Archivalia, Open Access und die Reaktion auf Polemik
Gestern abend in Archivalia: Ein instruktiver Beitrag zur Frage, ob man einen in einem alten Archivtag-Tagungsband erschienenen Artikel Open Access veröffentlichen darf; jetzt wäre nur wünschenswert, jemand würde sich mit der rechtlichen Situation in Österreich so auskennen - und dies publizieren - wie Klaus Graf im Falle Deutschlands.
Ich finde es ja äußerst schade, dass Peter Haber und Oldenbourg auf Klaus Grafs substanzielle Beiträge für ihren Historyblogosphere-Band (für den ich auch einen Artikel eingereicht habe) verzichten wollen, was dort geplant gewesen wäre, wie eine Erörterung der Frage, ob man Bilder lebender Personen veröffentlichen darf, ist doch zu wichtig, als dass in einem anderen Zusammenhang geäußerte, wie bei Graf üblich im Modus der Polemik formulierte Kritik zum Anlass für eine Ablehnung genommen werden sollte. Sicher kann man sich an Formulierungen wie Geschreibsel und später dann Schleim stoßen und diese für unangemessen halten, aber diese hätten ja auch Anlass für eine Replik auf die durchaus vorhandenen, wenn auch elliptischen Argumente sein können, und diese Replik hätte dann je nach Geschmack kühl-sachlich oder ebenso polemisch daherkommen können. [Disclaimer: Ich weiß, so etwas kostet Zeit; aber wenn man die nicht aufbringen will bzw. kann, ist ignorieren wohl die beste Reaktion]. Überhaupt ist es wahrscheinlich ratsam, sich als SammelbandherausgeberIn nicht verantwortlich für alle von den BeiträgerInnen in anderen Medien getätigten Aussagen zu fühlen und die Sache - also das geplante, wichtige Buchprojekt - voran zu treiben, ohne Rücksicht auf Scharmützel an anderen Baustellen zu nehmen.
Ich finde es ja äußerst schade, dass Peter Haber und Oldenbourg auf Klaus Grafs substanzielle Beiträge für ihren Historyblogosphere-Band (für den ich auch einen Artikel eingereicht habe) verzichten wollen, was dort geplant gewesen wäre, wie eine Erörterung der Frage, ob man Bilder lebender Personen veröffentlichen darf, ist doch zu wichtig, als dass in einem anderen Zusammenhang geäußerte, wie bei Graf üblich im Modus der Polemik formulierte Kritik zum Anlass für eine Ablehnung genommen werden sollte. Sicher kann man sich an Formulierungen wie Geschreibsel und später dann Schleim stoßen und diese für unangemessen halten, aber diese hätten ja auch Anlass für eine Replik auf die durchaus vorhandenen, wenn auch elliptischen Argumente sein können, und diese Replik hätte dann je nach Geschmack kühl-sachlich oder ebenso polemisch daherkommen können. [Disclaimer: Ich weiß, so etwas kostet Zeit; aber wenn man die nicht aufbringen will bzw. kann, ist ignorieren wohl die beste Reaktion]. Überhaupt ist es wahrscheinlich ratsam, sich als SammelbandherausgeberIn nicht verantwortlich für alle von den BeiträgerInnen in anderen Medien getätigten Aussagen zu fühlen und die Sache - also das geplante, wichtige Buchprojekt - voran zu treiben, ohne Rücksicht auf Scharmützel an anderen Baustellen zu nehmen.
adresscomptoir -
Blogosphaere - Do, 4. Okt. 2012, 12:16
Nehmen wir diesen Fall: Haber veröffentlicht einen Beitrag, den er für eine Printpublikation verfasst hat, auch in seinem Blog. Grafs Kommentar:
"Kein einziger Link.
Da vergeht mir die Lust, auf das auch inhaltlich fragwürdige Geschreibsel zur Wikipedia einzugehen."
Ein Halbsatz und ein ganzer Satz und auf keinen Fall eine irgendwie fundierte Kritik. Nicht nur wissenschaftlicher, sondern auch ein normaler zwischenmenschlicher Umgang sollte anders verlaufen, das ist einfach nur eine verbale Blutgrätsche. Kritik muss fundiert sein und nicht nur aus Gemecker bestehen, dass eine Zweitverwertung einer Printpublikation keine anklickbaren Links hat und man daher die Lust verloren hat. Und es ist auch nicht die erste Attacke dieser Art, etwas googlen verrät, dass Graf Haber in seinem Blog u.a. auch als Mr. Allwissend, Generation Fax und beleidigte Leberwurst betitelt.
Und im Vergleich zu manchen anderen Dingen, die Herr Graf so von sich gibt, noch harmlos. Da werden ganze Bibliotheken als Stümper bezeichnet, gerne Leuten Betrug vorgeworfen ("Copyfraud"), er veröffentlichte ein Bild einer jungen Politikerin mit der Überschrift "Das ist die Heuchlerin", und ich will gar nicht wissen, wie häufig er schon in der Wikipedia temporär gesperrt wurde. Die Liste kann man ewig fortführen, wenn man Lust dazu hat.
Die Außenwirkung des pöbelnden Graf dürfte verheerend sein - gerade da er als einer der bekanntesten Blogger gilt, färbt das ab. Ich will nicht wissen, wie viele eigentlich an Blogs interessierte Wissenschaftler auf Archivalia gestoßen sind und von dem Chaos und dem Tonfall abgeschreckt wurden.
Klaus Graf sollte daher dringend mal in sich gehen und sich fragen, ob dieser harte Tonfall und dieses ständige Pöbeln nicht irgendwie kontraproduktiv ist. Sowohl für Archivalia als auch für ihn selbst als Person.