi qu'aux usages publics du passé. Parmi ses publications récentes : Penser par cas, Paris, Ed. de l'EHESS, 2005 (éd. avec Jean-Claude Passeron) ; Un parcours critique, Paris, Galaade, 2006 ; Proposiçoes, Rio de Janeiro, UERJ, 2010.

Nicole Jacques-Lefèvre, professeur émérite à l'Université Paris ouest La Défense, et membre de l'EA 'Centre des Sciences de la Littérature Française'. Spécialiste de la littérature du XVIIIe siècle et des rapports entre la littérature et les discours du savoir et de la croyance, elle a publié de nombreux ouvrages et articles, en particulier sur l'oeuvre de Louis-Claude de Saint-Martin (1743-1803), l'histoire de la sorcellerie et les textes de démonologie de la fin du Moyen-Age au XIXe siècle (Éditions Jérôme Millon).

Lionel Obadia, professeur en anthropologie à l'Université Lyon 2, directeur de l'Ecole doctorale des Sciences Sociales (ED 483). Spécialisé en anthropologie des religions, notamment les polythéismes du monde asiatique (bouddhisme), mais travaillant également à un comparatisme plus général des formes et des dynamiques (de modernisation et de mondialisation) du religieux, il a également étudié la sorcellerie sous sa forme himalayenne, lors de terrains d'enquête au Népal, contexte à partir duquel des écarts et invariants significatifs avec la sorcellerie européenne se dégagent. Auteur d'un manuel d'anthropologie des religions (La Découverte, 2007, seconde édition en 2012), il a également publié des ouvrages généraux sur le bouddhisme d'Occident (La découverte, 2007), la sorcellerie (le Cavalier Bleu, 2005), la religion  (le Cavalier Bleu, 2004).

Les secrets des faux sorciers
Police, magie et escroquerie à Paris au xviiie siècle
Ulrike KRAMPL avec une préface d'Arlette FARGE
À l'aube des Lumières, il semblerait que le diable se soit retiré du monde. S'il l'a fait, ce n'est pas sans laisser de traces ! Maître du faux, il a légué aux hommes ses talents de séduction et de tromperie. Tandis que les sorciers deviennent faux, leur commerce de magies prospère. La police de Paris, telle qu'elle se met en place depuis la fin du xviie siècle, se lance à la poursuite d'hommes et de femmes qui - contre argent comptant - promettent aux Parisiens la fortune? Leur action repose sur le secret, à la fois pierre d'achoppement et catalyseur des mutations sociales, politiques et épistémologiques que connaît le xviiie siècle. Ce livre éclaire autant les nouvelles pratiques policières dans le Paris du xviiie siècle que l'épaisseur des sociabilités urbaines ordinaires. Il invite surtout à réfléchir à la signification du croire dans une société en quête de nouvelles certitudes.

Parution : 12 janvier 2012 * Collection « En temps & lieux » ISBN 978-2-7132-2322-8 * 23 Euro

Sonntag, 15. Januar 2012

News von der Spatzenfront

Das Spatzenmorden geht weiter: 1768 wurden aus Niederösterreich 268384. Spazenköpfe in natura eingelieferet und 1769 waren es nochmals mehr, nämlich 270.493 – eine Steigerung um mehr als 6.000 gegenüber 1767!

Niederösterreichisches Landesarchiv, Maria Theresianische Verwaltung, Hofresolutionen in publicis, Karton 125, Oktober 1769, N:16 Fasc 70; Karton 131, September 1770, N:41 Fasc 70

Mittwoch, 11. Januar 2012

Neuerscheinung: Ulrike Krampl - Les secrets des faux sorciers

KramplKrampl, Ulrike: Les secrets des faux sorciers. Police, magie et escroquerie à Paris au XVIIIe siècle. Paris: Editions de l'EHESS, 2012. [Verlags-Info]

Klappentext auf deutsch:
Die Geheimnisse der falschen Hexer. Polizei, Magie und Betrügerei im Paris des 18. Jahrhunderts

Zu Beginn der Aufklärung scheint der Teufel langsam aus der Welt zu verschwinden - allerdings nicht spurlos. Als 'Vater der Lüge' vermacht er den Menschen seine Gabe des Täuschens und Verführens. Aus den Hexen und Hexer werden nun falsche, ihre magischen Geschäfte hingegen florieren mehr denn je. Die Pariser Polizei, die seit Ende des 17. Jahrhunderts neu organisiert wird, sucht nun all jener Männer und Frauen habhaft zu werden, die ihren ZeitgenossInnen mittels magischer Praktiken - und gegen bare Münze - Glück und Reichtum versprechen. Grundlegend bei der Vorgehensweise dieser Magietreibenden ist das Geheimnis, produktives Hindernis und zugleich Katalysator des sozialen, politischen und epistemologischen Wandels, der das 18. Jahrhundert kennzeichnet. Seit dem königlichen Edikt von 1682, das offiziell die große Giftaffäre beendet, werden Magie und Hexerei rechtlich nur noch als Vorwand zu schwerwiegenderen Vergehen gesehen; ein Jahrhundert später erklärt die Revolutionsgesetzgebung diesen Vorwand für imaginär sowie jene, die sich seiner bedienen, zu Betrügern. Wirklichkeit und Imagination bezeichnen somit nicht mehr dasselbe, was die Legitimität von Glaubens grundlegend verändert.
Anhand der Untersuchung eines scheinbar nebensächlichen Phänomens beleuchtet das vorliegende Buch die Entwicklung moderner Polizeipraktiken ebenso wie die zentrale Rolle der städtischen Alltagsgeselligkeit. Vor allem lädt es ein darüber nachzudenken, was Glauben bedeuten kann in einer Gesellschaft, die nach neuer Gewissheit sucht.