Neues Hausnummernsystem für Südkorea tritt demnächst in Kraft
Die NZZ berichtet heute darüber, dass in Südkorea ab 1.1.2014 endgültig ein neues Adresssierungssystem in Kraft tritt, dessen Einführung ab 1996 vorbereitet wurde und für das 160.000 Straßennamen und mehr als 5 Millionen Hausnummern vergeben wurden. Der Autor Hoo Nam Seelmann beschreibt auch die davor gebräuchlichen Adressierungssysteme:
In Korea galt vom 14. Jahrhundert an bis zur Kolonialisierung durch Japan 1910 ein eigenes Adresssystem. Fünf Häuser fasste man zur kleinsten Einheit zusammen, die «Tong» genannt wurde, und jedes Haus hatte eine Hausnummer. Eine Adresse bestand somit im Falle der Hauptstadt aus dem Namen der Stadt, des Stadtbezirks, des Viertels und der Nummer von Tong und Haus. Am Schluss stand der Name des Empfängers.
Die japanische Kolonialmacht führte dann 1918 ein vorwiegend der Steuereintreibung dienendes System ein, das am Grundeigentum orientiert war und als System der Nummerierung des Bodens bezeichnet wurde. Es enthielt die Namen von Provinzen, Städten und Stadtvierteln, aber eben keine Strassennamen. Seelmanns Darstellung des japanischen Systems lautet wie folgt:
An deren [der Straßennamen, AT] Stelle tritt eine Nummer, die wie folgt zustande kommt: Ein Stadtteil wird in eine bestimmte Anzahl von Parzellen eingeteilt, die je eine Nummer bekommen. Jeder Eigentümer einer Parzelle wiederum erhält je nach der Reihenfolge der Eintragung ins Grundbuch eine Nummer zugeteilt, die zum Bestandteil der Adresse wird. Wenn beispielsweise die Parzelle Nr. 1 eines Viertels 10 verschiedene Eigentümer hat, bekommen diese die Nummern 1 – 1, 1 – 2, 1 – 3, usw. Wird jedoch das Grundstück 1 – 1 in zwei Teile geteilt, werden daraus 1 – 1 und 1 – 11. Ist ein Grundstück gross und fand die Aufteilung wiederholt statt, kann es vorkommen, dass 1 – 1 und 1 – 100 nebeneinander stehen. Das Problem dieses Systems: Mit der Verstädterung wurden die Grenzen der alten Parzelleneinteilung (...) bis zur Unkenntlichkeit verwischt. So entstand ein Labyrinth von Zahlen, in dem sich ausser Briefträgern kaum noch jemand auskannte.
In Korea galt vom 14. Jahrhundert an bis zur Kolonialisierung durch Japan 1910 ein eigenes Adresssystem. Fünf Häuser fasste man zur kleinsten Einheit zusammen, die «Tong» genannt wurde, und jedes Haus hatte eine Hausnummer. Eine Adresse bestand somit im Falle der Hauptstadt aus dem Namen der Stadt, des Stadtbezirks, des Viertels und der Nummer von Tong und Haus. Am Schluss stand der Name des Empfängers.
Die japanische Kolonialmacht führte dann 1918 ein vorwiegend der Steuereintreibung dienendes System ein, das am Grundeigentum orientiert war und als System der Nummerierung des Bodens bezeichnet wurde. Es enthielt die Namen von Provinzen, Städten und Stadtvierteln, aber eben keine Strassennamen. Seelmanns Darstellung des japanischen Systems lautet wie folgt:
An deren [der Straßennamen, AT] Stelle tritt eine Nummer, die wie folgt zustande kommt: Ein Stadtteil wird in eine bestimmte Anzahl von Parzellen eingeteilt, die je eine Nummer bekommen. Jeder Eigentümer einer Parzelle wiederum erhält je nach der Reihenfolge der Eintragung ins Grundbuch eine Nummer zugeteilt, die zum Bestandteil der Adresse wird. Wenn beispielsweise die Parzelle Nr. 1 eines Viertels 10 verschiedene Eigentümer hat, bekommen diese die Nummern 1 – 1, 1 – 2, 1 – 3, usw. Wird jedoch das Grundstück 1 – 1 in zwei Teile geteilt, werden daraus 1 – 1 und 1 – 11. Ist ein Grundstück gross und fand die Aufteilung wiederholt statt, kann es vorkommen, dass 1 – 1 und 1 – 100 nebeneinander stehen. Das Problem dieses Systems: Mit der Verstädterung wurden die Grenzen der alten Parzelleneinteilung (...) bis zur Unkenntlichkeit verwischt. So entstand ein Labyrinth von Zahlen, in dem sich ausser Briefträgern kaum noch jemand auskannte.
adresscomptoir -
Hausnummerierung - Fr, 30. Aug. 2013, 10:56