Ein Unfall mit dem Aufzug der Kriegskanzlei, Wien 1778
Über einen Unfall mit einem Aufzug im Gebäude des Hofkriegsrats (das im übrigen bis wenige Jahre zuvor dem dann aufgehobenen Jesuitenorden gehörte) berichtet die Brünner Zeitung unter der Angabe Wien, 3.2.1778 folgendes:
In dem Gebäude zur K.K. Kriegskanzley ist bekanntermaßen eine Maschine angebracht, vermittelst welcher man diejenigen, denen das Gehen über die Treppe zu beschwerlich fällt, in alle Stockwerke hinaufziehen kann. Dieser Maschine wegen ist in jedem Stock eine Oeffnung, wodurch man zu derselben eintreten kann. Letzthin versahs einer von den Kaminfegern, die zu Nacht die Wache daselbst haben. Er kam im Dunkeln unversehens an diese Oeffnung, und fiel vom dritten Stock auf diese Maschine hinab, wo er sich wegen des schweren Falles den Kopf an einem sehr dicken an der Maschine befindlichen Balcken, der zur Sperrung derselben dient, stark zerschmetterte. Er wurde wegen der schweren Verletzungen zwar für todt aufgehoben; allein er erholte sich nach der Zeit wieder. Am 31 vorigen ward er trepanirt, und man hofft, ihn beym Leben zu erhalten.
Apropos Trepanation: Vor einiger Zeit brachte der Sumpf ja was zur Selbst-Trepanation, also zu Menschen, die sich freiwillig ein Loch in den Schädel bohren; ich hab' auf Anhieb mal einen Bericht der Zeit dazu gefunden.
Brünner Zeitung Der kaiserl. königl. privileg. Mährischen Lehenbank, Nr.11, 8.2.1778.
Moravská Zemská Knihovna, Signatur: Nov. 9.058/1778
Seltsamerweise scheint das Wienerische Diarium nichts darüber berichtet zu haben (siehe zumindest die Ausgaben von 4.2.1778, 7.2.1778 und 11.2.1778); sonst ist ja in Sachen Aufzug auf das schöne Buch von Andres Bernard hinzuweisen:
Bernard, Andreas: Die Geschichte des Fahrstuhls. Über einen beweglichen Ort der Moderne. Frankfurt am Main: Fischer 17348, 2006.
In dem Gebäude zur K.K. Kriegskanzley ist bekanntermaßen eine Maschine angebracht, vermittelst welcher man diejenigen, denen das Gehen über die Treppe zu beschwerlich fällt, in alle Stockwerke hinaufziehen kann. Dieser Maschine wegen ist in jedem Stock eine Oeffnung, wodurch man zu derselben eintreten kann. Letzthin versahs einer von den Kaminfegern, die zu Nacht die Wache daselbst haben. Er kam im Dunkeln unversehens an diese Oeffnung, und fiel vom dritten Stock auf diese Maschine hinab, wo er sich wegen des schweren Falles den Kopf an einem sehr dicken an der Maschine befindlichen Balcken, der zur Sperrung derselben dient, stark zerschmetterte. Er wurde wegen der schweren Verletzungen zwar für todt aufgehoben; allein er erholte sich nach der Zeit wieder. Am 31 vorigen ward er trepanirt, und man hofft, ihn beym Leben zu erhalten.
Apropos Trepanation: Vor einiger Zeit brachte der Sumpf ja was zur Selbst-Trepanation, also zu Menschen, die sich freiwillig ein Loch in den Schädel bohren; ich hab' auf Anhieb mal einen Bericht der Zeit dazu gefunden.
Brünner Zeitung Der kaiserl. königl. privileg. Mährischen Lehenbank, Nr.11, 8.2.1778.
Moravská Zemská Knihovna, Signatur: Nov. 9.058/1778
Seltsamerweise scheint das Wienerische Diarium nichts darüber berichtet zu haben (siehe zumindest die Ausgaben von 4.2.1778, 7.2.1778 und 11.2.1778); sonst ist ja in Sachen Aufzug auf das schöne Buch von Andres Bernard hinzuweisen:
Bernard, Andreas: Die Geschichte des Fahrstuhls. Über einen beweglichen Ort der Moderne. Frankfurt am Main: Fischer 17348, 2006.
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Communication - Di, 7. Apr. 2009, 09:51