Anforderungsprofil für linke PolitikerInnen: "Lenin und Helene Fischer in Personalunion"
Bin ich gerade wieder darüber gestolpert: Im Tagebuch 6/2020 (Paywall) hat Richard Schuberth ein schönes Anforderungsprofil für linke PolitikerInnen entworfen.
Linke, die sich wegen ihrer Romantisierung der Unterdrückten vor der Analyse von Kultur- und Bewusstseinsindustrie, vor der ungustiösen Methodik der Entpolitisierung gedrückt haben, verstehen immer noch nicht, dass der Kampf um Stimmen und Seelen über Emotionen und Selbsttäuschungen und nicht über politische Wahrheit gewonnen wird. Wer diesen Bann brechen will, muss das Empire mit äußerster sachlicher Expertise bedrängen und zugleich die Wähler mit Spektakel für sich gewinnen. Solche Politiker müssten wie Lenin und Helene Fischer in Personalunion agieren, und dafür Sorge tragen, dass beide Persönlichkeitsanteile nie intim miteinander werden. Für derlei windiges Doppelagententum sind die meisten Linken aber zu arglos oder zu aufrichtig.
Schuberth, Richard: Verflixt. Schon wieder kein Faschismus, in: Tagebuch, 2020, Nr.6, S. 18–24, hier 23f.
(vgl.)
Linke, die sich wegen ihrer Romantisierung der Unterdrückten vor der Analyse von Kultur- und Bewusstseinsindustrie, vor der ungustiösen Methodik der Entpolitisierung gedrückt haben, verstehen immer noch nicht, dass der Kampf um Stimmen und Seelen über Emotionen und Selbsttäuschungen und nicht über politische Wahrheit gewonnen wird. Wer diesen Bann brechen will, muss das Empire mit äußerster sachlicher Expertise bedrängen und zugleich die Wähler mit Spektakel für sich gewinnen. Solche Politiker müssten wie Lenin und Helene Fischer in Personalunion agieren, und dafür Sorge tragen, dass beide Persönlichkeitsanteile nie intim miteinander werden. Für derlei windiges Doppelagententum sind die meisten Linken aber zu arglos oder zu aufrichtig.
Schuberth, Richard: Verflixt. Schon wieder kein Faschismus, in: Tagebuch, 2020, Nr.6, S. 18–24, hier 23f.
(vgl.)
adresscomptoir -
Politik - So, 8. Nov. 2020, 22:09