Der Bacherpark, 1050 Wien - 2
Der zur Schule gehörende Abschnitt war vom dritten Teil des Parks durch eine Planke abgetrennt; er umfaßte einen Sommerturnplatz und zwei getrennte Schulgärten, einer für die Buben, einer für die Mädchen. Dort wurden schon in den ersten Jahren des Bestehens der Schule landwirtschaftliche Kulturpflanzen angebaut; bei einer kleinen Ausstellung, die von der Knabenhauptschule im Jahr 1935 veranstaltet wurde, konnten die Besucherinnen und Besucher ein Alpinum – also eine kleine Anlage mit Gebirgspflanzen –, ein von den Schülern verfertigtes Glashaus und eine Wetterbeobachtungsstelle bewundern.
Im Schulgarten stand auch ein Kirschbaum, der Frau El., die in den dreißiger Jahren die Schule besuchte, wohl immer im Gedächtnis bleiben wird: "Die Frau Lehrerin hat gesagt, ich soll eine Kirsche nehmen, und die hat für den Unterricht gehört, aber ich habe geglaubt, ich darf eine kosten! Aber sie hat mir nicht den Kopf abgeschnitten."
Wie lebhaft es in den dreißiger Jahren im Bacherpark zuging, schildert der 1931 geborene Margaretner Schriftsteller Ernst Hinterberger, der damals in der Kohlgasse aufwuchs: "Da waren zumindest einige Buben, die große Brüder gehabt haben, da hat man gesagt, also der ist ein 'Plattenbruder', der ist gefährlich. Soweit ich es erlebt habe, war aber nie wer eingesperrt. Im Bacherpark war auch jeden Tag ein großer Ringkampf; ich bin in die Schule gegangen mit dem Willy Gürtel, der war stark; und wir haben einen zweiten 'Buam' gehabt, der war auch stark. Jeden Tag nach der Schule haben die zwei automatisch gerauft, da ist es immer darum gegangen, wer ist jetzt der Macher in der Klasse."
Manchmal wurde der Park zum Schauplatz außergewöhnlicher Ereignisse, wenn zum Beispiel sich vor dem heutigen ASKÖ-Haus die Margaretner Sozialdemokratie für den 1. Mai-Aufmarsch versammelte oder zu Fronleichnam einer der Altare hier aufgestellt war. Für Frau Gertrude R. – sie ist 1922 geboren und besuchte die Volksschule in der Vogelsanggasse – ist der Bacherpark mit ihren ersten Schultag verbunden: Sie wurde hier in ihrem Schulkleid, einer "Liszterschürze", fotografiert.
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
Im Schulgarten stand auch ein Kirschbaum, der Frau El., die in den dreißiger Jahren die Schule besuchte, wohl immer im Gedächtnis bleiben wird: "Die Frau Lehrerin hat gesagt, ich soll eine Kirsche nehmen, und die hat für den Unterricht gehört, aber ich habe geglaubt, ich darf eine kosten! Aber sie hat mir nicht den Kopf abgeschnitten."
Wie lebhaft es in den dreißiger Jahren im Bacherpark zuging, schildert der 1931 geborene Margaretner Schriftsteller Ernst Hinterberger, der damals in der Kohlgasse aufwuchs: "Da waren zumindest einige Buben, die große Brüder gehabt haben, da hat man gesagt, also der ist ein 'Plattenbruder', der ist gefährlich. Soweit ich es erlebt habe, war aber nie wer eingesperrt. Im Bacherpark war auch jeden Tag ein großer Ringkampf; ich bin in die Schule gegangen mit dem Willy Gürtel, der war stark; und wir haben einen zweiten 'Buam' gehabt, der war auch stark. Jeden Tag nach der Schule haben die zwei automatisch gerauft, da ist es immer darum gegangen, wer ist jetzt der Macher in der Klasse."
Manchmal wurde der Park zum Schauplatz außergewöhnlicher Ereignisse, wenn zum Beispiel sich vor dem heutigen ASKÖ-Haus die Margaretner Sozialdemokratie für den 1. Mai-Aufmarsch versammelte oder zu Fronleichnam einer der Altare hier aufgestellt war. Für Frau Gertrude R. – sie ist 1922 geboren und besuchte die Volksschule in der Vogelsanggasse – ist der Bacherpark mit ihren ersten Schultag verbunden: Sie wurde hier in ihrem Schulkleid, einer "Liszterschürze", fotografiert.
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
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Parkgeschichten - Di, 4. Apr. 2006, 09:36