Der Einsiedlerpark, 1050 Wien - 2
Das "Tröpferlbad" im Einsiedlerpark wurde 1890 eröffnet und war so stark frequentiert, daß es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder vergrößert und umgebaut werden mußte. In manchen Jahren wurden mehr als 200.000 Badegäste gezählt.
Herr Herbert Sch., Geburtsjahrgang 1923, wohnte in "Neumargareten", jenem außerhalb des Gürtels gelegenen Teil des fünften Bezirks, der 1907 zu Meidling gekommen war. Während seiner Schulzeit ging er jeden Samstag nachmittag in das "Tröpferlbad"; anschließend kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Einsiedlerpark: "Da wir aus Meidling gekommen sind, waren wir nicht gern gesehene Gäste der ortsansässigen Jugend. Die haben uns schon am Gürtel empfangen und ausgelotet, was für eine 'Streitmacht' herankommt."
Die Raufereien hat Herr Sch. als eher harmlos in Erinnerung: Man nahm sich in den Schwitzkasten und es hagelte "Nüsse" und "Knedlreiter"; wenn ein Polizist vorbeikam oder Erwachsene Anstalten machten einzugreifen, flüchteten alle. Manchmal flogen aber auch Steine: "Mein Bruder hat einmal ein Loch am Kopf gehabt." Eine Auswirkung hatte dieser fest eingeplante Fixpunkt nach dem Baden aber auf jeden Fall: "Meistens sind wir nachher schon wieder ein bißchen schmutzig nach Hause gekommen."
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
Herr Herbert Sch., Geburtsjahrgang 1923, wohnte in "Neumargareten", jenem außerhalb des Gürtels gelegenen Teil des fünften Bezirks, der 1907 zu Meidling gekommen war. Während seiner Schulzeit ging er jeden Samstag nachmittag in das "Tröpferlbad"; anschließend kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Einsiedlerpark: "Da wir aus Meidling gekommen sind, waren wir nicht gern gesehene Gäste der ortsansässigen Jugend. Die haben uns schon am Gürtel empfangen und ausgelotet, was für eine 'Streitmacht' herankommt."
Die Raufereien hat Herr Sch. als eher harmlos in Erinnerung: Man nahm sich in den Schwitzkasten und es hagelte "Nüsse" und "Knedlreiter"; wenn ein Polizist vorbeikam oder Erwachsene Anstalten machten einzugreifen, flüchteten alle. Manchmal flogen aber auch Steine: "Mein Bruder hat einmal ein Loch am Kopf gehabt." Eine Auswirkung hatte dieser fest eingeplante Fixpunkt nach dem Baden aber auf jeden Fall: "Meistens sind wir nachher schon wieder ein bißchen schmutzig nach Hause gekommen."
Quelle: Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998. [Info]
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Parkgeschichten - So, 9. Apr. 2006, 10:15