Ö1-Diagonal zur Kartoffel
Kontinuierliche Kartoffel-Berichterstattung gehört zu einem Alleinstellungsmerkmal des Adresscomptoirs; wie schön, dass kommenden Samstag (28.3.2015, 17:05-19:00) sich nun Ö1-Diagonal der Knolle widmet:
Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen
Zum Thema: Kartoffel. Die Kraft der Knolle. Präsentation: Johann Kneihs
Sie hat so viel zum Fortschritt beigetragen wie etwa die Eisenbahn, so ihr Biograf Larry Zuckerman: Ein Wunder der Natur, genügsam und ergiebig, ernährt sie auf einem kleinen Flecken Erde mehr Menschen als andere Nutzpflanzen. Sie enthält fast alle Vitamine und Spurenelemente und ist bis zum Polarkreis kultivierbar, wie auch auf 5000 Metern Seehöhe in den Anden. Von ihr zehrte das Proletariat während der Industriellen Revolution; nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden städtische Blumenbeete zu Kartoffeläckern.
Dabei hat jemand sie vielleicht als Kuriosität über den Atlantik mitgenommen, vielleicht im Jahr 1565. Auch wenn die Spanier in der Neuen Welt schon gute Geschäfte mit der "mehligen Wurzel" machten - was die Indios aßen, kam Europäern nicht auf den Tisch. Erst ein-, zweihundert Jahre später, nach Propaganda von Agrarökonomen und königlichen Befehlen, konnte sich das Nachtschattengewächs durchsetzen gegen Weizen im Westen sowie Roggen und Buchweizen im Osten des Kontinents. So wurde es im deutschen Sprachraum unter anderem als Erdapfel, Grundbirne oder Nudel heimisch.
Heute werden weltweit jährlich geschätzte 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet, die meisten übrigens in den Reisländern China und Indien (85 bzw. 45 Millionen Tonnen). Für verschiedene Industriezweige ist die Kartoffel Stärke-Lieferant, inzwischen auch gentechnisch modifiziert und experimentell weiterentwickelt. In Großbritannien gelten Fish and Chips als Nationalgericht, doch von der Vielfalt von rund 5000 Sorten findet sich eher wenig in Supermärkten und Restaurants: Ihr Image als Arme-Leute-Speise, als anspruchsloses Nahrungsmittel für einfache (und auch einfältige) Menschen, hängt der pummeligen Knolle auch in Redewendungen nach - bis hin zum Couch Potatoe.
Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen
Zum Thema: Kartoffel. Die Kraft der Knolle. Präsentation: Johann Kneihs
Sie hat so viel zum Fortschritt beigetragen wie etwa die Eisenbahn, so ihr Biograf Larry Zuckerman: Ein Wunder der Natur, genügsam und ergiebig, ernährt sie auf einem kleinen Flecken Erde mehr Menschen als andere Nutzpflanzen. Sie enthält fast alle Vitamine und Spurenelemente und ist bis zum Polarkreis kultivierbar, wie auch auf 5000 Metern Seehöhe in den Anden. Von ihr zehrte das Proletariat während der Industriellen Revolution; nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden städtische Blumenbeete zu Kartoffeläckern.
Dabei hat jemand sie vielleicht als Kuriosität über den Atlantik mitgenommen, vielleicht im Jahr 1565. Auch wenn die Spanier in der Neuen Welt schon gute Geschäfte mit der "mehligen Wurzel" machten - was die Indios aßen, kam Europäern nicht auf den Tisch. Erst ein-, zweihundert Jahre später, nach Propaganda von Agrarökonomen und königlichen Befehlen, konnte sich das Nachtschattengewächs durchsetzen gegen Weizen im Westen sowie Roggen und Buchweizen im Osten des Kontinents. So wurde es im deutschen Sprachraum unter anderem als Erdapfel, Grundbirne oder Nudel heimisch.
Heute werden weltweit jährlich geschätzte 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet, die meisten übrigens in den Reisländern China und Indien (85 bzw. 45 Millionen Tonnen). Für verschiedene Industriezweige ist die Kartoffel Stärke-Lieferant, inzwischen auch gentechnisch modifiziert und experimentell weiterentwickelt. In Großbritannien gelten Fish and Chips als Nationalgericht, doch von der Vielfalt von rund 5000 Sorten findet sich eher wenig in Supermärkten und Restaurants: Ihr Image als Arme-Leute-Speise, als anspruchsloses Nahrungsmittel für einfache (und auch einfältige) Menschen, hängt der pummeligen Knolle auch in Redewendungen nach - bis hin zum Couch Potatoe.
adresscomptoir -
Alltag - Mi, 25. Mär. 2015, 08:33