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Ebenfalls durchaus hörenswert,...
Ebenfalls durchaus hörenswert, die in der Diagonal-Ausgabe...
adresscomptoir - 2022/10/25 22:33
Guardian: listed status...
Guardian: listed status für 6 Denmark Street - https://www.theguardian.co m/music/2016/mar/22/sex-pi stols-house-denmark-st-lon don-listed-status
adresscomptoir - 2022/09/09 09:53

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Frag- und Kundschaftsämter in der Habsburgermonarchie als Institutionen der Informations- und Wissensvermittlung

Heute bin ich mit meinem Vortrag dran auf der Tagung Kommunikation und Information im 18. Jahrhundert: Das Beispiel der Habsburgermonarchie.

Mein Abstract lautet wie folgt:
Immer verworrener, unübersichtlicher und chaotischer werden die Städte in der Frühen Neuzeit; es bedarf einer Reihe von aufwändigen Maßnahmen und Einrichtungen, um sie für ihre BewohnerInnen und für fremde BesucherInnen benützbar zu machen. Eine dieser Einrichtungen sind die seit dem 17. Jahrhundert gegründeten Adressbüros. Das berühmteste unter ihnen ist das von Théophraste Renaudot in Paris eingerichtete Bureau d’adresse, das ab 1630 existierte; in London wiederum leitete 1650 Henry Robinson ein kurzlebiges Office of Address for Accomodations, und es wurden in der Folge eine Reihe so genannter Registry Offices installiert, worunter vor allem das von Henry Fielding 1750 begründete Universal Register Office hervorzuheben ist. Auch in deutschsprachigen Städten gibt es solche Einrichtungen, so wurde in Berlin 1689 ein Adress-Hauß eingerichtet. Alle diese Büros verwalten und makeln Informationen und Adressen, verweisen auf neu erschienene Bücher und vermitteln Mitfahrgelegenheiten bei Reisen; sie treten neben die traditionellen Beziehungsnetzwerke und übernahmen manche deren Funktionen, wie zum Beispiel Verkaufs- und Arbeitsvermittlung, Informationsaustausch, Kreditvergabe oder Botendienste.
Mein Beitrag soll sich mit den Adressbüros in der Habsburgermonarchie beschäftigen; gegründet wurden sie - nach einem ergebnislos verlaufenen Versuch des baskischen Sprachlehrers Johannes Angelus de Sumaran, 1636 eine
offentliche fragstuben einzurichten - durchgehend im Laufe des 18. Jahrhunderts. In Wien war es 1707 soweit, damals wurde gleichzeitig mit dem Versatzamt - dem heutigen Dorotheum - das Frag- und Kundschaftsamt gegründet, eine Einrichtung, über die sehr wenig bekannt ist. Sicher ist, dass es über Jahrzehnte hindurch existierte und ab den 1720er Jahren eng mit dem Wienerischen Diarium kooperierte; es gab bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein eigenes Anzeigenblatt - die Post-tägliche Wiener Frag- und Anzeigungs-Nachrichten, auch Kundschaftsblatt genannt - heraus, in dem neben Verkaufsanzeigen u.a. Stellenanzeigen, Steckbriefe sowie Verweise auf neu erschienene Bücher abgedruckt wurden.
Auch in Prag gab es ein
Fragamt; es wurde 1747 in Zusammenhang mit dem dortigen Versatzamt gegründet und gab wie das Wiener Amt ein Kundschaftsblatt heraus. In Brünn wiederum wurde eine solche Einrichtung 1751 gegründet; es sollte ein Informationszentrum sein, in dem man u. a. Auskunft über den Postverkehr und Fracht- und Maut-Gebühren holen konnte. In Klagenfurt scheiterte 1757 das Projekt, ein Fragamt einzurichten, auch eine vergleichbare Einrichtung in Innsbruck blieb nur Projekt. Sehr wohl gegründet wurde aber ein Fragamt in Budapest, angesiedelt im „Schustermajers Hause auf dem Servitenplaz“.
Ziel meines Beitrags ist es, auf Grundlage von archivalischen sowie gedruckten Quellen einen ersten Überblick über diese in Vergessenheit geratenen Institutionen zu liefern.


#FragamtWien